Opel Astra Sports Tourer 2015 (Test): das Strahlen ist zurück
Der neue Opel Astra als Kompaktwagen erschien diesen Sommer. Es ist die zehnte Generation des kompakten Opel, der als Kadett A 1962 debütierte. Der Astra blickt also auf eine lange Ahnenreihe zurück. Doch wie ist es um seine Zukunft bestellt? Wir haben uns mit dem seit Oktober 2015 ausgelieferten Kombi, dem neuen Opel Astra Sports Tourer, auf die Suche nach einer Antwort gemacht.
Ottomotoren: ein Sauger und drei Turbobenziner
Getrieben werden wir bei diesem Unterfangen von den neuen Ottomotoren des Astra – und von denen gibt es eine ganze Menge. Bei genauerer Betrachtung und unter Berücksichtigung des Opel Astra Motorenvergleichs erweist sich die Menge als eine ausgewogene Mischung aus Neuzugängen und frisch herausgeputzten Veteranen. Neu hinzugekommen ist zum Beispiel der Basisbenziner, der 1.4, ein Reihenvierzylinder mit 100 PS und 130 Nm Spitzendrehmoment. Er ersetzt den 1,6 Liter Multipoint-Einspritzer, der genau dieselben Leistungsdaten aufwies – und wie er ist auch der 1.4 kein Temperamentsbündel: 13,9 Sekunden von 0 auf 100, 185 km/h Höchstgeschwindigkeit und 21,5 Sekunden von 80 auf 120 km/h im 5.Gang – das reißt uns nicht vom fein gepolsterten Hocker. Der Verbrauch des Vierzylinders ist mit 5,5 Litern (127 Gramm CO2) nach Norm und 6,5 Litern im Test eher dazu angetan, allerdings nicht im positiven Sinn.
In Anbetracht dieser Daten will sich uns die Strategie hinter dem 1.4 nicht wirklich erschließen – umso mehr, da Opel für nur 700 Euro Aufpreis einen leistungsfähigeren Neuzugang im Regal stehen hat, den 1.0 Ecotec. Bei ihm haben wir es mit einem direkt eingespritzten Turbobenziner zu tun, konkret mit einem 998 Kubikzentimeter großen Reihendreizylinder. Er leistet 105 PS, zwischen 1.800 und 4.250 Touren 170 Nm und macht dem neuen Sports Tourer mehr Dampf. 11,2 Sekunden dauert etwa der null-hundert-Sprint, 15,5 Sekunden der Anritt von 80 auf 120 im Fünften; und in der Spitze sind 195 km/h möglich. Ziehen wir jetzt noch den NEFZ-Verbrauch von 4,3 (100 g CO2) und den Testverbrauch von 5,4 Litern in Betracht, will uns der Nutzen des 1.4 noch weniger einleuchten. Doch sei’s drum. Der Dreizylinder macht Sinn, auch mit der neuen, 700 Euro teuren 5-Stufen-Automatik „Easytronic“, die den Verbrauch sogar auf 4,2 Liter senkt.
Generation K: Gewicht verloren, Effizienz gewonnen
Die Vierzylinder-Benziner hat Opel für die neue Astra-Generation indes nur aufgerüstet. Die beiden Varianten des 1.4 Ecotec produzieren mit 125 bzw. 150 PS 5 respektive 10 Pferdestärken mehr – brauchen aber gut einen halben Liter weniger. Besonders wenig Benzin verbrennen sie, wenn sie mit Start-Stopp-System ausgestattet sind. Dann sind es nach Norm statt 5,5 (127 g CO2) nur 4,9 Liter (114 g CO2) und im Testmittel statt 6,3 nur 5,8 Liter. Die Mehrkosten von 200 Euro sind so nach wenigen Tankfüllungen wieder herein gefahren – und man kann die Fahrleistungen der beiden 1,4-Liter-Benziner dann fast ohne Bedenken genießen. Immerhin beschleunigen die beiden den Kombi unter 10 bzw. 9 Sekunden auf 100 und maximal auf 205 bis 215 km/h. Allerdings nur mit der 6-Gang-Handschaltung: denn die 1.450 Euro teure 6-Gang-Automatik dämpft den Vorwärtsdrang der Motoren merklich. Von einem gehemmten Vorwärtsdranges nichts zu spüren ist hingegen beim Topbenziner, dem 1.6 Ecotec. Er lupft den Sports Tourer – mit 200 PS und 300 Nm Spitzendrehmoment – in weniger als 8 Sekunden auf Tempo 100 und in der Spitze auf 235 km/h. Dass er mit einem Normverbrauch von 6 Litern bzw. 139 Gramm kein Kostverächter ist, kommt nicht überraschend. Der Verbrauch liegt aber auf einem Niveau mit dem alten Topbenziner, der immerhin 30 PS weniger hatte.
Für die wundersame Effizienzsteigerung des neuen Astra Sports Tourer sind aber nicht nur die Motoreningenieure verantwortlich – auch die Karosseriebauer haben sich ihr Lob wohlverdient. Die zehnte Generation hat nämlich rund 150 bis 200 Kilo Gewicht verloren, und das spürt man gerade beim Handling: So leichtfüßig war wohl noch kein Astra-Kombi unterwegs. Dem großen Fahrspaß stehen aber weiterhin die rund 4,7 Meter Gesamtlänge entgegen. Der Sports Tourer bleibt damit eher ein gefühlvoller Gleiter als ein hyperaktiver Slalomakrobat, die neue Hinterachse mit Watt-Gestänge macht das Heck allerdings spürbar stabiler. Das adaptive Fahrwerk („Flexride“) bietet Opel aufgrund dieser Fahrwerksverbesserungen – zumindest vorerst – nicht mehr an; und wir haben es auch kaum vermisst.
Sports Tourer: hochwertiger und moderner eingerichtet
Ebenfalls nicht gefehlt hat uns das alte Cockpit. Die neue Kommandozentrale ist hochwertiger und übersichtlicher eingerichtet, das neue Infotainmentsystem mit Opel Onstar und IntelliLink beherrscht alle aktuellen Multimedia-Kunststücke mit Bravour; und die Ergonomie-Sitze sitzen weiterhin wie angegossen. In puncto Raumausnutzung ist der Fortschritt hingegen kleiner. Die Abmessungen blieben fast unverändert (Länge 4,7 Meter), im Fond gibt es jedoch 30 Millimeter mehr Beinfreiheit und das Stauraumvolumen wächst von 500 bis 1.550 auf 540 bis 1.630 Liter.
Aber: Der 14 Zentimeter kürzere VW Golf Variant packt mit 605 bis 1.620 Litern immer noch ein wenig, der 4,69 Meter lange Skoda Octavia Combi sogar deutlich mehr ein (610 bis 1.740 Liter). Wobei nicht verschwiegen werden soll, dass der Sports Tourer an Flexibilität zugelegt hat. Die Rückbanklehne klappen jetzt bspw. im Verhältnis 40:20:40 um – und zwar per Zug am Hebel oder per Druck auf den Knopf im Kofferraum.
Fazit zum Astra Kombi
Der neue Opel Astra Sports Tourer hat auf jeden Fall das Zeug, zu einem Fixstern in der Kompaktklasse zu werden. Die Benziner haben an Leistung zugelegt und an Effizienz gewonnen, das Handling zeigt sich dank Gewichtsverlust und neuer Hinterachse stark verbessert – und auch Qualität bzw. Platzangebot haben zugelegt. Bei MeinAuto.de gibt es den neuen Astra Sports Tourer ab 14.886 Euro, also knapp 4.000 Euro bzw. 21,5% günstiger als beim Hersteller. (nau)
In unserem Autohaus gibt es aber noch viele weitere günstige Autos, etwa den Seat Leon ST ab 13.334 Euro, den Ford Focus Turnier ab 12.530 Euro und 31,6%; oder den Skoda Octavia Combi ab 14.484 Euro und 21,8% Nachlass. Dazu gesellen sich viele interessante Autofinanzierungsmöglichkeiten: zum Beispiel die vielseitige Autofinanzierung oder das gerade für Geschäftskunden höchst attraktive Auto Leasing.