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Nissan Juke 2014 Test: spielt das kleine SUV nun groß auf?

Die einen könnten ihn sofort knuddeln, wenn sie ihn sehen, die anderen wenden sich hingegen mit Schaudern ab. Der, der da so widersprüchliche Reaktionen hervorruft, heißt Nissan Juke und ist vor vier Jahren als eines der ersten Kleinwagen-SUVs in die Stadt eingezogen. Vor Kurzem nun hat die japanische Traditionsautoschmiede aus Yokohama das kleine Crossover-Modell geliftet – und wir haben den Neuen getestet.

Modellpflege: der Juke packt drauf

nissan juke 2014Ambivalent sind sie also, die Reaktion auf den Nissan Juke. Die Verkaufszahlen aber zeigen, dass sich viele rasch für den kleinen Japaner mit den ungewöhnlichen Formen erwärmen können. Ein halbe Million Exemplare konnte Nissan seit 2010 allein in Europa absetzen – und so gab es kaum Gründe, am Design herumzudoktern. Die äußeren Retuschen betreffen folgerichtig auch nur Details: neu sind bspw. die LED-Tagfahrleuchten, der Kühlergrill und die Stoßfänger. An den Abmessungen – 4,14 auf 1,77 auf 1,57 Meter – haben Nissans-Ingenieure ebenfalls nichts verändert, wobei uns dieser Umstand mit einem Vorgefühl der Beklemmung erfüllt. In Kofferraum und im Fond hatte der Juke bisher nämlich wenig zu bieten – und auf der Rückbank hat sich das auch nicht geändert: Denn während man vorne hoch, bequem und unbeengt sitzt, mangelt es im Fond an Platz für Beine und Köpfe, vor allem wenn die Insassen 1,85 Meter überragen. Auf langen Ausfahrten wird es mit der Zeit damit bald ungemütlich.

Im Vorgänger kam dem Platzmangel hinten allerdings kaum Bedeutung zu: Der Kofferraum war mit 207 Litern so klein, dass an einen Ausflug zu viert nicht zu denken war. Im Zuge der Modellpflege aber gelang Nissans Karosserieschmieden das Unerwartete. Sie konnten das Gepäckraumvolumen um satte 70% erweitern, auf 354 bis 1.189 Liter. Damit spielt der Juke nun in einer Liga mit der Konkurrenz: Der ungefähr gleichlange Renault Capture packt zum Beispiel 377 bis 1.235 Liter weg, der Peugeot 2008 schafft 360 bis 1.194 Liter. Nur ein Opel Mokka nimmt mit 356 bis 1.372 bei umgelegter Rückbank deutlich mehr Transportgut auf, er ist allerdings auch gut zehn Zentimeter länger.

Der einzige Kritikpunkt der in Bezug auf das Ladeabteil des Juke noch bleibt ist die hohe Ladekante, der wohl nur Orthopäden etwas abgewinnen können.

Neuer, quirliger Turbobenziner

Apropos gewinnen: Gewonnen hat der neue Nissan Juke auch im Cockpit, sowohl hinsichtlich der Verarbeitung, die trotz ungebrochener Hartplastikdominanz jetzt sorgfältiger ist; wie auch in puncto Bedienung, die nun mehr Übersicht bietet. Platz genug für Spielereien und individuelle Färbung gibt es aber immer noch genug. Im so genannten “Nissan Design Studio” lässt sich der Innenraum nach Lust und Laune personalisieren, zum Beispiel mit einer in Wagenfarbe gehaltenen Mittelkonsole.

Uns aber packt derweil die Lust, die neuen Motoren aufspielen zu lassen. Frisch hinzugekommen ist dabei der 1,2 Liter große Turbobenziner 1.2 DIG-T, der 115 PS und – ab 2.000 Touren – 190 Nm maximales Drehmoment produziert. Damit ist der Kleine in der Lage, im rund 1,3 Tonnen schweren Juke ganz schön Betrieb zu machen, insbesondere aus dem Drehzahlkeller heraus. In Zahlen ausgedrückt liest sich das wie folgt: 10,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 178 Stundenkilometer Spitze. Derart ist der Juke auch für den Abstecher auf die Autobahn gerüstet, wobei der Verbrauch dann die 5,6 Liter übersteigt, die Nissan verspricht. Im Test kommt der kleine Turbobenziner im Schnitt auf 6,5 Liter.

Nissan Juke als agiler Stadtmusikant

nissan juke 2014 hintenVerfügbar ist der 1.2 DIG-T allerdings erst ab der zweithöchsten Ausstattungslinie “Acenta”, darunter muss sich der Kunden entweder mit dem sehr gemächlich arbeitenden, 94 PS starken 1.6 Sauger zufrieden geben; oder auf den bereits mehrfach verbesserten Vierzylinderturbodiesel 1.5 dCi setzten. Der liefert 110 PS und 260 Nm Spitzendrehmoment und geht ebenso quirlig zu Werke wie der neue Turbobenziner. Zum Beweis die Leistungskenndaten: 11,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h, Höchstgeschwindigkeit 175 km/h. Wer jenseits der 100 km/h aber noch Dampf im Juke haben will, der muss zum Topbenziner greifen, dem 190 PS starken 1.6 DIG-T. Der kostet jedoch gut 3.000 Euro mehr als der neue 1,2-Liter-Turbobenziner.

Flott und agil fährt sich der neue Nissan Juke allerdings mit allen verfügbaren Turboaggregaten, was nicht zuletzt an der präzisen, direkten Lenkung und der straffen Abstimmung liegt. An gutem Federungskomfort lässt er es dabei trotzdem nicht mangeln, ebenso wenig wie an der nötigen Sicherheit, die bei Bedarf aus dem Zubehörsortiment noch kräftig aufgerüstet werden kann.

Resümee: Auch nach der Modellpflege bleibt der Nissan Juke ein unverwechselbares Original. Störende Eigenheiten wie der winzige Kofferraum und die schwachen Fahrleistungen des Einstiegsbenziners wurden jetzt aber ausgemerzt, was den Juke endgültig zu einem feinen SUV macht. Bei MeinAuto.de gibt es den kleinen Crossover schon ab 12.588 Euro, rund 3.500 Euro oder 13% günstiger als in der Herstellerliste. (nau)

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