Nissan e-NV200 (2018): besteht der E-Transporter den Alltags-Test?
Die Elektromobilität kommt im Pkw-Segment nur schleppend in die Gänge. Im Reich der Nutzfahrzeuge, konkret bei den Transportern, sah es lange ähnlich düster aus. Allmählich aber bringen einige Stromer Licht ins vorzeitliche Schattenreich: der Renault Kangoo Z.E. zum Beispiel. Auch der e-NV200 von Nissan ist ein reiner Elektro-Kleintransporter. Ob es mit ihm im Alltag mehr Licht als Schatten gibt, beleuchtet unser Test.
Inhalte des Testberichts zum Nissan E-NV200:
E-Motor: ausreichend Kraft & Reichweite für den Ballungsraum
Welche Argumente für einen Kleintransporter á la NV200 sprechen, weiß jeder Flottenmanager und Unternehmer aus dem Effeff. Die Kastenwagen der Sub-3,5-Tonnen-Klasse sind trotz ihrer ausgeprägten Ladequalitäten sehr beweglich: ideal, um Waren und Güter zeitnah zu den Endkunden zu liefern. Aber weshalb sollten diese mobilen Alleskönner mit einem Elektromotor angetrieben werden? Nissan führt drei Hauptargumente ins Treffen. Auf der einen Seite seien es die Soft-Skills, die den e-NV200 über das konventionell angetriebene Schwestermodell stellen. Der E-Motor arbeitet ungleich sauberer und poliert damit das Öko-Image auf. Auf der anderen Seite sprechen auch ökonomische Argumente für den Elektro-Transporter: konkret die niedrigeren Kraftstoffkosten und der geringere Wartungsaufwand. Strom ist günstiger als Diesel und E-Motoren haben weniger beweglich Teile. Soweit die Versprechen, die wir im Folgenden überprüfen wollen. Ganz oben auf der Liste steht naturgemäß die Frage, was der Elektromotor und seine Batterie zu leisten im Stande sind. Beim E-Motor handelt es sich um eine Wechselstrom-Synchronmaschine, die 109 PS und 254 Nm Spitzendrehmoment leistet (Kraftstoffverbrauch: 25,9 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+).
Die Fahrleistungen, die der elektromechanische Wandler produziert, sind zwiespältig. Beim Beschleunigen und Tempo des Stadtverkehrs ist der E-Motor in seinem Element. Das volle Drehmoment liegt sofort an und lässt bis rund 3.000 Touren nicht locker. Diese Eigenschaft ermöglicht die Kopplung an ein stufenloses Automatikgetriebe – gerade in Stoßverkehr eine Wohltat. Auch die Laufkultur der Kombination ist ein Gedicht: nicht nur im Vergleich mit dem Rattern eines Diesels. Jenseits von Tempo 100 geht der Aufschwung des e-NV200 aber rasch in die Knie: spätestens bei 123 km/h ist Schluss; die Diesel und der Benziner werden da erst warm. Diese Beschränkung des E-Antriebs ist der zweiten Schlüsselkomponente geschuldet, der Lithium-Ionen-Batterie. Mit der Kapazität von 40 kWh gilt es hauszuhalten: sonst kommt man nicht weit. In der Stadt reicht die elektrische Energie der Batterie ca. 300 Kilometer – laut den normierten Angaben der neuen, realitätsnäheren WLT-Prozedur. Das bestätigt auch unser Test. Gut 260 Kilometer schaffen wir im Stadtverkehr – bei fleißiger Nutzung des „Eco“-Modus.
Kein Sieg im Kostenduell mit dem Diesel
Für den Einsatz in der Stadt ist der e-NV200 mit dieser Reichweite gut gewappnet. Hier findet er außerdem auch leichter eine der begehrten Schnellladestationen. Wenn wir allerdings Überlandfahrten in unsere Lieferrunde einbeziehen, verringert sich die Reichweite eklatant: um rund ein Drittel. Zum selben Ergebnis kommt die Norm. Nach WLTP weist sie eine kombinierte Reichweite von 200 Kilometern aus. Wer mit dem elektrifizierten Nissan im Arbeitsalltag erfolgreich bestehen will, muss genau planen – schon vor der Anschaffung. Solange Überlandfahrten die Ausnahme sind, bleibt der E-Kastenwagen im Rennen; wenn sie Überhand nehmen, scheidet er aus. In der Stadt ist der emissionsfreie NV200 seinen qualmenden Gegenspielern aber mindestens ebenbürtig: zumindest in puncto Fahrleistung. Bei den Kraftstoffkosten und beim Nachtanken bzw. Aufladen schlägt das Pendel zugunsten des Dieselmotors aus. Bei den Ausgaben für Diesel bzw. Strom ist das Rennen knapp. Kostet die Kilowattstunde um oder weniger als 26 Cent, halten sich die Ausgaben die Waage. Rechnet man alles ein – vom Anschaffungspreis über die Steuer bis zur Versicherung und dem Restwert – arbeiten die Diesel etwas günstiger: aber natürlich unvergleichlich schmutziger.
Die langen Garantiezeiten für die elektrischen Komponenten und die Batteriekapazität (5 Jahre bzw. 100.000 und 8 Jahre bzw. 160.000 Kilometer) räumen beim e-NV200 allfällige Zuverlässigkeits-Bedenken aus dem Weg. Die im Vergleich zum gewöhnlichen Tanken recht langen Ladezeiten verlangen aber erneut nach einer weitsichtigen Planung. An den öffentlichen Schnellladestationen geht das Aufladen fix: 80% des Akkus sind in 40 bis 60 Minuten geladen. An der Heimladestation (Wallbox) dauert es 7,5 Stunden, am Netzstecker mit 18 Stunden eine halbe Ewigkeit. Eine genaue Planung ist auch beim Beladen gefragt – obwohl der e-NV200 beim Vergleich mit dem klassischen NV200 nur in einer Teildisziplin gehörig ins Schwitzen kommt. Die Rede ist von der erlaubten Anhängelast, die beim E-Modell mit 450 Kilo mau ausfällt; der NV200 darf über eine Tonne ziehen. Bei den anderen maßgeblichen Lademaßzahlen hält sich der Elektro-Kastenwagen wacker: d.h. so gut wie das Modell mit den konventionellen Antrieben. Das maximale Volumen beträgt 4,2 m³ respektive zwei Europaletten; die maximale Zuladung rund 660 Kilo.
Überraschend knappe Niederlage im Transportvergleich
Damit hat es der e-NV200 über die bekannten Hürden der Elektromobilität geschafft: für uns überraschend alltagsfest und souverän – nur im von Nissan gelobten Kostenvergleich erfüllt er das Versprechen nicht. In allen anderen wesentlichen Belangen ist der stromernde Kleintransporter ähnlich aufgestellt wie das Standard-Modell. Der Stauraum zeichnet sich durch eine 52 Zentimeter niedrige Ladekante und 180° weit öffnende Heckflügeltüren aus. Auf der Beifahrerseite ist eine Schiebetür montiert. Im Topmodell „Premium-Option“ bekommt sie auf der Fahrerseite ein Gegenüber; und die Hecktüren ein Fenster mit Scheibenwischern. Eine Reihe praktischer Ablagen und Aufbewahrungs-Extras wie eine vielseitige Mittelkonsole gehören zur Basisausstattung – eine Klimaautomatik und ein Multifunktions-Lenkrad sind ab der „Comfort-Option“ an Bord.
Über das Lenkrad können die wichtigsten Funktionen der serienmäßigen Radio-CD-Anlage samt Bluetooth-Freisprecheinrichtung bedient werden. Das Nissan „Connect Navi“ antwortet mit seinem 7-Zoll-Touchscreen erst in der Topausstattung auf diese Eingaben. Auf die Lenkeingaben antwortet der e-NV200 artig, wenn auch nicht besonders direkt. Zufriedenstellend sind zudem der Federungskomfort und die Fahrstabilität; die Bremsen verdienen sich mit einem Bremsweg von 36 Metern ein „sehr gut“. Einige Fahrerassistenten sind ebenfalls im Einsatz – in der mittleren „Comfort-Option“ praktischerweise eine Rückfahrkamera und eine Geschwindigkeitsregelanlage. Erfahrungsgemäß helfen beide, effizient Kosten zu sparen.
Technische Daten des Nissan E-NV200 |
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PS-Anzahl: | min. 109 PS | max. 109 PS |
kW-Anzahl: | min. 80 kW | max. 80 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Elektro | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 25,9 kWh/100km | max 25,9 kWh/100km |
CO2-Emission: | keine Angabe | |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. A+ |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 34.105,40 Euro | |
Stand der Daten: | 10.12.2018 |
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Fazit zum Nissan E-NV200/span> Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Der Nissan e-NV200 Kastenwagen erweist sich im Test als alltagstauglicher Transporter – vollumfänglich indes nur in der Stadt und ihrer näheren Umgebung. Darüber hinaus fehlt es dem E-Motor an Kraft und der Batterie an Kapazität bzw. Reichweite. Günstiger als ein Dieselmodell fährt der E-Kastenwagen noch nicht: aber um Welten sauberer. Bei MeinAuto.de startet der E-Nissan ab 30.702 Euro, 12,2% bzw. gut 4.100 Euro unter dem Listenpreis.
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