Audi A6 Avant 3.0 TDI Quattro (2014) Test: noch mehr Biss für den Oberklassenkombi
Willkommen in der Oberklasse – willkommen im modellgepflegten Audi A6! Den dürfen wir Ihnen heute in einer besonderen Zubereitungsart servieren, in sieben bis acht Gängen und begleitet von drei Litern feinstem Dieselgebräu. Wie das Gericht mit dem Namen Audi A6 Avant 3.0 TDI Quattro mundet, haben wir in unserem ausführlichen Test erprobt.
Dreiliterturbodiesel – einfach oder doppelt aufgeblasen
Seit September dieses Jahres haben die Ingolstädter dabei vier neue Geschmacksrichtungen für den Audi A6 Avant 3.0 TDI Quattro auf der Karte stehen: die alten Dreiliter-Sechszylindermotoren wurden gestrichen und durch neue, Euro-6-fitte Modelle ersetzt. Der Basis-Dreiliterturbo hat jetzt 218 anstatt wie bisher 204 PS, serienmäßig portioniert wird die Kraft weiterhin von der butterweichen 7-Gang-S tronic, der Quattro-Variante hat Audi aber noch zusätzlich 100 Nm Drehmoment spendiert. Satte 500 Newtonmeter wuchtet der “schwächste” 3.0 TDI damit jetzt zwischen 1.250 und 3.000 Touren auf die Kurbel – und demensprechend vehement setzt sich der fast zwei Tonnen schwere A6 Avant auch in Bewegung: schon nach 6,8 Sekunden ist bspw. der Hunderter Geschichte.
Wem dieses Einstiegsmenü noch zu wenig Biss hat, dem bleiben zwei Optionen: Entweder begnügt er sich mit der auf 272 PS aufgedrehten “Einturbo”-Variante, die dank 580 Nm den Standardsprint in 5,7 Sekunden erledigt und bei 250 km/h Spitze abregelt. Oder er wählt eine der beiden besonders scharf gewürzten und scharf tönenden Biturbo-Versionen, die in der Spitze mit 650 Nm an der Kurbel drehen. Der mit 320 PS marginal schwächere Biturbo darf sich dabei wegen seines hochwirksamen Stickoxidkatalysators mit dem Titel “clean diesel” schmücken; die 326 PS starke Fassung trägt indessen den Zusatz “competion”. In der Fahrleistung unterscheiden sich die beiden dabei kaum: bei 250 km/h wird abgeregelt, der Standardsprint ist in 5 Sekunden ad acta gelegt; und nach knapp 9 Sekunden sind wir bereits mit 130 km/h unterwegs.
Audi A6 Avant: stets richtig eingestellt
Trotz dieser fantastischen Fahrleistungen sollen sich die beiden mit sechs bis sechseinhalb Litern zufrieden geben. Im Alltag bleiben diese Werte freilich Fiktion, da nützen all die Spritspartechnologien und die exzellent arbeitende, nagelneu 8-Gangautomatik nichts. Wenn wir uns von der enormen Kraft und Drehfreude der Topdiesel nicht zur übermäßigen Tempobolzerei verleiten lassen, dann kommen wir im Schnitt aber mit etwas weniger als 9 Litern aus. Der 218 PS starke 3.0 TDI begnügt sich mit rund einem Liter weniger. Betreibt man die Dreiliter-Kraftbolzen im Fahrmodus „Efficiency“ lässt sich der A6 Avant sogar mit 6 bis 7 Litern kutschieren; auf haarsträubende physische und akustische Fahrgenüsse muss man dann allerdings weitgehend verzichten.
Das aber wäre wirklich schade, denn der A6 Avant hat auch fahrdynamisch Oberklassiges zu bieten. Dem war aber auch bisher schon so, weshalb Audi das Fahrwerk nicht angetastet hat: der A6 Avant trägt damit dank der fünf verschiedenen Fahrmodi auch weiterhin fünf verschiedene Fahrdynamik-Persönlichkeiten in sich, besonders sanft zum Beispiel im bereits erwähnten “Comfort- und Efficiency”-Modus; oder besonders sportlich im “Dynamik”-Modus, in dem die Federung des A6 auf hart und die Auspuffsoundanlage auf Heavy Metal macht. Ob schnurstracks gerade aus oder elegant durch die Kurve, ob hart wie ein Brett oder weich wie eine Sänfte, der Audi A6 Avant beherrscht alle Gangarten bravourös. Der permanente Allradantrieb, die ausgezeichnete Bremsanlage und die vielen Fahrsicherheitsassistenten gewährleisten zudem, dass die Pferde nicht mit uns durchgehen.
Erste Klasse – fußfrei
Wer sich dann von der vergnüglichen Rennerei erholen will, der ist im edlen Innenraum des A6 bestens aufgehoben. Wie gewohnt ist hier alles vom Feinsten, von den Materialien über die Verarbeitung bis hin zum Raumangebot. Nachholbedarf gab es beim Infotainmentsystem – und bei dem hat Audi auch nachgelegt. Die Musik-Streaming-Möglichkeiten sind jetzt auf einem Niveau, das einer Soundanlage von Bang & Olufsen geziemt; und auch das Stauwarnsystem ist endlich auf dem letzten Stand der Technik. Am Ende finden wir aber doch noch etwas, in dem der neue A6 der Konkurrenz teils hinterherhinkt, nämlich das Stauraumvolumen. Mit 565 bis 1.680 Litern passt in den Kofferraum des Audi zwar gleichviel Gepäck wie in den 5er Touring von BMW. Ein VW Passat Variant verstaut allerdings 603 bis 1.731 – und das E-Klasse T-Modell gar 695 bis 1.960 Liter.
Fazit: Der neue Audi A6 Avant zeigt sich optisch kaum verändert, im Innenraum und unter der Motorhaube aber deutlich verbessert. Vor allem am Diesel-Prunkstück, dem 3.0 TDI, haben die Ingolstädter gefeilt und nicht nur den Verbrauch reduziert, sondern auch die Leistung erhöht. In der Basisvariante leistet er nun 218, in der Biturbo-Topvariante gar 326 PS. In dieser kostet er bei MeinAuto.de ab 56.035 Euro, gut 20% respektive fast 14.000 Euro weniger als in der Herstellerliste. Mit dem 218 PS starken 3.0 TDI startet der A6 Variant bei 40.055 Euro, rund 22% bzw. 11.200 Euro günstiger als gelistet. (nau)
In unserem Autohaus online finden Sie aber auch zahlreiche Alternativen zum A6 Avant, ebenfalls mit hohen Rabatten. So kostet der BMW 5er Touring bei uns ab 35.885 Euro, das T-Modell der Mercedes E-Klasse gibt es ab 40.473 Euro und 9%, den Peugeot 508 RXH ab 31.178 Euro und 25% Neuwagen Rabatt. Auch bei der Autofinanzierung bieten wir Ihnen eine große Auswahl, von der günstigen Schlussratenfinanzierung bis hin zum attraktiven Auto Leasing.