BMW X1 Test (2016): Sag niemals SUV zu ihm
BMW war mit dem 2009 vorgestellten X1 der Konkurrenz einen Schritt voraus. Bis Mercedes und Audi ein vergleichbares Modell auf dem Markt brachte, dauerte es: und so riss man den Münchnern das Edel-SUV förmlich aus der Hand. Die zweite Generation soll nun an diesen Erfolg anknüpfen. Mit welchen Gaben die Münchner den X1 zu diesem Zweck beschenkt haben? Unser Test geht dem auf den Grund.
Neuer X1 mit viel Athletik, mehr Platz und Sinn fürs Praktische
Der neue BMW X1 lag in der Entwicklungszeit offenbar nicht auf der faulen Haut. So athletisch, ja geradezu muskulös wie er dasteht, muss er fleißig Gewichte gestemmt haben. Oder waren es doch die Designer, die beim zweiten X1-Spross die Muskeln spielen ließen? In jedem Fall strotzt der neue nur so vor Kraft und Aktivität, weshalb BMW ihn – wie bereits den X5 – einer neuen Fahrzeugklasse zurechnet. Geht es nach ihnen, ist der X1 ein SAV, ein Sport Activity Vehicle, und kein biederes SUV. Nun, welchen Namen man dem Kind auch gibt, der X1 ist ein typisches Crossover-Modell – im neuen Anzug eben ein besonders aktiv auftretendes. Zu diesem Auftritt tragen sicherlich die leicht veränderten Grundmaße bei. Der BMW ist mit 4,44 Metern rund einen Zentimeter kürzer, gut zwei Zentimeter breiter und fast sechs höher geworden. Außerdem schrumpfte der Radstand um fast zehn Zentimeter, wodurch die Überhänge etwas länger wurden; sie bleiben aber BMW-typisch kurz.
Der stark verkürzte Radstand entspringt übrigens dem Wechsel der technischen Basis. Denn in der neuen UKL-Plattform – auf bereits der 2er Gran Tourer basiert – ist der Motor quer eingebaut und treibt außerdem standardmäßig die Vorder-, und nicht die Hinterräder an. Traditionalisten mag das schmerzen, die meisten Passagiere dürften daran aber ihre Freude haben. Der X1 bietet jetzt vorne wie hinten nämlich fühlbar mehr Freiraum, insbesondere für die Beine, aber auch für Ellbogen und Köpfe. Darüber hinaus schafft der Plattformwechsel mehr Raum für Kleinkram und Gepäck: Im Fahrgastraum gibt es mehr Staufächer und im Heck mehr Stauraum; er misst mit 505 bis 1.550 Litern 35 bzw. 200 Liter mehr als bisher. Damit schleppt der X1 ebenso viel wie der VW Tiguan (470 – 1.510) und der Mazda CX-5 (503 – 1.620 Liter).
Der neue X1 im Video von BMW:
Zwei Diesel und ein Benziner setzten auf Frontantrieb
Es sind aber nicht nur die schieren Pack- und Raummaße, die zugelegt haben. Der gesamte Innenraum – von den Ablagen über die Oberflächengestaltung bis hin zur Bedienung – wirkt sorgfältiger geplant, in Summe schlicht ausgereifter. Ein Beispiel ist die Fondbank. Ihre Rücklehne besteht wie bisher aus drei Teilen, die sich getrennt umklappen lassen. Die zweigeteilte Bank lässt sich für 300 Euro Aufpreis nun aber getrennt in Längsrichtung verschieben, ein Verwandlungskunststück, das so nicht einmal der Tiguan beherrscht. Erkennbar wird der höhere Reifegrad auch an anderen Details: Der niedrigen Ladekante z.B., der harmonisch abgestimmten Materialzusammenstellung im Innenraum; oder der noch einmal um einige Zentimeter höheren Sitzposition.
Wie es sich für die Bayrischen Motorenwerke gehört, bleiben die Verbesserungen aber nicht auf den Innenraum beschränkt. Auch im Motorenraum hat sich einiges getan, vor allem in Bezug auf die Effizienz. Eine weitere fundamentale Veränderung haben wir bereits angesprochen: den Wechsel vom klassischen Heck- zum „vulgären“ Frontantrieb. Drei Motoren setzten jetzt ausschließlich auf diese als sDrive bezeichnete Antriebsart: Der Dreizylinder-Turbobenziner 18i mit 136 PS und einem Norm- respektive Testverbrauch von 5,1 (119 Gramm CO2) bzw. 6,3 Litern; und die beiden Turbodiesel 16d und sDrive 18d. Der 16d ist ein Dreizylinder mit 1.496 cm³, 116 PS und maximal 270 Nm Drehmoment. Er zieht den X1 in 11,1 Sekunden von 0 auf 100 und in der Spitze auf 190 km/h; und er soll mit 3,9 Litern (104 Gramm) auskommen. Im Test brauchen wir im Schnitt 5,1 Liter, ein passabler Wert für ein SUV, pardon SAV. Der 18d ist bei einem Normverbrauch von 4,1 Litern ähnlich sparsam, mit 150 PS und 330 Nm Spitzendrehmoment indes deutlich umtriebiger (205 km/h Höchstgeschwindigkeit, 9,2 Sekunden 0-100).
Fahrdynamik: da ging doch noch was
Fünf X1-Motoren vertrauen hingegen weiter auf den bewährten BMW Allradantrieb xDrive. Wobei der in der neuen Generation ein paar Pfunde verloren hat und dank der elektronisch gesteuerten Lamellenkupplung die Kraft noch flinker verteilt. Damit hat auch er kein Problem, die 231 PS bzw. 350 Nm des 25i Topbenziners; oder die 231 PS und 450 Nm des 25d Topdiesels auf die Straße zu bringen. Der Beweis sind die Spurtzeiten auf dem Stand: Mit dem Zweiliterbenziner knackt der X1 den 100er in 6,5 Sekunden, mit dem Zweiliterdiesel in 6,6. Mit der großen Sparsamkeit ist es bei den beiden allerdings nicht mehr weit her, trotz des signifikant verbesserten cw-Werts. Der 25i braucht 6,4 Liter nach Norm und gut 8 im Test, der 25d 5,0 und knapp 7 Liter.
Den Fahrspaß konnte uns das aber nicht verleiden. Dazu arbeitet das Fahrwerk einfach zu perfekt. Der neuen X1 hat das nichts an Agilität eingebüßt, er fährt sich aber noch eine Nuance präziser und komfortabler. Wenn es denn so etwas wie ein SAV gibt, dann muss es genau so unterwegs sein. BMW tat in Anbetracht dessen gut daran, das Sicherheits-Zubehörregal randvoll aufzufüllen (Head-Up-Display, Drive Assistant, Cornering Brake Control, usw.).
Technische Daten des BMW X1: | ||
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PS-Anzahl: | min. 136 PS | max. 231 PS |
kW-Anzahl: | min. 100 kW | max. 170 kW |
Antriebsart: | Frontantrieb oder xDrive Allrad | |
Getriebeart: | Manuell oder Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin oder Diesel | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 4,1 l/100km | max 6,4 l/100km |
CO2-Emission: | min. 109 g/km | max. 149 g/km |
Effizienzklasse: | min. A | max. C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 30.300 Euro | |
Link zum Konfigurator: | Hier den BMW X1 konfigurieren |
Fazit zum X1 SAV
Der neue BMW X1 bringt alle Anlagen mit, um den Erfolgslauf des Vorgängers fortzusetzen. Schwächen wie die mangelnde Variabilität und das geringe Platzangebot wurden ausgeräumt, Stärken wie das sportliche Handling noch einmal verbessert. Bei MeinAuto.de startet der X1 mit 25.558 Euro, ca. 6.000 Euro bzw. 19% günstiger als in der Herstellerliste. (nau)
Bei uns gibt es dabei keine EU-Fahrzeuge, sondern nur günstige deutsche Neuwagen. Z.B. den Mazda CX-5 ab 20.334 Euro und 19%, den VW Tiguan ab 19.898 Euro und 23,8% oder den Opel Mokka ab 15.910 Euro und 19,7% Neuwagen Rabatt. Ab 2017 muss sich der X1 außerdem gegen neuen Skoda Kodiaq durchsetzen. Mehrere attraktive Autofinanzierungsoptionen können wir Ihnen ebenfalls anbieten, eine flexible Schlussraten-Finanzierung bspw. oder ein für Geschäftskunden besonders interessantes Auto Leasing.