Skoda Fabia Combi Scoutline Test (2016): Ein Kleinwagen in Offroad-Tracht
Der Erfolg der Crossover-Modelle, gemeinhin SUV genannt, ist das große Vorbild der „Offroad“-Varianten, die seit einigen Jahren die Garageneinfahrten erobern. Sie sind Kombis oder herkömmliche Limousinen, heißen „Cross“, „X-Perience“ oder, wie im Falle des Skoda Fabia, Scoutline – und sie sehen so aus, als könnten sie jederzeit ins Gebirge abmarschieren. Was wirklich in ihnen steckt, haben wir uns im Test mit dem Fabia Combi Scoutline angesehen.
Fabia Combi Scoutline: bewährter Kern – neuer Look
Bevor wir aber ins Innere vordringen, wollen wir uns zunächst ums Äußerliche kümmern. Denn immerhin besteht ein Teil des rund 3.000 Euro teuren „Scoutline“-Pakets aus Extras, welche die Optik des normalen Fabia Combi zum Offroad König machen sollen. Dabei dominieren zwei Farben, nämlich Mattschwarz und Silber. Silbern glänzen die 16- oder 17-Zoll-Leichtmetallfelgen, der unterste Teil des vorderen Stoßfängers, der im hinteren Fänger integrierte Diffusor, die Fassungen der Seitenspiegel und die Dachreling. Mattschwarz dämmern das Oberteil des vorderen Stoßfängers, die Radlaufblenden und die beiden Seitenschweller. Dank dieser Applikationen wirkt der Scoutline eine Nuance kerniger, robuster als der normale Fabia Combi – eine Typveränderung, die ihm gut zu Gesicht steht. Außerdem vermittelt der Kleinwagen optisch das Gefühl, dass er sich auch abseits geteerter Wege wohlfühlt.
Dieser Eindruck aber täuscht: Denn der kleine Skoda ist als Scoutline kein schwindelfreier Kletterspezialist, ja nicht einmal ein passionierter und geschickter Geländewagen: Weder für einen der Turbobenziner noch für einen der Turbodiesel haben die Tschechen einen Allradantrieb im Angebot. Spezielle Übersetzungen und eine ausgeklügelte Klettersoftware sucht man ebenfalls vergeblich; einzig eine elektronische Differentialsperre ist an Bord, aber die hat auch der Fabia Combi. Eine Überraschung ist die mangelnde Geländetauglichkeit aber nicht, auch die „Offroad“-Modelle anderer Hersteller zeichnen sich durch diese Eigenheit aus. Die ist freilich beabsichtigt: Modelle, die für gewöhnliche Straßen konzipiert wurden, tatsächlich für die höheren Geländeweihen umzubauen, wäre zu aufwendig und zu teuer. Das bisschen Offroad-Chic und SUV-Charme soll vielmehr neue Kunden auf die Autos aufmerksam machen – und die sollen dann mit weiteren Extras ganz eingefangen werden.
Scoutline sorgt innen fürs gewisse Extra
Von den äußeren Reizen konnten wir uns bereits überzeugen. Jetzt wollen wir wissen, ob der Scoutline innen hält, was er außen verspricht. Aber was verspricht er außen eigentlich? Eine gewissen Eleganz auf jeden Fall, und die können wir dem Fabia Combi Scoutline auch innen nicht absprechen. Das Armaturenbrett wird mit feinen Dekoreinlagen in Schwarz und gebürstetem Silber und mit hochwertigen Stoffbezügen in „Ambition“-Grau veredelt. Dazu kommt ein feines Klangerlebnis, welches das serienmäßige Musiksystem „Swing“ spendiert (Radio mit RDS und TP-System, Speicherkarte, 80-Watt-Verstärker, etc.); und die gut dosierte Luft aus der individuell regelbaren Klimaanlage. Die vielen zusätzlichen Staufächer wie die großen Flaschenhalter in den Seitentüren oder die Ablagetaschen an den Vordersitzrückseiten kennt man bereits aus dem herkömmlichen Fabia und den anderen Skoda-Modellen – praktisch sind sie aber auch im Scoutline-Fabia-Combi.
Apropos praktisch. Auch dieses Versprechen vermittelt der Scoutline außen und auch das kann er innen halten. Wobei er sich diesbezüglich ganz auf die Qualitäten des Fabia Combi verlassen kann. Denn schon der überzeugt mit einem für Kleinwagenverhältnisse üppigen Platzangebot und einem stattlichen Stauraumvolumen. 530 bis 1.395 Liter Gepäck verstaut der Scoutline bspw. im Heck – da kann so mancher Kombi aus der Kompaktklasse nicht mithalten; und in der Kleinwagenklasse bleiben bis auf den Renault Clio Grandtour mit 443 bis 1.380 Litern fast alle kofferweit zurück. So können wir den Fabia Combi getrost zum Raumwunder küren.
Motoren & Fahrwerk: der Fabia-Combi ist gut genug
Beim Rest des Scoutline hat sich Skoda damit begnügt, nichts mehr falsch zu machen; nach dem Motto: Das Bessere ist der Feind des Guten. So servieren die Tschechen für den Scoutline das übliche Fabia-Combi-Motorenmenü. Im Gegensatz zu manch anderem Hersteller enthält das weiterhin die in den kleinen Klassen zusehends aus der Mode kommenden Selbstzünder. Bei Skoda dürfen die zwei Dreizylinder-Turbodiesel aber weiter mit ihrer ausgezeichneten Effizienz brillieren. In der „Scoutline“-Konfiguration soll der 1.4 TDI mit 90 PS bloß 3,4 Liter (89 Gramm CO2) und der 105-PS-Variante nur 3,5 Liter (92 g) brauchen. Im Test sind es im Mittel zwar gut viereinhalb Liter, aber das ist ebenfalls alles andere als verschwenderisch. Dabei kann man den beiden Selbstzündern in puncto Fahrleistung keine Schwächen nachsagen. Mit ihren 230 bzw. 250 Nm Spitzendrehmoment ziehen sie die rund 1,2 Tonnen des Fabia Combi in 11,3 bzw. 10,2 Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100; und in der Spitze auf bis zu 184 bzw. 196 Stundenkilometer.
Trotzdem dürften für viele Scoutline-Kunden die beiden größeren TSI Turbobenziner interessanter sein, die – bei einer vergleichbaren Leistung – rund 2.000 Euro günstiger sind. Noch einmal gut 1.000 Euro weniger kostet der Scoutline mit dem kleinen Basisbenziner, dem 75 PS starken Dreizylinder-Saugmotor 1.0 MPI. Der Multipoint-Einspritzer richtet sich vor allem an das geduldige Publikum, denn allzu eilig sollte man es bei maximal 175 km/h und gut 14 Sekunden Standard-Sprintzeit nicht haben. Mit dem entweder 90 oder 110 PS starken 1.2 TSI Vierzylinder macht der Fabia Combi im Offroadlook schon mehr Wind: maximal 182 bzw. 119 km/h zum Beispiel. Der Verbrauch liegt bei allen dreien nach NEFZ knapp unter 5 Litern (105 – 107 g CO2) und im Testmittel knapp über 6. Das wird kaum einen Fahrzeughalter aus der Ruhe bringen. Dieses Urteil dürfen wir nun in vollem Umfang auch auf die Abstimmung übertragen: Die fällt dank des tieferen Schwerpunkts, der weiteren Spur und des steiferen Grundgerüsts wie beim normalen Fabia Combi viel harmonischer aus als beim Vorgänger. Das eifrige Aufschaukeln gehört trotzdem der Vergangenheit an.
Fazit zum Skoda Fabia Combi Scoutline
Der Skoda Fabia Combi Scoutline erweitert die guten Grundtugenden des Fabia Combi um einige praktische und ansehnliche Farbtupfer: besonders außen, aber auch im Innenraum. Bei MeinAuto.de gibt es den Scoutline ab 13.733 Euro, rund 4.000 bzw. 23,4% unter dem Herstellerpreis. (nau)
EU-Fahrzeuge führen wir in unserem Autohaus übrigens nicht, hier finden Sie ausschließlich deutsche Neuwagen zu günstigen Preisen. Zum Beispiel den VW Polo ab 12.600 Euro und 26%, den Seat Ibiza ST ab 11.228 Euro; oder den Renault Clio Grandtour ab 10.310 Euro und 29% Neuwagen Rabatt. Mehrere attraktive Autofinanzierungsmöglichkeiten runden unser Angebot ab, bspw. das besonders für Geschäftskunden höchst interessante Auto Leasing.