BMW X4 Test: ein x-beliebiges oder ein extraordinäres SUV?
Nun also – nach dem X6 – der X4. Was dabei von der geraden Zahl zu erwarten ist, das wissen mittlerweile nicht nur BMW-Kenner: es ist ein Coupé. Auch den SUVs geht es jetzt also mit der Karosserieschere an den Kragen. Wie der Einschnitt dem X4 bekommen ist, wollen wir im Test des nagelneuen Coupé-SUVs herausfinden.
Extravagantes Design
Leiten soll uns im Test die nicht unbedingt elegante Wortschöpfung “Sports Activity Coupé”, mit der BMW das neue Mittelklasse-Crossover-Modell anpreist. Die simple Frage lautet dabei: Bringt der X4 auch, was der Name verspricht? Nun, rein optisch wenigsten kann es daran keinen Zweifel geben. Der neue, coupéartige Blechanzug sitzt dem X4 nicht nur wie angegossen, er lässt ihn auch gedrungener, dynamischer erscheinen als den X3, auf dem das 4er-SUV aufbaut. Diesen Eindruck bestätigt auch das Maßband: das neue Coupé-SUV ist 14 Millimeter länger, zugleich aber gut 50 Millimeter niedriger als der konventionelle Crossover. Neben den tatsächlichen Abmessungen unterstreichen zahlreiche Designelemente das aktive Wesen des X4, unter anderem die breiteren Lufteinlässe, die weiten Schultern und die hinter der B-Säule rasant abfallende Dachlinie.
Das mess- und sichtbar engere Korsett des schnittigen Bayern bleibt jedoch im Innenraum naturgemäß nicht ohne Folgen. Zu spüren bekommen das vor allem die Passagiere im Fond, die trotz der um drei Zentimeter tiefer gelegten Rückbanksitze vom gebogenen Dach dicht bedrängt werden. Und auch im Gepäckabteil sind die Einschnitte zu spüren. Der Stauraum sinkt im Vergleich zum X3 auf 500 bis 1.400 Liter, ein Minus von immerhin 50 bzw. 200 Litern, wobei eine engere Ladeöffnung das Einladen zusätzlich erschwert. Der um gut 20 Zentimeter kürzere, aber herkömmlich geschnittene VW Tiguan packt im Vergleich dazu immerhin 470 bis 1.510 Liter weg, der ähnlich konzipierte und fast 20 Zentimeter längere Infiniti QX70 indes schafft lediglich 410 bis 1.305 Liter. Wir lernen daraus: das Schleppen ist des sportlichen Geländecoupés Sache nicht.
X4: stets mit xDrive & enormer Kraft
Da es vom Innenraum ansonsten nichts Überraschendes zu berichten gibt – wie von BMW gewohnt ist dort alles tadellos verarbeitet – schreiten wir weiter zur nächsten Disziplin, der Fahrleistung. Das rasche Überfliegen der Motorenkenndaten deutet hier zunächst einmal auf keine weiteren Einschnitte hin; bevor wir uns jedoch von den imposanten Rohdaten blenden lassen, schlüpfen wir hinein in den engen X4-Maßanzug und geben Gas. Empfangen und in Vortrieb umgesetzt werden die Ansuchen des Gasfußes dabei wahlweise von einem der drei Benzin- oder der drei Dieselmotoren. Die sind übrigens – bis auf den Basisdiesel 20d – unzertrennlich mit der eindrucksvollen neuen 8-Gang-Automatik von SF verbunden. Nur für den kleinsten Diesel lässt BMW die Option der 6-Gang-Handschaltung offen. Die verrichtet ihre Arbeit zwar auch ausgezeichnet, an Komfort und Tempo hat sie der Automatik allerdings nichts entgegenzusetzen. Das erste Zwischenfazit lautet deshalb: Die Kraftübertragungseinheit ist dank des superben Getriebes und des ebenso vorzüglichen Allradantriebs, den alle X4-Modelle ab Werk mitgeliefert bekommen, ausgezeichnet.
Jetzt fehlt nur noch die Power – und die liefern alle Aggregate in Hülle und Fülle. Bereits die vierzylindrigen Basismotoren, der 20i und der 20d, wuchten mit ihren 184 bzw. 190 PS das um die 1,8 Tonnen schwere SUV kraftvoll, sprich in knapp 8 Sekunden, von 0 auf 100 km/h. Noch aktiver gehen die beiden sechzylindrigen Spitzentriebwerke zu Werke, wobei es beiden weder an Laufruhe noch Laufkultur mangelt. Die Leistungskrone schnappt sich der Dreiliter-Topdiesel 35d, der den X4 mit seinen 313 PS und seinen aberwitzigen 630 Nm in 5,2 Sekunden über den Hunderter schiebt. Der ebenso drei Liter große 35i braucht mit seinen 303 PS und 400 Nm Spitzendrehmoment dafür drei Zehntel und gut 2 Liter Kraftstoff mehr. 8,3 Liter Superbenzin zu 6 Liter Diesel sind es offiziell, wer die beiden Kraftmeier aber reizt, kann mühelos zweistellig anschreiben lassen. Im Test begnügt sich der 35d bei sachtem Gasfuß jedoch mit 7,5 Litern.
X4 – das Extra an Wendigkeit
Will man sich mit dem Verbrauch im zivilisierten Grenzen bewegen, darf man dem sportlichen Naturell des X4 also nicht nachgeben. Das fällt aber besonders schwer, denn im Vergleich mit dem bereits sehr agilen X3 fährt sich der 4er noch einmal dynamischer. Zu verdanken ist das dem tieferen Schwerpunkt und der verbesserten Fahrwerksabstimmung. Erkauft wurde das allerdings um den Preis einer noch strafferen Basisdämpfung, was dem Langstreckenkomfort nicht wirklich zuträglich ist. Verbessern lässt sich der jedoch durch die 1.100 Euro teuren adaptiven Dämpfer, eine Möglichkeit, die es für die nicht wirklich herausragenden Bremsen leider nicht gibt (über 37 Meter Bremsweg aus Tempo 100).
Fazit: Der neue BMW X4 hält, was die Marketingbezeichnung “Sports Activity Coupé” verspricht. Er ist ein schnittiges Coupé, das dank seiner Motoren und seiner Abstimmung ausgesprochen sportlich – und wegen seiner straffen Abstimmung manchmal auch Übergebühr aktiv unterwegs ist. Vernünftig ist das Konzept zwar nicht immer (eingeschränkte Sicht- und Platzverhältnisse), attraktiv aber ist es allemal, wie der Erfolg des BMW X6 beweist. Bei MeinAuto.de wird der neue BMW X4 in Kürze verfügbar sein, natürlich mit kräftigen Rabatten auf den empfohlenen Basisverkaufspreis von 45.600 Euro. (nau)
Bei MeinAuto.de führen wir übrigens keine Jahreswagen, sondern nur Neuwagen mit hohen Rabatten – unter anderem den Infiniti QX70 ab 51.429 Euro und maximal 12% Rabatt, den BMW X6 oder den Audi SQ5 ab mindestens 60.000 Euro und wenigstens 8,5% Preisnachlass. Die Rabatte gibt es dabei auch, wenn Sie eine unserer Autofinanzierungen nutzen, etwa den günstigen Autokredit oder das für Geschäftskunden sehr attraktive Auto Leasing