Volvo V70 Test: alt aber immer noch gut?
Der Volvo V70 – er ist ein cooler Schwede wie er im Buche steht. Obwohl gegen ihn Kombis wie der Audi A6 Avant, der BMW 5er Touring oder der VW Passat Variant auffahren, macht er sich nichts aus der üblichen Modellwechsel-Hatz. Die dritte Generation tourt selbst acht Jahre nach dem Debüt noch gelassen und souverän durch die Lande. Ein Facelift im Jahr 2013 ist alles, was der V70 an Zugeständnissen gemacht hat. Wir wollen uns im Test ansehen, wie die Kombivariante des S80 mit dieser Update-Politik fährt.
Der V70 und die klassischen Kombitugenden
Die Modellpflege im Jahre 2013 war dabei durchaus tiefgreifend, wurde bei ihr doch die Motorenpalette völlig umgekrempelt. Die 2007 gelegte Basis blieb aber unangetastet, dafür haben die Schweden ein wenig an der Optik gefeilt: Dem abgerundeten Kühlergrill wurde dabei etwas Chrom spendiert, auch am Heck darf jetzt mehr Chrom aufblitzen; und die Außenspiegel erhielten eine neue Form sowie LED-Blinklichter. Außen war es das im Grunde dann aber schon, innen konnte der V70 indes bereits vor dem pflegenden Eingriff durch seine feinsäuberliche, ja fast makellose Verarbeitung überzeugen. Seit dem Modelljahr 2014 darf sich der Lenker nun zudem über Instrumente freuen, für die sich individuell gestaltete Nutzerprofile anlegen lassen; und über ein neues Infotainment-System, das den flauschigen Namen “Sensus Connected Touch” trägt und die virtuelle Welt ins Cockpit holt. Das 7-Zolle Touchdisplay verwandelt sich dank Internetzugang und zahlreicher Apps zu einer Online-Medienstation, wie Volvo es nennt – und die funktioniert auch durchaus zufriedenstellend.
Andere mögen sich hingegen mehr an dem geradezu luxuriösen Platzangebot erfreuen. Mit 4,81 Metern Länge und 2,81 Metern Radstand ist der Volvo ja auch nicht gerade klein – und das bekommen die Insassen sowohl vorn wie hinten auch positiv zu spüren. Solange diese eine Körpergröße von 3,99 Meter nicht überragen, ist selbst den Knien viel Luft gegönnt. Und wie sieht es mit dem Gepäck aus? Auch das hat Platz in Hülle und Fülle, und zwar 575 bis 1.600 Liter, wobei das kastenförmige Heck des V70 den verfügbaren Stauraum noch besser nutzbar macht. Außerdem kommt uns der Schwede beim Beladen mit einer großen Kofferraumöffnung und einer recht niedrigen Ladekante (66 Zentimeter) entgegen.
Motoren: Schluss mit der kostspieligen Vielfalt
Überdies lassen sich die Rückbanklehnen sehr einfach im Verhältnis 40:20:40 in die Horizontale bringen, wodurch der Gepäckraum rasch verschiedenen Transportsituation angepasst werden kann. Ein Sicherheitsnetz sorgt schließlich serienmäßig dafür, dass das Transportgut auch schön still sitzt. Nur die bescheidene Zuladung von 470 Kilogramm stört das Bild, ein Ford Mondeo Turnier darf bspw. fast doppelt so viel Gewicht mitnehmen. Beim Stauraumvolumen liegt er mit 525 bis 1.630 Litern jedoch gleichauf, ähnlich wie der BMW 5er Touring, der 560 bis 1.670 Liter schluckt, aber immerhin 10 Zentimeter länger ist. Auf der anderen Seite bringt der fünf Zentimeter kürzere VW Passat Variant sogar 650 bis 1.780 Liter unter.
So weit, so gut, wir wollen jetzt aber den Focus auf die Motoren richten, denn da hat sich ebenfalls viel getan. Unter der Ägide des neuen Besitzers, des chinesischen Autokonzerns Geely, wird bei den Antrieben nämlich seit einigen Jahren kräftig aussortiert. Und das tut ihnen gut, denn es scheint fast so, als würden sie frisch aufatmen. Im V70 knurrt unter der Haube dabei wahlweise einer von zwei Turbobenzinern oder einer von drei Turbodiesel, die jetzt allesamt auf demselben Block aufbauen. Sie haben außerdem alle vier Zylinder, zwei Liter Hubraum, identische Zylinderabstände und auch den gleichen Hub. Unterschiedlich sind jedoch die Leistungen und die Verbräuche. Die beiden Benziner kommen bspw. auf 190 (T4) bzw. 245 PS (T5) und bringen den knapp 1,8 Tonnen schweren Kombi in knapp unter 10 bzw. 7 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Der T4 braucht laut NEFZ 6 Liter respektive 140 Gramm CO2, der T5 wegen der festen Bindung an die Achtgangautomatik exakt 6,7 Liter bzw. 156 Gramm. Im Test gönnen sich die beiden jeweils gut eineinhalb Liter mehr.
Weiche Federn &sparsame Diesel
Wenig überraschend sparsamer sind die drei Turbodiesel unterwegs, der 120 PS starke D2, 150 PS kräftige D3 und der 180 PS starke D4. Sie sollen laut Norm mit 4,3 Litern pro 100 Kilometer auskommen, wobei sie sich im Test eher bei 5,5 Litern einpendeln. Doch das ist angesichts der Laufruhe und der Fahrleistungen – der D4 schiebt den V70 mit seinen 320 Nm Spitzendrehmoment bspw. in 9,8 Sekunden auf 100 km/h – durchaus passabel.
Mehr als akzeptabel fühlt sich auch der Federungskomfort des Kombis an, wobei er bei flottem Kurventempo trotzdem ruhig und satt auf der Straße liegt. Hinzu kommt, dass der V70 die Geräusche dorthin verbannt, wo sie hin gehören, nämlich nach außen. Und dass ein Volvo sicher ist, brauchen wir eigentlich nicht eigens erwähnen, oder?
Fazit: Alter Schwede? Von wegen. Der Volvo V70 hält auch nach acht Jahren noch locker mit der Konkurrenz mit, vor allem was die Qualität der Verarbeitung, die Fülle des Platzangebots und den Komfort des Fahrwerks betrifft. Bei MeinAuto.de kostet er ab 26.544 Euro, das sind 22,7% oder umgerechnet rund 7.600 Euro weniger als bei einem herkömmlichen Händler. (nau)
EU-Fahrzeuge finden Sie in unserem Autohaus online übrigens nicht, sondern nur deutsche Neuwagen zu hohen Rabatten und niedrigen Preisen. Dazu zählt etwa ein Mercedes E-Klasse T-Modell ab 40.832 Euro und 8,5% Neuwagen Rabatt ebenso wie ein VW Passat Variant ab 21.261 Euro und 23%, ein BMW 5er Touring ab 34.652 Euro und 20,2% oder ein Skoda Octavia Combi ab 14.379 Euro und 22,4% Preisnachlass. Den Neuwagenkauf können Sie auch über eine unserer attraktiven Autofinanzierungsmöglichkeiten abwickeln, etwa unser für Geschäftskunden besonders interessantes Auto Leasing.