Seat Leon ST IV 2020 im Test: Ist auch der neue Kompakt-Kombi ein großer Wurf?
Die vierte Generation des Seat Leon wird ein Familienmitglied verlieren: den sportlichen Dreitürer, der als SC bekannt war. Der Verlust schmerzt die sportlich gesinnten “Leonisti”. Zum Trost sei gesagt: Zumindest dem Namen nach ist noch ein weiterer Sportler im Angebot, der Kombi, der Sportstourer ST. Wie sportlich und wie praktisch er ausgefallen ist, erfahren wir im Test.
Inhalte des Testberichts zum Seat Leon ST IV:
Leon Sportstourer IV: sportlicher, aerodynamischer & viel praktischer
Auch kleine Brüder werden irgendwann erwachsen – und nicht wenige wachsen sich zu größeren Maßen und Volumina aus als die großen Brüder. Eben dieses Schicksal muss der neue VW Golf 8 Variant ab kommendem Herbst verkraften. In diesem Zeitraum wird Seat die ersten Modelle seines neuen Kompakt-Kombis ausliefern. Wie der Leon Sportstourer, kurz ST genannt, aussieht und wie er sich fährt, zeigt er bei uns aber schon heute. Beim Aussehen überbringt das Kombi-Modell dieselbe Botschaft wie die von uns jüngst getestete, fünftürigen Leon Limousine: klare Linie sollen auf eine starken Charakter hindeuten. Wie so oft gelingt das dem Sportstourer noch stimmiger als dem Schrägheck. Die langgezogene Dachlinie, die dritte Fensterreihe und die fast filigrane D-Säule: der neue Leon ST, er macht – salopp gesagt – richtig ‘was her. Die Grundform verfeinern die Designer in 4. Jahrgang mit raffinierten Details. Die neuen LED-Scheinwerfer an der Front wurden ein wenig zurückgesetzt – so wirkt es, als würde der Leon die Augenbrauen zusammenkneifen. Am Heck zieht sich das LED-Lichtband ohne Unterbrechung durch; gemeinsam mit der etwas längeren Nase verleiht das dem gesamten Design zusätzlichen Pep.
Da wir uns gerade die Proportionen ansehen, wollen wir auch gleich die Änderungen bei den Abmessungen zu Protokoll geben. Dabei stellen wir fest: Der Leon Sportstourer ist stärker gewachsen als die Limousine. In der Länge misst der neue Kombi 4,64 Meter, d.h. gut neun Zentimeter mehr als bisher – und einen Zentimeter mehr als der Golf 8 Variant. Seitlich und in der Höhe hat er dafür einige Millimeter abgespeckt: mit nachhaltigem Erfolg. Der kompakte Kombi aus Martorell liefert dem Wind um acht Prozent weniger Widerstand als sein Vorgänger. Wie sich das auf den Verbrauch auswirkt, wird uns in Kürze beschäftigen. Vorerst bleiben wir bei den Dimensionen. Ein zentraler Wert fehlt uns nämlich noch, der Radstand. Ist auch er gewachsen? Ja, um fünf Zentimeter auf exakt 2.686 Millimeter – abgesehen vom besonders sportlichen “FR”-Modell; bei ihm misst der Radstand zwei Millimeter weniger – für die nachstehenden Betrachtungen ist das unerheblich. Der Achsabstand ist ein zentrales Maß, das entscheidend mitbestimmt, wie viel Platz im Innenraum, insbesondere auf den Rücksitzen, angeboten wird. Und das wiederum ist ein maßgebliches Qualitätskriterium eines Kombis.
Leon ST: tolles Platzangebot & volle Digitalisierung
Die große Frage ist, ob sich der kräftig gewachsene Radstand auch förderlich auf das Platzangebot im neuen Leon Sportstourer auswirkt. Mit Nachdruck können wir nach unseren ausführlichen Sitztests diese Frage bejahen. Anders ausgedrückt. Der Leon ST fügt sich nach dem Skoda Octavia in die Reihe der Kompakt-Modelle aus dem VW-Konzern ein, die die Kompaktklassengrenzen sprengen: zumindest in dieser Disziplin. So großzügig reisen Fondpassagiere sonst nur in der Mittelklasse. Der Blick zur großen Referenz, dem VW Golf 8 Variant, zeigt: das ist keine Selbstverständlichkeit. Der neue Golf-Kombi gewichtet das Platz- und Stauraumangebot mit seinem um sieben Zentimeter kürzeren Radstand anders. Er bietet innen weniger Platz als der Leon Sportstourer, im Heck aber mehr. Der Kofferraum des Wolfsburgers nimmt in der achten Generation 640 bis 1.700 Liter auf; der des Spaniers der vierten Generation 620 bis 1.600, sprich 30 Liter mehr als bisher. Der Skoda Octavia Combi bleibt mit 610 auf 1.740 unangetastet.
Nahezu ohne Tasten und Schalter – so stellt sich uns auch das Interieur des Leon Sportstourer IV vor. In dieser Beziehung eifert der Seat dem großen Bruder von VW fraglos nach – hier will er ihn weder übertreffen noch von ihm abweichen wie es aussieht. Zum Bedienen kann mit dem Wagen nach einem das Eis brechende “Hola!” gesprochen werden; in erster Linie aber gewischt: ob mit Berührung oder über berührungslose Gesten. Die Intention ist klar und gut gemeint – die Touchbedienung aber ist keineswegs in allen Anwendungsfällen die praktikabelste Lösung. Das musste mittlerweile auch die US-Navi einsehen; doch das ist eine andere Geschichte. Die Geschichte des Automobils hat jüngst den Pfad der Digitalisierung eingeschlagen. Der kompakte Seat mischt in dieser Disziplin eifrig vorne mit: dank der “Online Connectivity Unit (OCU)” mit ihrer eSIM-Karte. Gesteuert werden die Dienste bereits ab Werk über einen gut acht Zoll großen Touchscreen; oder via “Full Link”-Koppelung übers Smartphone. Das kann optional per “Wireless Full Link” auch kabellos eingebunden und über die “Connectivity Box” geladen werden.
Marktstart-Motoren: drei Benziner, ein Diesel – und ein Mild-Hybrid
Wer sich fürs Navi entscheidet, hat im neuen Leon Sportstourer außerdem stets die aktuellen Verkehrs- und Parkplatzdaten auf dem Schirm. Aber auf welchem, das ist in der vierten Generation die Frage. Denn sie ist ab Werk bereits mit dem virtuellen Cockpit, sprich einem gut zehn Zoll großen TFT-Bildschirm ausgestattet; er ersetzt die klassischen Kombi-Instrumente. Die Digitalisierung des ST nimmt indes erst Fahrt auf. Auch die Fahrassistenzsysteme präsentieren sich digitalisiert und vernetzt. Die automatische Distanzregelung bspw. greift bei der vorausschauenden Geschwindigkeitsregelung auf die Daten des Navis zurück – und passt das Tempo vorausschauend an die Route und allfällige Geschwindigkeitsbegrenzungen an; hierbei assistiert ihr ab Werk die Verkehrszeichenerkennung mit ihrer Frontkamera. Außerdem wird im Sportstourer bald das teilautonome Fahren Einzug halten: konkret mit der Travel-Assist-Funktion. Sie wird wie gewohnt allerdings nur mit den Automatik-Modellen zusammenarbeiten; von denen der Leon-Kombi zum Marktstart zwei zu bieten hat.
Der Antriebsstrang führt uns zum letzten großen Kernthema der automobilen Gegenwart im Allgemeinen; und des Seat Leon Sportstourer im Speziellen. Das Schlagwort heißt Elektrifizierung, im neuen Leon-Kombi konkret Hybridisierung. Zu Beginn tritt diese in Form des 1.5 eTSI Mild-Hybrid-Antriebs auf, der ab der “Style”-Ausstattung bestellbar ist (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP: 4,9/6,0 Liter auf 100 km, 112/137 g/km CO2 und Effizienzklasse A). Der 1,5 Liter große Vierzylinder-Turbo-Benziner leistet 150 PS und 250 Nm Spitzendrehmoment; ein elektrischer Starter-Generator hilft beim Antreiben immer wieder mit und gewinnt sonst verlorene Bremsenergie zurück. Die wird über ein 48-Volt-Bordnetz in einem kleinen Akku gespeichert und bei Bedarf ins System wieder eingespeist. Signifikant mehr Elan und Effizienz stellen wir im Vergleich mit dem gleichstarken 1.5 TSI nicht fest (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP: 4,9/6,0 Liter auf 100 km, 113/136 g/km CO2 und Effizienzklasse A). Spannender, weil spürbarer, ist das mit dem Mild-Hybrid-Motor verbundene 7-Gang-DSG; es nutzt ab sofort die “Shift-by-wire”-Technologie. Das heißt es schaltet schneller, da elektronisch, und arbeitet besser mit Helfern wie dem Parklenkassistenten zusammen. Kurzum: der große Wurf ist gelungen.
Technische Daten des Seat Leon ST IV |
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PS-Anzahl: | min. 90 PS | max. 150 PS |
kW-Anzahl: | min. 66 kW | max. 110 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell, Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel, Elektro | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,6 l/km | min. 4,8 l/km |
CO2-Emission: | min. 95 g/km | max. 110 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. A |
Abgasnorm: | Euro 6 (C und D Temp) | |
Listenpreis: | ab 18.708 Euro | |
Stand der Daten: | 21.07.2020 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Seat Leon ST Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Auch als Kombi Leon ST zeigt die vierte Generation des kompakten Seat, dass sie der Kinderstube entwachsen ist. Aufmüpfig, rebellisch, schwungvoll ist er geblieben – aber technisch wie optisch und praktisch merklich gereift. Nirgendwo wird das deutlicher als beim kräftig gewachsenen Platzangebot, das sogar den Golf-Kombi übertrumpft. Innen und unter der Haube folgt der dem Bruder mit einer ausgereiften Digitalisierung und Hybridisierung. Bei MeinAuto.de startet der neue Leon ab 19.050 Euro – 22,5% bzw. gut 5.300 Euro unter dem Listenpreis.
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