Skoda Octavia Combi RS im Test (2017): Facelift für den rassigen Familien-Kombi
Sobald Kinder im Haus sind, verschieben sich die Prioritäten. Beim Auto verliert der Spaßfaktor in dem Maß an Bedeutung, in dem Raum und Nützlichkeit gewinnen. In der Bauform geht dieser Wandel häufig mit dem Wechsel vom Coupé zum Kombi einher. Doch muss ein Kombi wirklich spaßbefreit sein? Skoda ist anderer Meinung und legt den Octavia Combi seit Generation I als RS Sport-Variante auf. Wir sind heute mit der gerade modellgepflegten dritten Generation unterwegs. Ein Testbericht:
RS 2017: bekannter Diesel, stärkerer Benziner & neuer Topmotor 245
Mit der Meinung, dass Kombis beim Fahren auch Spaß machen dürfen, ist Skoda offenbar nicht alleine. Immerhin entscheidet sich jeder Fünfte Octavia-Kunde für die besonders sportliche RS-Variante (den Octavia gibt es als RS Kombi und als RS Limousine). Die hat in der gerade aufgefrischten Version wieder einen Diesel und neuerdings zwei Benziner zu bieten. Der Diesel 2.0 TDI leistet weiter 184 PS und 380 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch: 4,9 Liter auf 100 km, 129 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A). Er zieht teils recht kräftig durch, insgesamt beschleunigt er den RS aber doch etwas zu zaghaft für eine Sportvariante. Neben dem geringen Verbrauch ist sein großer Vorzug die Kombinationsmöglichkeit mit dem Allradantrieb, der weiter exklusiv ihm vorbehalten bleibt. Der 2.0 TSI kann dafür mit einem kleinen Leistungssprung aufwarten (Kraftstoffverbrauch: 6,6 Liter auf 100 km, 149 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Das Stammhaus VW konnte dem direkt eingespritzten, per Turbo aufgeladenen, 1.984 cm³ großen Reihenvierzylinder 10 PS mehr entlocken.
Damit schickt der Turbobenziner jetzt 230 statt 220 PS an die Kurbel; als Drehmoment liegen nach wie vor maximal 350 Nm zwischen 1.500 und 4.400 U/min an. Diese Leistungsdaten versprechen viel – und nicht zu viel. Der Vierzylinder-Turbo schiebt den Octavia Combi RS in allen Fahrsituationen richtig athletisch an, sei es beim Ampelstart, beim 0-100 Sprint (6,8 Sekunden) – oder jenseits der 200 auf der Autobahn. Besonders hoch ist der Spaßfaktor mit der zackigen 6-Gang-Handschaltung. Wer die sportliche Grundnote gerne mit etwas mehr Komfort würzt, der kann den Ottomotor (ebenso wie den Diesel) für 1.800 Euro auch an das eine Spur langsamere 6-Gang-DSG koppeln. Und wer sich mit 230 PS untermotorisiert fühlt? Der hat seit einigen Tagen eine weitere Antriebsoption, den RS 245 (Kraftstoffverbrauch: 6,6 Liter auf 100 km, 149 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Der Zweiliter-Turbobenziner liefert 15 PS und 20 Nm mehr als der bisherige Topmotor. Damit gelingt der Standardsprint noch zwei Zehntel-Sekunden schneller; und auch in der Spitze kommen ein paar Stundenkilometer dazu.
Der Skoda Octvia Combi im Video:
Octavia Combi RS noch sportlicher und sicherer
Wirklich spürbar sind diese Unterschiede allerdings nicht, zumindest nicht für uns. Die verbesserte Straßenlage fällt beim Fahren hingegen sofort auf, wobei die Einschränkung gilt: Vor allem dann, wenn der neue Octavia Combi RS – wie unser Testmodell – mit der optionalen Fahrprofilauswahl; und dem ebenfalls optionalen, adaptiven Fahrwerk (DCC) ausgestattet ist. Beide Extras schlagen mit insgesamt 1.215 Euro zu Buche (Fahrmodi 210 Euro, DCC 1.015). Gerade die neuen Adaptiv-Dämpfer erweisen sich als ein großer Gewinn, insbesondere im Alltag. Dank ihnen gelingt dem Combi-RS-Sportfahrwerk der Kompromiss zwischen komfortabler Familienkutsche und straffem Sportwagen besser als je zuvor. Die neue Progressiv-Lenkung gewährleistet, dass der Skoda stets gut in der Hand liegt. Und das elektronische Sperrdifferential sorgt gemeinsam mit dem ESP dafür, dass der sportliche Eifer nicht aus dem Ruder läuft.
Derselben Aufgabe dient auch ein Teil der aufgestockten bzw. verbesserten Assistenzsystem-Riege. Der serienmäßige Notbremsassistent bremst jetzt auch für Personen. Der optionale proaktive Insassenschutz spannt bei Gefahr die Gurte vor, schließt die Fenster und das Schiebedach; gleichzeitig versucht er per radarbasierter Distanzregelung Unfälle aktiv zu verhindern. Andere Assistenten kümmern sich optional um ein Komfortplus, unter anderem der Anhängerrangier- und der Parklenkassistent. Aufräumen müssen wir an dieser Stelle auch mit einem bei Sportlern gern geäußerten Vorurteil. Der sportliche Octavia Combi RS ist nicht weniger schlau als seine Geschwister. Auch er erleichtert den alltäglichen Gebrauch mit vielen „simply clever“-Lösungen: Vom gekühlten Handschuhfach über die Kleiderablage bis zur riesigen Mittelkonsolenablage „Jumbo Box“. Dazu gesellen sich zahlreiche weitere Interieur-Extras: Von der Klimaautomatik und den beheizbaren Vordersitzen über das Multifunktions-Lederlenkrad und die Edelstahlpedale bis hin zu den bequemen Sportsitzen mit Alcantare-Stoffbezug und Ziernähten.
Riesiges Platzangebot aber zierliche Multimedia-Basisausstattung
In puncto Multimedia-Ausstattung kann der Octavia Combi RS ab Werk indes nur mit einem Basisprogramm aufwarten. Die Tschechen verbauen serienmäßig das Musiksystem „Swing“ mit 5-Zoll-Bildschirm, Radio und Bluetooth-Freisprecheinrichtung. Ein modernes Infotainmentsystem kostet extra. In der günstigsten Form „Bolero“ samt 8-Zoll-Touchdisplay, „SmartLink“-Smartphone-Koppelung und der kabellosen Ladestation „Phonebox“ 820 Euro. Das neue Top-Infotainment „Business Columbus“ mit Navi, 9,2-Zoll-Touchscreen und WLAN-Hotspot gibt es zum Sonderpreis von 2.190 Euro.
Ganz ohne Aufpreis sind die LED-Hauptscheinwerfer für die vier Frontscheinwerfer, die das Design des Octavia seit der jüngsten Modellpflege prägen. Sie leuchten nicht nur hell, sondern passen ihre Stärke, Leuchtweite und Streuung auch automatisch an. Schicke 18-Zöller zieht Skoda dem RS ebenfalls ab Werk auf. Und das unvergleichlich großzügige Platzangebot gehört ohnehin zum Octavia Combi wie das Amen in die Kirche. Der Vollständigkeit halber sei das exakte Stauraumangebot trotzdem kurz erwähnt. Auch der sportliche RS lässt im Heck 610 bis 1.740 Liter verschwinden. Da kann nur der ähnlich lange Opel Astra Sports Tourer mit 540 bis 1.630 Litern ansatzweise mithalten.
Technische Daten des Skoda Octavia Combi RS: | ||
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PS-Anzahl: | min. 184 PS | max. 245 PS |
kW-Anzahl: | min. 135 kW | max. 180 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder 4×4 Allradantrieb | |
Getriebeart: | Manuell oder DSG Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,5 l/100km | max 6,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 119 g/km | max. 150 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 31.590 Euro | |
Stand der Daten: | 30.06.2017 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Skoda Octavia Combi RS Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Im Test zeigt der modellgepflegte Octavia Combi RS, weshalb er so beliebt ist. Kaum ein anderer Familienkombi vereint Alltagsnutzen und Fahrspaß so geschickt wie das tschechische Raumwunder – vor allem als Benziner. Bei MeinAuto.de kostet der aufgefrischte Sport-Familien-Kombi ab 25.508 Euro, das sind 21,4% oder umgerechnet fast 6.800 Euro weniger als im herkömmlichen Autohaus.
5 von 5 Punkten