Nissan Qashqai, VW Tiguan, Mazda CX-5 Test: neuer Kassenschlager trifft Bestseller
Mit Auto-Verkaufsschlagern ist es wie mit großen Hits in der Musik: sie lassen sich nicht planen, sie passieren einfach. Nissan ist mit dem Qashqai 2007 ein solcher Hit gelungen, der jetzt in zweiter Generation anrollt. Im Test gegen zwei andere SUV-Bestseller, namentlich den VW Tiguan und den Mazda CX-5, muss der Qashqai zeigen, was er drauf hat.
Qashqai II: eine Evolution
Nissan hat bisher weltweit mehr als 1,5 Millionen Qashqai-Exemplare verkauft, allein in Deutschland waren es rund 150.000. Da die Verkaufszahlen der übrigen Nissan-Flotte im Vergleich dazu völlig verblassen, ist der Erfolg für die Japaner aber nicht nur ein Segen, sondern auch eine Last. Denn am Schicksal des kompakten SUVs hängt auch das Schicksal der Autobauer aus Yokohama.
Für den neuen Qashqai war deshalb mit keiner Revolution zu rechnen – und so ist es auch gekommen. Optisch ist der Neue eine behutsame Evolution des Vorgängers, die bedacht darauf ist, die breite Fangemeinde nicht zu verstören. Der Qashqai II ist in der Länge um rund 5 Zentimeter auf 4.377 Millimeter gewachsen, in der Höhe aber um ca. 2 Zentimeter geschrumpft, auf 1.590 Millimeter. Damit wirkt er jetzt gedrungener als der Vorgänger und dank der schärfer konturierten Scheinwerfer und Radkästen auch schnittiger.
Vergleicht man die Abmessungen mit denen des Tiguan und des CX-5 fällt zudem auf: Der neue Nissan Qashqai ist immer noch kürzer als die Konkurrenten und außerdem um rund 11 Zentimeter niedriger. Das lässt im Hinblick auf den Innenraum nichts Gutes ahnen, doch der kompakte Japaner überrascht. Dank seines langen Radstandes – 2.646 Millimeter im Vergleich zu 2.604 beim Tiguan und 2.700 beim CX-5 – sitzen wir sowohl in den Vorder- wie auf den Rücksitzen frei von jeglicher Beklemmung; und auch der tiefer hängende Fahrzeughimmel drückt nicht auf Haupt und Gemüt.
Noch etwas luftiger sitzen wir aber im Mazda CX-5, der zudem mit sehr feinen Sitzen punktet. Der VW Tiguan präsentiert sich wie gewohnt grundsolide, d.h. mit gut gepolsterten Sitzen und viel Bein-, Kopf- und Ellbogenfreiheit.
Begrenzte Folgen zeitigen die geringeren Abmessungen des neuen Qashqai dann aber beim Kofferraumvolumen. 430 bis 1.585 Liter offeriert er im Heck, 503 bis 1.620 Liter schafft hingegen der CX-5, 470 bis 1.510 Liter der Tiguan – dafür aber hat der Japaner als einziger einen doppelten Ladeboden. Der Mazda setzt dem sein ausgefeiltes Sitzsystem entgegen, das Rückbank samt Lehne dreigeteilt einklappt und über eine Fernentriegelung bedient werden kann. Der einzige, der ab Werk mit einer verschiebbaren Fondbank aufwarten kann, ist der Tiguan.
Innenraum: Vorsprung Tiguan und Qashqai
In Bezug auf das Platz- und Stauraumangebot schlägt sich der neue Qashqai also bereits sehr wacker, seine erste große Stunde aber schlägt ihm innen. Den Innenraum nämlich schmücken jetzt fein verarbeitete Lederbesätze und sanfte Kunststoffoberflächen, die mit einem schwungvoll gezeichneten Armaturenbrett und einem glasklaren 7-Zoll-Touchdisplay garniert sind, das spielerisch die Tore zur Navigation und zum Infotainment öffnet.
Der VW Tiguan wirkt im Vergleich dazu altbacken und technisch nicht mehr ganz auf der Höhe. Mit seiner Verarbeitung und der ausgezeichneten Rundumsicht setzt er aber weiterhin den Maßstab. Der Mazda CX-5 kommt hierbei nicht ganz mit: Er ist zwar solide verarbeitet und übersichtlich gestaltet, die von uns getestete Basisausstattung „Prime-Line“ ist allerdings recht spärlich bestückt.
Motoren und Fahrwerk: Mazda und Qashqai holen auf
Bei den Motoren indessen gibt wieder Mazda den Ton an, in unserem Test mit dem 150 PS starken 2.2 Skyactiv-D Turbodiesel, der maximal 380 Nm Drehmoment auf die Kurbelwelle wuchtet. Damit sprintet der CX-5 kultiviert in 9,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h und lässt die Mitstreiter lässig stehen. Der VW Tiguan benötigt mit dem 140 PS starken 2.0 TDI für dieselbe Übung 10,2 Sekunden, der Nissan Qashqai mit dem kräftigeren der beiden Turbodiesel, dem 131 PS starken 1.6 dCi DPF, 10,3 Sekunden. Der leise Common-Rail-Selbstzünder des Qashqai soll aber mit einem Normverbrauch von 4,4 Litern (115 g/km CO2) besonders sparsam sein, was wir im Test nicht ganz bestätigen konnten. Um die sechs Liter zapfte er sich pro 100 Kilometer aus dem Tank und damit ähnlich viel wie die nominell durstigeren Diesel von Mazda und VW.
Halten kann der zweite Spross aus der Qashqai-Ahnenreihe allerdings das Verspechen der verbesserten Fahreigenschaften. Insbesondere die einst so schwammige Lenkung hat Nissan nachjustiert – und auch das steife Fahrwerk des Vorgängers ist einem deutlich komfortableren gewichen. Der CX-5 von Mazda erweist sich auch im Handling als das spritzigste SUV, an die Rückbank-Drücker gibt die steife Abstimmung Querfugen jedoch sehr direkt weiter. Fahrdynamisch den besten Eindruck hinterlässt der Tiguan, der die ausgewogenste Mischung aus Komfort und Beweglichkeit bietet.
Fazit: Der neue Nissan Qashqai ist dank des aufgewerteten Interieurs und des besseren Fahrkomforts endgültig auf dem Level der beiden Kontrahenten angekommen. Auf MeinAuto.de gibt es den neuen Qashqai mit dem 1.6 dCi DPF ab 23.253 Euro, 4.237 Euro günstiger als gelistet. Der Mazda CX-5 kostet mit dem 2.2 Skyaktiv-D 150 in der kargen Basisausstattung „Prime-Line“ 22.282 Euro, 16,80% weniger als im Listenpreis; und der VW Tiguan wechselt mit dem 140 PS starken 2.0 TDI BlueMotion Tech in der Ausstattungslinie „Trend &Fun“ ab 22.450 Euro den Besitzer. Der Neuwagen Rabatt beträgt hier sogar satte 21,80%. (nau)
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Weitere Berichte gibt es hier: VW Tiguan Test