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CarCoach Philipp Daumen hoch

Stärken:

  • Hochwertig verarbeiteter Innenraum
  • Umfangreiche Ausstattung
  • Vielfältige Motorenauswahl
  • Gute Fahrdynamik mit präziser Lenkung

Schwächen:

  • Begrenzter Stauraum durch kleinen Kofferraum
  • Eingeschränkte Sicht nach hinten
  • Begrenzte Platzverhältnisse in der zweiten Reihe für erwachsene Passagiere
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Datumsstempel

VW T-Roc im Test 2022

Große Modellpflege, große Neuerungen?

Das SUV-Sortiment von VW zählt mittlerweile fünf Modelle in neun Varianten. Der 4,23 Meter lange VW T-Roc streift seit 2017 durchs Land: im selben Revier wie ein Mini Countryman, ein Hyundai Kona – oder das Schwestermodell Audi Q2. Mit der Ende 2021 vorgestellten Modellpflege will VW sicherstellen, dass der T-Roc den Platz an der Spitze der Nahrungskette behält. Wir testen die Neuerungen mit dem klassischen SUV.

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© Volkswagen

VW T-Roc auch 2022 ausschließlich mit konventionellen Motoren

Neben dem SUV mit steilem Schrägheck legt VW den T-Roc seit 2019 auch als SUV-Cabriolet auf. Diese Spielart ist eine Besonderheit – und ein Unterschied zum kleinen Schwestermodell T-Cross. Ein weiterer ist, dass sich der 4,11 Meter lange T-Cross am VW Polo orientiert. Der 4,23 Meter lang T-Roc schaut hingegen zum VW Golf auf. In diesem Sinne ist der T-Roc auch als Angebot an Golf-Fahrer zu verstehen, die einmal ein Fahrzeug mit einer höheren Sitzposition ausprobieren wollen. Die technische Basis ist beim T-Roc aber eine andere als beim Golf – und dieselbe wie beim T-Cross: namentlich die zweite Generation des Modularen Querbaukastens (MQB-Ax). Der 8er-Golf nutzt dessen Entwicklungsstufe MQB evo.

Der T-Roc vertraut auch nach der der Modellpflege klarerweise auf die bisherige Plattform. Die hat sich über die Jahre jedoch beträchtlich weiterentwickelt – vor allem im Bereich der Elektronik. Wie wichtig sie in modernen Autos ist, zeigen die enormen Auswirkungen des aktuellen Chip-Mangels. Andere Fahrzeugbereiche entwickeln sich aktuell aber ebenso rasant weiter, zum Beispiel die Antriebstechnologie. Mit ihr wollen wir unsere Testfahrt beginnen. Für all jene, die auf einen elektrifizierten Antrieb gespitzt haben, beginnt der Test damit aber mit einer Enttäuschung.

Mild- und Plug-in-Hybrid nicht im Angebot

Das Motorenregal des VW T-Roc bleibt strikt alternativlos: Mild- und Plug-in-Hybrid-Antriebe sucht man weiterhin ebenso vergeblich wie einen Erdgasmotor. Das ist durchaus überraschend. An den technischen Möglichkeiten fehlt es dem Baukasten, dem MQB-Ax, keineswegs; das zeigt das Beispiel des Tiguan. Die Konkurrenz elektrifiziert ihre Modelle außerdem mit Nachdruck. Hyundai liefert den Kona etwa auch als Kona Hybrid aus, Mini den Countryman als Countryman Plug-in-Hybrid – und Peugeot den 2008 als 2008 Elektro.

VW indessen führt das Motorensortiment des T-Roc in minimal veränderter Konstellation fort: zur Wahl stehen drei Benziner und ein Diesel, der drei Antriebskonfigurationen zulässt. Die Entscheidung ist eine bewusste – dass VW reichlich E-Antriebs-Kompetenz hat, belegt die “ID.-Familie” eindrücklich. Ob die Entscheidung richtig ist, wird der Kunde entscheiden. Wir sind im Test jedenfalls zur Einsicht gekommen, dass die Antriebsauswahl beileibe keine schlechte ist. Bei den Selbstzündern hat VW den kleinen Diesel, den 1.6 TDI, Ende 2020 ausgemustert – und durch den 2.0 TDI ersetzt.

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© Volkswagen

Ausstattung mit neuen Namen und sichtbar mehr Qualität

Der Vierzylinder-Turbodiesel schiebt den VW T-Roc auch nach der Modellpflege mit wahlweise 115 oder 150 PS bzw. 300 oder 360 Nm an: kultiviert, sauber – und durchaus schwungvoll (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 4,6-5,5 Liter auf 100 km, 122-144 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Der schwächere 2.0 TDI portioniert seine 115 PS mit Hilfe eines 6-Gang-Schaltgetriebes und beschleunigt den T-Roc in rund 10 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der 150 PS starke Diesel verteilt seine Kraft mittels 7-Gang-DSG und auf Wunsch, über den “4Motion”-Allradantrieb, auf alle vier Räder.

In dieser Konfiguration bringt er den T-Roc spürbar flotter in Bewegung: der 0-100-Sprint ist in rund 8,5 Sekunden erledigt. Außerdem ist er mit einer Anhängelast von maximal 3,99 Tonnen vor allem für Gespann-Fahrer interessant. Freilich sind auch die drei Benziner in der Lage, einen Anhänger zu ziehen. Der Dreizylinder-Turbobenziner 1.0 TSI bringt hierfür eine Leistung von 110 PS und ein 6-Gang-Schaltgetriebe mit; der Vierzylinder 1.5 TSI überträgt 150 PS auf das gleiche Getriebe oder ein 7-Gang-DSG – ebenso wie der Vierzylinder 2.0 TSI seine 190 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,9-7,3 Liter auf 100 km, 135-167 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B-C). Die Option auf einen Allradantrieb bieten der 150- sowie der 190-PS-Benziner.

Topausstattung “R-Line”

Außer Konkurrenz fährt mit seinen 300 PS der T-Roc R – der 2.0 TSI mit 190 PS darf sich damit als der Topmotor des regulären Sortiments betrachten. Ausgeliefert wird er allerdings nur gemeinsam mit der Topausstattung “R-Line”. Mit den Ausstattungslinien sind wir bei der ersten echten Modellpflege-Neuerung angekommen. 2017 bot VW den T-Roc – zusätzlich zur Grundausstattung – in den drei Linien “Style”, “Sport” und “R-Line” an. 2022 stehen neben dem Grundmodell die Ausstattungen “Life”, “Style” und “R-Line” zur Wahl. Verändert haben sich neben den Bezeichnungen auch die Bestandteile dieser Ausstattungslinien.

Zur Grundausstattung des T-Roc gehören 2022 bspw. die LED-Scheinwerfer und die digitalen Kombi-Instrumente: mit ihrer mehrfarbigen Anzeige und ihren diversen Darstellungen-Möglichkeiten. Das “Digital Cockpit” ist eine Neuerung der Modellpflege und ersetzt die bisherige Multifunktionsanzeige. In den höheren Ausstattungen kann es zum “Digital Cockpit Pro” mit einem über zehn Zoll großen Display erweitert werden; ab dem T-Roc Style gehört es zur Serienausstattung.

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© Volkswagen

Besser vernetzte Infotainmentsysteme

Serie war beim VW T-Roc bislang auch einen Eigenschaft, die seit dem Marktstart stark kritisiert wurde: die mangelhafte Materialqualität. Mit seinen harten Kunststoffoberflächen wirkte das kleine SUV ungebührlich billig; da half es wenig, dass die Materialien sauber verarbeitet waren. VW hat sich diese Kritik offenbar zu Herzen genommen, wie die grundlegend überarbeitete Instrumententafel belegt. Ansehnliche Designnähte und eine unterschäumte Oberfläche genügen, um den Innenraum gleich deutlich hochwertiger wirken zu lassen.

Eine zweite Neuerung wirkt sich auf die Bedienung und Benutzung positiv aus. Der Touchscreen der besser vernetzten Infotainmentsysteme – zwischen 8 und gut 9 Zoll weit – liegt jetzt auf einer Sichtachse mit dem Digital-Cockpit. Im Basis-Modell verbaut VW das “Radio Composition”-System mit einem acht Zoll Touchscreen; ihm fehlt allerdings die praktische Smartphone-Integration via “App Connect”. Sie zieht mit der “Life”-Ausstattung ein, ebenso wie die elektrisch beheiz-, einstell- und anklappbaren Außenspiegel – und der Parklenkassistent.

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© Volkswagen

Auf Wunsch erstmals hochwertige “IQ.”-Sicherheitsextras

Den gab es im VW T-Roc auch schon vor der jüngsten Modellpflege. Einige andere, besonders hochwertige Assistenzsysteme sind indessen neu. Sie vereint VW im “IQ.Drive Travel Assist“. Er kann neben einer vorausschauenden Regelung der Geschwindigkeit auch das Lenken übernehmen – und das bis zur einer Geschwindigkeit von 210 km/h.

Bei seinem Wirken bezieht er nicht nur die lokalen Gegebenheiten und tatsächlichen Geschwindigkeits-Bestimmungen mit ein: sondern auch Daten aus dem Navigationssystem. Der neue teilautonome Assistent ist natürlich erst gegen Zahlung eines Aufpreises an Bord; ebenso wie die neuen “IQ.Light”-LED-Matrixscheinwerfer, die beleuchtete Leiste im Kühlergrill oder die dynamischen Blinker. Serie sind hingegen der Notbrems– und der Spurhalte-Assistent. Wer seinen T-Roc mit einer der fünf neuen Lackfarben oder den neuen Leichtmetallrädern verschönern will, muss wiederum zusätzliches Geld investieren. Das erstklassige Platz- und Stauraumangebot liefert VW jedoch weiter frei Haus.

CarCoach-Fazit - Philipp Lächeln

Meine Meinung zu diesem Modell:

Der VW T-Roc sorgt seit seinem Debüt für viel Aufsehen, positives wie negatives. Bemängelt wurde in erster Linie die mäßige Materialqualität im Innenraum. Diesen Makel hat VW mit dem Facelift nachhaltig behoben. Die Qualitätsverbesserung der Infotainment- und Assistenzsysteme war zwar nicht nötig – sie ist dennoch willkommen. Ein alternativer Antrieb wäre ebenfalls wünschenswert gewesen; leider fehlt er nach wie vor.

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