Volvo EX90 (Test 2023): Ist der Premium-E-SUV ein Gigant in jeder Hinsicht?

Vor wenigen Monaten hat Volvo sein Flaggschiff XC90 weiter veredelt. Insbesondere der XC90 Recharge T8 AWD, der Plug-in-Hybrid, wurde erheblich verbessert. Mittlerweile aber sind alle Augen auf den Nachfolger gerichtet, den Volvo EX90. Die über 5 Meter große Kante fährt rein elektrisch, bietet Platz für sieben und soll sicher sein wie eine Trutzburg. Die Details sehen wir uns im Test näher an.

Inhalt

1. Stärken und Schwächen im Schnellcheck
2. Technische Daten
3. Konkurrenzmodelle
4. Fazit

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Der Volvo EX90 im Schnellcheck

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Vollelektrische Premium-SUV knackt die 5-Meter-Marke

BMW iX und Mercedes EQE SUV, das sind die Namen zweier namhafter Mitbewerber. Sie sollen im Test unsere Referenz sein – neben dem weiterhin bestellbaren XC90 PHEV. Im Auftritt gleicht der neue Volvo EX90 am ehesten dem iX. Der BMW ist dank seiner mächtigen Doppelniere kaum zu übersehen. Das ist beim EX90 ebenso, schon aufgrund seiner schieren Ausmaße. Die Neuinterpretation der – nunmehr zwinkernden – Frontscheinwerfer namens “Thors Hammer” sichert dem Schweden vollends die ganze Aufmerksamkeit.

Richten wir uns allein nach der Größe, kommt keines der eingangs genannten SUVs dem neuen elektrischen SUV aus Schweden nahe. Mit einer Länge von 5,04 Metern ist der Volvo EX90 gut 10 Zentimeter länger als der XC90 bzw. iX; und 20 länger als das EQE SUV. In die Höhe ragt er 1,75 Meter auf, breit ist er an die 2 Meter – und das ohne Spiegel. Die Achsen stehen 299 Zentimeter auseinander; auf die Waage bringt das Premium-SUV bereits leer über 2,8 Tonnen. Eine solche Statur hat naturgemäß ihre Vor- und Nachteile.

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Vollwertiger 7-Sitzer mit riesigem Stauraum und zusätzlichem Frunk

Ein Vorzug des EX90: Er zieht spielerisch bis zu 2,2 Tonnen. Ein weiterer Vorteil. Er kann innen mit 7 vollwertigen Sitzplätzen aufwarten, die vier 4 Isofix-Aufnahmen bieten. Das neue E-SUV aus Schweden ist also uneingeschränkt familientauglich. Die Freiräume in den beiden ersten Reihen sind gigantisch; selbst in der dritten Reihe sitzt man mit 1,80 Metern bequem. Der Gepäckraum ist enorm. Genutzt als 7-Sitzer fasst der Volvo 310 Liter. Lassen wir die beiden hinteren Sitze elektrisch verschwinden, wächst der Stauraum auf 655 Liter; bettet man auch die Sitze der 2. Reihe nieder, werden es 1.915.

Zum Vergleich: Der XC90 PHEV verstaut im Heck 262 bis 1.816 Liter. Im Kofferraum des EX90 verschwindet selbst ein sperriger Kinderwagen mit Links: sobald er es über die 79 Zentimeter hohe Ladekante geschafft hat. Damit nicht genug. Vorne, unter der Motorhaube, offeriert ein Frunk zusätzlichen Stauraum: z.B. für die Ladekabel und andere Utensilien, die schnell griffbereit sein sollen. Uns zieht es aber aus der Kälte schon wieder in den EX90. Dort erwartet uns eine warme Stube mit Luxus und Komfort vom Feinsten.

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Luxus und Komfort der Extraklasse

Volvo packt den EX90 ab Werk voll mit edlen Materialien, hochwertigen Extras und erstaunlichen Innovationen. Die Bezüge der komfortablen Sitze aber lieben es einfach wohlig: sie bestehen aus einer hochfeinen Wollmischung. Sie fühlt sich beinahe so angenehm an wie der eigene Lieblingspulli. Dass wir uns in Volvos neuem Premium-E-SUV wohl fühlen, hat noch andere Gründe. Der Fahrer- und Beifahrersitz verwöhnen uns mit elektrisch einstellbaren Beinauflagen, Lordosenstützen und Seitenwagen; sowie einer Massage-Funktion.

Die Klimaautomatik des EX90 offeriert vier separate Temperaturregelungs-Bereiche: für den Fahrer, dessen Beifahrer und die beiden Passagiere in der zweiten Reihe; hinten gibt es ein eigenes Display. Ein weiterer Grund für das Wohlgefühl im Volvo ist das ebenfalls serienmäßig verbaute “High Performance”-Audiosystem von “Bose”: mit 940 Watt und 14 Lautsprechern. Wer das Klangerlebnis auf die höchsten Spitzen treiben will, ordert für 3.500 Euro extra das “Bowers & Wilkins”-3D-Surround-Sound-System.

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Interieur: gelungene Reduktion aufs Wesentliche

Mit den luxuriösen Details des neuen Volvo EX90 könnten wir noch einige Zeit so fort fahren. Dennoch wirkt das Interieur keineswegs überladen – im Gegenteil: Volvo hat im Innenraum die skandinavische Kunst der Zurückhaltung auf die Spitze getrieben. Uns gefällt’s. Das Armaturenbrett wurde gänzlich von Tasten, Drehreglern und Schaltern befreit. Dominiert wird das Zentrum von einem Monstrum eines Touchscreens; mit einer Diagonale von beinahe 37 Zentimeter respektive 14,5 Zoll.

Wer zum Bedienen nicht Berühren oder Reden will, der kann weiter auf ein haptisches Bedienerlebnis zurückgreifen. Auf der Mittelkonsole sitzt ein multifunktionaler Dreh-Drück-Steller – links neben der induktiven Ladebox fürs Smartphone. Direkt vor uns strahlt uns das neue Digitalinstrument an. Es steht wie der Touchscreen frei, anders wie dieser aber nicht hochkant. Damit hat das 8 Zoll große Farbdisplay die ideale Position gefunden, um die Kartenansichten des Navis perfekt darzustellen.

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Viel Power für viel Geld

In welche Richtung es gehen soll, zeigt uns der Volvo EX90 also gestochen scharf an. Aber wie flott, wie dynamisch und wie effizient erreicht das E-SUV sein Ziel? In jedem Fall flüsterleise und – bei dem Gewicht – überraschend dynamisch, geradezu sportlich. Wie sportlich der EX90 antritt, entscheidet der Kunde. Zur Wahl steht der “Twin AWD”-Antrieb, dessen zwei E-Motoren 408 PS und 770 Nm produzieren; sowie die “Twin Performance AWD”-Variante mit 517 PS und 910 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 20,9 – 21,1 kWh auf 100 km, 0 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A.).

Der Atem stockt uns dabei aus zwei Gründen. Wenn 2,8 Tonnen in 5,9 oder 4,9 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigen, ist das einerseits unglaublich beeindruckend. Wenn man andererseits den Preis liest, der für diese Leistung verlangt wird, muss man einmal kräftig durchatmen. 105.550 respektive 110.650 Euro veranschlagt Volvo für sein Premium-Produkt. Das ist das Preisniveau des neuen Mercedes EQS SUVs – und noch einmal knapp 25.000 Euro teurer als das nicht gerade billige XC90 PHEV kostet. Der BMW iX ist dagegen ein Schnäppchen.

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Sicher wie eine Burg – ausdauernd wie Ochse

Der Akku ist für den hohen Preis nicht allein verantwortlich. Mit einer Netto-Kapazität von 107 kWh fällt die Batterie zwar riesig aus – die des iX aber ist ähnlich leistungsstark. Die Reichweite, die der EX90 aus dieser Kapazität herausholt, ist mit 585 Kilometer laut WLTP-Norm sehr gut; der BMW kommt jedoch einige Kilometer weiter. Beim Laden hat der Volvo hingegen die Nase vor, er lädt mit maximal 250 kW: damit ist die riesige Batterie in rund einer halben Stunde geladen. Ein weiteres Glanzlicht kann der EX90 noch setzen: beim Steckenpferd der Schweden, der Sicherheit.

Zwei Beispiele. Volvo verbaut auf dem Dach das so genannten “lidar”-System. Es erkennt – mit 8 Kameras und zig Radar- sowie Ultraschallsensoren – des Tags und des Nachts alle Objekte vor dem Fahrzeug, die weniger als 250 Meter entfernt sind. Eine Rundum-Total-Überwachung. Ein buchstäbliches Highlight sind schließlich die die neuen, hochauflösenden Pixel-LED-Scheinwerfer im “Thors Hammer”-Design. Ihre Abblendautomatik reagiert auf maximal 3 Objekte und 5 Fahrzeuge gleichzeitig – ein Hammer.

Konkurrenzmodelle

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Unser Fazit zum Volvo EX90

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