Seat Leon ST TGI im Test (2021): Ist der Kompaktkombi mit Erdgasmotor konkurrenzfähig?
Wenn man Familie hat, ändern sich die Prioritäten. Beim Auto rückt der Fahrspaß in den Hinter-, die Kosten und der Nutzen in den Vordergrund. Auch die Nachhaltigkeit wird zum Thema. Der neue Seat Leon Sportstourer möchte all diese Eigenschaften vereinen. Bei den Antrieben offeriert die spanische VW-Tochter zwei Alternativen. Wir testen den Erdgasmotor. Wie gut und sinnvoll ist der Leon ST TGI?
Inhalte des Testberichts zum Seat Leon ST TGI:
Leon Sportstourer TGI so kraftvoll wie der gleichstarke Benziner
Wann das Ende der Verbrennungsmotoren kommt, ist noch offen. Dass es bei uns kommt, ist nach den jüngsten Bekundungen der EU-Kommission zum Klimaschutz absehbar. Welche Antriebsart den Verbrennungsmotor ersetzen wird, hängt gleichfalls noch in der Schwebe. Derzeit deutet fast alles auf den batterieelektrischen Antrieb hin. Doch es gibt auch andere Optionen: etwa alternative Kraftstoffe wie Gas, insbesondere komprimiertes Erd- bzw. Bio- oder E-Gas (CNG). Diese alternativen Alternativen sollten wir nicht aus den Augen verlieren, wie uns ein Bericht des Weltklima- (IPCC) und Weltbiodiversitätsrat (IPBES) jüngst in Erinnerung rief. Neben der Erderwärmung ist auch der Biodiversitätsverlust, sprich das Artensterben, ein dringliches globales Problem. Beide sind eng miteinander verwoben, beide sind von uns verursacht. Wir verschwenden zu viele Ressourcen und produzieren zu viel Müll in festem, flüssigem und gasförmigem Zustand. Ob der Umbau der gesamten Fahrzeugflotte auf E-Motoren mit ressourcenintensiven Batterien diese Probleme im Alleingang lösen kann – daran hat so mancher Experte zumindest Zweifel. Können mit Gas befeuerte Motoren hier eine Hilfe sein?
© Seat
Technische Daten des Seat Leon ST TGI |
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PS-Anzahl: | min. 130 PS | max. 130 PS |
kW-Anzahl: | min. 96 kW | max. 96 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Gas | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 3,6 l/100km | max. 3,6 l/100km |
CO2-Emission: | min. 99 g/km | max. 99 g/km |
Effizienzklasse: | min. A+ | max. + |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 30.870 Euro | |
Stand der Daten: | 10.09.2021 |
Konkurrenzmodelle
Bei den meisten Autohersteller scheint die Antwort gegenwärtig ein klares Nein zu sein. Opel und Mercedes haben ihre Erdgasmotoren mittlerweile aus dem Sortiment genommen. In größerer Zahl zu finden sind sie nur noch im VW-Konzerngeflecht: bei VW selbst, bei Audi, Seat und Skoda. Seat lässt – im neuen, 2020 eingeführten Leon V – den 130 PS und 200 Nm kräftigen TGI-Motor der Mutter antreten – als Ergänzung zu den Mild- und Plug-in-Hybridmotoren (Kraftstoffverbrauch kombiniert NEFZ/WLTP: 3,7/4,2 Kilo auf 100 km, 100/113 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse A+). Gegen die elektrifizierte Antriebsflotte muss sich der TGI – kurz für “Turbocharged Gas Injection”, turbogeladene Gaseinspritzung – auch vorrangig beweisen. Insgesamt geraten die Diesel zwar mehr und mehr ins Hintertreffen; beim Leon spielen sie jedoch weiterhin eine Rolle. Was also kann der Erdgasmotor? Zunächst kann er den Kompaktkombi kraftvoll beschleunigen: von 0 auf 100 in weniger als zehn Sekunden und maximal auf 203 km/h. Die vergleichbar starken Diesel- und Mild-Hybrid-Benziner sind – wenn überhaupt – nur unwesentlich schneller bzw. dynamischer: Das PHEV ist mit 204 PS um einiges stärker und kraftvoller.
Leon ST TGI: Günstiger und sauberer als die anderen Antriebe?
In Bezug auf die Antriebskraft ist der 1,5 Liter große Vierzylinder-Motor im Leon-Kombi demnach eine echte Alternative zu den konventionellen Verbrennern – und zu den elektrischen Antrieben. Bei der Übersetzung lässt einem der TGI die Wahl zwischen einem manuellem 6-Gang- und einem automatischen 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe; letzteres öffnet über die elektronische “Shift-by-wire”-Technologie den Zugang zu den teilautonomen Assistenzsystemen. Wir bleiben aber beim Motor. Wie hält sich der TGI was die Kosten und den Preis anbelangt? In der Anschaffung kostet der Seat Leon ST TGI etwas mehr als die ähnlich starken Benziner, Diesel und Mild-Hybrid-Motoren: ca. 2.000 bis 3.000 Euro. Das Plug-in-Hybrid-Modell ist mit 36.000 Euro knapp 6.000 Euro teurer – es wird aber auch großzügiger gefördert, ist mit gut 200 PS deutlich stärker und besser ausgestattet. Trotzdem ist das “TGI”-Modell mittelfristig – bspw. auf eine Haltedauer von 5 Jahren gerechnet – günstiger als alle genannten Alternativen. Der ADAC errechnet für den Leon ST TGI monatliche Autokosten von rund 560 Euro; für den Rest 590 Euro und mehr.
© Seat
Ein finanzieller Vorteil gegenüber den Verbrennern sind die deutlich niedrigeren Kraftstoffkosten – und somit die niedrigeren Unterhaltskosten. Anfang 2021 hat sich dieser Vorteil verstärkt. Erdgas und seine regenerativen Derivate Bio- und E-Gas sind von der neuen CO2-Steuer befreit – zumindest bis auf Weiteres. Bei Erdgas, das zum Großteil aus Methan – einem mächtigen Treibhausgas – besteht, mag das seltsam, unzeitgemäß anmuten. Doch selbst mit klassischem komprimiertem Erdgas betankt sinkt der CO2- und sonstige Schadstoffausstoß: gerade verglichen mit den Verbrennern. Wer seinem TGI stattdessen Bio-CNG – aus organischen Abfällen und Reststoffen hergestellt – vergönnt, kann die Abgasbilanz noch drastisch verbessern. Der Ausstoß von CO2- und Stickoxiden verringert sich gegenüber Benzin- und Dieselmotoren um über 90%. Mit dieser Bilanz hält der TGI auch den Plug-in-Hybrid in Schach – selbst wenn er ausnahmslos mit Ökostrom betankt wird. Über die gesamte Produktionskette und Lebensdauer betrachtet, fällt die Klimabilanz des Leon Sportstourer TGI ähnlich positiv aus wie die eines modernen Elektroautos.
TGI: schnelles Tanken, wenige Tankstellen – weniger Stauraum
Erweitert man den Kreis der berücksichtigten Umwelteinflüsse zusätzlich – etwa auf den gesamten Ressourcenverbrauch -, verändert das die Bilanz weiter zu Gunsten des TGI. Die gesamte Infrastruktur zur Speicherung des Bio- oder E-Gases steht bereits – sie muss nicht erst mit großem Ressourcen-Aufwand gebaut werden. An der Infrastruktur zum Nachtanken mangelt es allerdings: und das nicht zu knapp. Zurzeit geht die Zahl der Gastankstelle sogar zurück: Vor einigen Jahren gab es in Deutschland über 900 Tankmöglichkeiten; derzeit sind es kaum mehr als 800 – in Etwa die Hälfte bietet reines Biogas an. Selbst elektrische Ladestationen sind mittlerweile ungleich häufiger anzutreffen. Hat man mit dem Leon Sportstourer TGI aber eine CNG-Tankstelle gefunden, geht das Tanken so schnell wie bei Benzin und Diesel. Die Reichweite des “TGI”-Modells kann mit rund 450 Kilometer nicht mit den konventionellen Verbrennungsmotoren mithalten: obwohl Seat die Kapazität der drei Erdgastank mittlerweile auf gut 17 Kilo erhöht hat.
Auch in einer anderen Disziplin ist der Seat Leon Sportstourer TGI seinen konventionellen Geschwistern eindeutig unterlegen. Die Rede ist vom Stauraumvolumen. Der Kombi verstaut in der vierten Generation eigentlich 620 bis 1.600 Liter – ähnlich viel wie eine Skoda Octavia Combi (610 auf 1.740). Beim “TGI” schrumpft der Kofferraum aufgrund der Zusatztanks aber auf eine Volumen von 480 bis 1.460 Liter. Ein gewisser Trost. Das Plug-in-Hybridmodell hat mit einem ähnlichen großen Schwund zu kämpfen (470 bis 1.450 Liter). In puncto Zuladung gibt es im “TGI”-Kombi indessen keine Einschränkungen; zum zulässigen Gewichts des Anhängers hat Seat bis dato keine Details verraten. Die sonstigen Qualitäten des neuen Leon-Kombis haben sich hingegen bereits herumgesprochen. Der 4,64 Meter lange Leon ST offeriert seinen Insassen reichlich Platz – bspw. sogar mehr als der Golf 8 Variant – und ist sauber verarbeitet sowie hochwertig eingerichtet: sprich weitgehend digitalisiert.
© Seat
Die Alternativen zum Seat Leon Sportstourer TGI sind wie erwähnt dünn gesät – in unserem Autohaus online haben wir aber alle versammelt. Der VW Golf 8 Variant TGI startet ab 23.362 Euro und 22%; der Audi A3 Sportback g-tec ab 27.996 Euro und 15%; und der Skoda Octavia Combi g-tron ab 25.111 Euro und 20% Neuwagen Rabatt. Ihren Neuwagen können Sie bei uns auch per Finanzierung erwerben – bspw. mit unserem Autoleasing ab 4,99% und 0€ Anzahlung.
Fazit zum Seat Leon ST TGI Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Seat offeriert mit dem Leon ST TGI eine ausgesprochen interessante Alternative zu den eigenen Mild- und Plug-in-Hybrid-Antrieben. Das komprimierte Gas mag weniger in sein – als regenerativ erzeugtes Bio-CNG ist es den aktuellen PHEVs und Stromern ökologisch ebenbürtig. Beim Kostenvergleich geht der TGI sogar als klarer Sieger hervor. Zwei Makel gibt es aber: den kleineren Stauraum und die wenigen Erdgastankstellen. Bei MeinAuto.de ist der Leon-Kombi mit dem TGI-Motor in Kürze bestellbar – wie üblich mit kräftigen Rabatte und kleinen Raten.
5 von 5 Punkten
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