Cupra Leon oder Seat Leon: zwei junge wilde Kompaktmodell im Duell
Der Seat Leon hat sich in der Kompaktklasse längst einen Namen gemacht: als sportlicherer, dynamischerer und schwungvollerer Bruder des VW Golf. Zum guten Ruf entscheidend beigetragen haben die Cupra-Sportvarianten. Seit dem Start des Seat Leon IV werden die Kompaktsportler von der Seat-Sportsubmarke Cupra produziert. Ob die Mutter oder die Tochter den sportlicheren Kompakten baut? Das klären wir im Test.
Inhalt
Cupra Leon (l.), Seat Leon | © Bilder: Seat/Cupra; Collage: MeinAuto.de
Seat und Cupra Leon: gleich dynamisch, aber im Detail doch nicht identisch
Beim Test zweier sportlicher Kompakt-Limousinen ist von vornherein klar, dass wir viel in Bewegung sein. werden Zu Beginn wollen wir deshalb ein paar Augenblicken inne halten. Beim innigen Betrachten wird eines offenkundig. Auch in Ruhe strotzen der Seat und der Cupra Leon vor Dynamik. Die Grundelemente der dynamischen Designsprache teilen sich die beiden: die Proportionen ebenso wie den Wurf der Schattenlinien, den Verlauf der Dachlinie; sowie die Position und Form der Lichteinheiten. Ebenso unverkennbar aber sind die Unterschiede im Detail, etwa bei den Stoßfängern oder Felgen.
Im Detail weichen auch die Abmessungen der beiden Leons voneinander ab. Der Cupra Leon baut mit 4,40 Metern 3 Zentimeter länger als der Seat Leon; aber einen niedriger. Wenn wir bei der Fahrzeugbreite und beim Radstand Abweichungen erkennen wollen, müssen wir auf den Millimeter genau messen. Beim Seat Leon stehen die Achsen 2.683 Millimeter auseinander, beim Cupra Leon 2.686; mit 1.799 Millimeter ist er indessen 1 Millimeter schmaler als der Seat. Ebenfalls im Millimeterbereich bewegen sich die Unterschiede bei der Spurbreite – sie verweisen bereits auf die unterschiedliche Ausrichtung.
Der Cupra Leon und Seat Leon im Schnellcheck
Seat Leon
Stärken:
- Basismodell fast 16.00 Euro günstiger
- Ab Werk höherer Federungskomfort
- Breite konventionelle Motorenpalette
- Deutlich günstiger im Unterhalt
- Größere Ausstattungsvielfalt
- Geräumig und praktisch
Schwächen:
- Mildhybrid- und Erdgas- als einzige alternative Antriebe
- Schlechtere Grundausstattung
Cupra Leon
Stärken:
- Bessere Serienausstattung
- Benzin mit mindestens 55 PS mehr
- Auch mit Plug-in-Hybrid
- Hochwertigere Infotainment- und Navigationssysteme
- Ebenso geräumig und praktisch
Schwächen:
- Einstiegsmodell erheblich teurere
- Im Unterhalt ebenfalls teurer
- Deutlich höherer Verbrauch
© Cupra
Cupra Leon: breitere Spur, tieferer Schwerpunkt und mehr oder viel mehr Leistung
Die vordere Spur ist beim Cupra Leon um 9, die hintere um 4 Millimeter breiter. Der Cupra sucht auf diese Weise nach mehr Halt und Stabilität – beide sind bei ihm auch dringend angeraten. Der Cupra Leon ist seiner Ausrichtung nach eher Sport- als Kompaktwagen, ein Kompaktsportler, wie er im Buche steht. Der Seat Leon versteht sich im Gegensatz dazu als sportliche Kompaktlimousine für den Alltag. Das lässt sich an der Motorisierung, der Preisgestaltung und der Fahrwerksabstimmung erkennen.
Wenn wir im Basismodell des Seat Leon den serienmäßigen “Start und Stopp”-Knopf drücken, erwecken wir einen 90 PS und 175 Nm starken, ein Liter großen Dreizylinder-Turbobenziner zum Leben. Der “Start und Stopp”-Knopf im Cupra Leon ist der gleiche. Die Startanfrage beantwortet bei ihm allerdings ein doppelt so großer Basismotor: der Vierzylinder-Turbobenziner 2.0 TSI mit 245 PS und 370 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,4-5,6/7,1-7,3 Liter auf 100 km, 128-123/162-165 g/km CO2 und Effizienzklasse [NEFZ] B/C).
© Seat
Seat Leon startet mit 90 PS starkem Drei-, Cupra mit 245 PS starkem Vierzylinder
Die ersten Rückmeldungen der Basisantriebe könnten unterschiedlicher kaum sein: akustisch wie dynamisch. Während der kleine Dreizylinder im Seat Leon dünn und heiser klingt, tönt der Vierzylinder im Cupra Leon aus voller, selbstbewusster Brust. Sein Antritt ist ebenso mitreißend. In 6,4 Sekunden beschleunigt der 245-PS-Benziner den knapp 1,5 Tonnen schweren Kompaktsportler von 0 auf 100; in der Spitze auf 250 km/h. Der Seat Leon wiegt mit der Einliter-Maschine zwar gut 220 Kilo weniger: für den Standardsprint braucht er trotzdem doppelt so lange; maximal erreicht er rund 180 km/h.
Erheblich ist die Differenz jedoch auch beim Preis. Seat veranschlagt für seinen Basis-Leon zurzeit 22.870, Cupra 38.420 Euro. Neben der doppelt so kräftigen Beschleunigung bietet die Tochter für den satten Mehrpreis natürlich auch mehr. Im Seat müssen wir selbst die Gänge wechseln: mit einem präzise einrastenden 5-Gang-Getriebe. Im Cupra übernimmt das Schalten eine Automatik, ein 7 Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Das Regulieren der Temperatur obliegt im Seat ab Werk einer 1-Zonen-Climatronic; im Cupra regelt die Klimaautomatik serienmäßig in drei Zonen.
© Seat
Seat Leon Basismodell: gut ausgestattet und rund 16.000 Euro günstiger
Die Sportsitze des Cupra bieten zumal spürbar mehr Langstreckenkomfort und Halt als die guten Sitze des Seat. Für besseres Licht samt besserer Sicht sorgt im Cupra das Voll-LED-Scheinwerfer-Paket; einen sportlicheren und eleganteren Auftritt garantieren die 18-Zoll-Alufelgen im “Performance I Black/Silver”-Design. Der Seat Leon rollt ab Werk auf einfachen, 15 Zoll großen Stahlfelgen und einem Standardfahrwerk aus. Das des Cupra ist vorne 25 sowie hinten 20 Millimeter tiefer gelegt, und spürbar steifer abgestimmt.
Wer der Härte mit den adaptiven Dämpfern begegnen will, muss entweder 890 Euro extra zahlen; oder zu einer höheren Ausstattung bzw. anderen Motorisierung greifen. Das Fahrprogramm-System “Cupra Drive Profil” ist beim Cupra hingegen Teil der Serienausstattung; ebenso wie das Media-System “Plus” mit 10-Zoll-Touchscreen. Im Seat Leon ist das gleiche Infotainment-System Serie, allerdings mit einem um 2 Zoll kleineren Bildschirm. Navigationssysteme stehen sowohl beim Seat wie beim Cupra zur Wahl; bei der Tochter hat das Navidisplay aber erneut eine um 2 Zoll größere Diagonale.
© Cupra
Cupra Leon: besser ausgestattet, auch als PHEV – und mit bis zu 300 PS
Im Cupra Leon ist das Navi bei allen Motoren – abgesehen vom vorgestellten Basisantrieb – ab Werk installiert. Doch welche Motoren sind das? In der Basisausstattung offeriert Cupra als Alternative den Plug-in-Hybrid 1.4 e-Hybrid mit 204 PS und 400 Nm; in der “VZ”-Ausstattung leistet das PHEV 245 PS und 400 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 1,2-1,3 Liter bzw. 14,8-15,5 kWh auf 100 km, 26-29 g/km CO2 und Effizienzklasse [NEFZ] A+++). Als Teilzeitstromer sprintet der Kompaktsportler in 7,5 respektive 6,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h; die Höchstgeschwindigkeit beträgt 220 bzw. 225 km/h.
Seat hat den Plug-in-Hybrid, der laut Norm an die 60 Kilometer weit stromert, für den gewöhnlichen Leon Anfang 2022 aus Programm genommen. Wer mit ihm elektrisch unterstützt fahren will, muss seither mit den beiden Mildhybrid-Benziner vorliebnehmen: eine günstigere, aber weniger attraktive Option. Gibt es noch andere Alternativen? Ja. Eine stärkere Version des Dreizylinder-Basisbenziners (110 PS); zwei Leistungsstufen des 1,5 Liter großen Vierzylinder-Turbobenziners; und einen Erdgasmotor sowie einen Diesel in zwei Leistungsstufen.
© Seat
Seat Leon nur mit Mildhybrid und TGI – aber mit identischem Platzangebot
Wer mit dem Seat Leon ansatzweise die Leistung des Cupra Leon erreichen will, hat noch eine Option: den 190 PS starken 2.0 TSI. Verfügbar ist sie ab der “Xcellence”-Ausstattung, d.h. ab einem Startpreis von 33.520 Euro. Vom Einstiegspreis des Cupra Leon mit dem 2.0 TSI ist das noch rund 5.000 Euro entfernt – allerdings fehlen dem stärksten Seat auf den schwächsten Cupra auch 55 PS. Wer bereit ist, für den Cupra Leon weitere 4.000 Euro auf den Tisch zu legen, kann die Leistungsdifferenz weiter ausbauen: mit dem 2.0 TSI des Cupra Leon VZ. Er leistet 300 PS bzw. 400 Nm und beschleunigt den Hot-hatch in 5,9 Sekunden auf Tempo 100.
Dass der Motor mit Allradantrieb den Standardsprint noch bedeutend schneller, konkret eine Sekunde schneller, erledigen kann, zeigt er – mit 10 PS mehr – nur im Kombi, dem Cupra Leon Sportstourer. Da wir gerade beim Kombi sind: Wie steht es um die praktischen Qualitäten der Limousinen? Das Platzangebot ist in beiden identisch: identisch großzügig. Das gleiche lässt sich über den Gepäckraum sagen, der 380 bis 1.301 Liter fasst. Die zwei Ausnahmen sind der Seat Leon TGI mit 300 bis 1.220; und der Cupra Leon Plug-in-Hybrid mit 270 bis 1.191 Liter.
Technische Daten
Seat Leon | Cupra Leon | |
---|---|---|
PS-Anzahl: | 90 PS bis 190 PS | 204 PS bis 245 PS |
kW-Anzahl: | 66 kW bis 140 kW | 150 kW bis 180 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | Frontantrieb |
Getriebeart: | Manuell, Automatik | Automatik |
Kraftstoffart: | Benzin, Diesel | Hybrid |
Verbrauch Benzin/Diesel: | 5,7l km- 5,9l/100 km 4,6l-4,7l/ 100km | 11,8kWh km- 12,2kWh/100 km 3,9l100km |
CO₂-Emission | 101-140 g/km | 33-35 g/km |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) |
Listenpreis: | ab 22.850 Euro | ab 39.305 Euro |
Stand der Daten: 26.09.2022 |
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Unser Fazit zum Leon-Vergleich
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 26.09.2022
Der Seat und der Cupra Leon zeigen im Test, wie eine gelungene Rollenverteilung aussieht. Das Modell der Mutter gibt gekonnt die sportliche Kompakt-Limousine mit viel Sinn für Stil, Sicherheit, Kommunikation – aber auch Alltägliches. Einziger Kritikpunkt ist, dass Seat seit Anfang des Jahres auf einen Plug-in-Hybrid-Antrieb verzichtet. Der Cupra Leon offeriert diesen dafür in zwei Leistungsstufen: mit 204 oder 245 PS. Zwei Leistungs-Modi kennt auch der zweite Motor, der 2.0 TSI. Er leistet im Basismodell 245, im Topmodell sogar 300 PS. Der Cupra Leon liegt noch einmal deutlich sportlicher und straffer auf der Straße. Mit den optionalen Adaptiv-Dämpfern ist er aber auch komfortabel, sprich alltagstauglich. Für den Preis gilt das nur bedingt. Bei uns startet der Seat Leon ab 20.461 Euro – 20 % oder umgerechnet nahezu 5.100 Euro unter dem Listenpreis; der Cupra Leon legt ab 31.966 Euro und 19 % los, 7.200 Euro günstiger als gelistet.
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