Ford Ranger Raptor im Test 2020: der Waldhüter als Raubvogel
SUV sind bei uns derzeit die Karosserieform der Wahl: auch aufgrund ihres Status. Im Vergleich mit einem Pick-up aber sehen selbst große Exemplare zierlich aus – von den praktischen Vorzügen des Pritschenwagen-Spezialtyps ganz abgesehen. Der Pick-up schlechthin ist Fords Ranger; gekrönt wird das Sortiment seit letztem Jahr mit dem Ranger Raptor. Wir lassen den Raubvogel im Test fliegen.
Inhalte des Testberichts zum Ford Ranger Raptor:
Ranger Raptor – robustes Pick-up-Topmodell mit starkem Chassis
Jeder dritte hiesige Pick-up ist ein Ford Ranger. Mit knapp 9.000 Neuzulassungen pro Jahr sind diese Pritschenwagen für den Hausgebrauch zwar keineswegs allgegenwärtig. Dennoch wollen viele Pick-up-Besitzer ein Modell mit Seltenheitswert, um abseits der herkömmlichen Trampelpfade unterwegs sein zu können. Bisher bot das Ranger-Sortiment vier Varianten, seit vergangenem Jahr ist eine weitere hinzugekommen: der Ranger Raptor, die neue Speerspitze. Hinter dem Raptor stecken die Motorsport- und Offroad-Spezialisten der “Ford Performance“-Schmiede. Gebaut wird der Ford Ranger Raptor für echte Männer und harte Frauen, mit einem Wort: für Enthusiasten. Ein gewisser Enthusiasmus ist beim Preis des Topmodells auch dringend nötig. Gut 67.000 Euro verlangt Ford (56.000 exklusive Umsatzsteuer) – das sind rund 17.000 bzw. 15.000 Euro mehr als für die bisherigen Spitzenmodelle: den Ranger Limited und den Ranger Wildtrak. Bei diesem Preisunterschied brennt uns naturgemäß besonders eine Frage auf der Zunge: Verübt der Ranger Raptor lediglich einen Raubzug aufs Konto der Kunden – oder liefert der Top-Pick-up auch ab?
Vom Ehrfurcht einflößenden Auftritt des neuen Ford Ranger Raptor wollen wir uns nicht täuschen lassen. Optisch lässt er keinen Zweifel, dass er ganz oben in der Nahrungskette steht. Doch in der Natur arbeiten Raubtiere häufig mit ähnlichen Tricks. Wir wollen wissen, was unter der vierschrötigen Verpackung, was hinter der imposanten Statur steckt. Die kurze Antwort: ein ebenso imposantes Skelett und ein mächtiges Herz. Als Grundgerüst verpasst Ford Performance dem Ranger Raptor ein speziell verstärktes Chassis. Das hält mit seinen hochfesten Stählen mehr aus als dem Testfahrer lieb war. Wir haben die Schlagzahl im Gelände Schritt für Schritt erhöht, um den Raptor an seine Grenzen zu bringen. An die Grenzen aber kamen wir – der Raptor war von seinen da noch meilenweit entfernt. Das liegt auch daran, dass Fords Ingenieure mehr als bloß das Chassis verstärkt haben. Die Verbindung zwischen ihm und der Straße bzw. dem Gelände ist ebenfalls so robust wie ein Panzer.
Raptor jagt mit mehr Freiheit am liebsten offroad
Die Hauptlast der Untergrundverbindung tragen Aufhängung, Federung bzw. Dämpfer und Reifen. Hier hat man beim Ranger Raptor auch angesetzt. Die Vorderräder hängen an Aluminium-Querlenkern mit besonders robusten Stützlagern. Hinten stellt ein integriertes Wattgestänge sicher, dass die Räder viel senkrechtes Spiel haben und kaum Seitenkräfte auf die Karosserie übertragen werden. Die Federung übernehmen Hochleistungsstoßdämpfer, die der Offroad-Spezialist Fox zuliefert. Zum Einsatz kommen Dämpfer, gut 46mm dicke Kolben, die einen besonders hohen Federweg erlauben. Vorne ist er um ein Drittel, hinten um ein Fünftel höher als beim Rest der Ranger-Bande. Die Dämpfungskraft passt sich an, sodass nicht nur im Gelände, sondern auch auf festen Straßen für Komfort und ein gutes Handling gesorgt ist. Bei einer Länge von 5,36 Metern, einer Breite von 2,07 Metern (ohne Außenspiegel), einem Radstand von über 3,2 Metern und bei einem Leergewicht von 2,5 Tonnen: da ist es mit dem Handling nicht allzu weit her. Der Ranger Raptor wird ausschließlich als 4-Türer mit 5 Sitzen in einer Doppelkabine und LKW-Zulassung angeboten – so fährt er sich auf der Straße auch.
Im Gelände ist der Ranger Raptor aber wie verwandelt und zieht leicht wie ein Raubvogel seine Kreise. Bei seinen Klettertouren sorgt eine um 15 Zentimeter breitere Spur für einen sicheren Stand. Die Bodenfreiheit hat Ford gegenüber den anderen Ranger-Varianten um fünf Zentimeter auf über 280 Millimeter erhöht – Motor und Tank sind speziell geschützt. Für den perfekten Halt sind die All-Terrain-Breitreifen von BF Goodrich im Format 285/70 verantwortlich. Sie werden auf 17-Zoll-Leichtmetallräder mit 6×2 Speichen aufgezogen; mit speziell verstärkten Wangen bieten sie uns im Test besonderen Grip bei Nässe, Matsch und Schnee. Als Traktionsförderer treten der zuschaltbare 4×4-Antrieb mit seinen drei Arbeitsmodi und das hintere 100%-Sperrdifferential auf. Dank ihnen und der 6-Fahrprogramme ist das Vorankommen ein Leichtes. Spielerisch nutzen wir alle Gelände-Qualitäten des Raptor aus: bei der Dachdurchfahrt die 85 Zentimeter Wattiefe, im Steilhang die Böschungswinkel von 32,5 respektive 24° (vorne/hinten) sowie den Steigungswinkel von 35° – und über die Kuppen den Rampenwinkel von 24°.
Kräftiger Diesel, exzellente 10-Gang-Automatik & jede Menge Komfort
Selbstredend gelingen diese Geländeausflüge und Klettertouren nur mit der nötigen Antriebskraft. Die steuert im Ranger Raptor der stärkste Vierzylinder-Turbodiesel des Ranger-Sortiments bei: der 2,0 l EcoBlue mit 213 PS und deftigen 500 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch kombiniert: 8,9 Liter auf 100 km, 231 g/km CO2). Angesichts des Gewichts waren wir vor dem Test dennoch skeptisch. Sind da 231 PS und 500 Nm wirklich genug? Sind sie, weil der nicht besonders kultivierte Selbstzünder mit einem formidablen Getriebe zusammenarbeitet: der 10-Gang-Automatik aus dem Ford F-150 Raptor. Der Wandlerautomat ist dank hochfester Stähle und Aluminium-Legierungen ebenso widerstandsfähig wie leicht. Sein größter Trumpf aber ist der riesige Übersetzungsbereich, den die 10 Gänge überspannen. Deshalb ist in jeder Fahrsituation der passende Gang bzw. die ideale Übersetzung eingelegt: automatisch oder manuell per Schaltwippe. Das Getriebe verhilft dem Ranger Raptor auch zu seinen Zusatztitel Arbeitstier.
Gestrandete SUV zieht er mit Leichtigkeit aus dem Dreck. Die maximale Schlepplast beträgt vorne 4,5 und hinten 3,8 Tonnen. Die Pritsche ist über 1,5 Meter breit und 1,7 Meter lang; ein Laderaumrollo von Mountain Top Industries sowie eine Laststütze und ein Schutzrahmen an der Kabinenrückwand sichern die Ladung. Nur bei der Nutz- (545 Kilo) und der Anhängerlast (2,5 Tonnen) hängt der Raptor den anderen Ranger-Varianten hinterher. Umgekehrt verhält es sich beim Komfort. Hier ist das Topmodell wieder top: u.a. dank 8-fach elektrisch einstellbarer Fahrer- und Beifahrersitz mit Sitzheizung, einer Klimaautomatik und dem “Ford Sync 3“-Navi samt CD- und MP3-Player, “Applink“-Smartphone-Integration und Digitalradio. Zum Schluss leistet sich der Raubvogel noch einen kleinen Absturz: Zwar hat Ford die Bremsen verstärkt, auf der Straße ist davon jedoch wenig zu spüren. Der Bremsweg für eine Vollbremsung bei 100 km/h liegt weit jenseits der 40 Meter – also weit jenseits dessen, was für ein modernes Auto akzeptabel ist. Gut, dass sich der Ranger Raptor um Konventionen nicht kümmert.
Technische Daten des Ford Ranger Raptor |
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PS-Anzahl: | min. 212 PS | max. 212 PS |
kW-Anzahl: | min. 156 kW | max. 156 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik mit manuellem Modus | |
Kraftstoffart: | Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 8,9 l/100km | max. 8,9 l/100km |
CO2-Emission: | min. 233 g/km | max. 233 g/km |
Effizienzklasse: | Keine Angabe | |
Abgasnorm: | Euro 6 (C- und D-TEMP) | |
Listenpreis: | ab 67.395,00 Euro | |
Stand der Daten: | 28.04.2020 |
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Fazit zum Ford Ranger Raptor Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Der Ranger Raptor ist ohne Zweifel die Krone der Pick-up-Geschöpfe. Daran lässt sein wuchtiger Auftritt mit den ganz in Schwarz gehaltenen Anbauteilen keinen Zweifel. Überragend ist der Pick-up im Gelände, ausgezeichnet als Arbeitstier. Feste Straßen dienen mehr der Überbrückung. Dennoch: Würde er besser bremsen und weniger verbrauchen bzw. kosten, wäre ihm kein Zacken aus der Krone gefallen. Für den hohen Preis gibt es zum Glück eine Lösung. Bei MeinAuto.de hebt der Raptor ab 50.977 Euro ab: 25,5 bzw. fast 17.200 Euro unter dem Listenpreis.
4 von 5 Punkten
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