VW Tiguan R (2021) im Test: Das brave Familien-SUV als rassiger Sportwagen
Begonnen hat alles mit dem Golf IV R32 im Jahre 2003. Er war das erste R-Modell von Volkswagen: ein Titel, mit dem sich seither alle Performance-Fahrzeuge des Konzerns schmücken dürfen. Der jüngste in der Reihe ist der Tiguan R, das kompakte Familien-SUV schlechthin. Er tritt mit einem 320 PS starken Zweiliter-Benziner, einem speziellen Allradantrieb und einem Sportfahrwerk an. Wie er sich fährt, klärt unser Test.
Inhalte des Testberichts zum VW Tiguan R:
Tiguan R 2.0 TSI: 320 PS bringt Verve in den Familienalltag
Im Herbst 2020 kam der Tiguan II das erste Mal unters Messer: zur Modellpflege alias Facelift, der großen Renovierung zur Lebensmitte eines modernen Pkws. Die Modellpflege kann neben den üblichen Umbauarbeiten auch zwei Premieren aufbieten. Die erste ist der eHybrid – ein Plug-in-Hybrid-Antrieb mit 245 PS. Er ist nunmehr das stärkste Triebwerk im Tiguan-Sortiment, gemeinsam mit der gleichstarken Ausbaustufe des Zweiliter-Turbobenziners 2.0 TSI. Der Tiguan R ist die zweite Premiere. Er läuft gewissermaßen außer Konkurrenz, denn für ihn ist die Volkswagen R GmbH verantwortlich. In ihrer Obhut gedeihen seit 2010 die “R“-Pflänzchen des Hauses. Zu ihnen gehört neben dem kleinen Bruder des Tiguan, dem T-Roc R, seit Kurzem auch wieder der Golf R. Er nutzt die gleiche Antriebseinheit wie der neue Tiguan R: den 320 PS und 420 Nm starken 2.0 TSI mit 7-Gang-DSG und “4Motion”-Allradantrieb (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP: 8,1/10,1 Liter auf 100 km, 186/229 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse D).
Ein Leistungsvergleich zwischen der Nr.1 und der Nr. 2 im Volkswagenkonzern drängt sich da geradezu auf. Ist der kompakte Golf R schneller oder das kompakte Mittelklasse-SUV? Im Tiguan R muss der zwei Liter große Vierzylinder-Turbobenziner in jedem Fall 200 Kilo mehr in Schwung bringen: exakt sind es 1.746. Dennoch: Auf der klassischen Sprintdistanz, dem Antritt von 0 auf 100 km/h, lässt sich das SUV kaum abschütteln. Der Tiguan R nimmt sich für diese Übung 4,9 Sekunden Zeit, der Golf R 4,7 – auch vom Gefühl her spüren wir kaum einen Unterschied; beide packen beim Beschleunigen den Vorschlaghammer aus. Bei der Höchstgeschwindigkeit gehen die zwei gar Hand in Hand – hier wie dort ist bei 250 km/h Schluss – sagt die Bordelektronik. Die Option, das elektronische Limit auf 280 km/h anzuheben, gibt es jedoch nur für den Golf R. Ein Grund dürfte der Verbrauch sein: Der fällt beim Tiguan R nicht nur aufgrund des Übergewichts, sondern auch wegen der schlechteren Windschlüpfrigkeit höher aus.
Hoher Verbrauch – höchster Fahrgenuss
Laut WLTP-Normmessung gönnt sich der Tiguan R im Schnitt 10,1 Liter. Während unserer Testfahrt kommen wir auf einen Durchschnittsverbrauch von 10 bis 12 Litern: je nachdem, wie sehr wir den Verlockungen der R-Maschine nachgeben; der Golf R hat im Test rund zwei Liter weniger verbraucht. Aber genug der Golf-Vergleiche. Der Tiguan ist eine andere Spezies: eindrucksvoller, sicherer, komfortabler, familientauglicher. Bevor wir uns ihm voll und ganz widmen, sei uns noch ein Blick zur Konkurrenz erlaubt. Wo reiht sich der Tiguan R mit seiner Leistung ein? Weit vorn an der Spitze. Der Jaguar E-Pace bringt als “P300 Sport” 300 PS auf die Welle, ebenso der Cupra Ateca der Tochter Seat und auch die stärkere Plug-in-Hybrid-Variante des Opel Grandland X, der 1.6 Hybrid4, kommt nicht über 300 PS hinaus. Nur der Audi RS Q3 und der Mercedes GLC AMG sind mit über 400 PS außer Reichweite. Die ganze Leistung bringt allerdings wenig, wenn sich das SUV fährt wie ein Laster. Diese Gefahr besteht bei der Tiguan-Sportwagenvariante nicht. Im Test begeistert sie uns nicht zuletzt mit ihrer unerwarteten Leichtfüßigkeit. Sie ist ein Produkt mehrerer Komponenten: vor allem des 10 mm tiefer gelegten Adaptiv-Fahrwerks, der progressiven Lenkung und des neuen Allradantriebs.
Der “4Motion“-Allradantrieb setzt auf ein neues, vielseitigeres Drehmoment-Verteilungssystem, das “R-Performance Torque Vectoring“. Dessen zentrale Neuerung ist ein Hinterachsgetriebe, bei dem zwei Lamellenkupplungen zum Einsatz kommen. Die Elektronik kann das Drehmoment so variabel zwischen den Achsen – und zwischen Außen- und Innenrad – verteilen. Der Allradantrieb wird dadurch anpassungsfähiger und das Fahrverhalten agiler: weil die variable Momentverteilung des inneren und äußeren Rades das Untersteuern in der Kurve verhindert. Mit der Progressivlenkung, die ihr Ansprechverhalten der Geschwindigkeit anpasst, lässt sich diese Dynamik herrlich kontrollieren. Für die passende Dosis Komfort und Straffheit sorgt das adaptive Fahrwerk. Besonders sportlich geben sich die Dämpfer im “R“-Modus, der sich mit der blauen “R“-Taste am Multifunktionslenkrad aktivieren lässt. Wer will, kann die elektronische Stabilitätskontrolle, das ESC, abschalten – zu empfehlen ist das jedoch nicht. Die 7-Gänge des Doppelkupplungsgetriebes über die Schaltwippen von Hand durchzuschalten, ist hingegen eine helle Freude.
Tiguan R: kerniger Sound, edle Ausstattung & optionales Infotainment
Verstärkt wird das Fahrvergnügen im neuen Tiguan R durch einen eingängigen Sound: den der ab Werk verbauten vierflutigen Sportabgasanlage. Die strotzt auch optisch nur so vor Kraft. Optik und Sound lassen sich jedoch auch noch kräftig tunen: mit der “R-Performance” Titan-Abgasanlage, die der slowenische Auspuffspezialist Akrapovič zuliefert. Der Spaß und der markige Sound haben aber ihren Preis: ganze 3.800 Euro. Weil wir gerade beim Feintuning sind: Optisch in vielen Details feingeschliffen ist der Tiguan R bereits serienmäßig. VW spendiert seinem neuen sportlichen Aushängeschild vier Leichtmetallräder im “Misano“-Design mit 20 Zoll Durchmesser. Im Extraregal lagern die 21-Zöller “Estoril“, die ganz auf “Racing” machen. Veredelt werden zumal die beiden Stoßfänger: mit der gewählten Wagenfarbe und Chrom-Elementen. Das optische und visuelle Glanzlicht setzen die neuen Matrix-LED-Scheinwerfer, die der Tiguan zum Facelift erhielt: das “IQ.LIGHT” mit seiner dynamischen Fahrlichtregulierung. Mit dem “Black Style“-Designpaket kann man dem Exterieur schließlich noch eine individuelle Note geben.
Auch die Bremsen treten beim Tiguan R nicht nur funktional, sondern ebenfalls optisch in Erscheinung: in Form vier blau eingefärbter Bremssättel, die jeweils eine 18-Zoll große Bremsscheibe umfassen. Bei der Kraft, mit der das geschieht und bei der Dynamik, die das “R”-Modell entfaltet, trifft es sich gut, dass Fahrer und Beifahrer in die passgenau geschnittenen Top-Komfortsitze gebettet werden. Sie und die beiden äußeren Rücksitze sind mit feinem Velours-Stoff bezogen. Die feine Klinge packt VW auch bei der Ausgestaltung des Innenraums aus: u.a. bei den Dekoreinlagen “Carbon Grey“, bei der 30-farbigen Ambientebeleuchtung und bei den diversen Chrom-Applikationen. Praktisch ist der Tiguan R selbstredend auch: mit seinem großzügigen Platzangebot, mit seiner längs verschiebbaren Rückbank und seinem großen Kofferraum. Dass er jetzt auch digitaler und kommunikativer ist, verdankt er dem Facelift. Dass die jüngste Generation des “Discover Media“-Infotainments mit der kabellosen Smartphone-Einbindung gut 600 Euro extra kostet, ist – bei dem Grundpreis – jedoch ein starkes Stück. Das serienmäßig installierte “Digital Cockpit Pro” kann das nur bedingt kaschieren.
Technische Daten des VW Tiguan R |
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PS-Anzahl: | min. 320 PS | max. 320 PS |
kW-Anzahl: | min. 235 kW | max. 235 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 8,1 l/100km | max. 8,1 l/100km |
CO2-Emission: | min. 186 g/km | max. 186 g/km |
Effizienzklasse: | min. D | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 59.334 Euro | |
Stand der Daten: | 17.03.2021 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum VW Tiguan R Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Tiguan ist mit Abstand das beliebteste SUV der unteren Mittelklasse. Trotzdem haftet ihm nach wie vor ein biederes Image an. Das dürfte sich mit dem Tiguan R grundlegend ändern. Die Sportvariante sieht nicht nur schnittig und stylisch aus – sie drückt mit ihrem 320 PS starken Ottomotor auch vehement an. Begeistern konnte uns im Test zumal die erfrischende Dynamik und Agilität. Bei MeinAuto.de legt der rennsportliche Familien-Crossover ab 45.259 Euro los – 23,2%, sprich fast 13.500 Euro unter dem Listenpreis.
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