Audi S4 Avant 2019 im Test: Ein sportlicher Diesel mit rosigen Aussichten?
Es ist noch kein Jahr her, dass wir den modellgepflegten Audi S4 Avant über die Straßen scheuchen durften. Unser damaliger Partner: der 3.0 TFSI, ein kerniger V6 mit 354 PS und 500 Nm. Im heutigen Test dürfen wir den sportlichen Mittelklassekombis erneut ausführen: mit einem Diesel – und einer Frage im Kopf. Ist der Umstieg ein Auf- oder Abstieg? Unser Bericht gibt die Antwort.
Inhalte des Testberichts zum Audi S4 Avant:
S4-Modellpflege: aus dem V6 3.0 TFSI wird ein V6 TDI mit E-Verdichter
Seit 1991 reicht Audi leistungsorientierten Kunden den A4 als S4 dar. Als S4 Avant paart er die praktischen Qualitäten eines Kombis mit den aufregenden Eigenschaften eines Sportwagens. Zu einer solchen Einheit passt kein knatternder Selbstzünder, kein grobklotziger Lkw-Motor – das versteht sich von selbst. Doch die Zeiten ändern sich. Was früher unmöglich erschien, ist heute Gang und Gebe – und so wagen die Ingolstädter das Undenkbare. Sie bauen in Europa ab sofort einen Diesel in den S4 und S4 Avant ein. Freilich, der S4 TDI ist kein konventioneller Selbstzünder (Kraftstoffverbrauch: 6,3 Liter auf 100 km, 166 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Das Gros der Motorenkomponenten ist jedoch altbekannt und altbewährt. Der V6-Diesel mit drei Litern Hubraum spritzt über ein Hochdruck-Common-Rail-System ein und lädt mit Hilfe eines Abgasturbos auf. Das letzte Element im Gefüge des S4 TDI ist das Ungewöhnliche – und der Antrieb für den Umstieg vom Otto- auf den Dieselmotor. Bevor wir uns dem Debütanten widmen, zur guten, vielleicht wichtigsten Nachricht: Der Leistung schadet der Wechsel der Motorenbauart nicht. Der selbstzündende V6 verliert mit 347 PS rund 10 Pferdestärken auf den fremdgezündeten V6 – dafür schmeißt er in der Spitze mit 700 Nm satte 200 Newtonmeter mehr auf die Kurbel.
Die nominelle Leistung passt also. Aber stimmt auch die Fahrleistung, das Gefühl? Die Antwort auf die Frage heißt kurz und knapp EAV – elektrisch angetriebener Verdichter. Er ist die Zutat, die den V6-Diesel im S4 Avant zu etwas Besonderem macht. Audis S-Enthusiasten kennen den elektrischen Zusatz-Booster schon; er ist bspw. im SQ7 zu finden. Zurück zum S4 Avant, zurück zum EAV. Er ist die Lösung für ein Problem, das allen Turbomotoren eignet: das Turboloch. Bis die Abgase heiß genug sind, dauert es. So lange hängt der Turbomotor in einem Loch und spricht nur zögerlich an. Beim 3.0 TFSI setzte das volle Drehmoment zwar bereits ab rund 1.400 Touren ein – dennoch war das Zögern zu spüren. Anders mit dem S4 TDI und seinem zusätzlichen Verdichter. Der Diesel dreht sofort auf und tritt unmittelbar an, auch wenn das volle Drehmoment nominell erst ab 2.500 Touren abrufbar ist. Vom Gefühl her gleicht die erste Beschleunigungsphase der eines E-Autos: da gibt es kein Zögern oder Zaudern. Bis Tempo 100 gleicht sich der Vorteil gegenüber dem V6-Benziner aus: die 0-100 Sprintzeit liegt jeweils bei knapp unter fünf Sekunden. Mit anderen Worten: Der S4 Avant kann mit den Hauptkonkurrenten von BMW und Mercedes, dem BMW 3er Touring und der Mercedes-Benz AMG-C-Klasse, mithalten.
Mildhybrid-System bringt mehr Dampf und Effizienz
Das kurzzeitige Gefühl, im neuen S4 Avant in einem kW-starken Elektroauto zu sitzen, kommt nicht von ungefähr. Der elektrische Zusatz-Verdichter wird von einem E-Motor, einem Riemen-StarterGenerator, angetrieben. Er bildet das Herzstück des 48-Volt-Mildhybridsystems und nimmt eine Doppelrolle ein. Treibt er gerade nicht an, fungiert er im S4 als Generator und rekuperiert eifrig Bremsenergie: mit bis zu 8 kW. Dass diese Energie für später verfügbar bleibt, gewährleistet ein 0,5 kWh großer Lithium-Ionen-Akku. Rein elektrisches Fahren ist mit dieser Strommenge ausgeschlossen; aber mit ihr können andere Verbraucher und der besagte Verdichter betrieben werden. Neben dem spontaneren Antritt hilft der Startergenerator so auch, Diesel zu sparen – fast einen halben Liter. Damit sind wird dem Hauptgrund für den Wechsel auf den SD4 TDI auf der Spur. Der Senkung des Verbrauchs bzw. des CO2-Ausstoßes. Über allen Antrieben der Sportler und Supersportler hängt derzeit das Damokles-Schwert der schärferen EU-Flotten-Emissionsgrenzen – jedes Gramm zu viel wird bald bestraft.
Da ist es Gold wert, dass der Kohlendioxid-Ausstoß pro Kilometer um 13 Gramm und der Verbrauch um rund eineinhalb Liter pro hundert Kilometer sinken. Das zumindest sagt die Norm. Der Test lehrt uns: Im Realbetrieb sind die Einsparungen eher größer als kleiner. Und wie sieht es mit dem Sound und der Laufruhe aus? In dieser Hinsicht ist der Diesel wenig überraschend ein Rückschritt – wenn auch nur ein kleiner. Eine höchst willkommene Konstante ist indessen der Antriebsstrang. Hier setzen die Ingolstädter wieder auf das bewährte Duo aus permanentem quattro-Allradantrieb und Achtstufen-tiptronic. Auf Wunsch packt Audi das Sportdifferential drauf. Das misst bei der Kraftverteilung der Dynamik eine besondere Bedeutung bei und versucht frühzeitig lästigem Untersteuern entgegenzuwirken – mit Erfolg. Dem ab Werk bereitgestellten S-Sportfahrwerk seinerseits gelingt es mit Bravour, diese Dynamik und die Kraft des E-Diesels auf die Straße zu bringen. Die optionale adaptive Dämpferregelung bringt ihm feinere Manieren bei. Ohne es bleibt der Federungskomfort, sagen wir, recht sportlich.
S4 Avant sieht endlich wieder sportlich aus
Die S4-spezifischen Neuerungen im S4 Avant Modelljahr 2020 sind damit zur Neige gegangen. Die anderen frischen Zutaten verdankt der Sportkombi dem Facelift seines gutbürgerlichen Gefährten: dem A4. Sichtbarster Ausdruck des Kulturtransfers ist das flottere Design: mit der breiteren Front, dem schwungvolleren Heck – und der seitlichen Tornadolinie, der zwischendrin kurz die Luft ausgeht. Im Dunklen werfen die neuen Matrix-LED-Schweinwerfer ihren Schatten voraus: die Fahrbahn und die nahe Umgebung liegen für einen Aufpreis von 600 Euro im taghellen Licht. Außen trägt der S4 Avant fortan das modifizierte “S line“-Exterieur mit 18-Zöllern und viel Alu-Schmuck. Innen sind elektrisch einstellbare Sportsitze in einer Alcantara/Leder-Kombination Serie; dazu u.a. Glasoptik-Akzentflächen, gebürstete Alu-Dekoreinlagen, ein Dreispeichen-Lederlenkrad und ein schwarzer Dachhimmel.
Neu geordnet und bestückt hat Audi außerdem die Bedienung und das Infotainmentsystem. Der Dreh-Drück-Steller auf der Mittelkonsole weicht einem “MMI touch-Display” an selber Stelle. Es bedient sich wie ein Smartphone; das MMI-System selbst kann auch über natürliche Sprachbefehle dirigiert werden. Der größte Vorzug des neuen Multimedia-Angebots ist aber dessen Modularität: einige Features wie die Smartphone-Integration oder das Navi können nachträglich ergänzt oder entfernt werden. Abgerundet wird der Erneuerungszyklus mit einer tieferen Vernetzung (bessere Echtzeitinfos, etc.) und frisch geschnürten Assistenzpaketen: mit Fokus auf die Stadt oder das Parken zum Beispiel. Die praktischen Qualitäten hat sich der S4 Avant erhalten. Dank eines Radstandes von über 2,8 Meter gibt’s Platz genug – auch fürs Gepäck mit einem Kofferraumvolumen von 505 bis 1.510 Litern.
Technische Daten des Audi S4 Avant |
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PS-Anzahl: | min. 347 PS | max. 347 PS |
kW-Anzahl: | min. 255 kW | max. 255 kW |
Antriebsart: | 4×4 Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 6,3 l/100km | max. 6,3 l/100km |
CO2-Emission: | min. 165 g/km | max. 165 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 (C und D Temp) | |
Listenpreis: | ab 67.400 Euro | |
Stand der Daten: | 12.07.2019 |
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Fazit zum Audi S4 Avant Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Das jüngste Facelift des Audi S4 Avant ist ein Wagnis – aber eines, das sich auszahlt. Der Wechsel vom V6-Benziner zum V6-Diesel mit elektrischem Verdichter steigert wie zu erwarten die Effizienz – unerwarteterweise verleiht er dem S4 aber auch mehr Biss. Gelungen sind auch die optischen Überarbeitungen; das neue MMI-Bediensystem überzeugt gleichfalls. Bei MeinAuto.de startet der sportliche Mittelklassekombi ab einer Rate von 600 Euro beziehungsweise ab 53.668 Euro durch -21,1% respektive gut 14.200 Euro unter dem Listenpreis.
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