Renault Twingo 2014 Test: geschrumpft und doch gewachsen
Seit September liefert Renault den nigelnagelneuen Twingo aus, seines Zeichens der dritte Spross in einer stolzen, einst bahnbrechenden Ahnenreihe, die bis ins Jahr 1993 zurückreicht. Doch das ist Schnee von gestern und bevor wir in den Schnee von heute geraten, haben wir den neuen Twingo noch ausführlich getestet.
Motor im Heck, mehr Platz im Innenraum
Die vielleicht wichtigste Änderung soll dabei gleich am Beginn unseres Testberichts stehen: der Motor wandert in der dritten Twingo-Generation von vorne nach hinten. Warum? Weil Renault den Twingo um zehn Zentimeter auf 3,59 Meter gekürzt hat, damit er sich in der engen Stadt noch freier bewegen kann. Die außen abgezwackten Zentimeter fehlen natürlich im Innenraum, weshalb sich die Franzosen etwas einfallen lassen mussten – und so knattert der Antrieb jetzt im Heck. Noch allerdings hat der Motor Pause, wir wollen uns zuvor ansehen, ob der Motorwechsel auch den gewünschten Erfolg gebracht hat. Das heißt auch: Wir überlassen dem geneigten Betrachter die Entscheidung, ob der neu gezeichnete Twingo nun niedlich, süß, pfiffig oder sonst wie aussieht. Wir wuchten uns indessen hinters Lenkrad und inspizieren die Innenräume des Twingo III, der in der 1993 vorgestellten ersten Generation ja ein echter Raumartist war.
An die Fülle des Urtwingo kommt der neue nun nicht ganz heran, dank des um 13 Zentimeter gestreckten Radstandes bietet die neue Generation aber deutlich mehr Platz als der direkte Vorgänger, der Twingo II. Außerdem hat der Neue etwas, was keiner seiner Vorfahren hatte: er hat zwei Fondtüren. Das erleichtert uns nicht nur das Erklimmen der Rückbank, es erleichtert bspw. auch das fixieren der Kindersitze. Bisher also scheint das Heckmotorkonzept voll aufzugehen, doch es bringt auch die ein oder andere Einschränkung mit sich. So lässt sich die Fondbank jetzt nicht mehr in Längsrichtung verschieben (das verhindert der Motor), zudem ist der Kofferraum ein wenig geschrumpft, von 285 Litern im Vorgänger auf jetzt 188; rechnet man noch das neue Staufach unter der Rückbank hinzu, kommt man auf 219 Liter. Legen wir die Lehnen der Rückbank um, werden daraus schließlich 980 Liter – und damit liegt der Twingo im Bereich der meisten anderen Kleinwagen, bspw. dem VW up mit 951 oder dem Skoda Citigo mit 959 Litern.
Ein Sauger und ein Turbobenziner sollen es richten
Der Motor im Heck verursacht also nur geringe Einbußen in der Variabilität und der Größe des Stauraums. Bevor wir ihn aber endlich aufheulen lassen, noch ein paar Worte zur Qualität der Innenraumausgestaltung. Die kann nämlich in Bezug auf die Qualität nicht ganz mit den oben genannten Kleinwagen mithalten: dafür sind die eingesetzten Kunststoffe zu minderwertig und die Detaillösungen zu wenig durchdacht. So lässt sich zum Beispiel die Stellung des Lenkrads nur in eine Richtung adjustieren und die hinteren Fenster klappen nur auf, anstatt sich ganz zu öffnen.
Jetzt aber ist es endgültig an der Zeit, den Schlüssel umzudrehen und den Motor zu starten. Zum Marktstart bietet Renault seinen Twingo dabei mit einem Dreizylinder-Sauger und einem Dreizylinder-Turbobenziner an. Der Sauger erzeugt aus 999 cm³ Hubraum 70 PS und 91 Nm Spitzendrehmoment, was ausreicht, um den Twingo in knapp 15 Sekunden auf Tempo hundert zu beschleunigen. Im Stadtverkehr fährt sich der Sauger ausreichend spritzig, über Land und auf der Autobahn wird es mit einer Höchstgeschwindigkeit von 151 km/h jedoch rasch zäh. Dafür braucht der Einliter-Benziner mit Start-Stopp-Automatik nur 4,2 Liter. Etwas flotter und dynamischer arbeitet der 90 PS starke Turbobenziner. Er schafft 165 km/h Spitze und den Standardsprint immerhin in 10,8 Sekunden, und zwar bei einem Normverbrauch von 4,3 Litern.
Sanft gefedert & ausgesprochen gelenkig
Ein Sportwagen ist mit dem Heckmotor aus dem Twingo aber mit keinem der beiden Antriebe geworden, doch das war auch nicht das Ziel. Das beweist die sanfte Abstimmung des Fahrwerks und die weiche, nicht unbedingt präzise Lenkungen. Und trotzdem ist der Renault Twingo so handlich wie kein anderer Kleinwagen. Wie das kommt? Weil er seine Vorderräder mit einem Winkel von bis zu 45 Grad (30 Grad bisher) einschlagen kann und so einen Wendekreis in den Asphalt zeichnet, dessen Durchmesser von 8,65 Metern seines Gleichen sucht. Der Mitsubishi Space Star, der sich bis dato als der Kleinwagen mit dem kleinsten Wendekreis rühmen durfte, braucht für den Kreis um die eigene Achse gut einen halben Meter mehr. Die meisten anderen Kleinwagen kreisen im Bereich von 10 Metern und im Vergleich so entsprechend behäbig um die Ecken.
Fazit: Am Ende steht fest – das Heckmotorkonzept des neuen Renault Twingo geht voll auf. Es schafft mehr Platz im Innenraum und verschafft dem Twingo auch mehr Spielraum im Stadtalltag. Den Motoren im Heck fehlt es zwar etwas an Pfiff, doch das macht der Kleine mit seinem flotten Aussehen und seinem ansehnlichen Preis wieder wett. Bei MeinAuto.de gibt es den neuen Renault Twingo bereits ab 8.842 Euro, 17% bzw. rund 1.400 Euro günstiger als gelistet. (nau)
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