Opel Corsa, Renault Clio, Skoda Fabia, VW Polo & Ford Fiesta Test 2: fünf Kleine rittern um den Thron
Im ersten Teil des Kleinwagentests haben wir uns die Innenraumausstattung und das Raumangebot der fünf Kleinwagen genau angesehen. Eines ließ sich dabei schon erkennen: der VW Polo thront nicht mehr unangetastet über dem Segment, der Opel Corsa, der Renault Clio, der Ford Fiesta und der Skoda Fabia haben aufgeholt. Und wo wir schon einmal beim Aufholen sind, können wir auch gleich mit den eigentlichen Testfahrten beginnen.
Turbobenziner: sind drei Zylinder besser als vier?
Dabei interessiert uns zunächst, was die fünf unter der Haube haben. Wir haben uns dabei durchweg für kleine Turbobenziner entschieden und bei diesen fällt eines auf: Die Dreizylinder scheinen den Vierzylindern Hub um Hub den Rang abzulaufen. Drei der fünf getesteten Benziner kommen bei der Energieumwandlung nämlich mit drei Zylindern aus. Der bekannteste Dreizylinder ist der Ecoboost-Motor des Ford Fiesta, der mit seinem Erfolg die Renaissance der lange als Rüttelmaschinen verschrienen Antriebe wesentlich mit angestoßen hat. Und das zu recht, denn der 100 PS und 170 Nm starke 1.0 Ecoboost, der in unserem Test-Fiesta werkelt, macht ausgesprochen viel Spaß. Schon bei niedrigsten Drehzahlen drückt er kräftig an, dreht unbeschwert auf und läuft trotzdem ruhig wie ein Vierzylinder. Den Standardsprint schafft der Fiesta mit ihm in zehneinhalb Sekunden, der Topspeedwert liegt bei 180 km/h; und der Durchschnittsverbrauch bei 6,3 Litern. Damit ist der 1.0 Ecoboost sogar der sparsamste Turbobenziner im Test.
Ähnlich lebendig, aber nicht ganz so genügsam arbeitet der neue Dreizylinder im Opel Corsa, der 1.0 Turbo. Er beschleunigt den Rüsselsheimer mit seinen 115 PS und seinen 170 Nm Spitzendrehmoment in 10,4 Sekunden von 0 auf 100 und bei freier Fahrt auf maximal 195 km/h. Besonders bemerkenswert sind diese Werte, da der Corsa 1.177 Kilogramm wiegt uns so mit Abstand der schwerste Kleinwagen im Test ist (rund 60 kg schwerer als der Rest). Der 1.0 Turbo ist am Übergewicht allerdings nicht schuld, denn er ist zur Gänze aus Alu. Den Verbrauch interessiert das aber wenig: er fordert trotzdem seinen Tribut, und zwar 6,9 Liter im Schnitt, womit sich der Corsa auf dem vorletzten Platz einreiht.
Übertroffen wird er hierin lediglich vom TCe 90 des Renault Clio, der beweist, dass drei Zylinder nicht in jedem Fall ein Erfolgsrezept sind. Bereits in puncto Fahrleistung fällt der nur 898 Kubikzentimeter große Dreizylinder gegenüber seinen Motorenkollegen zurück. Die 90 PS und 135 Nm Spitzendrehmoment haben dabei ganz schön zu tun, um den Clio auf Trapp zu halten (12,7 Sekunden von 0 auf 100)m was sich wiederum in der Geräuschentwicklung und beim Verbrauch niederschlägt. Mit 7 Litern im Testmittel holt sich der Renault auch die Schluckspecht-Krone.
Wieder ihr eigenes Süppchen kochen die beiden Vertreter des VW-Konzerns, der Skoda Fabia und der VW Polo. Der Fabia darf dabei den kultivierten, 110 PS starken 1.2-TSI-Vierzylinder des Hauses präsentieren – und der kann auf allen Ebenen überzeugen. Dank seiner 175 Nm Topdrehmoment, die bereits ab 1.400 Touren anliegen, schafft er als einziger den Standardsprint unter zehn Sekunden. Bei den Zwischensprints führt er das Testfeld gemeinsam mit dem 1.0 Turbo des Opel an; und beim Verbrauch muss er sich mit 6,5 Litern nur knapp dem Ford-Motor geschlagen geben. Der VW Polo muss hingegen mit der 90-PS-Variante des 1.2 TSI antreten, um preislich nicht ganz aus dem Rahmen zu fallen. Das macht sich natürlich in den Fahrleistungen bemerkbar. Mit 11,3 Sekunden kann er beim Antritt aus dem Stand nur den Clio hinter sich lassen. Dafür arbeitet er ebenso kultiviert wie der 1.2 TSI des Fabia, er ist akustisch nur präsenter, da er sich mehr anstrengen muss. Das führt auch dazu, dass er den Fabia mit 6,5 Litern beim Verbrauch nicht abhängen kann.
Fahreigenschaften: auf der Suche nach dem agilen Komfort
Bleibt zum Schluss noch der Blick auf die Fahreigenschaften, die darüber entscheiden, wer den Test für sich entscheiden kann. Der Renault Clio setzt dabei auf Komfort und Sicherheit, eine hohe Agilität ist ihm kaum ein Anliegen, wie die schwammige Lenkung und das übereifrige ESP verraten. Besonders erwähnenswert sind indes die ausgezeichneten Bremsen (34,5 Meter Bremsweg aus Tempo 100). Opel hingegen hat das Fahrwerk des neuen Corsa deutlich straffer abgestimmt, ein Kurvenakrobat ist aus dem Kleinen trotzdem nicht geworden; dafür gibt die elektromechanische Servo schlicht zu wenig Feedback. Angesichts dessen hätte man dem Corsa durchaus ein wenig mehr Federungskomfort spendieren dürfen.
Auf der eher straffen Seite ist auch die Abstimmung des Skoda Fabia, der aber kann sie in ein agiles Handling ummünzen, auch dank der exakten Lenkung. Das sanfte Federn gehört indessen nicht zu des Fabia Stärken, das kann der Polo deutlich besser. Ihm gelingt es auch, den hohen Komfort mit einer hohen Agilität in Einklang zu bringen. Die knapp 400 Euro teuren Adaptivdämpfer bringen dabei aber kaum eine nennenswerte Verbesserung – und deshalb reicht es auch nicht zur Fahrwerkskrone. Die geht eindeutig an den Ford Fiesta, der wie ein Wiesel um die Kurven flitzt und trotzdem alle Unebenheiten souverän ausbügelt. Wie – das bleibt weiterhin Fords Geheimnis.
Fazit: Kein Geheimnis ist indessen das Ergebnis unseres Vergleichstests. Am meisten konnte uns der neue Skoda Fabia überzeugen, nicht zuletzt dank seines ausgezeichneten Raumangebots und der ebenso ausgezeichneten Fahrleistungen. Knapp dahinter folgt der entthronte VW Polo, der bei der Qualität des Innenraums weiterhin das Maß aller Kleinwagendinge ist. Der neue Opel Corsa und der Ford Fiesta liegen auf einem ähnlich hohen Niveau, nur der Renault Clio fällt ein wenig ab, sowohl bei der Fahrleistung wie beim Verbrauch.
Beim Preis macht dem Clio allerdings keiner etwas vor. Auf MeinAuto.de gibt es ihn mit dem Energy TCe90 bereits ab 13.206 Euro, rund 2.900 Euro bzw. 19% günstiger als in der Liste. Der Opel Corsa 1.0 Turbo mit 115 PS kostet bei uns ab 13.825, der Fabia 1.2 TSI mit 110 PS ab 13.803 Euro. Beide sind damit gut 3.500 Euro günstiger als beim Hersteller. Den VW Polo 1.2 TSI gibt’s bei MeinAuto.de ab 14.109 und den Ford Fiesta Titanium 1.0 Ecoboost ab 14.578 Euro. Auch hier sparen sie jeweils mehr als 3.000 gegenüber dem Händlerpreis. (nau)
Zu Teil 1: Opel Corsa vs. Renault Clio, Skoda Fabia, VW Polo & Ford Fiesta Test
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