Mercedes E-Klasse, BMW 5er, Audi A6 Test: sechs Zylinder für den gehobenen Dienst
Bei Dienstwagen – aber auch bei den meisten Privatautos – geht der Trend heute zu kleinen, günstigen und CO2-armen Modellen mit maximal vier Zylindern. In den Limousinen derer aber, die weit oben in der Hierarchie sitzen, knurren weiterhin meist volumenstarke Sechszylinder. Drei besonders stattliche Exemplare dieser Spezies haben wir uns diesmal zum Test geladen. Es sind dies der nagelneue Audi A6 3.0 TDI, der BMW 530d und der Mercedes E 350 Bluetec. Auf in die Arbeit!
Audi A6 3.0 TDI: der Stärkste unter den Starken
Auf unserem Dienstweg darf uns als erster der neue A6 3.0 TDI Quattro begleiten. Audi hat seine Mittelklasselimousine mit Oberklasseanspruch jüngst rundum überarbeitet, nicht zuletzt auch unter der Haube. Der Dreiliter-Sechszylinderdiesel leistet deshalb jetzt satte 272 PS – anstatt der bisherigen 245 – und dreht bereits ab 1.250 Touren mit einem maximalen Moment von 580 Nm an der Kurbel. Angesichts dieser Leistung verwundert es nicht, dass der fast 3,99 Tonnen schwere A6 loslegt wie von der Tarantel gebissen. Nach 5,6 Sekunden sind wir schon mit Tempo 100 unterwegs – und 9 Sekunden später huschen wir bereits mit 160 Stundenkilometern über die Autobahn. Die ebenfalls von vielen Pferden gezogene Konkurrenz beißt sich an diesen Werten die Zähne aus: Der 258 PS und 560 Nm starke Sechszylinderdiesel des 5er BMW, der 530d, braucht von 0 auf 100 sechs und von 0 auf 160 km/h knapp 15 Sekunden; der 350 Bluetec des E-Klasse Mercedes, der in seinen 6 Zylindern 258 PS und 620 Nm generiert, 6,8 bzw. 16,2 Sekunden.
Die Spritzigkeit ist bei einem Dienstwagen aber nicht oberstes Gebot, wichtiger sind eine hohe Elastizität und eine angenehme Akustik. Doch auch in diesen beiden Disziplinen weiß der neue Turbodiesel des A6 zu glänzen. Von hundert Stundenkilometern bis zur Spitzengeschwindigkeit von 250 kann er durchweg im 7. Gang des 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebes bewegt werden, ohne dass es ihm wesentlich an Durchzugskraft fehlen würde. Akustisch agiert er dabei äußerst zurückhaltend – bei Tempo 160 messen wir im Innenraum bspw. nur 71 dB. Aber auch die Dreiliter-Turbodiesel von Mercedes und BMW beherrschen die leise Gangart: bei Tempo 160 zeigt das Schallpegel-Messgerät im 5er BMW etwa 72 dB, in der E-Klasse sind es deren 74. Und beim Cruisen gleiten die beiden dank ihrer herausragenden Automatikgetriebe auf und davon, wobei der BMW mit acht und der Mercedes seit diesem Jahr sogar mit neun Gängen aufwarten kann.
BMW 5er: Dynamik in den Federn
So viel Schalten und Antreiben macht natürlich durstig, weshalb wir einen kurzen Abstecher zur Zapfsäule einlegen. Die verrät uns, dass sich der Verbrauch bei allen drei Aggregaten im Bereich von rund achteinhalb Litern einpendelt, wobei der 530d ein paar Zehntelliter weniger verbrennt als die Selbstzünder von Audi und Mercedes. Einig sind sich die drei Turbodiesel aber darin, dass die angegebenen Normverbräuche – sie liegen zwischen 5 und 5,3 Litern – nicht allzu ernst genommen werden müssen.
Von der Tankstelle geht’s nun aber noch einmal hinaus auf die ruppige Piste, wo wir herausfinden, dass der BMW zwar am eifrigsten und leichtesten um die Kurve fegt, es mit dem Federungskomfort aber nicht allzu genau nimmt; auch nicht mit den 1.300 Euro teuren adaptiven Dämpfern. Der A6 und die E-Klasse federn jedenfalls spürbar komfortabler und souveräner, wohl auch, weil beide buchstäblich auf Luft gebettet sind: eine Eigenschaft, die sich die beiden Hersteller jeweils mit rund 2.000 Euro vergolden lassen. Kein Aufpreis – man höre und staune! – ist indes für die Bremsen fällig. Am besten arbeitet dabei das Werksangebot des Audi A6, der aus Tempo hundert bereits nach 35 Metern still steht. Der 5er BMW und die E-Klasse rollen knapp 2 Meter weiter.
E-Klasse Innenraum mit kleinen Schwächen
Und innen? Nun innen kann man sich nach Lust und Laune austoben, sowohl in Anbetracht des opulenten Platzangebotes wie des reichhaltigen Sortiments an Extras. Sehen wir von der Sonderausstattung aber einmal ab, liegen der A6 und der 5er einen Hauch vor der E-Klasse, vor allem in puncto Bedienung und Verarbeitung. Dank seiner Transportqualitäten kann sich der Audi schlussendlich jedoch auch vom BMW absetzen. Mit 530 Litern offeriert der A6 nicht nur nominell den größten Gepäckraum, dieser ist dank seiner gleichmäßigen Form auch am besten zu nutzen. Der Stauraum des 5er BMW fasst mit 520 Liter zwar ähnlich viel Volumen, ist allerdings leidlich zerklüftet. Und die Mercedes E-Klasse fällt mit 490 Liter und insbesondere mit der geringsten Zuladung erneut ein wenig ab (460 im Vergleich zu den gut 490 Kilogramm der Konkurrenz).
Resümee: Rang drei geht in unserem Test damit an den E-Klasse Mercedes, der lediglich bei der Sicherheitsausstattung eine Klasse für sich ist. Der 5er BMW belegt Rang zwei, weil er beim Fahrkomfort und beim Transport leicht schwächelt – Schwächen, die sich unser Testsieger, der Audi A6, eben nicht erlaubt. Außerdem überzeugt er mit dem günstigsten Preis: Bei MeinAuto.de gibt es den Audi A6 3.0 TDI quattro bereits ab 43.030 Euro, rund 11.000 Euro bzw. 20% günstiger als in der Liste. Der BMW 530d xDrive kostet bei 14,6% Neuwagen Rabatt ab 47.023 Euro, der Mercedes 350 Bluetec 4Matic bei 8,5% ab 52.782 Euro.
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