Audi A3 Sportback TDI Test (2016): Haben die Diesel das Sparen verlernt?
Im Motorenregal des Audi A3 kam es Ende 2015 zu einer Revolution. Die Dieselmotoren mussten den Sparmeistertitel „ultra“ endgültig an einen Benziner abgeben. Da fragt man sich naturgemäß: Wenn jetzt Ottomotoren auch noch sparsamer sind, gibt es überhaupt noch einen Grund, Selbstzünder zu fahren? Eine Antwort darauf geben in unserem Test der 150 PS starke 2.0 TDI und die viertüriger A3-Variante, der Sportback.
2.0 TDI: Kraft, Laufruhe & ein spürbares Turboloch
Begonnen hat der Umsturz in der Hierarchie des A3-Motorenregals im April 2014. Damals drängt sich ein 1,4 Liter großer Benziner mit Zylinderabschaltung, der 1.4 TFSI COD, ins Rampenlicht: Als erster Audi-Benziner hatte er sich die begehrte Effizienzauszeichnung „ultra“ verdient. Bis dahin war diese Ehre allein den Selbstzündern vorbehalten geblieben. Und Ende 2015 kam es dann, wie es kommen musste. Der junge, ehrgeizige Aufsteiger stieß den alten Sparmeister vom Thron, namentlich den 110 PS starken 1.6 TDI ultra. Der Meistertitel ist für die Selbstzünder damit verloren, die Gesetze der Physik aber haben sich deshalb nicht plötzlich geändert. Der Dieselkraftstoff hat weiterhin einen höheren Brennwert als Benzin – und er verbrennt nach wie vor effizienter.
Der 2.0 TDI will das in unserem Test beweisen, wobei er praktischerweise gleichviel PS erzeugt wie der 1.4 TFSI COD: nämlich 150. Dazu kommen beim turbogeladenen Vierzylinderdiesel mit Common-Rail-Einspritzung zwischen 1.750 und 3.000 U/min maximal 340 Nm Drehmoment. Damit sollte der Selbstzünder dem Audi eigentlich kräftig einheizen können – und in der Tat: Der 1.380 Kilogramm schwere Kombi fährt sich mit dem 2.0 TDI erfreulich lebendig. Nur 8,7 Sekunden dauert z.B. der Standardsprint und auf der Autobahn kann man dem Diesel bis zu 218 Stundenkilometer entlocken. Überzeugt hat uns außerdem die Kraftentfaltung in den höheren Gängen der ausgezeichnet abgestimmten, serienmäßigen 6-Gang-Schaltung. Nur eine kleine Schwäche müssen wir dem Selbstzünder attestieren. Unter 1.700 Touren fällt er in ein vergleichsweise tiefes Turboloch, aus dem er nur sehr sprunghaft wieder herauskommt – d.h. beim Anfahren ist Feingefühl gefragt. Gut, dass der Vierzylinderdiesel davon dank seiner ausgezeichneten Laufruhe mehr als genug versprüht.
Der Effizienzstreit & die Komfortfrage
An der Leistung des 2.0 TDI gibt es also kaum etwas auszusetzen. Doch wie sieht es mit der Effizienz aus? Diese Frage wird am besten der direkte Vergleich mit dem 1.4 TFSI COD beantworten. Der 150 PS starke 2.0 TDI verbrennt in der sparsamsten Konfiguration – d.h. mit dem 6-Gang-Getriebe und Frontantrieb – laut Norm auf 100 Kilometer 4,1 Liter; und er stößt pro Kilometer 104 Gramm CO2 aus (mit 6-Gang-Stronic sind es 4,5, mit Allradantrieb 4,8 Liter). Im Test ermitteln wir einen Schnitt von 5,9 Litern. Kann da der 150 PS starke 1.4 TFSI COD ultra, der fast identische Fahrleistungen aufweist, mithalten? Nein, trotz „ultra“-Abzeichen kann er das nicht. Sein Normverbrauch liegt bei 4,8 Litern bzw. 112 Gramm CO2, der Testverbrauch bei 6,5 Litern. Damit wissen wir, dass die Gesetze der Physik auch von Audi nicht außer Kraft gesetzt wurden. Ein Dieselmotor ist bei vergleichbarer Leistung immer noch sparsamer als ein Benziner. Für diesen Effizienzvorsprung muss allerdings weiterhin ein größerer technischer Aufwand betrieben werden; ein Aufwand, der sich unweigerlich auf den Preis schlägt. Und so ist der Ultra-Benziner am Ende um satte 3.100 Euro günstiger als der Zweiliter-Diesel.
Damit der 2.0 TDI diesen Mehrpreis hereinwirtschaften kann, muss man pro Jahr rund 20.000 bis 30.000 Kilometer abspulen. Zum Glück unterstützt der A3 Sportback das Vielfahren aus Leibeskräften. So fährt und federt der Viertürer dank seines um gut drei Zentimeter verlängerten Radstandes deutlich souveräner als die Limousine. Der Sportback überzeugt aber nicht nur auf der Langstrecke, er eignet sich ebenso gut für die sportliche Spritztour. Das geringe Gewicht, das straff ausgelegte Fahrwerk und die präzise elektro-mechanischen Lenkung zirkeln den Audi agil um jede Kurve. Da sich die Lenkunterstützung zudem der Geschwindigkeit anpasst, spürt man selbst bei kräftigen Gasschüben in den unteren Gängen kaum ein Ziehen am Lenkrad. Das kräftige Ziehen bleibt den ausgezeichneten Bremsen vorbehalten, die den Sportback aus Tempo 100 bereits nach knapp 35 Metern einbremsen.
Mit dem Audi TDI ultra 1.500 km ohne tanken:
A3 Sportback: viel Platz & höchste Qualität
Der Audi A3 Sportback kann aber mehr, als nur komfortabel und flott unterwegs sein. Bereits ab Werk werden die Insassen mit einem großzügigen Platzangebot und einer besonders hochwertigen Verarbeitung verwöhnt; ab der „Ambition“-Ausstattungslinie umschmeicheln Sportsitze die Hüften von Fahrer und Beifahrer. In puncto Verarbeitungsqualität ist Audi der Konkurrenz also nach wie vor einen Schritt voraus. Die Bedienung des Multimediasystems geht beim Premiumgegner aus München aber noch etwas leichter von der Hand; überdies fehlen uns im A3 Ablagemöglichkeiten. In puncto Stauraumvolumen gibt es aber nichts zu bemängeln. 380 bis 1220 Liter sind etwas mehr als im 1er BMW (360 bis 1.200) und der A-Klasse von Mercedes (341 bis 1.157 Liter).
Fazit zum Stuttgarter Kombi
Der Audi A3 Sportback beweist mit dem 150 PS starken 2.0 TDI, dass den Selbstzündern noch lange nicht das letzte Stündchen schlägt. Denn Titel „ultra“ mögen die Diesel verloren haben, ihren spritsparenden Charakter aber haben sie sich erhalten. Auf MeinAuto.de startet der Sportback mit dem 150 PS starken 2.0 TDI ab einem Preis von 24.108 Euro, also 17,3% bzw. knapp 5.000 Euro günstiger als beim Autohändler ums Eck. (nau)
In unserem Autohaus online finden Sie darüber hinaus noch viele andere, preisgünstige Alternativen zum A3 Sportback: Etwa den BMW 1er ab 18.724 Euro und 21,6% Neuwagen Rabatt, den Opel Astra ab 14.031 Euro und 21,6%; oder den Seat Leon ab 14.641 Euro. Dabei haben Sie auch die Wahl zwischen verschiedenen Optionen der Autofinanzierung, vom niedrig verzinsten Autokredit bis hin zum attraktiven Auto Leasing.
Das MeinAuto.de Automagazin
Sie interessieren sich für Autos und besonders für Neuwagen? Folgen Sie uns auf Facebook, Google+ oder Twitter! Dort finden Sie regelmäßig unsere neusten Testberichte und Ratgeber und die Neuigkeiten der Hersteller.