Porsche 718 Boxster im Test (2019): neuer Name, bewährte Qualitäten?
Die vierte Porsche-Boxster-Generation hält einige Überraschungen bereit. Mit der Zahlenfolge 718 bekommt der offene Sportwagen eine neue Modellbezeichnung; mit dem Cayman einen nahezu baugleichen Coupé-Bruder. Aus dem Sechszylinder-Boxermotor ohne Aufladung wird außerdem ein Vierzylinder-Boxer mit Turbo. Wie viel Spaß und Freiheit noch im Porsche 718 Boxster stecken, entdecken wir im Test.
Inhalte des Testberichts zum Porsche 718 Boxster:
Der neue Boxster-Boxer – zwei Zylinder weniger, eine Aufladung mehr
Als Porsche 718 Cayman hat der 718 seit 2016 ein solides Dach. Für eingesessene Roadster-Enthusiasten ist ein Dach freilich nur die Notlösung einer Notlösung: der Porsche 718 Boxster bleibt für sie die Idealbesetzung. Wie eh und je fährt der Roadster oben offen – und mit einem Mittelmotor. An der Position des Verbrenners haben die Zuffenhausener also nicht gerüttelt, ebenso wenig an der Bauart des Motors. Die Brennkammern des 718er-Motors ordnet man im Norden Stuttgarts weder in Reihe noch im V an – sondern einander gegenüber. Carl Benz hat diese Anordnung einst, Ende des 19. Jahrhunderts, erfunden und als “Contra-Motor” bezeichnet; heute kennen wir ihn als Boxer. Mit seiner flachen Bauform hält er den Schwerpunkt tief, die kleinen Schwungmassen beruhigen den Lauf: perfekt für einen Sportwagen! Der Nachteil der aufwendigen und teuren Herstellung fällt bei einem exklusiv eingepreisten Roadster wie dem 718 Boxster flach. Der Wegfall von zwei Zylindern hingegen, er fällt bei der Fangemeinde schwerer ins Gewicht; gleich wie der Wechsel vom Sauger zum Turbomotor. Ein Sechszylinder schnurrt schlicht kerniger als ein gewöhnlicher Vierzylinder. Und ein Sauger tritt im Vergleich mit einem zögerlichen Turbo anstandslos an.
Der Hinweis darauf, dass einige Porsche-Sportwagen in den 1960ern mit 4-Zylinder-Turbobenzinern große Erfolge gefeiert haben, wird wenige Anhänger bekehren. Das kann allein dem von Grund auf neu entwickelten, aufgeladenen Boxer-Motor gelingen. Er startet in drei Ausführungen, zwei Hubraumklassen und – zumindest nominell – einem satten Leistungsplus. Der Standardmotor Boxster holt aus 2 Litern Hubraum 300 PS und 380 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,1 Liter auf 100 km, 186 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse F). Gegenüber dem Vorgänger-Aggregat, einem 2,8 Liter großen Sechszylindersauger, ist das ein Plus von 35 PS und 100 Nm. Der zusätzliche Druck in den vier Kesseln treibt den 718 Boxster messbar druckvoller voran. Beim 0-100-Sprint nimmt das neue Modell dem alten mit 5,1 Sekunden gute fünf Zehntel ab. Mit dem automatisieren Doppelkupplungsgetriebe PDK und dem “Sport Chrono”-Paket unterbietet der 718 Boxster sogar die 5 Sekunden-Marke.
Boxster S und Boxster GTS als teure Temperaments-Spritzen
Der Basisboxer packt auch bei der Spitzengeschwindigkeit mächtig Tempo drauf. 275 zu 267 km/h lautet das Vergleichsergebnis; und auch bei den Zwischensprints jenseits der 100 km/h lässt er den alten Sechszylinder stehen. Dennoch: Der drehfreudige Benziner hängt mit seinem Wastegate-Turbo nicht so dienstbeflissen am Gas wie der Sauger. Da helfen alle technischen Hilfsmittel nichts: weder der unter Teillast vorgespannte Lader noch die indirekte Ladeluftkühlung über die seitlichen Lufteinlässe. Wer das gewohnte Sechszylinder-Sauger-Feeling will, hat beim Standard-Modell zwei Möglichkeiten: die Rückkehr zu einem Gebrauchten oder den Griff zu einem der beiden stärkeren Boxer-Motoren. Für einen Aufpreis von rund 15.000 bzw. 25.000 Euro geben im Roadster dann der Boxster S bzw. Boxster GTS Gas: mit 350 oder 365 PS und jeweils 420 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 9,2 Liter auf 100 km, 210 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse G). Der große Unterschied zum Einstiegsmotor: beider Hubraum ist mit 2,5 Litern ein Viertel größer und der Turbolader nutzt eine variable Turbinengeometrie.
Ein solcher Turbo-Boxer war bis dato exklusiv dem großen Bruder, dem Porsche 911 Turbo, vorbehalten. Die Vorzüge dieser Turbovariante mit einstellbaren Leitschaufeln: Gemeinsam mit dem Wastegate lässt sich der Abgasstrom so gezielt steuern, dass die Maschine stets im optimalen Wirkungsgradfenster arbeitet. Das spürbare Ergebnis: Das zwangsbeatmete Boxer-Duo ist weit temperamentvoller als das Basis-Triebwerk. Den Standartsprint absolvieren die zwei in 4,6 Sekunden, bzw. in 4,1 mit dem eilfertigen PDK, dem optionalen Doppelkupplungsgetriebe. Auch das Ansprechverhalten ist direkter – insbesondere mit dem optionalen “Sport Response Button” und der “Launch Control“. Ersterer lässt sich an der Mittelkonsole aktivieren und macht die Boxster-Motoren gerade im Teillastbereich merklich agiler. Leider kostet die Temperaments-Spritze – mit Ausnahme des GTS – gut 2.200 Euro extra; zudem hält die Wirkung nur 20 Sekunden vor.
718 Boxster: topmodernes Serien-Infotainment, optionales Aktiv-Sportfahrwerk
Trotzdem halten wir fest: Der Umstieg vom Sechszylinder-Sauger auf den Vierzylinder-Turbo hat dem 718 Boxster gut getan. Unser Urteil wurde auch von einem weiteren Pluspunkt des Turbomotors beeinflusst: der höheren Effizienz! Gegenüber den Vorgängermotoren sinkt der Verbrauch um knapp einen Liter bzw. gute 10% – auch so kann ein Freiheitsgewinn in einem Sportwagen aussehen. Im Vordergrund stehen aber logischerweise der Fahrspaß und das Gefühl der Freiheit. Die offene Bauweise erlaubt es den Insassen ungestört dem knorrigen Klang der runderneuerten Abgasanlage zu lauschen – ein Gänsehaut-Genuss: egal, ob der Sound aus dem ovalen Einzelendrohr oder dem runden Doppel-Endrohr dröhnt. Eingehüllt in diese Klangwolke hat der vierte 718 Boxster leichtes Spiel, mit seiner Fahrdynamik zu überzeugen. Auf die leichte Schulter hat Porsche die Abstimmung des Roadster dennoch nicht genommen.
Das zeigen die Neuerungen, die mit der vierten 718er-Reihe Einzug halten. Die Vorzüge des Boxster- und Mittelmotor-Konzepts bringt Porsche wie gewohnt über einen Heckantrieb zur Entfaltung. Er setzt seine Kraft über eine verstärkte, steifere Hinterachse noch direkter um. Kräftigere Stabilisatoren und Federn halten dem Druck stand und verringern die Neigung zum Wanken und Nicken. Wer es richtig sportlich liebt, kann neben dem herkömmlichen Aktiv-Fahrwerk erstmals auch ein aktives Sportfahrwerk (PASM) ordern. Es legt den 718 Boxster gleich 20 Millimeter tiefer, lässt dank einer weiten Spreizung aber genügend Spielraum für lässigen Roadster-Komfort. Und was hat der Generationswechsel sonst an Neuem gebracht? Außen ein feingeschliffenes Design und innen ab Werk das moderne Infotainment-Navi-Ensemble “Porsche Communication Management“. Da bleibt uns nur noch eines: Wir wünschen beste Roadster-Unterhaltung!
Technische Daten des Porsche 718 Boxster |
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PS-Anzahl: | min. 300 PS | max. 365 PS |
kW-Anzahl: | min. 220 kW | max. 269 kW |
Antriebsart: | Heckantrieb | |
Getriebeart: | Manuell | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 8,1 l/100km | max. 9,2 l/100km |
CO2-Emission: | min. 186 g/km | max. 210 g/km |
Effizienzklasse: | min. F | max. G |
Abgasnorm: | Euro 6(grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 57.531,00 Euro | |
Stand der Daten: | 02.09.2019 |
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Fazit zum Porsche 718 Boxster Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Der neue Porsche 718 Boxster bricht mit liebgewonnenen Traditionen – und gewinnt damit an Qualität und Freiheit. Bestes Beispiel: die neuen Vierzylinder-Boxermotoren mit Turboaufladung. Sie legen massig an Leistung zu, verlieren kaum an Spontanität und senken den Verbrauch drastisch. Bei MeinAuto.de startet der Zuffenhausener Roadster ab 53.243 Euro, 9,0% bzw. fast 5.200 Euro günstiger als gelistet.
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