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Opel Vivaro Cargo Kastenwagen (Test 2023): Ein Rüsselsheimer räumt auf

2019 kam der dritte Vivaro auf den Markt: der mittlere der drei Opel-Kleintransporter. Ein wesentlicher Unterschied zum Vorgänger: die Pkw-Variante heißt seither Zafira. Der Vivaro C kann sich damit voll auf den Nutzfahrzeug-Einsatz konzentrieren. Als Kastenwagen stellt sich der Vivaro Cargo ganz in den Dienst des Warentransports. Fürs Modelljahr 2023 hat Opel einige Änderungen vorgenommen. Im Test sehen wir uns das genauer an.

Opel Vivaro Cargo Kastenwagen

© Opel

Der Opel Vivaro Cargo im Schnellcheck


Stärken

  1. Übersichtlicheres Sortiment
  2. Breite & starke Dieselpalette
  3. Zwei elektrische Antriebsoptionen
  4. Bessere Basisausstattung
  5. Zwei Größen mit max. 6,6 m³
  6. Nutzlast bis 1,4 Tonnen

Schwächen

  1. Preis deutlich gestiegen
  2. Recht hoher Verbrauch
  3. Teure Xenon-Scheinwerfer

Opel Vivaro Cargo Kastenwagen

© Opel

Seit 2020 auch als Stromer

Die Entscheidung fiel spät, aber sie war unausweichlich. Opel wurde 2017 in die PSA-Gruppe von Peugeot und Citroen eingegliedert. Früher oder später musste deshalb die Nutzfahrzeug-Entwicklung mit Renault-Nissan eingestellt werden. Beim Vivaro kam die Umstellung früher; beim Movano dauerte sie bis 2021. Der Opel Vivaro C debütierte 2019 also bereits als Schwestermodell des Citroen Jumpy und Peugeot Expert; auch der Toyota Proace und der Fiat Talento sind mittlerweile mit dem Opel verwandt.

Die gemeinsame Entwicklung bringt und brachte für den Vivaro zahlreiche Vorteile. Eine ist die frühe Elektrifizierung. Der Vivaro Kastenwagen stromert seit 2020: zunächst hieß er Vivaro-e Cargo, mittlerweile Vivaro Electric Cargo. 2021 ließ Opel einen weiteren Elektroantrieb folgen; er kombiniert als Vivaro-e Hydrogen eine Brennstoffzelle mit einer Lithium-Ionen-Batterie. Das sind jedoch nicht die einzigen Änderungen, die dem Vivaro Cargo Kastenwagen seit unserem letzten Test zuteil wurden.

Opel Vivaro Cargo Kastenwagen

© Opel

Schlankere Ausstattungs-Struktur – gestiegener Preis

Ende 2022 hat Opel das Sortiment des Vivaro Cargo – des Kastenwagens wie des Doppelkabinen-Modells – von unnötigem Ballast befreit. Die Verschlankung vereinfacht die Konfiguration; das spart Zeit: und die Zeit ist für jeden Unternehmer ein wertvolles, weil knappes Gut. 2020 konnten wir beim Vivaro Cargo Kastenwagen aus drei Längen und drei Ausstattungslinien auswählen. Von den Längen “S”, “M” und “L” sind 2023 zwei geblieben; der kurze Vivaro Cargo S wurde gekürzt.

Bei den Ausstattungen hat es zwei erwischt, sowohl die Basisausstattung “Selection” wie die Topausstattung “Innovation”. Übrig blieb der Kern, die “Edition”-Linie. Sie kostet anno 2023 netto mindestens 30.850 Euro; 2020 waren es noch 26.440 – jeweils für den Vivaro Cargo Kastenwagen in Größe M. Doch was bedeutet Größe M? Dass der Vivaro Cargo bei einem Radstand von 328 Zentimeter 4,96 Meter lang ist. Damit ist die aktuelle Basisversion 35 Zentimeter länger als der Cargo S, der bis November 2022 angeboten wurde.

Basismodell seit 2022 der Vivaro Cargo M mit 4,96 Metern

Die zusätzliche Länge des Opel Vivaro Cargo Kastenwagen M wirkt sich naturgemäß auf das mögliche Transportvolumen aus; ebenso wie der im gleichen Maß gewachsene Radstand. Agiler war selbstredend der Vivaro S. Zum Wenden genügte ihm ein Kreis mit einem Durchmesse von 11,3 Metern – von Bordstein zu Bordstein gemessen. Der Vivaro Cargo M benötigt dafür 1,1 Meter mehr Platz. Dafür wächst das maximale Volumen des Laderaums bei ihm von 4,6 auf 5,3 m³; und die Laderaumlänge von 2,16 auf 2,51 Meter.

Beides, sowohl das Volumen wie die Länge des Transportraum, können beim Vivaro Cargo Kastenwagen bei Bedarf zusätzlich erweitert werden. Möglich wird das durch die Trennwand mit “FlexCargo”-, sprich einer Durchlade-Funktion. Diese Einrichtung verbauen die Rüsselsheimer im Kastenwagen ohne Aufpreis. Allerdings setzt sie die Multifunktions-Doppelsitzbank voraus – sie kostete 400 Euro extra. Die Investition lohnt sich. Das Laderaumvolumen kann damit auf 5,8 m³, die Länge auf 3,67 Meter erhöht werden.

Opel Vivaro Cargo Kastenwagen

© Opel

Vivaro Cargo Kastenwagen L: max. 6,6 m³ & fasst 4 Meter Ladelänge

Unternehmer, die für ihren Waren noch mehr Platz brauchen, finden beim Opel Vivaro noch eine andere Lösung: den Vivaro Cargo Kastenwagen L. Er nutzt den gleichen Radstand wie das “M”-Modell; der Wendekreis bleibt dementsprechend unverändert. Der hintere Überhang ragt aber 115 statt 80 Zentimeter über. Mit ihm wächst die Länge des Kastenwagens auf 5,1 Meter; und das maximale Volumen auf 6,1 bzw. 6,6 m³. Auch die höchstmögliche Ladelänge legt weiter zu: von 3,67 auf 3,94 Meter.

In Bezug auf die maximal erlaubte Nutzlast unterscheiden der Vivaro Cargo L und M nicht. Beide dürfen – in den Ausführungen für erhöhte Zuladung – bis zu 1,4 Tonnen zuladen. Entscheidend für die Nutz- wie die Anhängelast ist der Antrieb; mit dem kleineren Diesel darf der Cargo maximal eine Tonne laden. Den 1.5 Diesel bietet Opel jedoch nur für die “M”-Variante an: mit 102 oder 120 PS und stets gekoppelt an ein 6-Ganggetriebe (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,3 – 8,0 auf 100 km, 164 – 211 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

Vivaro Cargo Kastenwagen trägt maximal 1,4 Tonnen Nutzlast

Soll der Opel Vivaro Cargo Kastenwagen schwere Lasten transportieren, ist der größere Selbstzünder gefragt. Der 2.0 Diesel leistet 145 oder 177 PS. In der schwächeren Variante arbeitet er ebenfalls mit einem 6-Ganggetriebe zusammen; optional allerdings auch mit einer 8-Stufen-Automatik – und zwar durchaus konstruktiv und harmonisch (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 7,3 – 8,7 auf 100 km, 181 – 211 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

Auf den 2.0 Diesel mit 122 PS verzichte Opel seit Ende 2022; die optionale Automatik ist deshalb um eine Leistungsklasse aufgestiegen. Mit dem Top-Diesel besteht ihre Liaison hingegen schon seit 2019; und zwar ab Werk. Apropos ab Werk. Die Serienausstattung hat durch den Wegfall der ehemaligen Basisausstattung “Selection” ebenfalls an Qualität und Umfang gewonnen. Vorne gibt es drei Sitzplätze mit Stoffpolsterung. Der Fahrersitz ist als 6-fach verstellbarer Komfortsitz mit Armlehne ausgeführt.

Bessere Basisausstattung, viel Komfort – teure Assistenten

Zahlreiche praktische Ablageflächen und eine manuelle Klimaanlage mit Partikel- bzw. Geruchsfilter schaffen am mobilen Arbeitsplatz eine gedeihliche, komfortable Atmosphäre. Das “Radio BT” ist mit seinen vier Lautsprechern aber nur Infotainment-Schonkost. Für 1.100 Euro extra verbaut Opel im Vivaro Cargo Kastenwagen das “Multimedia Navi Pro”: mit 7-Zoll-Touchscreen, Smartphone-Integration und einer zielgenauen Tourenplanung; auch die aktuellen Verkehrs-Infos werden eingespielt.

Der Preis fürs Navi geht für uns in Ordnung, der für die Xenon-Scheinwerfer und ihre LED-Tagfahrlichter ist mit 1.600 Euro hingegen recht happig. Die Preise fürs “Schlechtwege”- und “Fahrer-Assistenz”-Paket finden wir wieder mehr oder weniger angemessen. Das Assistenz-Pakete ergänzt für 1.600 Euro u.a.: ein Notbremssystem, einen Parkpiloten und einen Spurassistenten. Auf dem Niveau eines Mercedes Vito oder VW T7 agiert der Opel damit zwar nicht: die zwei sind aber auch um einiges teurer.

Opel Vivaro Cargo Kastenwagen

© Opel

 

Technische Daten des Opel Vivaro Cargo


Länge: 5.309 mm
Höhe: 1.935 mm
Gepäckraumvolumen: 3.200-6.100 l
Wendekreis: 12,9 m
Türen: 4
Sitze: 3+3
PS-Anzahl: 102-177 PS
kW-Anzahl: 75-130 kW
Hubraum: 1.500-2.000 ccm
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Automatik mit manuellem Modus, Manuell
Kraftstoffart: Diesel
Verbrauch Diesel: 6,5-7,9 l/100 km
CO₂-Emission: 170-206 g/km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 36.711 Euro
Stand der Daten: 30.08.2023

 

Konkurrenzmodelle


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Unser Fazit zum Opel Vivaro Cargo


MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 30.08.2023
Der Opel Vivaro Cargo Kastenwagen ist seit seinem Start ein ebenso geräumiger wie praktischer Kleintransporter: mit einem Ladevolumen von maximal 6,6 m³ und einer Nutzlast von 1,4 Tonnen. Zuletzt hat Opel die Angebotspalette gestrafft. Die Kurzversion fällt ebenso weg die wie bisherige Topausstattung. Das erleichtert die Konfiguration. Bei den Antrieben ist die Auswahl seit 2021 sehr gut, bei den Assistenten bleibt sie ausbaufähig. Bei MeinAuto.de gibt es den neuen Opel-Lieferwagen schon ab 20.296 Euro (zzgl. MwSt.) – d.h. 37 % oder über 11.20 Euro Sparvorteil.

     
4 von 5 Punkten


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