Audi Q8 e-tron Sportback (Test 2023): Auf der Suche nach motorischer und aerodynamischer Effizienz
2018 hieß der Audi Q8 e-tron schlicht e-tron. Er war – abgesehen vom Spezialfall R8 e-tron – das erste Elektroauto der Ingolstädter: eine nähere Bestimmung war damals überflüssig. Aus dem Solisten indes ist längst ein Team, Audis “e-tron”-E-Auto-Reihe, geworden. Im Zuge der 2022er-Modellpflege änderte Audi die Bezeichnung auf Q8 e-tron. Was sich bei der Pflege sonst geändert hat, finden wir im Test mit dem Q8 e-tron Sportback heraus.
Inhalt
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Der Audi Q8 e-tron Sportback im Schnellcheck
Stärken
- Neue Markenlogo optional illuminiert
- Luftwiderstandsbeiwert sinkt von 0,26 auf 0,24
- Effizienterer Heckmotoren
- Akkus mit höherer Kapazität
- Reichweite steigt auf max. 600 km
- Platzangebot & Stauraum riesig
Schwächen
- Verbrauch weiter sehr hoch
- Große und Gewicht
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Geliftetes SUV-Coupe stellt neues Firmen-Emblem vor
Bevor wir loslegen, wollen wir den Unterschied zwischen dem Q8 e-tron und dem 2019 eingeführten Q8 e-tron Sportback klären. Audi beschreibt ihn wie folgt. Der eine ist ein klassisches SUV mit einem steilen Heck a la Kombi – der andere, der Sportback, ist ein SUV mit der Linienführung eines Coupes. Die Stilmittel des Sportcoupes finden wir beim Q8 e-tron Sportback vor allem am Dach und am Heck wieder: daran hat die Modellpflege nicht gerüttelt. Im Mittelpunkt des Facelifts stand die Front.
Das der Q8 e-tron Sportback an der Front des Audi-Modellportfolios steht, zeigt jetzt auch seine Namen an. Als Spitzenmodell darf er auch als erster die neue Corporate Identity der Marke ausführen: das nun besonders schnörkellose und zweidimensionale Emblem der Vier Ringe. Es prangt im Zentrum des Kühlergrills. Bei aller Schlichtheit darf das neue Familien-Wappen auch Glänzen, und zwar auf Wunsch mit dem Projektionslicht Singleframe. Bis auf den ein oder anderen neuen Schriftzug war es das mit den Exterieur-Neuerungen.
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Asynchronmotoren: von einer Stärke zur Schwäche – jetzt zurück zur Stärke?
Der stilvolle, elegante Auftritt ist beim Q8 e-tron lediglich der Rahmen; der Kern, das Wesentliche sind andere Vorzüge. Audi sieht die Stärken des Topmodells im außergewöhnlichen Alltagsnutzen, im oberklassigen Komfort und in den sportlichen Fahrleistungen. Für diese zeichnen die Antriebe und das Fahrwerk verantwortlich; bei ersteren gab es einigen Nachholbedarf. Bei den E-Antrieben verläuft die Entwicklung im Prestissimo – und Audi gibt mit dem Q8 nicht den Takt vor; sondern nur mit dem e-tron GT.
Das liegt unter anderem an der Art der Elektromotoren des Q8 e-tron. Audi verlässt sich vorne wie hinten auf Asynchronmaschinen; gleich wie das erste Elektromodell von Mercedes, der EQC. Dieser Typ des E-Motors hat seine Vorteile: Er ist günstig und benötigt keine bzw. wenige Seltene Erden. Allerdings ist er weniger effizient als die permanent- oder fremderregte Synchronmaschine. Der hohe Verbrauch und die dadurch beeinträchtigte Reichweite sind auch die Achillesfersen des Q8 e-tron.
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Q8 e-tron Sportback: Modellpflege erhöht die Effizienz des Heckmotors
Seit der Modellpflege darf man aber allmählich sagen, sie waren. Audi bleibt den Asynchronmaschinen treu – ein Konzeptwechsel wäre für eine Modellpflege zu aufwändig. Die Ingolstädter-Ingenieure konnten die Effizienz und die Leistung der Elektromotoren dennoch erheblich steigern. Von der Leistungssteigerung profitiert der Einstiegs-Antrieb, der 50 e-tron quattro. Seine beiden Motoren schieben mit 250 kW (340 PS) und 664 Nm an, bisher waren es 230 kW (313 PS) und 540 Nm.
Der null-hundert Sprint gelingt in 6 Sekunden, nahezu eine Sekunde schneller als zuvor. In der Spitze lässt Audi jetzt 200 statt 190 km/h zu. Ebenso schnell wird der Q8 e-tron Sportback mit dem 55 e-tron quattro; seine Leistung bleibt mit 300 kW und 664 Nm gleich. Der SQ8 e-tron holt aus seinen drei Maschinen wie bisher 370 kW und 973 Nm heraus (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 19,5 bis 24,1 /SQ8 25,3-28,2 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Effizienzklasse A+++).
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Verbrauch sinkt, bleibt aber höher als bei den meisten Konkurrenten
Der 55 e-tron quattro sprintet in 5,6 Sekunden von 0 auf 100 km/h, der SQ8 e-tron in 4,5 – austoben darf er sich bis 210 km/h. Weitreichender sind jedoch die Verbesserungen der Effizienz und Ausdauerleistung. Der Verbrauch ist um rund 5 bis 10 % gesunken. Zu verdanken ist das in erster Linie der Asynchronmaschine an der Hinterachse. Sie hat mit 14 Windungen 2 mehr als bisher. Mit ihnen wächst die Stärke des elektrisch erzeugen Magnetfeldes, das wiederum erhöht das Drehmoment des Motors.
Wird es nicht genutzt, verbraucht der Motor beim bisherigen Drehmoment weniger Strom. Genau das kann man bei den Normwerten und in der Praxis beobachten. Dass der Verbrauch der Asynchron-Motoren im Q8 e-tron Sportback nach wie vor höher ist als der von vergleichbar starken Synchronmaschinen, lässt sich beim Vergleich mit der Konkurrenz erkennen. Intern ist der e-tron GT das neue batterieelektrische Aushängeschild. Als e-tron GT quattro leistet er 350 kW und 640 Nm, verbraucht aber laut Norm nur 21,5 kWh.
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Audi optimiert beim Q8 e-tron Sportback die Aerodynamik & die Batterie
Natürlich ist das Sportcoupe viel aerodynamischer als das 4,92 Meter lange, 1,94 Meter breite und 1,62 Meter hohe SUV-Coupe. Audi hat bei der Modellpflege die Aerodynamik des Q8 e-tron Sportback aber beträchtlich verbessert. Der Luftwiderstandsbeiwert sinkt von 0,26 auf 0,24. Erreicht wurde das mit Hilfe von effizienteren Spoilern für die Vorderräder, neuen Spoilern für die Hinterräder – und elektrischen Jalousien am Kühlergrill, die sich jetzt selbst abdichten. Die bessere Aerodynamik senkt ihrerseits den Verbrauch.
Das mündet am Ende in größere Reichweiten. Beteiligt sind an der teils signifikanten Reichweitensteigerung auch die neuen Batterien. Die Zellchemie und Zelltechnologie wurden weiter optimiert, zum Beispiel durch eine neue Fertigungstechnologie. Mittels “Stacking” gelang es, die Energiedichte um ein Fünftel zu steigern. Ein verbessertes Batteriemanagement erlaubt es zumal, einen größeren Teil der Bruttokapazität zu nutzen. Bei der “kleinen” Batterie sind es 89 von 95 kWh, bei der großen 106 von114 kWh.
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Vergleichsweise günstig – beinahe unvergleichlich komfortabel und geräumig
Die Früchte dieser Arbeit ernten die Fahrer im Alltag. Der Q8 e-tron 50 quattro stromert laut WLTP 505 Kilometer, der 55 quattro sogar 600. Die Ladeleistung des Q8 e-tron ist mit 150 bzw. 170 kW gut, aber nicht erstklassig; die Spitzenwerte liegen derzeit um die 24 kW. Dank einer äußerst flachen Ladekurve lädt der Audi in der Praxis dennoch schnell. In diesem Sinne hat der Q8 e-tron Sportback tatsächlich einen außergewöhnlichen Alltagsnutzen. Der 528 Liter große Kofferraum und das fürstliche Platzangebot fallen auch in diese Kategorie.
Preise ab 76.650 Euro sind für die meisten hingegen kaum alltagstauglich – aber für ein SUV der Oberklasse relativ moderat. Fürs Geld offeriert der Q8 e-tron Sportback reichlich Sportlichkeit und luxuriösen Komfort. Beides verbindet das serienmäßige Luftfederfahrwerk. Je nach Fahrsituation passt es die Trimmlage des SUVS automatisch an; nahezu 8 Zentimeter kann sich das Fahrwerk heben oder senken. Weitere neue Luxusextras dieser Güte sind die digitalen Matrix LED-Scheinwerfer und der “Remote Parkassistent plus” zum Einparken in enge Lücken. Die sind bei den Maßen des Q8 häufig.
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Technische Daten des Audi Q8 e-tron Sportback |
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Länge: | 4.915 mm | |
Breite (ohne Außenspiegel): | 1.937 mm | |
Höhe: | 1.619 mm | |
Türen: | 5 | |
Sitze: | 2 Vordersitze, 3 Rücksitze | |
PS-Anzahl: | 340-408 PS | |
kW-Anzahl: | 250-300 kW | |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Elektro | |
Verbrauch Elektro: | 19,7-21,3 kWh/100 km | |
Reichweite: | 475-595 km | |
Batterie: | 95-114 kWh | |
Dauer Schnellstladung: | 31 Min. | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 64.411 Euro | |
Stand der Daten: | 31.07.2023 |
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Unser Fazit zum Audi Q8 e-tron Sportback
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 28.06.2023
Die Devise “Vorsprung durch Technik” nahm 2018 im Audi e-tron Gestalt an. Mittlerweile wurde das elektrische Oberklasse-SUV überholt. Nach der Modellpflege zeigt der Audi Q8 e-tron Sportback, dass er noch reichlich Potential hatte. Der Antrieb wurde deutlich effizienter, die Batterien größer – und das SUV-Coupe selbst aerodynamischer. Das Ergebnis sind massiv gesteigerte Reichweiten. Die Dynamik, der Komfort und das Platzangebot bleiben luxuriös.
4 von 5 Punkten
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