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Mazda2 Hybrid (Test 2022): Ist beim Yaris-Zwilling weniger mehr?

2020 hat Mazda die 3. Generation des Mazda2 überarbeitet; Ende 2021 wurde der Kleinwagen mit zwei Mildhybrid-Antrieben aufgewertet. Umso überraschender kam wenige Wochen später der Auftritt des neuen Modells, des Mazda2 Hybrid. Er ist der erste Vollhybrid Mazda’s, praktisch baugleich mit dem Toyota Yaris Hybrid – und u.a. gegen den Renault Clio Hybrid im Einsatz. Was der Mazda2 Hybrid kann, zeigt er uns im Test.

Inhalt


  1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
  2. Technische Daten
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Fazit

Mazda2 Hybrid

 

Der Mazda2 Hybrid im Schnellcheck


Stärken

  1. Schwungvoller & effizienter Vollhybrid
  2. Gutes Platzangebot
  3. Umfangreiche Basisausstattung
  4. Günstiger Einstiegspreis

Schwächen

  1. Recht kleiner Kofferraum
  2. Weniger Auswahl als beim Toyota Yaris

Mazda2 Hybrid

© Mazda

Mazda2 Hybrid breiter aber kürzer als das alte Modell

Die enge Verwandtschaft mit dem Toyota Yaris Hybrid kann der neue Mazda2 Hybrid zwar abstreiten: aber niemand würde ihm glauben. Zu umfassend sind die Ähnlichkeiten, im Grunde sind die zwei identisch: technisch wie optisch. Für Mazda und Toyota ist diese Lösung ein Gewinn. Toyota kann die Entwicklungskosten teilen, Mazda spart sich die teure Entwicklung einer separaten Hybrid-Plattform. Schön für die Hersteller, doch was hat der Kunde von dieser automobilen Zellteilung? Und lässt sich doch der ein oder andere Unterschied zwischen dem kleinen Mazda und dem ebenso kleinen Toyota finden?

In Bezug auf die Abmessungen lautet die Antwort: Nein, zwischen den Mazda2 Hybrid und den Toyota Yaris Hybrid passt kein Millimeter. Beide sind exakt 3,94 Meter lang 1,75 Meter breit und 1,50 Meter hoch; der Radstand misst 256 Zentimeter. Im Vergleich mit der dritte Mazda2-Reihe, die nach wie vor angeboten wird, legt der neue nur in der Breite zu – und das mit rund fünf Zentimetern deutlich. Die Höhe und der Radstand der zwei Mazda’s sind mehr oder weniger identisch; der alte ist allerdings ein Dutzend Zentimeter länger als der neue. Wie wirkt sich das auf das Platz-, wie auf das Stauraumangebot aus?

Mazda2 Hybrid

© Mazda

Neuer Mazda2: überraschend viel Platz im Fond

Vorne bietet der dritte Mazda2 unserem Kopf und unseren Beinen mehr Freiraum; seitlich haben wir aber im neuen, im vierten Mazda2 mehr Luft. Kurzum: Vorne übertragen sich die äußeren auf die inneren Proportionen. Anders auf der Rückbank, wo uns der Mazda von Toyota überrascht. Zu zweit sitzen wir im hybriden Mazda2 selbst mit 1,80 Metern noch komfortabel; im alten Modell wird es für die Beine und die Knie etwas früher beklemmend eng. Besonders variable sind die Sitzkonfigurationen indes weder beim Vorgänger noch beim Nachfolger – aber das ist im B-Segment die Regel. Die Regel ist bei Kleinwagen auch ein Kofferraum von bescheidenen Ausmaßen.

Der Mazda2 III und IV sind keine Ausnahme. Ersterer verstaut hinten 280 bis 950 Liter Gepäck, die neue vierte Generation 286 bis 935 Liter. Für ein Hybridmodell ist dieses Stauraumvolumen jedoch nicht schlecht. Die zusätzlichen Hybridkomponenten, etwa die kleine Batterie, müssen irgendwo untergebracht werden: eine Tatsache, mit der auch die Konkurrenz kämpft. Ein Renault Clio Hybrid packt 254 bis 1.069, ein Honda Jazz 304 bis 1.205 Liter ein – beide indes sind zehn Zentimeter länger als der Mazda2. Ein VW Polo  kann ohne Hybridantrieb mit 351 bis 1.125 Litern doch deutlich mehr Volumen transportieren.

Mazda2 Hybrid

© Mazda

Mazda2 Hybrid: gut nutzbarer Stauraum mit passabler Größe

Wir kehren zu den Kofferräumen der beiden Mazda’s zurück. Hinsichtlich des Stauraumvolumens trennt die zwei Kleinwagen kaum ein Deziliter – einfacher zu nutzen ist aber der Kofferraum des neuen Mazda2. Bei ihm liegt die Ladekante rund zehn Zentimeter tiefer, auf 68 Zentimeter. Die innere Ladekante lässt sich mit einem doppelten Ladeboden ausbügeln; beim Mazda2 III bleibt eine mit 25 Zentimetern unangenehm tiefe Innenkante zurück. Mit 900 Kilo durfte die dritte Generation aber 400 Kilo mehr ziehen als die neue – bei einem Kleinwagen ist das aber ein vernachlässigbarer Vorzug.

Entscheidender ist sicherlich, wie gut der Motor beim Ziehen des Autos ist; wie gut er es beschleunigt und wie sorgsam er mit dem Kraftstoff umgeht. Im neuen Mazda2 übernimmt – erstmals in einem Mazda – ein Vollhybrid-Antrieb die Antriebsaufgaben: der 1.5l Hybrid VVT-I FWD 85 KW mit 116 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 3,8-4,0 Liter auf 100 km, 87-93 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A). Toyota kombiniert einen 1,5 Liter großen Dreizylinder-Benziner mit 92 PS und 120 Nm – und einen 80 PS und 141 Nm starken Elektromotor.

Mazda2 Hybrid

© Mazda

Vollhybrid von Toyota: lebendig und sparsam

Zu einer Einheit formt Toyota die beiden Motoren des neu entwickelten Vollhybrid mit einem  Planetengetriebe – nicht wie bisher mit einem klassischen, riemengetriebenen CVT-Getriebe. Der berühmt-berüchtigte Gummiband-Effekt der Toyota-Hybridantriebe gehört damit der Vergangenheit an. Wie die Zusammenarbeit der Motoren abläuft, entscheidet im Grunde die Elektronik. Beim Start wird in jedem Fall zuerst der Permanent-Synchronmotor angeworfen. Sonst arbeiten der im Atkinson-Zyklus laufende Benziner und die Synchronmaschine gemeinsam. Über vier Fahrmodi kann der Lenker die Fahreigenschaften anpassen.

Bei Volllast beschleunigt das Hybrid-Duo den Mazda2 in unter zehn Sekunden auf Tempo 100; und maximal auf 175 km/h. Wenn gefordert, treibt der Vollhybrid den Kleinwagen also durchaus kraftvoll an. Seine große Stärke aber ist der sparsame Umgang mit Energie. Mit dem neuen, leistungsfähigeren und leichteren Lithium-Ionen-Akku sowie der effizienteren Energierückgewinnung fährt er häufiger rein elektrisch als Toyotas’ Vorgänger-Hybrid. Das zeigt sich auch an der Zapfsäule. Im Test verbraucht der Mazda2 Hybrid im Schnitt zwischen vier und fünf Litern; im Stadtverkehr sind es sogar nur drei bis vier Liter.

Mazda2 Hybrid

© Mazda

Mazda2 Sicherheit und Infotainment: gleiche Technik, kompakterer Auswahl

Kurz zusammengefasst lässt sich bisher resümieren: Mit den Proportionen und der Antriebstechnik des Toyota Yaris setzt der Mazda2 Hybrid auf das richtig Pferd. Jetzt interessiert uns, ob sich die Toyota-Technik auch bei der Sicherheit und der Unterhaltungselektronik bewährt. Bei den Assistenzsystemen ist die Antwort ein klares Ja. Wie der Yaris ist auch der Mazda2 Hybrid bereits ab Werk mit zahlreichen Assistenten bestückt: vom Notbremsassistenten über die Verkehrszeichenerkennung bis hin zum Spurhalte- und Geschwindigkeitsassistenten.

In der Topausstattung ʺSelect” verbaut Mazda zumal einen Spurwechsel-Assistenten und ein übersichtliches Head-up-Display. Mit dieser Ausstattung könnte man selbst in der Kompaktklasse punkten. Auch bei der Konnektivität präsentiert sich der Mazda2 mit einer reichhaltigen Serienausstattung: konkret einem 7-Zoll-Infotainment samt Digitalradio, Smartphone-Integration und ʺeCall”-Notrufsystem. Anders als im Toyota Yaris fehlt im Mazda aber die Option auf ein Navigationssystem. Damit sind wir bei einem der Unterschiede zwischen den zwei Zwillingen angelangt: der Ausstattung.

mazda2 hybrid

© Mazda

Mazda2 Hybrid: sehr gute Basisausstattung zum kleinen Preis

Toyota offeriert für den Yaris insgesamt sieben Ausstattungen – Mazda begnügt sich beim ʺ2er Hybrid” mit drei. In der ʺPure”-Ausstattung ist neben den genannten Extras auch eine Klimaautomatik verbaut. Im ʺAgile”-Modell kommen u.a. eine Rückfahrkamera, ein beheiztes Lederlenkrad und beheizte Vordersitze dazu. In der Topausstattung ʺSelect” leuchten LED-Scheinwerfer den Weg; das Smartphone wird kabellos geladen und die Temperatur kann in zwei Zonen geregelt werden. Wer der Meinung ist, dass weniger mehr ist, findet im Mazda2 den besseren Yaris.

Außerdem steigt er mit dem Mazda2 Hybrid günstiger ein als mit dem Toyota Yaris Hybrid: immerhin um 700 Euro. Mit 20.990 Euro ist der neue ʺ2er” auf den ersten Blick auch erheblich teurer als der ʺalte” – allerdings nur mit dem schwächlichen Basismotor. Mit dem neuen Milhdybrid-Benziner startet der Mazda2 III ab 20.840 Euro. Im Unterhalt ist er sogar um einige Cent pro Kilometer teurer als der neue Mazda2. Das gilt auch für die stärksten Herausforderer, den Honda Jazz Hybrid mit einem Startpreis von 22.850 Euro – und den Renault Clio Hybrid ab 23.950 Euro. Kurzum: Die Zellteilung von Toyota Yaris und Mazda2 lohnt sich, wie es aussieht, auch für die Kunden.

Technische Daten des Mazda2 Hybrid


PS-Anzahl: min. 116 PS max. 116 PS
kW-Anzahl: min. 85 kW max. 85 kW
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Handschaltung mit automatischer Kupplung
Kraftstoffart: Benzin
Verbrauch Benzin: 4,0l/100 km
CO₂-Emission 93 g/km g/km
Abgasnorm: Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 20.990 Euro
Stand der Daten: 29.06.2022

Konkurrenzmodelle


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Unser Fazit zum Mazda2 Hybrid


MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 22.06.2022
Der Mazda2 Hybrid ist technisch und optisch ein eineiiger Zwilling des Toyota Yaris. Im Test zeigt sich, dass ist kein Nachteil. Auf diese Weise profitiert er vom gelungenen neuen Toyota Vollhybrid: seinen Fahrleistungen und seiner erstaunlichen Effizienz. Auch das Platzangebot und die Ausstattung erweisen sich als Vorzüge. Anders als Toyota setzt Mazda aber auf ein kompaktes Sortiment an Ausstattungslinie – und auf einen um einige hundert Euro niedrigeren Einstiegspreis. Bei MeinAuto.de startet der neue hybride Mazda ab 19.026 Euro – 13 % bzw. fast 2.700 Euro unter dem Listenpreis.

     
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