Lexus NX im Test (2023): Mehr Premium für Toyotas Luxus-Mittelklasse-SUV
Wer einen Toyota voller Luxus sucht, findet ihn seit 2006 bei Lexus. Das Sortiment umfasst in Europa aktuell 8 Modelle, darunter 4 SUVs. Eines dieser SUVs bietet sich als Alternative zum BMW X3, Mercedes GLC und Audi Q5 an: der Lexus NX. Das Premium-SUV der Mittelklasse ist bei uns seit Ende 2021 in 2. Generation erhältlich. Zum Modelljahr 2023 hat es Toyota überarbeitet. Wir haben den 4,66 Meter langen Lexus NX im Test.
Inhalt
© Toyota
Der Lexus NX im Schnellcheck
Stärken
- sehr hochwertige Verarbeitung
- starke & effiziente Hybridantriebe
- vorausschauendes Batterieladesystem
- übersichtliche Mittelkonsole
- neues Premium-Sound-System
Schwächen
- sehr hoher Einstiegspreis
Lexus NX bleibt selten & dennoch das gefragteste Modell der Marke
Anders als die Pendants der deutschen Premium-Hersteller – und im Gegensatz zum schwedischen Premium-Kreuzer Volvo XC60 –, ist der Lexus NX hierzulande eine rare Erscheinung. Das liegt weniger daran, dass der NX ein besonders scheues Wesen hätte; sondern schlicht an der geringen Zahl der verkauften Exemplare. 2022 wurden bei uns rund 1.150 Lexus NX angemeldet: und trotzdem ist das SUV damit der Kassenschlager der Marke. Gut zwei Drittel der Kunden entschieden sich für den Plug-in-Hybridmotor.
Der Rest vertraut auf die Dienste des Vollhybrid. Diese Auswahlmöglichkeiten bietet der NX seit der 2. Generation – und sie bleiben im Modelljahr 2023 unverändert bestehen. An den Preisen ändert Lexus 2023 ebenso wenig: eine willkommene Abwechslung. Im Vergleich zur ersten Preisliste aus dem Oktober 2021 ist der Lexus NX dennoch deutlich teurer geworden; die Startpreise hielten nur kurz. Wer sich anno 2023 einen nagelneuen Lexus NX in die Garage stellen will, muss mindestens 50.800 Euro auf den Tisch blättern – so besagt es zumindest die Herstellerliste.
NX-Basismodell mit Vollhybrid-Antrieb ab 50.800 Euro
Für den Preis übergibt Toyotas Luxus-Marke den Lexus NX in der namenlosen Basisausstattung. Der Motor des Lexus NX Basis ist der Vollhybrid der 4. Generation, der 350h FWD mit Frontantrieb und 244 PS. Bei allen Antrieben gesetzt ist die von Toyota gewohnte stufenlose Automatik. Der Benziner ist ein 190 PS starker, 2,5 Liter großer Vierzylinder, der im Atkinson-Zyklus läuft. Den elektrischen Part übernimmt eine 182 PS starker E-Motor an der Vorderachse.
Bei der Variante des 350h mit “E-Four”-Allradantrieb schaltet sich hinten ein 54 PS-E-Motor zu (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,9 Liter auf 100 km, 129 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Der Vollhybrid ist effizient und in den meisten Fahrsituationen nahezu unhörbar. Will man es allerdings sportlicher angehen, wird der Benziner rasch lauter – unter Volllast zuweilen sogar unangenehm laut. Keine ideale Voraussetzung für eine Luxus-SUV.
Lexus NX Plug-in-Hybrid: teuer, aber stark und gefragt
Auch deshalb dürfte sich der 309 PS starke Plug-in-Hybrid 450h+ als der beliebtere Antrieb für den NX herauskristallisiert haben – obwohl er mindestens 64.000 Euro kostet (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 1,1 Liter/17,4 kWh auf 100 km, 26 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Der Lexus NX450h+ nutzt die gleichen Motoren wie der Vollhybrid – sie arbeiten in aber anders zusammen. Außerdem hat die Batterie des Plug-in-Hybrid eine höhere Speicherfähigkeit, konkret 18,1 kWh.
Die Fahrleistungen des PHEVs genügen dem Premium-Anspruch. Von 0 auf 100 km/h beschleunigen wir in gut 6 Sekunden, in der Spitze schafft der NX450h+ 200 – rein elektrisch fährt er maximal 135 km/h. Die elektrische Reichweite beziffert die Norm auf 74 Kilometer. Das ist eine passable Ausdauer, aber reicht bei weitem nicht für den ersten Platz. Premium ist in dieser Beziehung ein direkter Premium-Konkurrent, der neue Mercedes GLC mit einer e-Reichweite von 130 Kilometern.
Modelljahr 2020 bringt Nano-Luftreinigung von Panasonic
Mit seiner Ladeleistung ist das NX-PHEV leider noch weiter von den Spitzenrängen entfernt. Mit maximal 6,6 kW dauert das Laden des Akkus zwischen 2,5 und 9 Stunden: kurzum zu lange. Auch hier zeigt der GLC wie es gemacht wird: mit einem DC-Ladegerät, das den Akku in weniger als einer halben Stunde lädt. Seit unserem letzten Test hat sich indes nicht nur die Konkurrenz weiterentwickelt, sondern auch der Lexus NX. Beim Antriebssortiment gab es die ein oder andere Umgruppierung.
Der NX350h kann 2023 in der “Luxury Line” zum Beispiel nur noch mit Frontantrieb kombiniert werden. Im Antriebsregal sind die Änderungen nur die Folge eines lauen Lüftchens, die neue Luftreinigungstechnologie für den Innenraum sollte von größerer Tragweite und Signifikanz sein. Zugeliefert wird die “nanoe X”-Luftreinigung von Panasonic, im Dienst ist sie in allen neuen Lexus NX Varianten. Gereinigt wird die Luft im Lexus NX durch die Abgabe leicht säuerlicher Nano-Ionen.
Lexus NX 2023: vorausschauende Batterie-Ladestrategie & neues Sound-System
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Die Ionien strömen aus den Auslässen der Klimaanlage und beseitigen zuverlässig Pollen, Bakterien respektive Viren – und auch schlechte Gerüche sowie hartnäckige Allergene. Allergiker werden aufatmen. Die säuerlich-sorgfältig gereinigten Luft des Innenraums ist für das Modelljahr 2023 dann das perfekte Medium, in dem sich ein neuer Premium-Klang entfalten kann. Im NX 450h+ verbaut Lexus ab der Luxury Line ein Audiosystem von Mark Levinson mit Surround-Sound.
Der Lexus NX Plug-in-Hybrid kann 2023 noch mit einer anderen Aufwertung aufwarten, der vorausschauenden Verzögerungs-Unterstützung. Ab der “Executive Line” ist das System Serie. Es analysiert die Fahrgewohnheiten und die Verkehrsdaten in Echtzeit, um daraus mit Hilfe des Navis die optimale Nutzung der Batterie zu ermitteln. Eingesetzt wird das System auch zum bestmöglichen Laden und Entladen der Vollhybridbatterie. Drei andere Neuerungen bemühen sich hingegen um die Sicherheit des Lexus NX.
Digitaler Innenspiegel, bessere Diebstahlschutz & übersichtlichere Konsole
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Ein Extra ist der digitale Innenspiegel, der seit diesem Modelljahr eine automatische Dimm-Funktion besitzt. Sie blendet das Licht starker Scheinwerfer im Rückspiegel einfach aus. Damit der nachfolgende Verkehrsteilnehmer – in dem Fall der Blender – selbst eindringlicher vor Gefahren gewarnt werden kann, hat Lexus die hintere Bremsleuchte höher positioniert. Besser geschützt ist der Lexus NX seit diesem Jahr auch gegen Diebstähle – bei dem Preis eine potentiell höchst wertvolle Verbesserung.
Das schlüssellose Zugangssystem ist mit der “Ultra-Wideband”-Technologie versehen; sie soll Diebstahlversuchen per Signal-Verlängerung endgültig den Schrecken nehmen. Ein geringeres Ablenkungspotential hat zu guter Letzt die Bedienung der Mittelkonsole: die häufig genutzten Funktionen wurden zusammengefasst. Zusammenfassend lässt sich sagen: Auch wenn es äußerlich nicht den Anschein hat, beim Lexus NX hat sich 2023 einiges getan – zum Positiven entwickelt. So einiges bliebe freilich noch zu tun: z.B. die Stärkung der Bremsen, der Preis oder das Platzangebot im Fond.
Technische Daten des Lexus NX |
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PS-Anzahl: | min. 243 PS | max. 243 PS |
kW-Anzahl: | min. 179 kW | max. 179 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch: | 5,9 l/100 km – 6,4l/100 km | |
CO₂-Emission | 120-133 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D | |
Listenpreis: | ab 50.800 Euro | |
Stand der Daten: | 19.06.2023 |
Konkurrenzmodelle
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Unser Fazit zum Lexus NX
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 19.06.2023
Mit dem 4,66 Meter Lexus NX will Toyota im Konzert der hiesigen Premium-Mittelklasse-SUVs mitspielen. Auch die zweite Generation war bisher bestenfalls am Rande zu hören. Entmutigen lässt sich Toyotas Luxusmarke nicht. 2023 spendiert man dem NX zahlreiche neue, feine Extras. Der Innenraum wird auf Wunsch ab sofort von einer ausgeklügelten Luftfilteranlage aus dem Hause Panasonic gereinigt. Der Plug-in- und der Vollhybrid arbeiten dank der vorausschauenden Batterie-Ladetechnologie noch effizienter. Ein digitaler Innenspiegel nimm Blendern endgültig den Schrecken – die umgruppierte Mittelkonsole vereinfacht das Bedienen der wichtigsten Funktionen. Einige Baustellen bleiben aber, die schwachen Bremsen, die schwache Ladeleistung und die mittelmäßige Reichweite des PHEVs. Das Platzangebot auf der Rückbank ist knapp bemessen – der Preis keineswegs
4 von 5 Punkten