Renault Captur LPG im Test (2021): Was kann das kleine SUV mit Autogas-Antrieb?
Ihrer Abstammung nach sind sie Kleinwagen – dennoch können die meisten unter den Mini-SUVs mehr. Sie sind größer, geräumiger, sicherer: aber auch teurer. Der Renault Captur, der vom Clio abstammt, ist mit einer Länge von 4,23 Metern keine Ausnahme; gleich wie der VW T-Cross oder der Ford Puma. Im Antriebsregal des Renault finden sich aber gleich zwei Besonderheiten. Mit dem Captur TCe 100 LPG testen wir heute eine.
Inhalte des Testberichts zum Renault Captur LPG:
© Renault
Renault Captur LPG: Autogas statt Elektro
Ohne alternative Antriebe ist heutzutage kein Preis, keine Kundschaft mehr zu gewinnen – selbst in den kleineren Klassen. Die vorherrschenden alternativen Antriebstechnologien bauen auf elektrische Energie: in Kombination mit einem Verbrennungsmotor oder gleich vollelektrisch in Verbindung mit einer Batterie. Ein Plug-in-Hybrid-Antrieb wie der E-Tech 160 des Captur ist bei den Mini-SUVs selten. Die zwei Motoren, eine relativ große Batterie und eine aufwendige Ladetechnik treiben den Preis in die Höhe: beim Captur konkret auf mindestens 33.250 Euro.
Nach Abzug der E-Auto Kaufprämie von 6.750 Euro – genannt Umweltbonus inklusive Innovationsprämie – steht ein Startpreis von 26.500 Euro auf dem Papier. Das von uns getestete LPG-Model startet mit einem Preis von 25.100 Euro. Kurzum: 1:0 für den Captur LPG. LPG steht übrigens für “Liquefied Petroleum Gas”, zu Deutsch Flüssig- bzw. Autogas. Verbrannt wird es beim Renault in einem Dreizylinder-Ottomotor mit 100 PS, 170 Nm und 999 Kubikzentimetern Hubraum. Der TCe 100 LPG genannte Motor wurde auf die Arbeit mit Autogas optimiert (Kraftstoffverbrauch kombiniert Benzin/LPG: 5,8/7,3 Liter auf 100 km, 127/115 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C/A).
TCe 100 LPG läuft mit Autogas & Benzin
Der TCe 100 kann aber auch mit Benzin – bis Mitte 2020 hat ihn Renault als sortenreinen Benzin-Saugmotor angeboten. Danach hat ihn der TCe 90 ersetzt. Er ist im Kern der gleiche Motor, nur etwas schwächer: damit wurde er sauberer und fit für die “Euro 6d”-Abgasnorm. Der TCe 100 feierte als TCe 100 LPG eine Wiedergeburt als alternativer Antrieb: genauer gesagt als Antrieb mit alternativem Kraftstoff. Beim Start bleibt zunächst aber alles beim Alten. Der Brennstoff kommt aus dem 48 Liter großen Benzintank. Hat der Motor seine Betriebstemperatur erreicht, wechselt er den Brennstoff.
Er zapft den 40 Liter großen LPG-Tank in der Radmulde an. Der Wechsel erfolgt automatisch und praktisch unmerklich. Bei Fahrleistungen spüren wir zwischen den zwei unterschiedlichen Kraftstoffarten ebenfalls kaum einen Unterschied. Der Antritt aus dem Stand auf Tempo 100 dauert 13,5 bzw. 14 Sekunden (LPG), die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 173 bzw. 175 km/h. Gegen den E-Tech Plug-In 160 zieht der Einliter-Motor so oder so den Kürzeren. Mit der 158 PS starken Kombination aus Vierzylinder-Benziner und E-Motor spurtet der Captur in rund zehn Sekunden von 0 auf 100. Der Ausgleich.
© Renault
Autogas: unschlagbar günstig – aber nicht unschlagbar sauber
In puncto Vielseitigkeit sind sich der neue Captur LPG und der Captur Plug-in-Hybrid indes recht ähnlich. Beim Autogas-Modell können wir mit einem Schalter vom LPG- wieder in den Benzinbetrieb wechseln. Der Captur PHEV wird auf Knopfdruck zum emissionsfreien Stromer: wenn auch nur für rund 40 Kilometer. Einen Unterschied gibt es aber: Während man im PHEV so oft stromern sollte wie möglich, ist beim LPG der Benzinmodus, wenn irgend möglich, zu meiden. Den Grund haben wir implizit bereits angesprochen: die Emissionen bzw. allgemeiner gesprochen, die Umweltbilanz. Zwar ist LPG – im Wesentlichen verflüssigtes Propan und Butan – ein Abfallprodukt der Erdölförderung und -Raffinerie.
Ist es aber einmal aus dem Boden gefördert, gilt: Besser verwenden als ungenutzt verwerfen. Wirklich grün, sprich schonend für Umwelt und Klima, ist das Autogas jedoch nicht. Der Hauptkonkurrent, komprimiertes Erdgas (CNG), ist gleichfalls fossilen Ursprungs – und Methan ist ein viel potenteres Treibhausgas als Kohlendioxid (wenn auch mit einer deutlich kürzeren Verweildauer in der Atmosphäre). CNG lässt sich aber regenerativ gewinnen: als Biogas aus organischen Abfällen und Gülle oder mittels Elektrolyse von Wasser unter Verwendung von überschüssigem Ökostrom (Power-to-Gas, E-Gas). Bei LPG gibt es aktuell keine vergleichbare regenerative Herstellungsmöglichkeit.
Günstiger als Benzin, aber Steuerbegünstigung entfällt Ende 2022
So bleibt: Beim Verbrennen von Autogas wird zwar weniger CO2 frei als beim Abfackeln von Benzin – allerdings mehr als beim der Nutzung von Diesel oder CNG (jeweils ca. zehn Prozent). Ein weiterer Nachteil fürs LPG: Die aktuell noch gültige Steuerbegünstigung wird sukzessive weniger – und fällt Ende 2022 weg. Doch es gibt auch Positives. Autogas wird deutlich günstiger bleiben als Benzin; derzeit kostet es pro Liter ca. 0,65 Cent. Das heißt: Der Verbrauch steigt im LPG-Modus – verglichen mit dem Benzinbetrieb – zwar etwa um ein Viertel: der LPG-Betrieb ist dennoch unschlagbar günstig – das belegt der Renault Captur LPG einmal mehr.
Der ADAC errechnet für das LPG-Modell monatliche Betriebs- bzw. Kraftstoffkosten von knapp 100 Euro: bei einer Laufleistung von 15.000 Kilometern pro Jahr über fünf Jahre. Die Voraussetzung: Es wird so oft wie möglich mit Autogas gefahren. Dass das Fahren mit Benzin teurer ist, zeigt sich am Vergleich mit dem Captur TCe 90: der 90 PS starken Benziner-Variante. Er kostet in der Anschaffung mit 24.100 Euro 1.000 Euro weniger. Trotzdem verbrennt er im Betrieb monatlich gut 130 Euro; beim Captur Plug-in 160 fallen praktisch dieselben Kosten an. Den Wert halten die beiden Verbrenner derzeit etwas stabiler als das PHEV.
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Renault Captur LPG: praktischer und ausdauernder als das PHEV?
Wenn wir die gesamten Autokosten betrachten, hängt der Captur TCe 100 LPG die zwei Herausforderer knapp – aber eindeutig ab. Bei ihm stehen 43 Cent pro Kilometer bzw. knapp 540 Euro per Monat zu Buche. Der Captur TCe 90 kostet pro Kilometer rund 46 Cent bzw. 570 Euro pro Monat; der Captur Plug-in-Hybrid 49 Cent bzw. 610 Euro. Als PHEV hat der Captur natürlich das Potential, weniger Abgase und speziell weniger CO2 auszustoßen. Das Potential kann aber nur dann voll genutzt werden, wenn man konsequent Ökostrom tankt.
Idealerweise tankt man das PHEV natürlich mit dem hauseigenen PV-Strom vom Dach. Die Möglichkeit bietet der Renault Captur TCe 100 LPG nicht. Mit seinem bivalenten Antrieb und seinen zwei rund 40 Liter großen Tanks hat er – zumindest theoretisch – die größte Ausdauer. Wenn es sein muss, schafft er auch 1.000 Kilometer am Stück. Mit seiner Ausdauer geht das LPG-Modell wieder in Führung und bei den praktischen Prüfungen baut er diese weiter aus.
Platzangebot und Ausstattungslinien
Der Renault Captur TCe 100 LPG verstaut im Kofferraum – wie alle anderen Modelle mit Benzinmotoren – 422 bis 1.275 Liter. Das Captur-PHEV kann aufgrund der zusätzlichen Batterie lediglich 265 bis 1.118 Liter verstauen. Beim Ziehen eines gebremsten Anhängers macht der E-Tech Plug-In 160 bereits bei 750 Kilo schlapp; das LPG-Crossover zieht satte 1,2 Tonnen. In allen anderen Bereichen teilen sich die zwei die Qualitäten des Captur-Sortiments: von der modernen Multimedia-Ausstattung bis zu den hochwertigen Assistenz-Systemen.
Beim LPG-Motor unterliegen diese Ausstattungen allerdings einer Einschränkung. Renault bietet den Autogas-Motor zurzeit nur für die “Intens”-Ausstattung an; der Plug-in-Hybrid wird auch für das “R.S. Line”- und das “Initiale Paris”-Modell angeboten. Trotzdem liegt am Ende der Captur LPG knapp vor dem E-Tech: ein zumindest für uns unerwartetes Ergebnis.
Technische Daten des Renault Captur LPG |
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PS-Anzahl: | min. 100 PS | max. 100 PS |
kW-Anzahl: | min. 74 kW | max. 74 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Gas | |
CO2-Emission: | min. 115 g/km | max. 115 g/km |
Effizienzklasse: | min. B | max. B |
Abgasnorm: | Euro 6 D (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 24.900 Euro | |
Stand der Daten: | 11.01.2022 |
Konkurrenzmodelle
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Fazit zum Renault Captur LPG Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Mit dem Captur LPG hat Renault eine zweite alternative Antriebsvariante für sein lebenslustiges Minis-SUV im Programm. Das Autogas-Modell überrascht uns im Test – gerade im Vergleich mit dem Plug-in-Hybrid. Es erweist sich als günstiger und praktischer. Sauberer ist aber das PHEV – wenn dessen Potential richtig genutzt wird. Bei MeinAuto.de gast der Captur ab 19.639 Euro – 24 % bzw. fast 5.900 Euro unter dem Listenpreis.
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