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Fiat Panda LPG 2020 im Test: Wie gut und wie günstig ist der Autogas-Panda?

Der Fiat Panda ist ein unangepasstes und unzeitgemäßes Stadtauto – ein Anachronismus. Das Design gibt sich betont minimalistisch, die Sicherheitsausstattung spärlich – so spärlich, dass beim Rorschachtest mittlerweile alle Sterne verloren gingen. Der Verkauf hält sich dennoch auf stabilem Niveau. Ob der Panda mit dem Autogasmotor zeitgemäßer wird oder nicht, erfahren wir im Test.

Inhalte des Testberichts zum Fiat Panda LPG:

  1. Zum Testbericht
  2. Technische Daten (als Tabelle)
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Unser Fazit mit Sternebewertung

Panda LPG: zahm und sauber, aber nicht besonders nachhaltig

40 Jahre zählt die Modellgeschichte des Fiat Panda – damit ist er eines der am längsten dienenden Stadtautos. Mit den Jahren kommt die Erfahrung, mit der Erfahrung die Gelassenheit. Während andere von Facelift zu Facelift hetzen, bleibt der kleine Praktiker aus Turin ruhig. Die dritte Generation ist seit 10 Jahren auf dem Markt – große Modellpflegen sind bis dato ausgeblieben. Fiat verändert das Panda-Angebot laufend, aber stets nur in medizinischen Dosen. Seit diesem Jahr fährt die 3,65 Meter lange Limousinenversion auf Wunsch erstmals mit einem Hybrid-Motor aus: er ist jedoch nicht der erste alternative Antrieb im Panda-Sortiment: Schon seit 2012 kann er alternativ mit Erdgas betankt werden – seit Februar 2018 verträgt er auch flüssiges Autogas, kurz LPG. Die alternativen Gasantriebe laufen alternativ mit Benzin, wenn auch mit einem jeweils eigenen Motor. Im von uns heute ausgeführten Panda LPG schnurrt sanft der turbolose Saugrohr-Einspritzer 1.2 8V – mit 4 Zylindern, 69 PS und 102 Nm (Kraftstoffverbrauch kombiniert Benzin/LPG: 7,3/6,0 Liter/m³ auf 100 km, 118/136 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse C). Im Erdgas-Modell (CNG) steckt der 3-Zylinder-Sauger mit Turboaufladung.

Auf die Fahrleistungen wirkt sich die unterschiedliche Motorenbauweise jedoch kaum aus – in beiden Gasvarianten ist der Panda kein Ausbund an Temperament, um es charmant auszudrücken. Bis wir aus dem Stand auf Tempo 100 beschleunigt haben, vergeht gefühlt eine halbe Ewigkeit; gestoppt sind es 15 Sekunden. Zum Vergleich wirkt der Panda mit dem neuen Hybrid spürbar spritziger – obwohl er laut Stoppuhr ähnlich lange für den Standardsprint benötigt. Der Grund ist der zusätzliche Elektro-Boost im Drehzahlbereich-Tiefparterre. Wer einen kleinen Kugelblitz sucht, ist im Panda LPG und im Panda ganz generell falsch. Das LPG-Modell ist, so Fiat, die nachhaltigere Alternative – zumindest verglichen mit den Benzinern. Diese Einschätzung ist nicht aus der Luft gegriffen, solange wir weitgehend auf die Nutzung von Benzin verzichten. Denn im Benzinbetrieb saugt der auf den LPG-Gebrauch abgestimmte Vierzylinder einen Liter mehr aus dem Tank. Nutzen wir das LPG aus dem 38 Liter großen Gastank, stoßen wir ein Fünftel weniger Stickoxide und 15% weniger CO2 aus.

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LPG-Version ist mit Abstand die günstigste Panda-Ausführung

Noch besser fällt die Bilanz des Panda LPG aus, wenn wir den Feinstaub- und Kohlenwasserstoff-Ausstoß heranziehen. Hier sinken die Emissionen um über 90%. Es gibt jedoch zwei Haken. Zum einen läuft der schwachbrüstige LPG-Motor viel im Volllastbereich: das erhöht den Abgasausstoß. Zum anderen ist LPG kaum nachhaltig. Das flüssige Autogas besteht zum Großteil aus Propan und Butan – Abfallprodukte der Rohöl-Herstellung. Wie es um ihre Nachhaltigkeit und Ökobilanz bestellt ist, ist hinlänglich bekannt. Anders als für komprimiertes Erdgas zeichnen sich fürs LPG fossiler Provenienz keine nachhaltigen Alternativen ab oder sind wie bei CNG bereits auf dem Markt. Aus ökologischer Sicht ist der Erdgas-Panda mindestens eine Klasse besser – er kostet allerdings auch fast 2.500 Euro mehr. Das hat zur Folge, dass der Panda LPG bei den Autokosten deutlich unter 10.000-Jahreskilometern die Spitze übernimmt – und danach uneinholbar enteilt. Weder der Panda CNG, noch der neue Panda Hybrid wie das konventionelle Modell können bei den Kosten den Windschatten halten: das wird sich bis 2022 nicht ändern.

Danach fallen die Steuervergünstigungen für LPG flach; Erdgas wird noch bis Ende 2026 begünstigt bleiben. Es ist anzunehmen, dass der aktuelle Durchschnittspreis von 0,65 Euro für einen Liter LPG 2023 steigt – und einen Teil des Kostenvorteils aufbrauchen wird. Die Gefahr, das gesamte LPG aufzubrauchen und irgendwo in der Einöde liegen zu bleiben: sie besteht hingegen kaum. Einerseits reicht das Gas im Tank realistischerweise für rund 450 Kilometer; dazu kommt noch das Benzin. Andererseits sind Autogastankstellen bei Weitem nicht so rar wie jene für Erdgas. Von letzteren existieren in Deutschland keine 900, von ersteren gut 6.000 – und damit ca. halb so viele wie für herkömmliche Kraftstoffe. Kurz und knapp: Eine LPG-Zapfsäule findet sich ohne große Planung jederzeit. Aber birgt der alternative Kraftstoff sonst irgendwelche Nachteile? Lediglich einen: Der Stauraum schrumpft auf ein Volumen von 200 bis 845 Liter. Das sind 25 Liter oder ein Handgepäckkoffer weniger als mit den konventionellen Antrieben und auch weniger als im neuen Hybrid.

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Panda LPG: sparsam aber unzeitgemäß spartanisch

Im Gegenzug darf sich der Panda LPG mit seinem Schwestermotor, dem 1.2 V8, einen exklusiven Vorteil teilen. Er ist noch wendiger als die anderen Panda-Varianten. Der Wendekreis misst mit dem Sauger 9,3 Meter, mit den anderen Antrieben 9,7. Die Wendigkeit gehört gemeinsam mit der Übersichtlichkeit und der Geräumigkeit des Cockpits zum zentralen Tugend-Katalog des kleinen Turiners. Hinzu gesellen sich der moderate Anschaffungspreis und die geringen Unterhaltskosten. Der Autogas-Panda ist in dieser Hinsicht wie gesehen die klare #1 im Panda-Sortiment. Zum moderaten Preis trägt ebenfalls bei, dass der LPG-Antrieb nur für die BasisausstattungEasy” und die “Lounge-Linie angeboten wird. Diese Einschränkung führt dazu, dass es mit der Ausstattungsfülle nicht weit her ist. Im Basismodell muss man sich etwa mit einem einfachen Am/FM-Radio begnügen; im Panda Lounge unterhält zumindest das “Uconnect Bluetooth“-Radio mit einer Freisprecheinrichtung und der Möglichkeit des Audio-Streamings.

Mit diversen Paketen kann man der spartanischen Tristesse im Innenraum entgegenwirken – aber nur in Maßen, u.a. mit einer Sitzheizung oder getönten Scheiben. Der Wunsch nach einer vollwertigen Konnektivität bleibt ein frommer: eine Smartphone-Halterung und ein DAB+-Empfang sind das höchste der digitalen Gefühle. Die Verarbeitung und Qualität der Materialien ist wie bei dem Preis zu erwarten: mäßig. Der Federungskomfort des Fahrwerks liegt über den Erwartungen, der Komfort der Sitze darunter. Wirklich schlecht sieht es aber  bei der Sicherheit aus, insbesondere bei den aktiven Sicherheitssystemen und der Bremsleistung. Ein Bremsweg von durchschnittlich 42 Metern aus Tempo 100 ist unterdurchschnittlich – und zwar weit. Ähnlich schlecht aufgestellt sind die aktiven Assistenten. An Bord ist nur, was heutzutage bei einem Auto an Bord sein muss: etwa ein ESP und ABS; ein City-Notbremsassistent kann nachgerüstet werden. Die Aufrüstung bei den Assistenten mag sich bei anderen zu einer Sucht ausgewachsen haben – so streng wie beim Panda sollte die Abstinenz dennoch nicht ausfallen.

Technische Daten des Fiat Panda LPG

PS-Anzahl: min. 69 PS max. 69 PS
kW-Anzahl: min. 51 kW max. 51 kW
Antriebsart: Frontantrieb
Getriebeart: Manuell
Kraftstoffart: Gas
Verbrauch (kombiniert): Keine Angabe
CO2-Emission: min. 135 g/km max. 135 g/km
Effizienzklasse: min. E max. E
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 12.490,00 Euro
Stand der Daten: 26.05.2020

Konkurrenzmodelle

In unserem Autohaus Online stehen  noch viele andere Kleinwagen zur Wahl – durchweg Neuwagen mit hohen Rabatten. Drei Beispiele: der Renault Captur TCe 100 LPG ab 15.441 Euro und 28,5%, der VW up! ecofuel ab 12.911 Euro und 21,6% bzw. ab monatlich 159 Euro und der Dacia Sandero TCe Eco-G ab 10.125 Euro und 2% Neuwagen Rabatt. Attraktive Angebote sind auch bei der Finanzierung nicht rar, z.B. unser Autoleasing oder unsere Vario-Finanzierung ab 4,99% Effektivzins und Null-Euro-Anzahlung.

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Fazit zum Fiat Panda LPG Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Als Panda LPG ist Fiats praktischer Stadtflitzer vor allem eines: unschlagbar günstig. Schon die Anschaffungskosten sind attraktiv – im Unterhalt aber lässt er alle anderen Panda-Antriebe stehen. Beim Beschleunigen gelingt ihm das hingegen nicht – die Fahrleistungen sind bescheiden. Das beeinflusst auch die eigentlich positiven Abgaswerte negativ. Die Ausstattung ist spärlich bis spartanisch – dafür ist der Preis eine helle Freude. Bei MeinAuto.de legt der Autogas-Panda ab 10.267 Euro los – 23% bzw. fast 2.900 Euro günstiger als gelistet.

 

3 von 5 Punkten

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