Skoda Superb 2013 Test: das aufpolierte Aushängeschild
Es ist eigentlich nur eine Überarbeitung, die seit Juni 2013 auf Deutschlands Straßen prominiert: doch die hat es in sich. Was genau im runderneuerten Skoda Superb steckt, klärt unser Testbericht.
Feinschliff an der Karosserie
Bei Modellpflegen ist es gemeinhin üblich, dass zuerst und zuvorderst an einem neuen Erscheinungsbild gearbeitet wird; da macht auch der neue Skoda Superb keine Ausnahme. Beim ihm und insbesondere bei seiner Stufenheckvariante war der kosmetische Eingriff allerdings dringend notwendig: denn nur 3 von 100 Superb-Käufern haben sich in Deutschland bisher für die Limousine entschieden.
Schuld daran war vor allem das unförmige Hinterteil – und dem ist Skoda im Zuge des Faceliftings zu Leibe gerückt. Jetzt schmückt das Heck eine tiefe Sicke in der Kofferraumklappe und ein Paar graziler, dreieckiger Rückleuchten. Die beiden Designelemente sollen die Breite des Hecks besser zur Geltung bringen, was unserer Meinung nach auch sehr gut gelungen ist. Beim Kombiheck haben sich die Designer aus Mladá Boleslav übrigens damit begnügt, die Zahl der C-förmig angeordneten Lichterketten in den Rückleuchten von drei auf vier zu verringern.
Neues gibt es auch von der Front zu berichten. Sowohl die Stufenheck- wie die Kombivariante tauchen in den Rückspiegeln der Konkurrenz nun mit sportlich kantigem Kühlergrill, einer stärker konturierten Motorhaube und neuen LED-Tagfahrlichtern auf.
Doch Skoda hat am Blech nicht nur oberflächlich, sondern auch in der Substanz gefeilt. So konnten die tschechischen Autobauer das Gewicht der Karosserie deutlich reduzieren und den Luftwiderstand verringern. In Summe soll sich der Kraftstoffverbrauch des Superb um bis zu 19 Prozent verringert haben.
Entziehungskur für die Motoren
Dass dabei auch der gesamte Antriebsstrang und insbesondere die Verbrennungsmotoren eine tragende Rolle spielen, versteht sich von selbst. Im Zuge der Modellpflege erneuerte Skoda dabei gleich die gesamte Motorenpalette. Der Käufer hat nun die Wahl zwischen vier Benzin- und drei Dieselaggregaten.
Als Ottomotor-Appetithappen serviert Skoda im Superb eine überarbeitet Fassung des 1.4 TSI Green tec mit 125 PS und 200 Newtonmetern Spitzendrehmoment. Er beschleunigt den Eineinhalbtonner in zehneinhalb Sekunden von 0 auf 100 und kommt mit ca. 6 Litern (138 Gramm CO-2-Ausstoß pro Kilometer) Superbenzin aus.
Der stärkste Benziner, der 3.6 V6 geht dagegen mit satten 260 PS, 350 Nm Drehmoment und immerhin 9,3 Litern NEFZ-Verbrauch einen weniger gemäßigten, dafür jedoch einen umso kräftigeren und fahrfreudigeren Weg. Den Sprint auf Tempo 100 erledigt er etwa ganze 4 Sekunden schneller.
Die Diesel des Superb leisten sich derartige unvernünftige Auswüchse nicht. Alle drei sind ab Werk mit dem Green-tec-Spritsparpaket ausgestattet und echte Sparfüchse. In unserem Testwagen werkelte das mittlere Dieselaggregat, der 2.0 TDI mit 140 PS und einem ab 1.750 Touren abrufbaren Drehmomentmaximum von 320 Nm. Ob getreten oder sanft gestreichelt, der Turbodiesel gab sich im Test keine Blöße und gefiel besonders durch sein kaum wahrnehmbares, sonores Brummen.
Im Greenline benannten Obersparer schnurrt im Übrigen auch ein Diesel, nämlich der 1.4 TDI, der dank längerer Getriebeübersetzung, Leichtlaufreifen und Start-Stopp-System nur 4,3 Liter verbraucht.
Traditionskost im Innenraum
Nach den zahlreichen Umwälzungen bei den Antrieben und der Karosserie betreten wir mit dem Innenraum bekannte, da kaum veränderte Gefilde. In Bezug auf die Fahrassistenz- und Unterhaltungssysteme ist das allerdings kein Ruhmesblatt: So unterrichtet das Superb-Navi den Lenker nach wie vor nur über die in die Jahre gekommenen TMC-Dienste von allfälligen Verkehrsbehinderungen. Der überarbeitete Superb darf sich jedoch mit einem verbesserten Parkassistenten brüsten, der jetzt auch das Einparken quer zur Fahrtrichtung assistierend unterstützt.
Im restlichen Innenraum treffen wir – allerdings zu unserer Freude – ebenso auf Altbekanntes. So muss das Platzangebot in Cockpit und Fond wie schon beim Vorgänger nicht einmal den Vergleich mit der Oberklasse scheuen. Und der Stauraum hat wie eh und je etwas beruhigend Verschwenderisches an sich: 595 bis 1.700 Liter in der Limousine und gar 633 Liter bis 1.835 Liter im Superb Combi lassen jedenfalls kaum Transportsorgen aufkommen.
Trotz des üppigen Fassungsvermögens fährt sich aber auch der runderneuerte Superb agil und komfortabel. Die Federn sind allerdings noch immer eher auf der straffen Seite, wodurch hin und wieder eine Querrille bei den Insassen anklopft.
Apropos Anklopfen: für Autofahrer ist auch der überarbeitete Skoda Superb eine der günstigsten Möglichkeiten, um in den erlauchten Kreis der oberen Mittelklasse einzutreten. Bei MeinAuto.de gibt es die Limousine ab 18.727 Euro, der Superb Combi wechselt schon ab 19.557 Euro seinen Besitzer. (nau)
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