Opel Mokka Test: ein echter Muntermacher?
Ein Mokka hat schon so manch ermüdetem Zeitgenossen wieder auf die Sprünge geholfen. Und nichts geringeres erwartet man in Rüsselsheimer auch vom Opel Mokka: Das kleine Sports Utility Vehicle soll den Konzern aus der Krise karren. Ob der Mokka das Potential für einen Kassenschlager hat? – Unser Test hat sich dieser Frage angenommen.
Ohne große Umschweife pflanzen wir uns zu diesem Zwecke hinters Lenkrad – und dort wird eines sofort klar: man fühlt sich wohl im Opel Mokka. Zum einen liegt das an den wunderbaren Ergonomie-Sitzen, die sich – dank 18 verschiedener Einstellmöglichkeiten – selbst an stark verkrümmte Wirbelsäulen ideal anpassen lassen. Die mit dem Gütesiegel der “Aktion Gesunder Rücken e.V.” dekorierten Sitze kosten zwar 390 Euro Aufpreis, doch wer einmal darin gesessen hat, will sie um keinen Preis mehr missen.
Edle Materialen, gewissenhafte Verarbeitung
Wohlgefühl versprüht zum anderen aber auch der großzügig bemessene Platz und die sorgfältige Verarbeitung bzw. Gestaltung des Interieurs: Weiche, hochwertige Kunststoffe wechseln sich geschmackvoll mit genau eingepassten, edlen Alu-Zierleisten ab; zudem sind Rundinstrumente, Bedienelemente und die vielen Ablagen praktisch angeordnet. Nur die Mittelkonsole stört die allgemeine Harmonie: mit ihren unzähligen Tasten verursacht sie beim Testfahrer das ein oder andere Stirnrunzeln.
Wir wenden uns rätselnd vom Cockpit ab – und dem Heck zu. Als erstes fällt uns auf, dass der Mokka nur mäßige Übersicht bietet. Da ist es gut, dass eine Einparkhilfe ab Werk an Bord ist. Eine Überlegung wert ist sicherlich auch die Rückfahrkamera, allerdings ist sie nur in Verbindung mit der teuersten Navi-Variante erhältlich (700 Euro).
Als nächstes streift dann die Rückbank unser Sichtfeld. Auf ihr sitzen die Insassen bequem und genießen ausreichend Freiraum, was aufgrund der Dimensionen des Mokka – er ist lediglich 4,28 Meter lang und 1,78 Meter breit – angenehm überrascht. Die Anzahl der Personen auf der Rückbank wird jedoch nicht durch das Platzangebot, sondern vielmehr durch die geringe Zuladung von 335 kg limitiert. Begrenzt ist die Rückbank auch in ihrer Beweglichkeit, ist sie doch nicht verschiebbar und nur zweiteilig umklappbar.
Beim Kofferraum des Mokka zeigt sich Opel hingegen wieder von seiner spendablen Seite: mit 362 bis 1372 Litern ist dieser der Klasse entsprechend dimensioniert. Außerdem erfreut er mit einem praktischen Zusatzfach im Unterboden, störend ist nur die recht hohe Ladekante (69,5 Zentimeter). Wer öfter sperrige Sportartikel transportiert, sollte unbedingt auch Opels pfiffiges “FlexFix”-System in Betracht ziehen, das in den hinteren Stoßfänger integriert ist.
Motor – munter wie ein Mokka?
Und was verbirgt der Rüsselsheimer Mini-SUV unter dem ausladenden Kühlergrill? Wenig überraschend haben Opels Ingenieure diesen Platz den Antrieben vorbehalten, wobei zwei Ottomotoren und ein Selbstzünder zur Wahl stehen.
Der 1.7 CDTI mit Turbolader, Common-Rail-Einspritzung und 130 PS ist dabei ein wohlverdienter Opelveteran. Er verrichtet seine Arbeit bei niedriger Drehzahl etwas brummig und zögerlich, packt ab 2.000 aber mit seinem Spitzendrehmoment 300 Nm kräftiger zu. Wird das lang übersetzte 6-Gang-Getriebe dann noch häufig umgerührt, geht es mit dem Mokka durchaus dynamisch – und mit 4,7 Litern im Drittelmix – auch recht sparsam vorwärts.
Ebenfalls ein wenig gezügelt fühlt sich der turbogeladene Top-Benziner, der 1.4 Turbo mit 140 PS und 200 Nm, an. Zwar steht hier Turbo drauf, beim Tritt aufs Gaspedal ist davon aber wenig zu spüren. So vergehen beim Beschleunigen von 60 auf 100 km/h im 5. Gang immerhin gut 13 Sekunden.
Wenn der kleine Benziner dann aber einmal seine Kraft entfaltet, tut er das gleichmäßig und dank serienmäßiger ecoFLEX-Spritspartechnologie auch genügsam (6,3 Liter Normverbrauch, rund 8 Liter im Test).
Sicher wie ein Großer
Sind die Motoren nicht unbedingt der Inbegriff der Agilität, darf das Fahrwerk schon eher mit diesem Prädikat bedacht werden. Der Opel Mokka lenkt nämlich aufgrund der genauen Servo und der straffen Federung stets willig ein; und mit der 16-Zoll-Standardbereifung kommt auch der Komfort nicht zu kurz.
Besonders auszeichnen kann sich Opels neuer Mini-SUV schließlich im Bereich Sicherheit. Die vier Scheibenbremsen schleifen den Mokka in knapp 38 Metern aus Tempo 100 zuverlässig ein und das umfangreiche Bündel an elektronischen Fahrassistenten sorgt für sicheres Vorankommen: Im Euro NCAP-Crashtest 2012 wurden die elektronischen Helfer mit 100% der möglichen Punkte gewürdigt; da es im Erwachsenen- und Kinderschutz mit 96 respektive 90% ebenfalls zu Spitzenergebnissen reichte, gab es die Bestnote von 5 Sternen.
Selbige verdient sich am Ende auch der Preis des Opel Mokka. Auf MeinAuto.de gibt es den munteren Kleinen ab 16.267 Euro und mit bis zu 17,4% Rabatt. (nau)
Nun gibt es diverse Alternativen für den Mokka, welches das sind und welche Modelle billiger oder teurer sind, kann man jetzt mit dem MeinAuto.de Bedarfskonfigurator rausfinden. Hier alle Alternativen zum getesteten Opel SUV