Audi S4 Avant 2021 (Test): Was kann die dritte Evolutionsstufe des S4-Dreiliterdiesels?
Im letzten Test mit dem Audi S4 Avant 2019 mussten wir den Wechsel vom Dreiliter-Benziner zum Dreiliter-Diesel verdauen. Das fiel leichter als gedacht: Der S4 TDI versüßte die Ausfahrt mit einem kräftigen Antritt und einer souveränen Kraftentfaltung. Für die neue Abgasnorm Euro 6d hat Audi den rund 350 PS starken V6-Diesel intensiv weiterentwickelt. Was es gebracht hat, erfahren wir im Test mit S4 Avant MY 2021.
Inhalte des Testberichts zum Audi S4 Avant:
S4 Avant zündet 2021 V6-Diesel der dritten Entwicklungsstufe
Die praktische Eleganz und der sportliche Spieltrieb, sie gehen im Audi S4 Avant eine besonders glückliche Ehe ein. Das Glück erweitern das knackig abgestimmte Sportfahrwerk und das feurige Temperament des S4-Motors. Auf der Suche nach dem Ursprung seines Temperaments könnten wir uns billiger nationalistischer Stereotype bedienen. Kein Wunder, dass der Dreiliter-V6-Diesel Feuer im Blut hat, er wird ja auch im ungarischen Győr gebaut. Die mitreißende Art des S4 TDI hat jedoch andere Gründe: nicht zuletzt den elektrisch angetriebenen Verdichter.
Er steht dem Selbstzünder auch 2021 wieder zu Diensten, den Dienst verrichtet er aber in einer vielfältig umgestalteten Umgebung. Audi spricht von einer neuen Evolutionsstufe der Motorenreihe, welcher der V6-Diesel entstammt: genannt “VW EA897 evo3”. Doch was ist neu beim Topmotor des weiterentwickelten Entwicklungsauftrags mit der Nummer 897? Eines sticht uns gleich ins Auge: Audi hat die Leistung des S4 TDI minimal gedrosselt – von 255 auf 251 kW, sprich von 347 auf 341 PS (Kraftstoffverbrauch NEFZ/WLTP: 6,5/7,3 Liter auf 100 km, 170/192 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C).
Spritziger Antrieb mit dem neuen S4-Diesel
Das Leistungsmaximum besagt für sich genommen aber wenig. Wenn es in einem exotischen Drehzahlbereich abgelegen dahinvegetiert, begeistert es nur Statistiker. Die Gefahr besteht beim neuen “S4 TDI”-Diesel allerdings nicht. Die maximale Leistung des “evo3”-Motors liegt ein wenig früher an – und sie ist länger verfügbar als beim Vorgänger. Bisher liefen die sechs Zylinder bei 3.850 U/min auf vollen Touren; jetzt liegt die Spitzenleistung zwischen 3.800 und 3.950 U/min an. Ähnlich verhält es sich mit dem Drehmoment. Der Diesel des Audi S4 Avant dreht erneut mit einem frivolen Spitzendrehmoment von 700 Nm auf.
Das Moment packt aber bereits ab 1.750 U/min zu: der “evo2”-Diesel blühte erst ab 2.500 Touren auf. Diese Veränderungen wirken sich auch auf das Ansprechverhalten des Dreiliter-Diesels aus. Feinsinnige Gemüter mögen den Unterschied sogar spüren – in jedem Fall lässt er sich messen. Der Antritt aus dem Stand auf Tempo 100 gelingt dem S4 TDI Avant einige Zehntelsekunden schneller: namentlich in 4,7 statt in 4,9 Sekunden.
S4 TDI “evo3”: effektive Abgasnachbehandlung als großer Trumpf
Wichtiger als Zahlen sind natürlich die Emotionen, die beim Antritt mit dem Audi S4 Avant hochkochen. Audis Sportkombi ist kein Vernunft-Auto, auch wenn einige vernünftige Gründe für ihn sprechen. Er ist eine Fahrspaßmaschine – und die muss abgehen, dass einem die Haare zu Berge stehen. Dafür sorgt im neuen wie im alten S4-Diesel der elektrisch angetriebene Verdichter, der EAV. Seine Aufgabe ist es, bei niedrigen Touren für ausreichend Druck im Kessel zu sorgen – bis der klassische Abgasturbo warmgelaufen ist. Die Aufgabe erledigt der 48-Volt-Startergenerator mit Bravour: von einem Turboloch existiert beim S4 TDI keine Spur.
Der Riemen-Starter-Generator fungiert darüber hinaus als Kernelement des 48-Vol-Mild-Hybrid-Systems, das an das 12-Volt-Bordnetz angeschlossen ist. So kann die vom Generator mit bis zu 8 kW rekuperierte Bremsenergie auch zur Energieversorgung der zahlreichen Verbraucher im S4 Avant herangezogen werden. Der Rest geht zur Zwischenspeicherung in eine 0,5 kWh große Lithium-Ionen-Batterie. Genutzt wird diese Energie für den Extra-Boost beim Antritt und zum Betrieb des ausgefeilten Start-Stopp-Systems. Es ist mit seiner Segelfunktion hauptsächlich dafür verantwortlich, dass der S4 Avant um rund einen halben Liter Diesel verbrennt.
Drei Katalysatoren für sauberen Antrieb
Mit dieser Spritersparnis sind wir zurück beim Thema Vernunft. Sie und die Abgasnorm Euro 6d gebieten im Jahr 2021: Selbst Triebwerke eines Sportwagens haben skrupulös auf die Abgasreinigung zu achten – und in dieser Disziplin hat der neue S4-TDI der jüngsten Evolutionsstufe seinen großen Auftritt. Audi selbst ist die treibende Kraft hinter der Entwicklung der “VW EA897”-Motorenreihe. Seit 2010 treiben diese Sechszylinder-V6-Selbstzünder diverse Modelle des VW-Konzerns an. Über die Jahre hat der Dreiliter-Diesel an Einspritzdruck zugelegt, an Gewicht verloren und mit einer variablen Turbinengeometrie an Reaktionsschnelligkeit gewonnen.
Die 2021 gezündete Evolutionsstufe – sie befeuert etwa auch den VW Touareg und den Audi Q7 bzw. Q8 – widmet sich vorrangig der Abgasreinigung. Das überarbeitete System soll den Stickoxidausstoß um über 90% reduzieren: vor allem im realen Betrieb. Erreicht wird das mit Hilfe dreier Katalysatoren. Direkt hinter dem Abgasturbolader sitzt der Oxidations-Katalysator; er ist als Stickoxid-Speicherkatalysator konzipiert.
S4 Avant 2021: sauberer, aber nicht weniger schick und spritzig
Auf den Speicherkat folgt im S4 Avant Jahrgang 2021 der obligatorische Dieselpartikelfilter. Beim “evo3”-Selbstzünder ist er aber mit einer SCR-Beschichtung versehen, die ihm zusätzlich die Funktion eines Reduktions-Katalysators verleiht; dahinter packt Audi einen zweiten SCR-Katalysator. Der Vorteil des doppelten SCR-Kats: die Einspritzung der Harnstofflösung kann genauer dosiert werden, wodurch die Stickoxide effektiver zu harmlosem Stickstoff reduziert werden können. Mit den um gut 90% verringerten NOx-Emissionen ist unsere Test-Tour mit dem “evo3”-Motor zu Ende.
Unser Kurzfazit: Der Audi S4 Avant fährt sich mit der weiterentwickelten Maschine noch spritziger – und wesentlich sauberer. Die Partner des Dreiliter-Aggregats sind indessen dieselben geblieben: der 8-stufige hydraulische Drehmomentwandler mit “tiptronic” und der permanente Allradantrieb “quattro”. Er arbeitet ab Werk mit einem selbstsperrendem Mittendifferential und einem gewöhnlichen Hinterachsdiffential. Das optionale Sportdifferential greift hinten bei der Verteilung des Antriebsmoment hingegen aktiv ein – und das spürt man. Diese Qualität treibt dem Sportkombi die Neigung zum Untersteuern praktisch vollständig aus. Der Preis: 1.350 Euro.
Sportfahrwerk, Komfort und bestes Infotainment
Das serienmäßige S-Sportfahrwerk des S4 Avant liebt es weiterhin recht stramm und straff. Aus diesem Grund empfehlen wir nach wie vor das S-Sportfahrwerk mit aktiver Dämpferregelung. Für 690 Euro verleiht es dem Kombi-Fahrwerk – zusätzlich zum besonders dynamischen – auf Wunsch auch einen komfortablen Charakter. Eine weitere Investition, die sich aus unserer Sicht lohnt, sind die in die “Matrix-LED”-Schweinwerfer. Bei dem Tempo, dass der S4 Avant anschlagen kann, ist eine ideale Sicht und Ausleuchtung jedenfalls ein Gewinn.
Apropos Serienausstattung. Sie ist 2021 bestückt wie 2019. Der Audi S4 Avant steht auf 18-Zöllern im S-Design und zeigt mit Außenspiegelgehäusen in Alu-Optik auf. Innen empfangen uns elektrisch einstellbare Sportsitze mit: einer 4-Wege-Lendenwirbestütze und Alcantara-Leder-Kombi-Sitzbezügen. Dekoreinlagen in matt gebürstetem Alu und ein schwarzer Dachhimmel sorgen für Stil, das modulare “MMI Radio plus” für ansprechendes Infotainment. Die beste Unterhaltung allerdings ist nach wie vor die Fahrt im S4 Avant.
Technische Daten des Audi S4 Avant |
||
---|---|---|
PS-Anzahl: | min. 341 PS | max. 341 PS |
kW-Anzahl: | min. 251 kW | max. 251 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 6,4 l/100km | max. 6,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 170 g/km | max. 170 g/km |
Effizienzklasse: | min. C | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 65.400 Euro | |
Stand der Daten: | 16.07.2021 |
Konkurrenzmodelle
Elegante Sportkombis sind unter den Neuwagen in unserem Autohaus online reichlich zu finden. Drei Beispiele: der Peugeot 508 SW PSE ab 56.941 Euro und 17 %, der Volvo V60 Polestar ab 609 Euro im Monat und der BMW 3er Touring M-Sport 330d ab 51.133 Euro und 16 % Neuwagen Rabatt. Eine Finanzierung lohnt sich bei uns ebenfalls, bspw. unser Autoleasing oder unsere Vario-Finanzierung ab 3,99 % Effektivzins und ab 0 Euro Anzahlung.
Fazit zum Audi S4 Avant Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Jahrgang 2021 des Audi S4 Avant ist ein besonderer. Mit und in ihm feiert die dritte Ausbaustufe des Dreiliter-Sportdiesels ihr Debüt. In der Spitze hat die Leistung des V6 zwar minimal abgebaut; sie ist aber länger abrufbar. Der Dreiliterdiesel tritt so noch energischer an. Dabei bläst er dank einer stark verbesserten Abgasnachbehandlung deutlich weniger Schadstoffe in die Luft. Bei MeinAuto.de erfolgt der Antritt des S4 Avant ab 51.836 Euro – 22 % beziehungsweise fast 14.200 Euro unter dem Listenpreis.
5 von 5 Punkten
Jetzt mehr erfahren oder den Konfigurator starten!
So funktioniert MeinAuto.de:
1. Wunschauto konfigurieren
2. Sofortige Preisauskunft erhalten
3. Kostenloses Angebot anfordern
4. Beim Händler bestellen und kaufen
Das sagen unsere Kunden über uns:
Weitere Informationen über MeinAuto.de
- So kaufen Sie Ihr Auto über MeinAuto.de
- Informationen zum Leasing über uns
- Informationen zur Autofinanzierung über uns
- Gewerbefinanzierung
- Geschäftsleasing
- Finanzierung ohne Anzahlung
- Leasing ohne Anzahlung
- 0% Finanzierung
- Leasingrechner
- Restwertleasing
- Kilometerleasing
- Null Leasing
- Limitierte Sonderaktionen
- EU Neuwagen
- EU Reimporte
- Autoleasing inkl. Versicherung
- Autofinanzierung inkl. Versicherung
- All Inclusive Leasing Privat
- Auto Angebote für Selbstständige
- Leasing ohne Schufa
- Neuwagen und Motoren mit Euro 6d
- All Inclusive Finanzierung
- All Inclusive Leasing Gewerbe
- Finanzierung ohne Schufa