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Ford Transit KaWa 2020 im Test: Ist der Kleintransporter-Klassiker noch produktiver?

Fords Transporter-Urgestein Transit ist seit 1965 im Dienst. Mit dem Transit Courier und Transit Connect erweiterte sich das Angebot 2002 zur Transit-Familie. Oberhaupt ist und bleibt der Transit, der seit 2014 in der 7. Generation zustellt. Mitte 2019 wurde er runderneuert. Ford verspricht sparsamere Motoren, leistungsfähigere Assistenten und mehr Zuladung. Wir klopfen im Test die Versprechen auf ihren Wahrheitsgehalt ab.

Inhalte des Testberichts zum Ford Transit Kastenwagen:

  1. Zum Testbericht
  2. Technische Daten (als Tabelle)
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Unser Fazit mit Sternebewertung

Transit 2020 erstmals mit Mildhybrid-Dieselmotor

ford-transit-2020-aussen-dynamischIn kaum einem anderen Segment zählt Prestige so wenig und Leistung so viel wie in jenem der Kleintransporter. Kein Zusteller, Handwerk oder Lieferunternehmer kann sich etwas dafür kaufen, dass der Transit seit über 50 Jahren im Geschäft ist. Was zählt, ist die Leistung im Hier und Jetzt. Bei Ford ist man sich dessen bewusst, in Dearborn wie in der Europazentrale in Köln. Kontinuierlich wird an der Leistungsfähigkeit des Transit geschraubt. Die jüngste Entwicklungsstufe ist der Transit VII des Jahrgangs 2020. Er ist der erste, der die Früchte der jüngsten Überarbeitung in sich trägt. Ford spricht vom produktivsten und fortschrittlichsten Transit der Modellgeschichte. Klingt selbstbewusst und vielversprechend – aber was bleibt davon im Einsatz auf der Straße übrig? Wir prüfen nach und sehen uns als ersten, zentralen Gradmesser für Produktivität und Fortschrittlichkeit die Antriebe an. Möglichst sparsam und sauber sollen sie arbeiten, heute mehr denn je. Denn Zusteller, die auf der letzten Meile punkten wollen, müssen umweltschonend und günstig liefern. Einige Hersteller setzen bei der Umsetzung dieser sich oft widerstrebenden Ziele voll auf Strom: VW zum Beispiel mit dem e-Crafter und Renault mit dem Renault Master Z.E. Doch die batterieelektrisch betrieben KaWas haben ein Problem: sie sind noch sündhaft teuer.

ford-transit-2020-innenFord setzt beim Transit 2019 stattdessen auf ein nur teilweise elektrifiziertes Pferd: konkret einen Mildhybrid-Diesel – eine Premiere in der Transit-Klasse. Der 2,0l TDCi Mild-Hybrid treibt den von uns getesteten Kastenwagen mit 130 PS und 360 Nm an; die Kraft verteilt ein 6-Gang-Schaltgetriebe (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 5,4 Liter auf 100 km, 144 g/km CO2 und Euro 6d-temp). Da der Transit KaWa in über 450 Varianten transportiert, lohnt es sich, die Mildhybrid-Spielarten genauer zu umreißen. Im Transit Kastenwagen mit Pkw-Zulassung ist der Hybrid-Antrieb in den Modellen mit Radstand L2 und L3 sowie in den Ausführungen mit 3,1 respektive 3,5 Tonnen Gesamtgewicht am Werk (310 und 350). Bei den Lkw-Modellen ist er noch weiter verbreitet: von der Version 290 L2 mit Front- bis zum Transit 350 L4 mit Heckantrieb. Eines ist aber allen mHEV-Varianten – mHEV steht für ‘mild Hybrid Electric Vehicle‘ – gemeinsam: Sie verbrennen den Diesel maßgeblich effizienter als die ebenfalls sparsamer gewordenen Standard-Selbstzünder.

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Auch konventionelle Diesel laufen sparsamer

ford-transit-2020-aussen-hinten-offen-paketeÜberraschend kommt die höhere Effizienz des Hybrid-Diesels nicht: schließlich ist eben das das Ziel der Hybridisierung. Aber was verwandelt den 2,0l TDCi eigentlich in einen 2,0l TDCi Mild-Hybrid? Zum Mildhybrid wird der Vierzylinder-Diesel durch den riemengetriebenen Anlassgenerator; er tritt an die Stelle der herkömmlichen Lichtmaschine. Der Generator ist in der Lage, die sonst verpuffende Brems- und Rollenergie zurückzugewinnen. Eine kleine Lithium-Ionen-Batterie hält die Energie vor. Über ein 48V-Bordsystem kann sie als Beschleunigungshelfer im unteren Drehzahlbereich und zum Betrieb der Nebenaggregate eingesetzt werden. Diese Unterstützung senkt den Verbrauch kräftig: laut Norm- und Testmessung um etwa einen halben Liter. Besonders sparsam ist der Mildhybrid-Diesel im Stadtverkehr: hier soll der Verbrauch um bis zu 8% sinken. Als Referenz dient der aufgefrischte 2,0-Liter-Turbodiesel aus der EcoBlue-Familie. Die Diesel mit einer Leistung von 105 bis 185 PS verzeichnen ihrerseits eine Effizienzsteigerung um bis zu 7%. Auch bei ihnen bestätigen der Normprüfstand und unser Test die Größenordnung der Verbrauchsreduktion.

ford-transit-2020-aussen-statischDie treibenden Antriebs-Faktoren hinter der Effizienzsteigerung lassen sich benennen. Es sind das Einspritzsystem, das ab sofort mit bis zu 2.200 bar arbeitet und die Kolben, die schlanker geformt und ganz aus Stahl gefertigt sind. Auch Nebenaggregate wie die Ölpumpe tragen zur Effizienzsteigerung bei, ebenso wie die neue elektro-mechanische Servolenkung EPAS: Sie zieht weniger Energie aus dem System und verbessert die Rangiereigenschaften des Transit massiv: bei einer Länge von bis zu 6,7 Metern kein unwesentlicher Fortschritt. In Zusammenarbeit mit dem Einpark-Assistenten erleichtert das EPAS das Einparken, gemeinsam mit dem Fahrspur-Assistenten erhöht es den Komfort und die Sicherheit. Ebenfalls der Verbesserung von Sicherheit und Komfort sind die Überarbeitungen der Fahr- und Assistenzprogramme gewidmet. Das Fahrmodus-Wahlprogramm feiert im 2020er-Transit sein Debüt. Zur Wahl stehen u.a. die Fahrmodi “Winter“, “Anhänger” und “Eco” – letzterer für eine besonders ökonomische Fahrweise.

Transit-Modellpflege: mehr Komfort, bessere Assistenten, neuer Innenraum

ford-transit-2020-innen-displayIn den Allradmodellen des neuen Transit Kastenwagens kann zudem auf die “Matsch“-Einstellung zurückgegriffen werden. Mit ihr bewältigt der Kleintransporter im unbefestigten Gelände auch heikle Passagen souverän. Auf asphaltiertem Untergrund gewinnt Fords LCV durch frische Assistenzsysteme an Souveränität und Sicherheit. Vom Fahrspur-Assistenten war bereits die Rede. Neu sind überdies der intelligente Geschwindigkeitsbegrenzer, der “Pre-Collision-Assistent mit Fußgängererkennung und der Toter-Winkel-Assistent mit seinem “Cross Traffic Alert“, der in seine Warnungen auch den Anhänger einbezieht. Leicht überarbeitet hat Ford zumal die Optik des Transit. Der Kühlergrill ist gewachsen und trägt drei auffallende Querstreben: die Stoßfänger und die restliche Frontpartie wurden aerodynamischer gestaltet; in den höheren Ausstattung spenden Bi-Xenon-Scheinwerfer mehr Licht.

Einige Karosserie-Umbauten haben einen anderen Hintergrund, so etwa die Motorhaube aus Alu, der auf einen Strang reduzierte Auspufftopf und die überarbeiteten Stahlfelgen. Sie reduzieren das Eigengewicht des Transit – das hebt die Nutzlast um rund 80 Kilo. Maximal kann der Transit jetzt bis zu zwei Tonnen befördern. Produktiver und fortschrittlicher präsentiert sich auch der runderneuerte Innenraum. Die Sitze hat Ford komfortabler gepolstert und mit robusteren Stoffen bezogen. Das Cockpit wurde ergonomischer gestaltet: mit mehr Ablagemöglichkeiten und einfach zugänglichen Fächern. Die optionale elektrische Seitenschiebetür darf ebenfalls als Komfort- und Produktivitätsplus gewertet werden. Produktiver arbeiten schließlich die Konnektivitätssysteme: Erstmals installiert Ford im Transit sein neues “FordPass Connect“-Modem, über das Flottenmananger alle wichtigen Daten abgreifen können. Im Transit selbst sind die Infotainmentsysteme der dritten “Ford Sync”-Generation am Werk. Kurzum: Der neue Transit ist tatsächlich fortschrittlicher und produktiver als je zuvor.

Technische Daten des Ford Transit Kastenwagen

PS-Anzahl: min. 105 PS max. 185 PS
kW-Anzahl: min. 77 kW max. 136 kW
Antriebsart: Frontantrieb oder Heckantrieb oder 4×4-Antrieb
Getriebeart: Manuell oder Automatik mit manuellem Modus
Kraftstoffart: Elektro oder Diesel
Verbrauch (kombiniert): min. 6,0 l/100km max. 6,0 l/100km
CO2-Emission: min. 157 g/km max. 157 g/km
Effizienzklasse: min. A max. A
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 34.867,00 Euro
Stand der Daten: 02.03.2020

Konkurrenzmodelle

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Fazit zum Ford Transit Kastenwagen Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Ford Transit Kastenwagen stellt im Jahrgang 2020 effizienter und sauberer zu denn je. Gewichtseinsparungen erhöhen die Nutzlast, neue Assistenten die Sicherheit, diverse Fahrprogramm und der überarbeitete Innenraum den Komfort und die Produktivität. Die interessanteste Neuerung ist der Mild-Hybrid-Diesel: er senkt die Emissionen, den Verbrauch und die Kosten. Bei MeinAuto.de startet der neue Transit ab 19.642 Euro, 35,5% oder umgerechnet 10.400 Euro unter dem Herstellerlistenpreis.

 

5 von 5 Punkten

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