Mercedes GLE 350 de im Test (2020): Das neue Maß der gehobenen Plug-in-Hybrid-Mittelklasse?
Mercedes zählt nicht zu den Vorreitern der Elektrifizierung. Mit der “EQ”-Familie lassen die Stuttgarter jetzt aber die Funken sprühen – besonders eifrig sprießen die Plug-in-Hybride des “EQ Power”-Zweigs. Gut 20 Modelle sollen Ende 2020 mit dem Doppelmotor fahren und sparen. Einer, und nicht der geringste, ist der neue GLE Plug-in-Hybrid. Das prächtige SUV der oberen Mittelklasse dreht heute in unserem Test auf.
Inhalte des Testberichts zum Mercedes-Benz GLE Plug-in-Hybrid:
GLE 350 de PHEV: mit Diesel und anderen Besonderheiten
2015 folgte der Mercedes GLE den großen Spuren der Mercedes-Benz M-Klasse. Der Wechsel vollzog sich im Zuge der Modellpflege – es war vorerst eher eine Namensänderung als ein Typwechsel. 2019 brachten die Stuttgarter mit der 2. Generation den ersten echten GLE in Position. Seither liegt es an ihm, der Konkurrenz von Audi Q7, VW Touareg und Co. Paroli zu bieten. Ein heißes Eisen sind in diesem Wettstreit die Plug-in-Hybrid-Modelle geworden. Porsche und Volvo bieten Cayenne respektive XC90 seit geraumer Zeit als PHEV an; der neue BMW X5 Plug-in-Hybrid greift bald wieder ein. Mercedes nimmt die Herausforderung mit dem neuen GLE 350 de 4MATIC an – der Speerspitze der dritten Plug-in-Hybrid-Generation (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 1,1 Liter bzw. 25,4 kWh auf 100 km, 29 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Erste Auffälligkeit: Der 350 de ist ein besonderes Exemplar seiner Spezies. Der Elektromotor arbeitet mit einem Diesel zusammen, nicht wie in der Klasse üblich mit einem V6- oder gar V8-Benziner. Audi bspw. ließ die Verbindung E- und Dieselmotor im Q7 2018 auslaufen. Ist Mercedes mit seinem Hybriden auf dem Holzweg?
Für uns sieht es nicht danach aus. Denn die 2020er-Prägung des GLE 350 de Plug-in-Hybrid ist auch in manch anderer Hinsicht etwas Besonders. Der Elektromotor der dritten Hybridgeneration ist eine permanent-erregte Synchronmaschine, die als Innenläufer in das neue “9G-TRONIC“-Hybridgetriebe integriert wird. Der modifizierte Wandlerautomat nutzt zwei Kupplungen: eine Wandlerüberbrückungs-Kupplung zum Anfahren – und eine Trennkupplung, die den E- vom Verbrennungsmotor zum reinen Stromern entkoppelt. Fahrer und Insassen spüren beide Neuerungen, wenn auch nur indirekt. Die jüngste Hybridreihe fährt geschmeidiger an – und rein elektrisch druckvoller, schneller: im GLE bis 160 km/h. Beim druckvolleren und schnelleren Stromern haben weitere Neuerungen ihre Finger im Spiel. Ein Neuzugang ist die verbesserte Leistungselektronik, die dem Diesel-E-Motor-Duo mehr Leistung und Drehmoment entlockt. Ein zweiter ist die überarbeitete Batterie. Im GLE speichert sich brutto 31 und netto 27 kWh.
GLE Plug-in-Hybrid mit über 100 Kilometern E-Reichweite
Diese für einen Plug-in-Hybrid erstaunliche Batterie-Kapazität wird einerseits durch den Umstieg auf eine andere Zellchemie ermöglicht. Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt lautet die neue Zauberformel, welche die Zellkapazität um rund zwei Drittel erhöht. Andererseits hat Mercedes beim GLE 350 de den Hinterwagen sorgfältig ausgeschlachtet: um mehr Platz für die Batterie zu schaffen. Das Ergebnis ist ein Lithium-Akku, der die besagten 31 kWh speichert – und theoretische E-Reichweite von über 100 Kilometer erlaubt. Im Test sind es um die 80 bis 90: auch das ist ein beeindruckender Wert, mit dem aktuell kein Konkurrent mithalten kann. Einen tiefen Eindruck hinterlassen aber auch die Fahrbarkeit, die Fahrleistungen und die Effizienz des Hybrid-Gespanns. Um die beiden letzteren zu veranschaulichen, bietet sich eine interne Referenz an: der 300d (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 6,4 Liter auf 100 km, 169 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Der zwei Liter große Vierzylinder-Common-Rail-Diesel ist nicht nur im 350 de im Einsatz, sondern auch als Solist. Als solcher leistet er 245 PS und 500 Nm. Seine wichtigsten Kenndaten: 0-100 km/h in 7,2 Sekunden, Spitze bei 225 km/h, Realverbrauch bei rund siebeneinhalb Litern.
Im Duett mit der E-Maschine drosselt Mercedes den selbstzündenden Verbrenner auf 194 PS und 400 Nm. Der Grund ist einfach: Der Elektromotor ist – mit 100 kW bzw. 136 PS sowie 440 Nm – mehr als bloß ein stiller Teilhaber. Zusammen kommen die zwei auf eine Leistung von 320 PS und 700 Nm. Trotz eines Mehrgewichts von einer halben Tonne beschleunigt der GLE mit dem 350 de eine halbe Sekunden schneller von 0 auf 100 km/h; auf der Autobahn lässt Mercedes nicht mehr als 210 km/h zu. Erstaunlicher als die Antriebskraft ist für uns der Verbrauch: Die 1,1 Liter vom Normprüfstand sind zwar nicht realistisch – mit zwei Litern kommen wir im Test aber über die Runden. Das sind gut fünf Liter weniger als im 300d: wohlgemerkt auf 100 Kilometer. Diesem Verbrauch haben auch die Gegner nichts entgegenzusetzen. Ein Beispiel, der neue Basismotor des Q7 e-tron, der 55 TFSI e mit 381 PS und 600 Nm. Er braucht mit 2,4 Litern bereits im Normzyklus mehr als der GLE 350 de im Test. Den Unterschied macht der Diesel, aber vor allem die größere E-Reichweite (106 zu 56 km).
350 de: ein Schnelllader und eine vollwertige Zugmaschine
Am geringen Verbrauch des GLE 350de arbeiten auch noch andere Helfer mit. Hilfreich ist etwa die exzellente Aerodynamik des E-Klasse–SUV (cw-Wert 0,29). Hilfreich ist zudem die effektive Rekuperation über alle vier Räder. Auf der maximalen Stufe bewegen wir den 2,6-Tonnen-Koloss fast ausschließlich mit einem Pedal. Als erfolgreiche Effizienzförderer entpuppen sich überdies die intelligente Betriebsstrategie und der vernetzte “Eco”-Assistent. Die eine managt die Zusammenarbeit zwischen Getriebe, Motoren und Kühlung. Der andere schaut mit Hilfe des Navis und der intelligenten Helfer voraus, um den effizientesten Energieeinsatz zu finden. Diese Effizienz-Bemühungen schlagen sich auch in der Schadstoff-Klassifizierung nieder. Wie der Diesel genügt auch der Diesel-Hybrid der Euro 6d. Diese Vorreiterrolle sollte man von einem Exzellenz-Modell wie einem E-Klasse-SUV erwarten – allein nur wenige andere Premiumhersteller sind bis dato so weit. Ist das wichtig? Wie man es nimmt: Euro 6d heißt die Abgasnorm, die für neuzugelassene Fahrzeuge ab dem 1. Januar 2021 Pflicht sein wird. Ihre wichtigste Neuerung: Verglichen mit der aktuellen Euro-6d-TEMP sinkt der erlaubte Grenzwert für den Stickoxid-Ausstoß im realen Fahrbetrieb von 168 auf 114 mg/km.
Der neue GLE-Plug-in-Hybrid setzt auch in anderen Disziplinen Richtwert – Eine Bestmarke ist die maximal erlaubte Anhängelast: 3,5 Tonnen zieht kein anderes PHEV der Klasse; der neue Anhängerassistent hilft, diese Last sicher zu manövrieren. Mit seinem Stauraumvolumen mischt das Mercedes SUV ebenfalls ganz vorne mit. Der Kofferraum schrumpft durch die Batterie im 350 de zwar von 630 bis 2.055 auf 490 bis 1.915 Liter: er bleibt aber einer der größten im Segment. Mit der größten Batterie im E-Segment bedarf der GLE 350 de naturgemäß auch einer besonders leistungsstarken Ladeinfrastruktur. Denn nur so ist der Fahrer gewillt, viel elektrisch zu fahren. Das Serien-AC-Ladesystem erfüllt diese Anforderung mit einer Ladeleistung von maximal 7,4 kW ab Werk nur bedingt. Für 600 Euro Aufpreis bauen die Stuttgarter aber einen DC-Lader mit 60 kW Leistung ein. Mit ihm ist der Akku in einer halben Stunde vollgeladen – da staunt so mancher Solo-Stromer. Uns versetzt eine weitere elektrische Besonderheit ins Staunen – die vollelektrisch verstellbare Rückbank. Einzige Kehrseite: Der GLE ist mit dem 350 de rund 10.000 Euro teurer als mit dem einfachen Diesel 300d.
Technische Daten des Mercedes GLE Plug-in-Hybrid |
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PS-Anzahl: | min. 306 PS | max. 306 PS |
kW-Anzahl: | min. 225 kW | max. 225 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Elektro | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 25,4 kW/100km | max. 25,4 kW/100km |
CO2-Emission: | min. 29 g/km | max. 29 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. + |
Abgasnorm: | Euro 6 D | |
Listenpreis: | ab 75.565,00 Euro | |
Stand der Daten: | 03.02.2020 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Mercedes GLE Plug-in-Hybrid Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Mercedes zeigt mit dem GLE Plug-in-Hybrid, was mit einem PHEV möglich ist. Das Luxus-SUV fährt mit seiner über 30 kWh großen Batterie rund 100 Kilometer rein elektrisch; als Reserve bleiben 65 Liter Diesel. Die große E-Reichweite senkt nicht nur den Verbrauch eklatant, sondern auch den Abgasausstoß. Dem Platz- und Stauraumangebot kann die große Batterie kaum etwas anhaben. Bei MeinAuto.de startet das Edel-PHEV ab 69.996 Euro, 8% oder umgerechnet über 6.000 Euro günstiger als gelistet.
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