Subaru XV 2016 im Test: ein Außenseiter als Geheimtipp?
Den Händlern werden SUVs derzeit von den Kunden regelrecht aus den Händen gerissen. Alle SUVs? Nein nicht alle. Es gibt auch Crossover-Modelle, die bei diesem Tumult nicht mitmachen. Einer von ihnen ist der Subaru XV. Das in diesem Frühjahr modellgepflegte Kompakt-SUV steht absatzmäßig im Schatten der Großen. Ob zurecht oder ob es sich beim XV um einen Geheimtipp handelt, vor dem z.B. ein Toyota RAV4 oder ein Seat Ateca zittern müssen. Die Antworten lesen Sie im folgenden Testbericht.
Modellpflege à la mode
Die Plattform, auf welcher der Subaru XV aufbaut, legt zunächst einmal nahe: Das SUV könnte durchaus im Stande sein, der Konkurrenz das Fürchten zu lehren. Der 2012 in Deutschland eingeführte XV basiert nämlich auf dem Subaru Impreza – einer Kompaktlimousine, die nicht nur mit ihrem Namen (Impreza geht zurück auf engl. „impression“ für Eindruck), sondern vor allem mit ihrer Leistung – insbesondere als WRX STI mit 300 PS – Eindruck macht. Und womit beeindruckt der modellgepflegte XV? Wir finden mit seiner Optik, welche die Abstammung vom Impreza nicht verbergen kann. Vorne präsentiert sich das kompakte SUV noch recht gewöhnlich, ein Umstand, den Subaru jetzt nicht grundlegend verändert hat. Es wurden lediglich die Scheinwerfer umgeformt, die Schweller, die Felgen und die Fensterleisten. Hinten ist der Auftritt des XV mit seiner zurückgesetzten Heckklappe und der seitlich auskragenden Stoßstange jedoch bedeutend markanter – draufgängerisch, wenn man so will.
Wesentliche Änderungen gab es hier durch das Facelift aber ebenso wenig. Nur dezente Überarbeitungen des Rücklichter-Designs und des Dachspoilers standen auf dem Programm. Wie üblich unverändert blieben bei der Pflege die Maße, das Platzangebot und das Stauraumvolumen. Der Subaru misst bei einem Radstand von 2,65 Metern weiterhin 4,45 Meter. Das schafft reichlich Platz für Köpfe, Beine und Ellbogen von vier Personen – und Raum für 380 bis 1.270 Liter Gepäck. Das Kofferraumvolumen ist reichlich, wenn auch nicht übertrieben groß. Der rund fünfzehn Zentimeter kürzere Opel Mokka X verstaut 356 bis 1.372 Liter; und der zehn Zentimeter kürzere Seat Ateca 485 bis 1.579. Ansonsten erweist sich das kompakte Subaru-SUV aber als echter Praktiker. Die Bedienung und die Instrumente sind übersichtlich angeordnet, die Anzeigen gut ablesbar; die Materialien schlicht, dafür pflegeleicht. Viele praktische Staufächer sorgen für Ordnung, eine serienmäßige Sitzheizung für Komfort, und das neue Infotainment-System „Starlink“ für multimediale Unterhaltung (CD-Radio, Bluetooth-Freispeicheinrichtung, USB-Anschluß, Sprachsteuerung, Touchscreen, usw.).
Motoren: Boxer schlagen im XV den Takt
Während die Modellpflege innen mit orangen Kontrastnähten noch für ein optisches Glanzlicht sorgt, bringt sie ins Motorenregal keinen frischen Wind. Das Antreiben überantworten die Japaner weiterhin drei Varianten ihrer Boxer-Motorenriege (der Käfer lässt Grüßen): zwei Benzinern mit Multipoint- und einem Diesel mit Common-Rail-Einspritzung. Wer mit dem XV halbwegs schwungvoll unterwegs sein will, der kommt am Diesel nicht vorbei. Denn nur der 2.0D, ein 1998 cm³ großer Vierzylinder mit 147 PS und 350 Nm (1.600 und 2.800 Touren), setzt auf eine Turboaufladung. Dank ihr durchbricht er als einziger XV-Antrieb die 10-Sekunden-Mauer beim Standardsprint; und beschleunigt das 1,5 Tonnen schwere SUV auf knapp 200 km/h (exakt: 9,3 Sekunden und 197 km/h). Zwei Kleinigkeiten stören am sanft schnatternden Zweiliter-Selbstzünder allerdings. Zum einen das knorrige 6-Gang-Getriebe (das auch die Kraft des stärkeren Benziners portioniert) – und zum anderen der recht hohe Verbrauch. Ein Mittel von 5,4 Litern (141g CO2) auf dem NEFZ-Prüfstand und 6,6 Litern im Test setzten sie in puncto Effizienz keine Meilensteine.
Schuld daran ist nicht zuletzt ein Vorzug, der den XV von vielen anderen SUVs unterscheidet: der permanente Allradantriebe mit 50/50-Kraftverteilung. Er sorgt zwar für einen höheren Verbrauch, aber auch für mehr Haftung – auf festen Straßen bei Regen, Matsch und Schnee ebenso wie abseits befestigter Wege. Die Geländetauglichkeit ist beim Subaru also mehr als bloß ein optischer Gag. Der Allradantrieb garantiert – zusammen mit der Bodenfreiheit von 22 Zentimetern und dem Rampenwinkel von rund 22 Grad -, dass der XV nicht bereits beim Anblick eines freien Geländes in Angst erstarrt. Für die Querfeldein-Tour eignen sich übrigens auch die beiden Saug-Motoren, der 1.6i mit 114 PS und der 2.0i mit 150 PS. Auf asphaltierten Pfaden fehlt es den Benzinern jedoch an Lebendigkeit und Durchzugskraft (0-100 in knapp 14 bzw. 11 Sekunden, Spitze 179 bzw. 187 km/h), egal ob mit 5- bzw. 6-Gang-Handschaltgetriebe oder Automatik. Die Effizienz zählt mit Normverbräuchen von 6,3 respektive 6,4 Litern (146 bzw. 151g) und 6,5 bzw. 7 Liter (151 bzw. 160g) ebenso wenig zu den Stärken der Benziner.
XV: der Allrounder
Der XV selbst kann dafür mit einem zwar hart aber durchaus komfortabel abgestimmten Fahrwerk punkten. Die Lenkung ist für unseren Geschmack eine Spur zu schwammig, bei der mäßigen Agilität des SUVs erweist sich das aber als kein allzu großes Manko. Hinsichtlich der Sicherheit setzt Subaru weniger auf modernste Fahrassistenzsysteme. Man vertraut auf eine sehr gute passive Sicherheit – und auf einige wesentliche aktive Systeme: Eine aktive Fahrdynamik-Regelung (Vehicle Dynamics Control) z.B. und einen aufmerksamen Bremsassistenten. Wie das 5-Sterne-Topergebenis beim Euro NACAP Crashtest zeigt, geht die Strategie auf.
Technische Daten des Subaru XV: | ||
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PS-Anzahl: | min. 114 PS | max. 150 PS |
kW-Anzahl: | min. 84 kW | max. 110 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 5,4 l/100km | max 7 l/100km |
CO2-Emission: | min. 141 g/km | max. 160 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 19.990 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den Subaru XV konfigurieren |
Fazit zum Subaru XV Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Subaru XV präsentiert sich im Detail verbessert, vor allem im Innenraum. Sonst geht er konsequent seinen Weg abseits ausgetrampelter Pfade weiter – als Allrounder unter den SUVs. Lichte Absatzhöhen wie ein Tiguan mag er so nicht erreichen. Im Subaru-Stall sollte er, hinter dem Subaru Forester, aber den zweiten Platz verteidigen können. Der um fast 2.000 Euro niedrigere Einstiegspreis dürfte ihm dabei behilflich sein. Bei MeinAuto.de startet der XV ab 17.591 Euro, das sind 14,5% bzw. 2.900 Euro günstiger als im herkömmlichen Autohaus.
4 von 5 Punkten
Der XV ist indes nicht das einzige günstige SUV in unserem Autohaus online. Bei uns finden Sie zahllose weitere preiswerte Neuwagen aus dem Crossover-Segment, z.B. den Toyota RAV4 ab 22.978 Euro und 18%, den Seat Ateca ab 17.412 Euro und 16,2%; oder den nagelneuen VW Tiguan ab 22.127 Euro und 16,2% Neuwagen Rabatt. Beim Auto kaufen können Sie dabei auf ein unserer attraktiven Varianten der Auto Finanzierung zurückgreifen, bspw. Unser vielseitiges Auto Leasing.