Mitsubishi ASX (Test 2023): Smartes Crossover als Renault-Captur-Klon
Die Eigenentwicklung namens ASX, kurz für “Active Smart Crossover”, war für Mitsubishi ein großer Erfolg, nicht zuletzt in Europa. Dennoch entschieden die Japaner 2020, keinen Nachfolger für den hiesigen Markt mehr zu entwickeln. Ende 2021 lief der ASX I programmgemäß aus – Anfang 2022 kündigte Mitsubishi überraschend doch einen Nachfolger an. Der Mitsubishi ASX II wird seit März 2023 ausgeliefert. Was er kann, zeigt er im Test.
Inhalt
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Der Mitsubishi ASX im Schnellcheck
Stärken
- Kompaktere Abmessungen
- Erfreulich großzügiges Platzangebot
- Großer Kofferraum (Ausnahmen Hybrid und PHEV)
- Vielseitige Antriebspalette
- Längs verschiebbare Rückbank
- Modernerer & hochwertigerer Innenraum
Schwächen
- Kleiner aber deutlich teurer
- Geringe E-Reichweite PHEV
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Als Captur-Kopie von der Kompakt- in die Mini-Klasse
So schnell kann es gehen. Diese Woche ein trauriger Abschied, die nächste ein unverhoffter Neubeginn. Von der Ankündigung eines neuen ASX bis zur Umsetzung vergingen dann aber knapp 14 Monate. Ob sich das Warten auf den neuen, zweiten Mitsubishi ASX, gelohnt hat? Um eine Antwort zu finden, hätte man indes keine 14 Monate warten müssen. Man hätte einfach in einen Renault Captur II einsteigen können – und sofort gewusst, was der ASX II bringen würde. Denn technisch ist die 2. Generation des Mitsubishi eine perfekte Kopie der 2. Generation des Renault Captur.
Dass muss freilich nicht bedeuten, dass er auch sein Ebenbild ist. Gewiss war mit der Ankündigung der Renault-Partnerschaft aber, dass der Mitsubishi ASX II das Genre wechseln würde. Der alte, 2010 eingeführte ASX I, bewegte sich mit seiner Länge von 4,37 Metern in der Gesellschaft eines VW T-Roc, Seat Ateca oder Skoda Karoq: er war ein klassisches Kompakt-SUV. Der ASX II ist mit 4,23 Metern Länge – wie der Renault Captur II – ein echtes Mini-SUV: ein City-Crossover wie der Nissan Juke, der VW T-Cross, der Opel Crossland, der Peugeot 2008, der Seat Arona etc.
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ASX II: kürzer, schmaler, niedriger – und dennoch weiter überraschend geräumig
Verändert aber hat sich nicht nur die Länge des Mitsubishis, verändert haben sich auch die anderen Maße. Der Radstand ist von 267 auf 264 Zentimeter geschrumpft, die Höhe von 1,64 auf 1,58 Meter. In der Breite baut der ASX II ebenfalls deutlich schmaler; jedoch nur, wenn wir die Außenspiegel mitmessen. Der Vorgänger war – je nach Ausstattung – 2,08 und 2,13 Meter breit; der neue ASX misst mit Spiegel nur 2 Meter; ein Vorteil in engen Gassen und schmalen Lücken. Die Breite ohne Spiegel bleibt mit 1,8 Metern weitgehend gleich.
Kurzum. Der ASX ist in der 2. Generation maßgeblich kompakter gebaut. Anders als man erwarten würde, schmälert dieser Umstand keineswegs das Platzangebot im Innenraum. Erwarten würde man das jedoch nur, wenn man nie im Captur II Platz genommen hätte. Er entpuppte sich im Test als erstaunlich geräumiges City-Crossover – das gleiche gilt für den ASX II. Selbst mit einer Größe von 1,90 Metern sitzt man vorne wie hinten durchaus bequem. Ob darunter wohl das Stauraumvolumen gelitten hat?
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Viel bis reichlich Stauraum und eine längs verschiebbare Rückbank
Nein. Das großzügige Platzangebot im Mitsubishi ASX II geht erstaunlicherweise nicht auf Kosten des Stauraums. Der Kofferraum des ASX I fasste 406 bis 1.206 Liter, der des ASX II fasst 422 bzw. 536 bis 1.275; zumindest mit dem Sauger und den Mildhybrid-Benzinern. Was sagen uns diese Daten? Zweierlei. Einerseits offenbaren sie, dass der Mitsubishi reichlich Stauraum offeriert. Als Beleg für diese Behauptung wollen wir das VW-Konzerntrio heranziehen. Der Seat Arona packt 400 bis 1.280 Liter ein, der Skoda Kamiq 400 bis 1.395 – der VW T-Cross 455 bis 1.281 Liter.
Zum anderen deuten die Werte an, dass sich das Volumen des Kofferraums variieren lässt. Ermöglicht wird das durch die – ab Werk um 16 Zentimeter – längs verschiebbare Rückbank. Das kann neben dem ASX-Captur-Duo nur der T- Cross von VW. Besonders hilfreich ist das bei den alternativen Antrieben des ASX. Wer sich für den Hybrid- oder Plug-in-Hybridantrieb entscheidet, muss sich mit 326 bis 1.149 oder 265 bis 1.118 Litern Stauraum bescheiden. Das Volumen kann durchaus knapp werden, vor allem wenn man zu dritt oder viert unterwegs ist.
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Kleiner Turbo-Benziner als günstiger Basismotor
Doch dank der längs verschiebbaren Fondbank lässt sich zusätzlicher Stauraum schaffen. Schieben wir die Bank in die vorderste Position, wächst das Standard-Kofferraumvolumen auf 440 Liter im HEV respektive 379 Liter im PHEV. Der Freiraum für die Beine wird im Fond dadurch allerdings recht knapp – in der Kleinwagenklasse kann man aber nie beides haben. Aus den eben erwähnten Qualitäten lässt sich schließlich noch ein Drittes ableiten: Der neue ASX tritt mit einem breiten und vielseitigen Antriebssortiment an.
Wie die restliche Technik stammen auch die Antriebe aus dem Hause Renault, aus dem Captur. Eine Folge dieser Zusammenarbeit: Der ASX II hat keinen Allradantrieb. Der Basismotor ist ein 1.0 Liter großer 3-Zylinder-Turbobenziner mit 91 PS und 160 Nm; er arbeitet mit einem manuellen 6-Ganggetriebe zusammen. Auf ihn folgt der erste leicht elektrifizierte Verbrenner, der 1.3 Turbo-Benziner: ein direkt eingespritzter Vierzylinder mit 140 PS und 260 Nm bzw. 168 PS und 270 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 5,7-6,2 / 5,7-6,1 Liter auf 100 km, 129-140 / 129-138 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A).
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ASX II auf Wunsch auch mit Mild-, Voll- sowie Plug-in-Hybrid-Antrieben
Die schwächere Variante des Mildhybrid-Benziners ist der “Plus”-Ausstattung vorbehalten; und ebenfalls an eine manuelle 6-Gang-Box gekoppelt. Das stärkere Modelle kooperiert mit einem 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe und kann ab der “Intro Edition” geordert werden. Das führt dazu, dass er 5.500 Euro teurer ist als der schwächer – keine Kleinigkeit im B-Segment. Die Fahrleistungen und der Schaltkomfort sind bei stärkeren MHEV wie zu erwarten besser; auch die Ausstattung ist hochwertiger und umfangreicher. Doch ist es den Aufpreis wert?
Für die besseren Fahrleistungen lohnt es sich unserer Meinung nach nicht. Ein Antritt von rund 8,5 statt 10,5 Sekunden ist keine 5.500 Euro wert. Für die “Intro Edition”- Ausstattung sprechen aber die Extras. Neben schönen 18-Zoll-Alufelgen zählen zu ihnen auch höhenverstellbare Sitze mit einem Kunstleder-Stoff-Bezug, ein 10-Zoll großes digitales Kombiinstrument; und ein Online-Navigationssystem. Außerdem sind in dieser Ausstattung Fahrerassistenzsysteme wie ein Totwinkelassistent und eine adaptive Geschwindigkeits-Regelanlage Serie.
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Mitsubishi ASX heben sich durch die Ausstattungen vom Captur ab
Bleiben wir bei der Ausstattung und Einrichtung. Bei der Ausstattung schnürt Mitsubishi seine eigenen Pakete – der Innenraum des ASX II gleicht erneut dem des Renault Captur. Das entpuppt sich als großer Fortschritt. Das B-Segment-SUV ist ungleich hochwertiger und moderner eingerichtet als sein Vorgänger, das Kompakt-Crossover. Moderner wurde insbesondere die Konnektivität. In der “Top”-Ausstattung lädt der ASX Smartphones bspw. ohne Kabel. Ins 7-Zoll-Infotainment werden externe Geräte bereits in der Basisausstattung kabellos eingebunden.
Die zwei neuen Hybridmotoren bietet Mitsubishi indes nur für die beiden höchsten Ausstattungen “Intro Edition” und “Top” an. Der erste ist Renaults Vollhybrid namens Hybrid 1.6 Benziner mit einer Systemleistung von 143 PS; der zweite Renaults Plug-in-Hybrid 1.6 mit einer Leistung von 159 PS (Kraftstoffverbrauch kombiniert WLTP: 4,7 – 5,1 / 13,-1,4 Liter bzw. – /13,5 kWh auf 100 km, 106-114 / 29-32 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse k.A). Beide nutzen das Multi-Mode-Automatik und vertrauen auf die Unterstützung eines pemanentmagnatisierten Synchronmotors. Im Hybrid leistet er 49, im PHEV 67 PS; nur letzteres kann aber länger rein elektrisch fahren, im Idealfall 49 km.
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Technische Daten des Mitsubishi ASX |
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Länge: | 4.227 mm | |
Breite (ohne Außenspiegel): | 1.797 mm | |
Höhe: | 1.576 mm | |
Türen: | 5 | |
Sitze: | 2 Vordersitze, 3 Rücksitze | |
PS-Anzahl: | 91-159 PS | |
kW-Anzahl: | 67-117 kW | |
Hubraum: | 999-1598 ccm | |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik, Manuell | |
Kraftstoffart: | Hybrid | |
Verbrauch Benzin: | 5,1-6,2 l/100 km | |
Verbrauch Elektro: | 13,5 kWh/100 km | |
Ladedauer Hausanschluss: | ca. 4,5 Std. | |
CO₂-Emission: | 32-140 g/km | |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 24.690 Euro | |
Stand der Daten: | 08.05.2023 |
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Unser Fazit zum Mitsubishi ASX
MeinAuto.de-Redakteur: Norbert Auer | 08.05.2023
Der Mitsubishi ASX scheint stets für eine Überraschung gut zu sein. Nach dem überraschenden Erfolg der 1. Generation kam 2021 das Aus – und 2023 das ebenso überraschende Revival. Der ASX II ist technisch mit dem Renault Captur identisch. Davon profitiert die Qualität der Einrichtung ebenso wie das Platzangebot, die Motorenpalette und die Sicherheit. Obwohl der ASX jetzt ein City-Crossover ist, ist er aber deutlich teurer geworden. Bei MeinAuto.de startet das B-Segment-SUV ab 21.886 Euro – 14 % oder umgerechnet über 3.500 Euro unter dem Listenpreis.
4 von 5 Punkten
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