Audi RS Q3 Test: Rassiger Sportler im SUV-Kleid
Wenn bei einem Audi RS drauf steht, dann ist RennSport drin. Das gilt für den A4, den A6 und seit November 2013 auch für den Q3. Mit dem neuen Q3 RS hat sich Audi – bzw. seine Tochter aus Neckarsulm, die quattro GmbH – die Leistungskrone in der kompakten SUV-Klasse gesichert. Wie sich das gekrönte Haupt fährt, zeigt unser Test.
Bärenstarker Turbobenziner mit 310 PS und 420 Nm
Will sich ein Audi das begehrte Kürzel RS verdienen, braucht er eines – er braucht eine kräftige Maschine. Die nehmen wir auch gleich zu Beginn ins Visier, mit leicht erhöhten Puls und einem unruhig Zucken im rechten Bein.
Bevor die Nerven aber mit uns durchgehen, wollen wir zunächst ganz nüchtern die Vitalwerte des RS-Aggregats durchackern, das sich im Audi TT RS und RS3 seine Sporen verdient hat. Der 2.5 TFSI verteilt seinen Hubraum auf 5 Zylinder und arbeitet mit einer Direkteinspritzung und einem Turbolader. Daraus fabrizieren die Ingolstädter Antriebs-Alchimisten dann 228 kW, sprich 310 PS, und 420 Nm maximales Drehmoment. Das liegt zwischen 1.500 und 5.200 Touren an und wird über eine hydraulisch aktivierte und elektronisch gesteuerte Lamellen-Kupplung auf vier 19-Zoll-Räder verteilt.
Das klingt angesichts der 1,7 Tonnen Lebendgewicht, die der Audi RS Q3 auf die Waage bringt, nach einer – gelinde gesagt – ausreichend kräftigen Motorisierung; und es ist auch deutlich mehr, als die Konkurrenz zu bieten hat. Der BMW X1 etwa kommt derzeit nicht über 245 PS, der Mercedes GLA nicht über 211 PS hinaus.
Die Einschätzung, dass der RS Q3 mehr als genug Kraft hat, betätigt sich auch beim ersten Tritt aufs Gaspedal: eindrucksvoll, wie der Testpilot hinzufügen möchte, sehr eindrucksvoll. Denn der RS Q3 stürmt explosiv aus dem Drehzahlkeller, drückt uns heftig in die edle Lederbestuhlung – und zieht bis zur maximalen Drehzahl von 6.800 Touren unvermindert vehement durch. Die Tachonadel springt dabei schon nach 5,3 Sekunden über die Hunderter-Marke, bei 250 km/h macht die Elektronik dem Vortriebsfest zwar ein Ende, doch man ahnt, dass noch mehr im 2.5 TFSI steckt. Akustisch nimmt sich der Turbokeiler innen allerdings sehr zurück, außen hört man am virilen Röhren jedoch sofort, wie viel Kraft im 2.5 TFSI steckt.
Zackige Automatik, tadelloses Handling
Bei der Vortriebs-Arbeit kongenial unterstützt wird der Turbobenziner vom siebenstufigen Doppelkupplungsgetriebe, das die Gänge wieselflink und ohne jedes Ruckeln wechselt. Die S tronic schaltet auf Wunsch auch manuell, sparsamer fährt der RS Q3 allerdings in der Automatikfunktion. Wobei sparsam vielleicht nicht das richtige Wort ist, sagen wir besser weniger verschwenderisch: immerhin zeigt uns der Bordcomputer am Ende des Tests – trotz serienmäßiger Start-Stopp-Funktion – einen Verbrauch von 11,4 Litern an. Doch wer penibel auf den Benzinverbrauch achtet, der ist beim RS Q3 ohnehin an der falschen Adresse.
Richtig ist hingegen, wer ein ausgezeichnetes Fahrwerk sucht. Das kompakte SUV ist straff auf McPherson-Federbeinen und ein Einzelradaufhängung gelagert, wedelt leichtfüßig wie ein Allrad-Sportler durch die Kurven und neigt dabei – untypisch für einen mobilen Hochsitz – nur unwesentlich zum Untersteuern. Gegängelt wird der RS Q3 über eine hochpräzise, elektromechanische Servo, die ihre Unterstützung dem Tempo anpasst; und vier wuchtige, innenbelüftete Scheibenbremsen, die bereits den RS5 in Zaum halten.
Erstaunlicher als das agile Handling ist für uns aber die Tatsache, dass trotz der straffen Abstimmung der Komfort nicht verloren geht. Wer mit dem RS Q3 längere Strecken zurücklegen will, der wird das zu schätzen wissen.
Höchste Verarbeitungsqualität, mäßiges Platzangebot
Und was kann ein kompakter SUV mit einem Listenpreis von knapp 55.000 Euro noch bieten? Ein luxuriöses Interieur beispielsweise. Im Audi RS Q3 sind Karbon, Alu, hochwertige Kunststoffe und feinstes Leder von Meisterhand zu einem so hochwertigen und wohldurchdachten Innenraum verwoben, wie er sonst nur in der Oberklasse zu finden ist. Gestört wird das hochklassige Ambiente indes durch die vergleichsweise knappen Platzverhältnisse, bei denen der RS seine Abstammung vom Q3 nicht verbergen kann. Vor allem im Fond ist das Raumangebot bescheiden, ein Umstand, der sich beim mühsamen Einsteigen bereits ankündigt. Und ein Gepäckvolumen von 356 bis 1.261 Liter ist zwar guter Durchschnitt, aber nicht außergewöhnlich.
Fazit: Wer ein SUV sucht, das durch die Kurven tanzt wie ein Roadster, auf der Autobahn jedem Sportwagen die Stirn bietet und über einen Innenraum auf Oberklassen-Niveau verfügt, hat es mit dem Audi RS Q3 gefunden. Die erlesene Kombination aber kostet ihren Preis, auf MeinAuto.de beginnt der bei 48.049 Euro, das sind 12,95% Rabatt auf den Listenpreis von 54.600 Euro. Zum Vergleich: ein vergleichbar motorisierter Audi Q7 startet bei 46.153 Euro, die mit 245 PS wesentlich schwächer motorisierten Modelle BMW X1 xDrive 28i und VW Touareg Exclusive bei 38.904 bzw. 47.473 Euro. (nau)
Übrigens: Beim Kauf des Audi RS Q3 können sie ebenso wie bei den anderen Neuwagen auf MeinAuto.de auf mehrere günstige Finanzierungsmöglichkeiten zurückgreifen, etwa einen klassischen Autokredit oder eine lukrative Schlussraten-Finanzierung.