VW Golf 7 vs. VW T-Roc (2017): kompakt und tief gegen SUV und hoch
Golf-Kunden haben generell wenig Grund zu klagen – ein Umstand, der sich Monat für Monat in den Verkaufszahlen niederschlägt. Selbst hinsichtlich der Modellvielfalt führt der Golf das Feld mittlerweile an. Der anhaltende Aufschwung der SUVs lässt die Wolfsburger dennoch nicht kalt. Getreu dem Motto „vorsorgen statt nachtrauern“ bringen sie deshalb jetzt ein „Golf-SUV“ auf den Markt. Sein Namen: VW T-Roc. Sein Anspruch: Den erzbraven Golfs und Tiguans die Show stehlen. Ob er seinem großen Vorbild das Wasser reichen kann, lesen Sie in unserem Golf/T-Roc-Vergleichstest:
VW T-Roc: der Rockstar unter den Volkswagen
Ein Stammbaum mit sieben Generationen, ein Erfolgslauf über gut 40 Jahre, über 30 Millionen verkaufter Exemplare: Das sind nur einige der beeindruckenden Daten aus dem Lebenslauf des VW Golf. Der nagelneue VW T-Roc hat zweifelsohne noch einen langen, langen Weg vor sich, bis er sich mit dem Volkswagen auf eine Stufe stellen darf. SUV-Boom hin oder her. Messen kann er sich mit dem Golf freilich heute schon – und eben das wollen wir in unserem Test tun. Beim ersten gegenüberstellenden Stelldichein wird dabei schnell deutlich: Der T-Roc lässt sich vom Renommee des großen Vorfahren weder beeindrucken noch einschüchtern. Das kleine SUV tritt frech, flott und selbstbewusst auf, kurzum: In einem für Volkswagen ungewohnten Stil. Der Golf 7 wirkt dagegen – selbst nach dem jüngsten Facelift – sehr brav und honorig. Nach mehr als vierzig Jahren im Geschäft weiß er jedoch, was er kann. Auf jugendliche-übermütiges Balzgehabe kann er getrost verzichten. Messen lassen muss er sich mit den aufmüpfigen Jungspunden trotzdem. Das ist der Lauf der Zeit. Messen ist auch das passende Stichwort. Denn nach den ersten Impressionen wollen wir ein paar objektive Zahlen ins Spiel bringen.
Die Maße des VW Golf ist in Generation 7 lauten:
- Länge 4,26 Meter
- Breite 1,80 Meter
- Höhe 1,49 Meter
- Radstand 2,64 Meter
Der neue T-Roc, der auf derselben, höchst variablen Plattform aufbaut (dem Modularen Querbaukasten MQB), ist einige Zentimeter kürzer – zugleich aber ein paar breiter und höher.
Die Maße des T-Roc lauten:
- Länge 4,23 Meter
- Breite 1,82 Meter
- Höhe 1,53 Meter
- Radstand 2,59 Meter
Wie wirken sich diese Maße aber auf das Platzangebot aus? Zäumen wir die Kompaktklasse-Kutschen von hinten auf. Der Golf bietet in seinem Kofferraum Platz für 380 bis 1.270 Liter Gepäck. Gegen Aufpreis lässt sich der Beifahrersitz komplett umklappen, sodass auch sperriges Ladegut transportiert werden kann. Diesen optionalen Trick beherrscht auch der T-Roc. Mit einer längs verschiebbaren Fondbank kann er allerdings ebenso wenig aufwarten wie die Golf-Limousine. Allerdings bietet er etwas mehr Stauraum, konkret sind es 445 bis 1.290 Liter. Überraschender ist für uns jedoch, dass beim SUV die Ladekante niedriger liegt (60 zu 66 Zentimeter). Der Golf kann sich damit trösten, dass sein Kofferraum einen ganzen Zentimeter tiefer ist; und dass bei umgelegter Rückbank die Stufe im Ladeboden kleiner ist. Die Gefahr, dass man sich beim Beladen den Köpf stößt, besteht bei beiden nicht. Die Heckklappe öffnet beim Golf auf 2,01, beim T-Roc auf 2,09 Meter.
Golf vs. T-Roc: ein verdienstvolles Platz-Patt
Zeit für ein Zwischenfazit: Der neuen T-Roc setzt beim Transportieren das erste Ausrufezeichen, indem er den Golf knapp aber doch wegsteckt. Der Gepäcktransport ist bei Limousinen und SUVs allerdings bestenfalls eine Neben- und keine Hauptsache. Die bleibt das möglichst bequeme Befördern von Personen (und allenfalls Haustieren). Das verlangt zunächst nach möglichst viel Entfaltungsspielraum, der in beiden Volkswagen zu finden ist. Was die Sitzhöhe betrifft, hat der T-Roc dem Golf wiederum einige Zentimeter voraus. In der Limousine beträgt sie vorne 102 Zentimeter und hinten 97 Zentimeter; im SUV 104 Zentimeter bzw. 98 Zentimeter. Auch seitlich lässt uns der T-Roc etwas mehr Spielraum: vorne einen, im Fond drei Zentimeter. Bei der Beinfreiheit im Fond kämpft sich der Golf zurück. Der Platz zwischen Vordersitzen und Rückbanklehne beträgt bei ihm 72, beim T-Roc 70 Zentimeter. Trotz der leichten numerischen Vorteile des T-Roc, sitzen wir im Golf vom Gefühl her offener, freier. Am Komfort der Sitzmöbel liegt das nicht, denn der ist in beiden Modellen sehr gut.
Die Ursachen dürften andere sein. Die aussichtsreichsten Kandidaten sind die niedrigere Fensterlinie der Limousine, ihre schmaleren B- und C-Säulen; und ihre steilere Heckscheibe. Diese Details sind auch dafür verantwortlich, dass wir aus dem Golf einen freieren Ausblick genießen. Im T-Roc sitzen wir zwar höher, was das Einsteigen erleichtert. Das viele Blech, das den Designern mehr Designspielraum gönnt, nimmt dem Fahrer und seinen Passagiere aber das freie Blickfeld. Besonders interessant ist ob dieser Tatsache ein Detail aus der aktuellen Preisliste: Der Parklenkassistent „Park Assist“, der beide Volkswagen eigenhändig in die Parklücke manövriert, kostet im Golf 295 Euro – im T-Roc indes 795 Euro extra. Mögliche Erklärungsversuche sind: Angebot und Nachfrage regeln eben den Preis; und die Ausstattungslinien sind nicht dieselben. Möglicherweise sehen wir hier aber schlicht einen Ausdruck des Spardrucks, dem der T-Roc als Neuling in noch stärkerem Maße unterworfen ist. Sicht- und hörbar ist das auch im Innenraum. Uns scheint es jedenfalls so, als ob die Geräuschdämmung und die Materialqualität im Golf eine Nuance besser bzw. feiner wäre.
Golf: größere Vielfalt im Motoren- und Assistenz-Sortiment
Die Sorgfalt der Verarbeitung zeigt sich hingegen hier wie dort über jeden Zweifel erhaben. Auch das Multimedia-Sortiment verdient sich dieses Prädikat. Was das Angebot an Fahrassistenz-Systemen anbelangt, wetteifern die beiden Kompaktklasse-Vertreter ebenfalls auf einem sehr hohen Niveau. Einige Systeme wie der autonome Stauassistent oder der „Blind-Sport“-Sensor fehlen in der T-Roc-Zubehörliste derzeit noch. Letzterer soll aber bald verfügbar sein. Selbiges trifft auf VWs neuen Paradebenziner zu, den 1.5 TSI Evo mit 150 PS, der besonders effizient und schadstoffarm arbeitet. Im Moment muss man sich noch mit dem 115 PS starken Dreizylinder-, dem 190 PS starken Vierzylinder-Benziner 2.0 TSI; und dem 150 PS kräftigen 2.0 TDI begnügen (Kraftstoffverbrauch: 5,2/6,8/5,1 Liter auf 100 km, 118/155/135 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B/C/B). Ein 1.6 TDI wird sich in den nächsten Monaten dazugesellen.
Schon heute abzusehen ist jedoch: Auf eine Antriebsvielfalt wie im Golf wird man beim T-Roc vergeblich warten. Wir denken hier insbesondere an Motoren mit alternativen Kraftstoffen und alternativen Antriebskonzepten. Der Golf kann mit Erdgas betrieben werden und heißt dann Golf TGI. Ebenfalls im Angebot ist eine Plug-in-Hybrid-Variante mit Benzin- und E-Motor; sowie der e-Golf mit einem reinen Elektroantrieb. Selbst ein Allradantrieb ist im Antriebssortiment zu finden, wenn auch nur in Kombination mit dem Topdiesel.
Beim neuen T-Roc kombiniert VW das „4Motion“-Allradsystem auch mit dem Topbenziner. Das soll aber ebenso wenig als Einladung zu veritablen Geländeschlamm-Schlachten missverstanden werden wie die um zwei Zentimeter größere Bodenfreiheit. Ein geborener Kraxler ist der T-Roc nicht. Nach der unbeschwerten Art, wie er selbst enge Kurven nimmt, scheint er allerdings ein sehr begabter Tänzer zu sein. Dass er ein wenig nervöser und nicht ganz so komfortabel gefedert ist, nehmen wir dafür gerne in Kauf. Denn VW hat für das neue SUV auch ein adaptives Fahrwerk im Programm.
Technische Daten der Modelle im Vergleich: | ||
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VW Golf 7 | VW T-Roc | |
PS-Anzahl: | 85 PS bis 150 PS | 115 PS bis 190 PS |
kW-Anzahl: | 63 kW bis 110 kW | 85 kW bis 140 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb, Frontantrieb | 4×4-Antrieb, Frontantrieb |
Getriebeart: | DSG Automatik, Manuell | DSG Automatik, Manuell |
Kraftstoffart: | Diesel, Benzin, Gas, Strom | Diesel, Benzin |
Verbrauch (kombiniert): | 3,9 bis 5,3 l/100 km | 5,0 bis 6,7 l/100 km |
CO2-Emission: | 102 bis 127 g/km | 116 bis 153 g/km |
Effizienzklasse: | A bis B | B bis C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 18.075 Euro | ab 20.390 Euro |
Stand der Daten: | 23.11.2017 |
Konkurrenzmodelle
In unserem Autohaus führen wir ausschließlich Neuwagen und keine EU-Reimporte. Unter ihnen finden Sie auch zahlreiche günstige Alternativen zum Golf und zum T-Roc, z.B.: Den Seat Leon ab 11.130 Euro und 42,8% Neuwagen Rabatt, den Seat Ateca ab 16.592 und 19,0%; oder den neuen Skoda Karoq ab 22.743 Euro und 9,3%. Unterschiedliche Möglichkeiten der Finanzierung runden unser Angebot günstiger Autos ab, insbesondere unser attraktives Autoleasing.
Fazit: Der VW Golf 7 kann den unbeschwerten Angriff aus dem eigenen Haus gekonnt parieren. Der T-Roc kommt ihm jedoch sehr nahe. In puncto Transportvolumen und Fahrwerksagilität ist er dem Golf sogar voraus. Beim Preis hinkt er derzeit aber noch weit hinterher. Den aufgefrischten Golf gibt es bei MeinAuto.de aktuell ab 10.577 Euro, 42,8% bzw. gut 7.600 Euro günstiger als im Autohaus ums Eck. Der nagelneue VW T-Roc geht bei uns ab 17.355 Euro ins Rennen, fast 16,7% bzw. 3.400 Euro unter dem Listenpreis.
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