VW up! 1.0 TSI im Test: Mit 90 PS im Kleinstwagen?
Die erste Modellpflege des VW up! kann mit einem echten Trumpf aufwarten. Erstmals wird im kleinsten VW-Modell auf Wunsch ein Turbo-Benziner für Vortrieb sorgen. Doch ist der 1.0 TSI mit 90 PS wirklich eine interessante Alternative zu den bewährten Saugrohreinspritzern? Und was hat die Überarbeitung des VW up! sonst noch gebracht? Die Antwort lesen Sie in unserem Testbericht:
1.0 TSI: Turbo quetscht 15 Pferde mehr aus den drei Zylindern
VW-up-Kunden mussten sich in puncto Antriebskraft bisher mit dem eher bedächtigen Temperament des 1.0 Saugers zufrieden geben. Der Einliter-Dreizylinder mit Multirohreinspritzung bietet – mit 60 oder 75 PS und mit Erdgas oder Benzin befeuert – zwar einen für Kleinstwagen angemessenen Schub: Fahrspaß aber will mit ihm nicht aufkommen. 170 km/h und ein Standardspurt von 0 auf 100 in knapp 13 Sekunden sind dafür einfach zu wenig. Mit dem neuen, direkt eingespritzten und per Turbo aufgeladenen Reihen-Dreizylinder soll das nun anders werden. Und die Basisdaten klingen vielversprechend: 90 PS und 160 Nm Spitzendrehmoment, die bereits ab 1.500 Touren anliegen – sie sollten für reichlich Schwung sorgen. Immerhin wiegt der up ja nur 1.000 Kilo. Doch kommt der Schwung auch auf der Straße an?
Um das herauszufinden, gibt es nur eine Möglichkeit: Den Antrieb zünden und den kleinen Wolfsburger über die Straße scheuchen. Und siehe da! Schon nach handgestoppten 6,5 Sekunden wischt die Tacho-Nadel über die 80er-Marke, nach weiteren 3 Sekunden, also 3,5 Sekunden, nimmt diese elegant die Hunderter-Hürde. Dass der up nicht noch flotter in die Gänge kommt, verhindert das lange übersetzte 5-Gang-Getriebe. Trotzdem: Das Einliter-Aggregat präsentiert sich auch in den oberen Gängen putzmunter – vor allem im Vergleich mit den Saugern. Im vierten bzw. fünften Gang zieht der 1.0 TSI den Kleinen in 10 bzw. 15 Sekunden von 80 auf 120 km/h – der 75-PS-Sauger braucht dafür jeweils fast doppelt so lange. Wer’s beim Überholen einmal wirklich eilig, der muss zwar auch beim Einliter-Turbo herunterschalten. Das aber macht mit der 5-Gang-Handschaltung viel Spaß; und außerdem bekommt man so den kernigen Klang des Dreizylinders zu hören. Denn im Normalbetrieb läuft der Dreizylinder überraschend leise und – trotz fehlender Ausgleichswelle – sehr kultiviert.
Up! Update: geringer Verbrauch, bequemes Fahrwerk
Der neue Turbobenziner ist den Saugmotoren also in allen Leistungsbelangen überlegen. Auch bei der Höchstgeschwindigkeit holt er mit 185 km/h 15 Stundenkilometer mehr heraus. Da fragen wir uns natürlich: Spricht überhaupt etwas gegen den 1.0 TSI? Nicht viel, wie wir finden. Denn der aufgeladene Dreizylinder kostet nur 650 Euro mehr als der stärkere Saugmotor – und er verbraucht ähnlich viel: 4,4 Liter bzw. 101 Gramm CO2 pro Kilometer sind es laut Norm; 4,1 Liter (96g) notiert der 75 PS starke 1.0 MPI. Im Testmittel liegen die beiden noch enger zusammen, der Sauger verbrennt knapp weniger, der Turbo knapp mehr als fünfeinhalb Liter. Wer mit dem VW up! hin und wieder aus der Stadt hinaus will, der wird mit dem neuen 1.0 TSI damit weit mehr Freude haben. Und auch in der Stadt macht er eine gute Figur, verbraucht er hier doch keinen Tropfen mehr als der Sauger.
Verzichten muss man mit dem 1.0 TSI dennoch, nämlich auf die Option einer Automatik und auf die Basisausstattung „take up!“. Wie der Topsauger ist der Turbobenziner nur in den Ausstattungslinien „move up!“ bzw. „high up!“ und ohne Automatikgetriebe erhältlich. Auf das Fahrverhalten hat die Wahl des Motors hingegen kaum einen Einfluss. Lediglich der niedrigere Reifenquerschnitt der „move up!“– und „high up!“-Variant (65 bzw. 55 statt 70 mm) dämpft den Federungskomfort ein wenig. Der modellgepflegte up! überzeugt uns aber in allen Varianten mit seiner präzisen Lenkung und seiner komfortablen Abstimmung. Dass ein Auto mit 2,4 Metern Radstand nicht so bequem federt wie eine Mittelklasselimousine, ist klar. Hinsichtlich der Sicherheit kommen die Kleinen den Großen mittlerweile jedoch sehr nahe – so auch der VW up!. Er bremst kräftig (35 Meter Bremsweg) und kann zahlreiche Fahrassistenten aufbieten. Neu sind unter anderem die Rückfahrkamera (200 Euro) und die Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht (Serie ab „high up!“).
Volkswagen up!: Die Highlights im Video
Der kleinste Volkswagen wird bunter und schärfer. Cooles Styling, individuelle Ausstattung und intelligente Smartphone-Anbindung – der neue up! legt eine Schippe drauf.
VW up! 2017: außen & innen modellgepflegt
Ebenfalls neu hinzugekommen sind diverse Extras im Innenraum. So sorgt jetzt auf Wunsch erstmals eine Klimaautomatik („Climatronic“) für gute Luft, ein Multifunktionslenkrad für eine einfache Bedienung; und eine LED-Ambientbeleuchtung für eine gute Atmosphäre. Besonders interessant – insbesondere für die vielen jungen up!-Fahrer – dürfte die neue, optionale Smartphone-Halterung „maps + more dock“ am Armaturenbrett sein (170 Euro). Dort kann das Handy über einen USB-Anschluss mit Strom versorgt und über Bluetooth mit dem Multimediasystem gekoppelt werden.
Außerdem kann der VW up! jetzt nach Lust und Laune den eigenen Vorstellungen angepasst werden – mit einem guten Dutzend Fahrzeug-, drei Dach-Farben und mehreren Dekor-Folien. Individualisierung heißt also das Schlagwort, trotzdem haben die up!-Varianten auch einiges gemeinsam: Die frisch designten Front- und Heckleuchten z.B., diverse Chromleisten – und die in die Außenspiegel integrierten Blinker. Zu den up!-Tugenden gehören außerdem weiterhin das große und sauber eingerichtete Cockpit und ein großzügig ausgelegter Kofferraum. Mit seinen 251 bis 959 Litern kann in dieser Klasse eigentlich nur der Renault Twingo mit 219 bis 980 Litern mithalten.
Technische Daten des VW up!: | ||
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PS-Anzahl: | min. 60 PS | max. 90 PS |
kW-Anzahl: | min. 44 kW | max. 66 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Gas | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 4,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 82 g/km | max. 101 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 9.850 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den VW up! konfigurieren |
Fazit zum up! Test
Der VW up gibt sich in der runderneuerten 2017er-Version bunter und variantenreicher. Auch technisch hat der kleine Wolfsburger zugelegt – mit neuen Fahrassistenten, frischen Multimedia-Features und nicht zuletzt dem quirligen Turbobenziner 1.0 TSI. Bei MeinAuto.de startet der VW up mit diesem bei 9.843 Euro, das sind gut 23% respektive über 2.800 Euro günstiger als beim Händler ums Eck. (nau)
In unserem Autohaus online gibt es neben dem modellgepflegten VW up noch viele andere Klein- und Kleinstwagen. Zum Beispiel Neuwagen wie den Opel Adam ab 10.468 Euro und 21% Neuwagen Rabatt, den Renault Twingo ab 7.794 Euro und 26,7%; oder den Fiat 500 ab 8.976 Euro und 33%. Verschiedene Optionen der Autofinanzierung runden unser Angebot ab, z.B. unser attraktives Auto Leasing.