Citroen Jumpy Kastenwagen (Test 2023): Ist der Diesel dem e-Jumpy noch gewachsen?
Citroen versteht es seit Jahrzehnten, kostengünstige und leistungsfähige Nutzfahrzeuge zu bauen. Man denke nur an den 2CV Kastenwagen. Den Jumpy hat die Marke mit dem Doppelwinkel seit 1995 im Programm. Seit 2020 fährt der Kleintransporter als Citroen e-Jumpy Kastenwagen rein elektrisch. Wir haben den Jumpy Kastenwagen heute aber mit Diesel im Test. Was zeichnet ihn 2023 aus, was spricht für, was gegen ihn?
Inhalt
© Citroen
Der Citroen Jumpy Kastenwagen im Schnellcheck
Stärken
- Breite Dieselpalette
- 5,3 bis 6,6 m³ Ladevolumen
- 1 bis 1,3 Tonnen Nutzlast
- Bis 2,5 Tonnen Anhängelast
- Bis zu 8.500 € günstiger als e-Jumpy
- Vereinfachte Individualisierung über Pakete
Schwächen
- Hoher CO2-Ausstoß
- Wartungsintensiver als E-Antrieb
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E-Antrieb seit 2020 als interner Diesel-Kontrahent
Geld regiert die Welt, heißt es. Ob dem so ist? Wer ein Unternehmen zu führen hat, kann es sich jedenfalls nicht leisten, Geld zu verschwenden. Wer im Geschäft bleiben will, muss knallhart kalkulieren: auch beim eigenen Fuhrpark. Mit seinem Kleintransporter kann man sich für nette Slogans wenig kaufen. Er muss im Arbeitsalltag zuverlässig, effizient und kostengünstig liefern. Die Umsetzung diese Qualitäten steht und fällt mit dem Antrieb. Die Frage lautet beim Jumpy Kastenwagen also: Rechnet sich der E-Antrieb oder fahre ich nach wie vor mit dem Diesel besser und günstiger?
Diese Frage stellt sich beim Citroen Jumpy seit Oktober 2020 – damals wurden die ersten e-Jumpy an die Kunden ausgeliefert. Seither hat man die Wahl. Die Auswahl ist sogar noch umfangreicher. Citroen bietet seit Ende 2021 eine dritte Antriebsoption an: den e-Jumpy Hydrogen. Er nutzt zusätzlich zu einem 11-kWh-Akku eine mit Wasserstoff betriebene, 45 kW starke Brennstoffzelle. Die Vorteile dieser Variante? Eine reale Reichweite jenseits der 300 Kilometer und gewohnt schnelles Nachtanken. Bei uns existiert diese Option vorerst jedoch nur auf dem Papier.
Dieselmotor mit doppelt so großer Reichweite & als genuine Schnelllader
Mit der Reichweite und der Ladegeschwindigkeit sind jedoch zwei wichtige Schlagworte gefallen. In diesen Betätigungsfeldern sollte der Jumpy Kastenwagen mit Dieselmotoren dem e-Jumpy weiter haushoch überlegen sein. Ist das so? Ja. Für den Elektro-Transporter hat Citroen zwei Batterie-Kapazitäten im Programm. Mit dem 50-kWh-Akku schafft der e-Jumpy KaWa in der WLTP-Theorie 228 Kilometer; mit dem 75-kWh-Akku 328. Für den Dauereinsatz im Stadtverkehr errechnet die Norm Werte von 350 bzw. 460 Kilometer.
In der Praxis ist weder das eine noch das andere realistisch. Je nach Temperatur und Fahrweise kürzt die Realität die Normreichweite um 50 bis 100 Kilometer. Anders gesagt: Im perfekten Szenario stromert der e-Jumpy Kastenwagen 400 Kilometer. Der 70 Liter große Dieseltank des Citroen Jumpy Kastenwagen ist nach 400 Kilometern in jedem Fall noch halbvoll; es können aber auch über 40 Liter Diesel übrig sein. Beim konventionellen Jumpy KaWa hängt das vorrangig vom gewählten Dieselantrieb ab.
Zwei Turbodiesel in fünf Antriebsvarianten von 102 bis 177 PS
Zur Wahl stellt Citroen beim Jumpy Kastenwagen in der Standardlänge von 4,96 Metern zwei Diesel in fünf Antriebsvarianten; beim 5,32 Meter langen Kasten ist es ein Selbstzünder in drei Konfigurationen. Der 1,5 Liter große Vierzylinder-Turbodiesel kennt zwei Leistungsklassen und ist dem Standard-Modell vorbehalten: als 1.5 BlueHDi 100 Stop&Start mit 102 PS und 270 Nm sowie als 1.5 BlueHDi 120 Stop&Start mit 120 PS und 300 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 6,4-7,0 auf 100 km, 168-184 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).
Der kleine Selbstzünder heftet sich stets an ein etwas schwergängiges, manuelles 6-Gang-Getriebe. Mit 102 PS schafft er in der Spitze 145, mit 120 PS 160 km/h. Der e-Jumpy steht in allen Spielarten bei 130 km/h an. Der zweite Diesel ist der 2.0 BlueHDi – bei der Langversion ist er der einzige Verbrenner. Als 2.0 BlueHDi145 leistet er 144 PS und 340 bzw. 370 Nm, als 2.0 BlueHDi 180 sind es 177 PS und 400 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 7,1-7,7 auf 100 km, 186-201 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).
Konkurrenz Citroen e-Jumpy: dynamischer, geschmeidiger, weniger ausdauernd
Der 144-PS-Diesel erlaubt als einziger Motor zwei Getriebe: optional wirkt er auf das komfortable EAT8 ein, ein 8-Gang-Doppelkupplungsgetriebe. Es kostet allerdings 2.000 Euro extra, dafür steigt beim schwächeren Zweiliter-Diesel mit ihm das maximale Drehmoment auf 370 Nm. Gesteigert wird mit dem 2.0 BlueHDi zumal die Höchstgeschwindigkeit, namentlich auf 185 km/h. Damit ist er die erste Wahl für Kunden, deren Jumpy häufig auf der Autobahn unterwegs sein wird. Leistungsmäßig reicht die 144 PS-Maschine; beim 177-PS-Diesel ist die Automatik dafür Serie.
An die Spritzigkeit und Geschmeidigkeit des E-Antriebs reichen die Dieselmotoren indes in keiner Konfiguration heran. Die Leistungsentfaltung, die Motorengeräusch und der Fahrkomfort der Synchronmaschine sind vorbildhaft: insbesondere bis rund 100 km/h. Beim Nachtanken steht der e-Jumpy hingegen auf verlorenem Posten – zumindest auf dem Papier. Selbst beim Schnellladen vergehen mindestens 30 bzw. 45 Minuten: der Diesel-Jumpy hat in der Zeit schon einen weiteren Wohnblock abgearbeitet. In der Praxis hängt man den e-Jumpy aber über Nacht an die eigene AC-Säule – morgens ist er wieder voller Energie.
Mit Diesel gut 100 Kilo mehr Nutzlast
Von der Ladegeschwindigkeit wechseln wir fliegend zum Test der Ladefähigkeit. Packt der Citroen Jumpy Kastenwagen mit den Dieselmotoren kräftiger an als der e-Jumpy? Das kommt darauf an. An der Größe des Laderaums ändert der E-Antrieb nichts. Der Kastenwagen “standard” packt 5,3 m³ ein; mit der “Moduwork”-Erweiterung – eine Luke in der Trennwand bei angehobenem Beifahrersitz – sind es 5,8: der Kastenwagen “lang” nimmt 6,1 bzw. 6,6 m³ auf. Die Ladekante ist angenehm niedrig – unabhängig vom Antrieb.
Serie ist hier wie dort außerdem eine praktische Heckflügel- und eine breite seitliche Schiebetür; für 350 Euro gibt es eine zweite. Über welche der Öffnung man seine Ware auch ein- und auslädt, eines bleibt gleich: die Modelle mit Dieselmotoren darf man schwerer beladen. Mit den Selbstzündern schleppt der Jumpy KaWa immer über eine Tonne; in den Varianten mit erhöhter Nutzlast sind es sogar 1.169 bis 1.372 Kilo. Beim e-Jumpy sind es rund 100 Kilo weniger: 926 Kilo bei normaler und 1.151 Kilo bei erhöhter Nutzlast.
Diesel ziehen Anhänger mit einem Gewicht bis zu 2,5 Tonnen
Eklatanter ist der Vorteil der Dieselantriebe, wenn ein Anhänger gezogen werden soll. Der e-Jumpy darf lediglich Anhänger mit einem Maximalgewicht von 750 Kilo ziehen – das sind u.a. auch 250 Kilo weniger als das Schwestermodell e-Expert von Peugeot. Bereits der Basisdiesel übertrumpft aber beide Anhängelast mit links. Er nimmt 2.000 Kilo an den Haken, alle anderen Selbstzünder ziehen 2,5 Tonnen. Die Stützlast ist bei den Dieselantrieben mit 80 Kilo ebenfalls etwas höher; die Dachlast mit 170 Kilo identisch.
Zum Schluss wollen wir uns noch einige kleinere Neuerungen ansehen, die beim Jumpy Kastenwagen zuletzt wirksam geworden sind. Die 2020 eingeführten Ausstattungslinien sind im Modelljahr 2023 Geschichte. Citroen hat umgeschwenkt auf eine Basisversion, die mit zahlreichen Paketen individualisiert und den eigenen Gegebenheiten angepasst werden kann. Das ist flexibler. In einem Bereich hat die Flexibilität indes eingebüßt. Derzeit gibt es den Jumpy Kastenwagen nur in zwei Längen, die 4,61 Meter lange Kurzversion lief aus.
© Citroen
Technische Daten des Citroen Jumpy Kastenwagen |
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Länge: | 4.959 mm | |
Breite (ohne Außenspiegel): | 1.920 mm | |
Höhe: | 1.895 mm | |
Gepäckraumvolumen: | 3.200-6.100 l | |
Türen: | 4 | |
Sitze: | 3+0 | |
PS-Anzahl: | 102-177 PS | |
kW-Anzahl: | 75-130 kW | |
Hubraum: | 1.49-1.997 ccm | |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell, Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch Diesel: | 5,0-5,6 kWh/100 km | |
CO₂-Emission: | 133-148 g/km | |
Effizienzklasse: | A | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 35.462 Euro | |
Stand der Daten: | 05.06.2023 |
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Unser Fazit zum Citroen Jumpy Kastenwagen
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 05.06.2023
Citroen setzt auch bei seinen Nutzfahrzeugen seit einiger Zeit auf elektrische Antriebe. Im Citroen Jumpy Kastenwagen verrichten aber auch noch Dieselmotoren ihr Werk. Der Test zeigt, dass sie dem E-Antrieb bei der Ausdauer, der möglichen Nutzlast und insbesondere der erlaubten Anhängelast weiter überlegen sind. In der Anschaffung sind sie außerdem günstiger. Sauberer und komfortabler stellt der Kastenwagen als e-Jumpy zu. MeinAuto.de der Jumpy Kastenwagen ab 22.609 Euro an (exkl. MwSt.), 27% oder umgerechnet 8.000 Euro günstiger als gelistet.
5 von 5 Punkten
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