BMW M3 Competition Limousine (Test 2023): Wackelt die Performance-Krone?
Der 3er BMW ist seit eh und je der Fahrdynamik-Maßstab. Mit keinem anderen Mittelklasse-Modell kann man so viel Spaß haben. Die Dynamik des 3er kennt freilich unterschiedliche Intensitätsstufen. Die intensivsten Fahrerlebnisse fabriziert die M GmbH: in Form des BMW M3. Er offeriert ebenfalls mehrere Steigerungsformen. Die höchste ist der BMW M3 Competition. Im Test bespaßt uns die aktuelle M3 Competition Limousine.
Inhalt
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Die BMW M3 Competition Limousine im Schnellcheck
Stärken
- R6 aus dem Rennsport (M4 GT3)
- 510 PS und 650 Nm
- 3,5 Sekunden 0 auf 100
- 290 km/h Spitze
- Überragende Dynamik mit M xDrive
- Seit 2022 mit Curved Display
Schwächen
- Basisversion kostet nahezu 100.000 Euro
- Mercedes-AMG C 63 S E Performance noch stärker
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BMW M3 Competition Limousine bekommt 2023 interne Konkurrenz
Zuletzt durften wir die Fahrfreude des M3 – das “Rennsport-Feeling im Alltagsverkehr”, wie es BMW nennt – im Jahr 2021 auskosten: anlässlich der ausführlichen Modellpflege. Damals hatten wir das gesamte Spektrum des M3 im Blick: beginnend bei den beiden 3er M Automobilen M340i und M340d xDrive. Heute konzentrieren wir uns voll und ganz auf das Spitzenmodell, die BMW M3 Competition Limousine. Der Fokus soll uns aber nicht den Weitblick nehmen. Hat sich das Umfeld seit unserem letzten Test verändert, sind neue Herausforderer aufgetaucht?
Bevor wir einsteigen und im Adrenalin-Regen des BMW M3 den Kopf verlieren, wollen wir uns kurz umblicken auf dem Markt der Performance-Limousinen. Der erste Blick gilt der M3-Familie. Ist der M3 Competition noch der Herr der rahmenlosen Doppelniere? Auf lange Sicht gesehen ja – vorübergehend ist jedoch ein anderer M3 auf den Performance-Thron geklettert. Im Januar 2023 präsentierte die M GmbH das streng limitierte 2023er-Sondermodell M3 CS. Die High-Performance-Limousine soll ein noch intensiveres Rennsport-Erlebnis bieten.
M3 CS mit 550 PS als temporäres, limitiertes & sündteures Topmodell
Ausgeliefert wird der BMW M3 CS seit März. Zuvor müssen aber mindestens 146.000 Euro überwiesen werden. Den “gewöhnlichen” M3 Competition liefert BMW bereits ab 96.300 Euro aus. Für die knapp 50.000 Euro extra hat der M3 CS a) mehr Leistung und b) weniger Ballast. Der 3-Liter-Biturbo dreht mit 550 PS und 650 Nm am Rad, zahlreiche CFK- und Titan-Teile senken das Gewicht um 20 Kilo – ein speziell abgestimmter “M xDrive”-Allradantrieb bringt die Kraft auf die Straße (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 10,4 Liter auf 100 km, 234 g/km CO2 und Effizienzklasse k.A.).
Dieser technische Aufwand schlägt sich auch in der Performance nieder. Der M3 CS knackt in 3,4 Sekunden den 100er und – auf der Rennstrecke mit genügend Anlauf – sogar den 300er. Der BMW M3 Competition kommt bei diesem Tempo nicht ganz mit. Wie schnell bzw. weit er abgehängt wird, hängt von der Ausführung ab. Zwei Optionen werden geboten, die M3 Competition Limousine und die M3 Competition Limousine mit M xDrive. Beide treten jeweils mit 510 PS und 650 Nm an (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 9,8/10,1 Liter auf 100 km, 224/230 g/km CO2 und Effizienzklasse k.A.).
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GT3-Motor leistet 510 PS & 650 Nm
Der Motor in der BMW M3 Competition Limousine ist der gleiche wie im M3 CS: ein 2.993 cm³ großer Reihensechszylinder. Er kommt aus dem Rennsport. 2022 kam er, in leicht abgewandelter Form, in der DTM im M4 GT3 zum Einsatz. Das 3-Liter-Triebwerk ist die Quelle des Rennsport-Feelings. Greif- und spürbar wird es durch die hohen Drehzahlen und die unwiderstehliche Kraftentfaltung. Die Spitzenleistung erreicht der Sechszylinder bei 6.250 U/min, da maximale Drehmoment liegt zwischen 2.750 und 5.500 Touren an.
Bei einem Aggregat aus dem Rennsport sind gewisse Tugenden Pflicht: ein niedriges Leistungsgewicht, eine optimale Kühlung und eine möglichst geringe innere Reibung etwa. Die Kühlung optimiert die M GmbH durch Zylinderkopfkerne, die im 3D-Drucker entstehen. Dadurch können die Kühlmittelkanäle optimal angeordnet werden – so optimal, wie es mit einem gewöhnlichen Metallgussverfahren nicht möglich wäre. Auch die Zylinderlaufbahnen werden mit einem speziellen Verfahren geschmiert: konkret per Lichtbogendrahtspritz-Verfahren, das die hauchdünne Eisenbeschichtung aufträgt.
0-100 in 3,5 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 290 km/h
Einziger wesentlicher Unterschied zum Motor im M3 CS ist der Ladedruck in den zwei Mono-Scroll-Turboladern. Im M3 CS gipfelt er bei 2,1, im M3 Competition bei 1,7 bar. Die Fahrleistungen weichen dennoch kaum voneinander ab. Vergleichen wir Gleiches mit Gleichem, sprich beide Modelle mit Allradantrieb, beschleunigt die M3 Competition Limousine eine Zehntelsekunde langsamer von 0 auf 100 km/h. An steht sie bei 290 km/h; wenn das optionale, ca. 2.500 Euro teure “M Driver’s Package” installiert ist.
Wer bei der M3 Competition Limousine auf den “M xDrive”-Allradantrieb verzichtet, spart beim Kauf zwar 4.000 Euro – verliert aber merklich an Dynamik. Der 0-100-Sprint dauert nahezu 4 Sekunden; auch in der Kurve lässt die Limousine ohne Allradantrieb einige Zehntel liegen. Der Heckantrieb ist natürlich die ursprünglichere, unverfälschtere Form. Im M3 Competition M xDrive muss man auf sie jedoch nicht verzichten. Über die Setup-Taste kann man unter den Antriebsarten “4WD”, “4WD Sport” und “2WD” wählen – und die heckbetonte Grundeinstellung nach Belieben anpassen.
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M Fahrdynamik und Track-Mode Serie
Die besagte Setup-Taste ist in der BMW M3 Limousine ebenso Serie wie die “M Mode”-Taste. Mit ihr bestimmten wir, wie sehr die serienmäßigen und optionalen Fahrerassistenten ins Fahrerlebnis eingreifen dürfen. In der Basiseinstellung “Road” sind alle Assistenten uneingeschränkt aktiv. In der “Sport”-Einstellung können die Aktivitäten individuell angepasst werden. Die dritte Option heißt “Track”. Sie ist ein fixer Bestandteil der M3 Competition Limousine, weil hier das “M Drive Professional”-Paket zur Serienausstattung gehört.
Der Track-Modus ist, nomen est omen, für den Einsatz auf der Rennstrecke zuständig. Mit dem Laptimer, dem Drift Analyser und der zehnstufigen Traction Control können wir unsere Rundenzeiten und den Fahrspaß sukzessive verbessern. Die anderen Fahrwerks-Komponenten dienen generell der Verbesserung der Fahrdynamik: die geschmiedete Kurbelwelle ebenso wie die “8-Gang M Steptronic”-Automatik und das adaptive M Fahrwerk und seinen elektronisch geregelten Stoßdämpfern.
BMW Operating System 8 und Curved Display seit 2022 Serie
All das würde aber wenig nützen, wäre die Karosserie weich wie eine Windel. Streben im Motorraum und Unterboden versteifen die M3 Competition Limousine gekonnt. Die “M Compound”-Bremsanlage garantiert überdies, dass der Sportwagen nicht übers Ziel hinausschießt. Dass der Fahrer alle Infos und Anzeigen noch besser im Blick hat, dafür sorgt seit dem Sommer 2022 der Anzeigenverbund BMW Curved Display. Er ist ebenso Serie wie das dazugehörige BMW Operating System 8.
Eine weitere Neuerung hat die Einsatzmöglichkeiten des M3 erheblich erweitert. Wer bei der M3 Competition Limousine Qualitäten wie einen großen Kofferraum vermisst, kann seit Mitte 2022 auf den M3 Touring ausweichen – und den Audi RS4 Avant stehen lassen. Bei der Mercedes-AMG C-Klasse könnte dieser Versuch scheitern. In Affalterbach verbaut Mercedes-AMG im C-Klasse-Modell seit Juni 2023 auf Wuschen den AMG C 63 S E Performance: einen Plug-in-Hybrid mit 680 PS und 1.020 Nm. Er hängt beim 0-100-Sprint sogar den neuen M3 CS ab (3,4 Sekunden); in der Spitze bleibt die M3 Competition Limousine aber spitze.
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Technische Daten der BMW M3 Competition Limousine |
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Länge: | 4.794 mm | |
Breite (ohne Außenspiegel): | 1.903 mm | |
Höhe: | 1.437 mm | |
Wendekreis: | 12,6 m | |
Türen: | 4 | |
Sitze: | 2 Vordersitze, 3 Rücksitze | |
PS-Anzahl: | 480-510 PS | |
kW-Anzahl: | 353-375 kW | |
Antriebsart: | Heckantrieb, 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Manuell, Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch Benzin: | 9,8-10,1 kWh/100 km | |
CO₂-Emission: | 223-229 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 89.300 Euro | |
Stand der Daten: | 24.07.2023 |
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Unser Fazit zur BMW M3 Competition Limousine
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 06.07.2023
Die M3 Limousine ist und bleibt in der Mittelklasse der Gipfel der Fahrdynamik. Abgesehen vom 2023er-Sondermodell M3 CS gipfelt der Fahrspaß in der M3 Competition Limousine: mit 510 PS und 650 Nm, mit oder ohne “M xDrive”-Allrad – aber stets mit Stil und Klasse. Seit 2022 erreicht auch der Innenraum wieder dieses Topniveau, u.a. mit dem neuen Curved Display. Der Preis bewegt sich leider weiterhin in meist unerreichbaren Sphären. Bei MeinAuto.de startet die neue M3 Competition Limousine jedoch schon ab 88.769 Euro durch – 9 % bzw. knapp 8.200 Euro unter dem Listenpreis.
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