BMW 5er Test: Wie viel Luxus darf es sein?
Der BMW 5er ist eines der beliebtesten Dienstfahrzeuge in Deutschland, den Chauffeur lässt aber kaum ein Besitzer ans Volant. Denn das Hochgefühl, einen Fünfer zu fahren, will jeder selbst genießen. Wir haben uns die 2013 aufgefrischte 6. Generation zum Test geholt um herauszufinden, in welcher Zusammensetzung der 5er den höchsten Genuss verspricht.
Limousine, Kombi oder GT?
Gleich zu Beginn wollen wir die Frage beantworten, in welchen Blechmantel der 5er vorzugsweise gekleidet werden soll. Zur Wahl steht neben der Limousine ein Kombi namens Touring und eine Mischung aus Limousine, Kombi und SUV, die die Bezeichnung Gran Turismo (GT) trägt. Gehen wir die Kür methodisch, sprich numerisch an: Der größte unter den 5ern ist der GT, der bei einem Radstand von fast 3,1 Metern kolossale 5.004 Millimeter in der Länge misst. Die Limousine und der Kombi teilen – etwas überraschend – dieselben Maße und sind sichtbar kleiner; bei einem Radstand von 2.968 Millimetern messen sie “nur” 4,9 Meter.
Für Fahrer, Copilot und Insassen bedeutet das: der GT bietet den meisten Platz; selbst die Fondpassagiere sitzen hier so freizügig und dank der exzellenten hinteren Sitze auch so bequem wie der Fahrer (ausdrücklich ausgenommen der Mittelsitz). Der Touring und die Limousine sind im Fond eine Nuance knausriger, von mangelnden Entfaltungsmöglichkeiten kann aber keine Rede sein.
Im Heck wendet sich allerdings dann das Blatt. Hier offeriert der 5er Touring mit 560 bis 1670 Litern den größten Gepäckraum, in der Limousine finden 520, im GT 500 Liter Platz. Hier wie dort kann durch das Umklappen der Rückbanklehne – möglich im Verhältnis 40:20:40 – der Laderaum mit einem Handgriff vergrößert werden, um wie viel, das bleibt jedoch BMWs Geheimnis. Bekannt ist aber, dass andere Vertreter der Mittelklasse mehr Gepäck verstauen können, bspw. die VW Passat Limousine mit 560 Litern oder der VW Passat Variant mit 603 bis 1.731 Litern.
Auf das interne Ranking der BMW-5er-Karosserien hat das aber keinen Einfluss. Der Touring ist die beste Wahl für all jene, die häufig viel Gepäck an Bord haben. In den anderen Fällen überzeugt die Limousine, der GT hingegen empfiehlt sich für die, die auf Extravaganz Wert legen und sie sich auch leisten können. Bei vergleichbaren Motoren ist der GT nämlich um rund 10.000 Euro teurer als die Limousine.
Basismodell vs. Luxury-Line
Die passende Form hätten wir damit gefunden, jetzt wollen wir uns um die Möblierung und die Extras kümmern. Dass BMW seinen Fünfer bereits ab Werk mit besonders hochwertigen Materialien verkleidet und diese mit geschickten wie sorgfältigen Hand verarbeitet, weiß man – und das darf man bei einem Listenpreis jenseits der 40.000 Euro auch erwarten. Der hochklassige Mittelklassler schmeichelt seinem Besitzer darüber hinaus auch mit einer eingängigen Bedienung über das iDrive-Bediensystem. Aus welchen Einzelbausteinen das System zusammengesetzt ist und wie vielfältig sich der Innenraum aufmöbeln lässt, dass hängt beim 5er dann vom gewählten Motor und der Ausstattungslinie ab.
Bei der Ausstattung gibt es neben dem Basismodell noch die Luxury-Line, die den 5er für 4.400 Euro auf 18-Zoll-Räder stellt und den Innenraum in eine edle Alu-Leder-Holz-Hülle kleidet. In puncto HiFi- und Sicherheitsausstattung ist allerdings bereits das Basismodell erlesen bestückt, etwa mit Bi-Xenon-Scheinwerfern, einer aktiven Motorhaube, einem 6,5 Zoll-Mulitmedia-Touchscreen und einer MP3-fähigen RDS-Audio-Anlage mit CD-Laufwerk. Für andere praktische Extras wie das Head-up-Display wird der Käufer extra zur Kassa gebeten, im Falle des Displays sind es bspw. 1.390 Euro.
Mit allerlei Zubehör aufwerten ließe sich auch das Fahrwerk, doch das ist bereits in der Standard-Fassung hervorragend und kombiniert agiles Handling und souveränen Federungskomfort. Das M-Sportfahrwerk für 420 oder die interaktiven Dämpfer für 1.300 Euro sind deshalb eine nette, aber kein notwendige Zugabe.
Vier, sechs und acht Zylinder?
Bleibt noch die Wahl des richtigen Motors, wobei man beim 5er diesbezüglich eigentlich nichts falsch machen kann. Die Gefahr, dass man ihn untermotorisiert, sie besteht jedenfalls nicht. Bereits die beiden Einstiegs-Aggregate, der 184 PS starke Vierzylinder-Turbobenziner 520i und der 143 PS starke Vierzylinder-Turbodiesel 518d, haben nämlich ein ebenso ruhiges wie spritziges Temperament. Zum Beweis: 7,9 respektive 9,7 Sekunden benötigen sie für den Spurt von 0 auf 100 km/h, wobei der Diesel mit einem NEFZ-Verbrauch von 4,5 Litern deutlich sparsamer unterwegs ist.
Nach oben hin sind dann kaum Grenzen gesetzt, weder bei den Otto- noch bei den Dieselmotoren, selbst wenn man die M-Modell außen vor lässt. Bei den Benzinern setzt der neue 550i mit 8 Zylindern, 4,4 Litern Hubraum und satten 450 PS dem Sortiment die Leistungskrone auf; bei den Selbstzündern gebührt diese Ehre dem 535d, der 313 PS und 630 Nm in den Vortrieb investiert. Allerdings kostet der 5er dann rund dreißig- bzw. zwanzigtausend Euro mehr.
Fazit: Der 5er BMW ist – egal ob als Limousine, Touring oder GT – ein hervorragendes Stück Ingenieurskunst, das weder hinsichtlich der Verarbeitung noch der Motorisierung Wünsche offen lässt. Die ausgewogenste Synthese aus Praxistauglichkeit, Fahrfreude und Preis bietet für uns der 218 PS starke 525d Touring Luxury Line mit Allrad (xDrive). Bei MeinAuto.de kostet er ab 49.926 Euro, 15% bzw. fast 8.800 Euro weniger als in der Herstellerliste. In der Basisversion gibt es den Touring bereits ab 36.267 Euro. Zum Vergleich: der VW Passat Variant kostet ab 19.693 Euro; der Audi A6 Avant inklusive 12,5% Rabatt ab 30.875 Euro. (nau)
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