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Test Kompaktklasse-Kombis: Auf der Suche nach dem großen Universalgenie

Praktisch, geräumig, preiswert und sparsam sind alle drei, sowohl der Opel Astra Sports Tourer wie der Ford Focus Turnier und der Skoda Octavia Combi. Welcher der drei Kombis diese Eigenschaften aber am besten unter den Blechhut bringt, klären wir in unserem Vergleichstest.

Voll beladen

Skoda Octavia Combi Ford Focus Turnier Opel Astra Sports Tourer hinten TestGeräumig und praktisch sollen sie also sein, die drei Kompakt-Kombis von Ford, Opel und Skoda. Das hört sich gut an, so gut, dass wir uns das doch gleich einmal genauer ansehen wollen.

Mit 490 bis 1.516 Litern Stauraum hat der Ford Focus Turnier nominell den kleinsten, wenn auch einen alles andere als kleinen Kofferraum. Der Opel Astra Sports Tourer bietet mit 500 bis 1.550 Litern einen Deut mehr Platz fürs Gepäck. Effizienter genutzt werden kann das Volumen allerdings im Ford, dessen Heckscheibe wesentlich steiler ist.

In puncto Praktikabilität und Variabilität hat hingegen der Opel kleine Vorteile. Für 195 Euro extra gibt es etwa eine Fernentriegelung für die Rückbank, die sich überdies ganz nach vorne klappen oder ganz ausbauen lässt.

An den Transportqualitäten der beiden Kombis von Ford und Opel gäbe es im Grunde demnach nichts zu bekritteln, wäre da nicht noch der Octavia Combi. Der Skoda lässt mit einem Gepäcksvolumen von 610 bis 1.740 Litern nämlich nicht nur die beiden Testkonkurrenten ziemlich knausrig aussehen, sondern auch so einige Mittelklasse-Kombis. Zudem zeigt er sich als der geschickteste Verwandlungskünstler: In keinem anderen Testwagen gelingt der Umbau der Rücksitzlehne in eine Ladefläche so locker wie im Octavia Combi (die Fernentriegelung kostet hier 80 Euro).

Einziger Kritikpunkt: mit 464 kg ist die zulässige Zuladung recht spärlich bemessen. Das offenbart auch der Vergleich mit der Konkurrenz: der Focus Turnier darf 500kg zusätzlich mitschleppen, der Astra Sports Tourer sogar 537 kg.

Nach innen geblickt

Skoda Octavia Combi Ford Focus Turnier Opel Astra Sports Tourer TestDas viele Gepäck haben wir problemlos verstaut; bleibt die Frage, wie viel Platz in den drei Kombis den Fahrgästen gewährt wird. Auch hier ist die Antwort rasch gefunden: sowohl vorne wie hinten offerieren Focus Turnier und Astra Sports Tourer Füßen und Köpfen großzügigen Freiraum – der Skoda ist aber wiederum um einiges großzügiger.

Konzentrieren wir uns ganz auf den Fahrer, geht der Durchmarsch des Octavia Combi weiter. Denn dank der logisch und übersichtlich angeordneten Knöpfe und der perfekt einsehbaren Instrumente ist der Tscheche am intuitivsten zu bedienen. Besonders widerspenstig gibt sich in dieser Disziplin der Ford, dessen verwirrend gestaltetes Armaturenbrett beim Fahrer programmgemäß auch viel Verwirrung stiftet.

Zur Testfahrt ausgeführt

Zwei Testdisziplinen – und zweimal hat der Octavia Combi die Konkurrenten alt aussehen lassen. Kann er diese makellose Bilanz auch im Test der Fahreigenschaften halten? Herausfinden wollen wir das anhand dreier Turbobenziner: im Ford pocht dabei der 1.6 Ecoboost mit 150 PS und 240 Nm Drehmoment, im Opel der 1.4 Turbo mit 140 PS und 200 Nm; und im Skoda der 1.4 TSI mit ebenfalls 140 PS und 250 Nm.

Als wir die Brennkammern der Kompaktklasse-Kombis dann zum ersten Mal so richtig durchputzen, sehen wir nach wenigen Metern wieder das bereits vertraute Bild: der Skoda lässt die Mitbewerbern stehen, und das sowohl auf dem Papier wie auf der Straße.

So benötigt der Combi lediglich 8,6 Sekunden für den Spurt von 0 auf Tempo 100, der Focus Turnier 10,1 und der Astra Sports Tourer 10,3 Sekunden. Noch deutlicher fällt das Ergebnis beim Vergleich der Durchzugskraft aus: im 6. Gang hetzt der tschechische Kombi in 11,3 Sekunden von 80 auf 120 km/h; der Ford braucht gut 4 Sekunden länger – und der Opel mit 22 Sekunden eine halbe Ewigkeit.

Wer da jetzt denkt, dass das Opel-Triebwerk deshalb den Obersparfuchs markiert, der wird spätestens an der Zapfsäule enttäuscht sein. Denn auch beim Verbrauch arbeitet der quirlige und drehfreudige Direkteinspritzer im Skoda am sparsamsten. Im Schnitt gönnt er sich in unserem Test 7,4 Liter. Der besonders leise und recht muntere Benziner im Ford genehmigt sich 8,3, das schmächtige Opelaggregat gar 8,6 Liter.

Skoda Octavia Combi TestZum Abschluss kommt es dann aber zur großen Überraschung: Beim Handling gibt sich der Skoda Octavia Combi die ersten Blöße. So neigen seine Vorderräder leicht zum Stuckern und seine Hinterbeine federn auch voll beladen recht steif. Handling-Champion ist der Ford-Kombi mit seiner zackigen Lenkung und seiner ausgewogenen Federung. Kaum schwächer präsentiert sich der Astra, der mit seinem optionalen Flexride-Fahrwerk (980 Euro) souverän über die Straßen federt. Obwohl er die besten Bremsen hat (rund 35 Meter aus 100 km/h), reicht es für den Octavia hier nur zu Platz drei.

Den selben Platz nimmt der Octavia Combi von Skoda auch in der Preisrangliste ein: mit dem 140 PS starken 1.4 TSI kostet er auf MeinAuto.de ab 17.706 Euro. Der Ford Focus Turnier 1.6 Ecoboost ist ab 16.094 Euro zu haben, der Opel Astra Sports Tourer 1.4 Turbo sogar schon ab 15.975 Euro. (nau)

ford focus turnier neuwagen
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