Audi A3 Sportback 2.0 TDI Test: Topdiesel findet Topqualität
Seit Februar 2013 ist auch der neue Audi A3 – unter dem Namen Sportback – als Fünftürer zu haben. Das freut die Kunden, denn drei von vier entscheiden sich für diese Variante des kompakten Ingolstädters. Mitte des Jahres schickte Audi dann gleich einen weiteren Grund zur Freude hinterher – und zwar in Form des neuen Topdiesels 2.0 TDI mit 184 PS. Wir haben den A3 Sportback mit diesem Dieselkraftprotz jetzt einmal kräftig die Sporen gegeben. Neben unseren Eindrücken gibt es die Preise und wer das Auto kaufen möchte, kann im Internet Geld sparen.
2.0 TDI – endlich ansatzlose Dieselpower?
Wie sich der neue Herr im A3-Selbstzünderring schlägt, lässt sich wohl am besten einschätzen, wenn man sich noch einmal die Arbeitsweise des 170 PS starken Vorgängers ins Gedächtnis ruft. Der fiel nämlich vor allem durch ein unharmonisches Einsetzen des Turboladers auf, weshalb er beständig mit einem mäßigen Ansprechverhalten zu kämpfen hatte. Mit dem 184 PS und 380 Nm starken Nachfolger, der ausschließlich dem Sportback vorbehalten ist, gehören derlei Vortriebsverzögerungen jedoch der Vergangenheit an: denn der Zweiliter-Vierzylinder stürmt nun kraftvoll und trotzdem stets geschmeidig aus dem Drehzahlkeller: so beschleunigt der A3 Sportback mit Vorderradantrieb und 6-Gang-Hanschaltung bspw. in 7,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h; mit permanentem Allradantrieb und 6-Gang S tronic gelingt dieselbe Übung – trotz 100 kg Zusatzgewicht – sogar in 6,8 Sekunden.
In diesen überall spür- und hörbaren Qualitätssprung haben Audis Motoreningenieure viel Zeit und Arbeit investiert: etwa in einen neuen Abgasturbolader mit variabler Turbinengeometrie (VGT), der für den feinfühligeren Turboeinsatz verantwortlich ist; oder in eine deutlich verringerte Kolbenreibung, welche die Laufruhe des Motors besonders hoch schweben lässt.
Neben der Leistungsverbesserung hatten die Techniker aber auch eine Reduktion des Schadstoffausstoßes im Visier. Unter dem Begriff “ultra low emission system” haben sie ein mehrstufiges Reduktionssystem entwickelt, das im 2.0 TDI mit Hilfe eines Oxidations-Katalysators, eines wartungsfreien Rußpartikelfilters und eines DeNOx-Katalysators den Schadstoffausstoß markant verringert. Der 2.0 TDI clean diesel genügt somit bereits der EURO-6-Abgasnorm und bläst pro Kilometer maximal 129 Gramm Kohlendioxid in die Luft. Der Dieselverbrauch lag in unserem Test im Schnitt knapp unter 6 Liter.
Sportback wie sportlich
Der neue Topdiesel impft dem A3 Sportback – ob aus dem Stand oder im Zwischenspurt – also jene Sportlichkeit ein, die im Namen bereits anklingt. Das Fahrwerk greift diese Ausrichtung auf und macht aus dem kompakten Ingolstädter gemeinsam mit der elektromechanischen Servolenkung, dem reduzierten Gewicht, dem zackigen Getriebe und dem sensibel eingreifende ESP einen flotten Sportler, der den Fahrer vor allem in Kurven strahlen lässt. Trotz der sehr sportlichen Auslegung ist der Sportback bereits mit dem Standardfahrwerk feinfühlig genug, um jede straßenbautechnische Unzulänglichkeit anstandslos zu kaschieren.
A3 – edel und geräumig
Der A3 Sportback kaschiert aber nicht nur Fahrbahnmängel mit Bravour, sondern auch die ein oder andere optische Unebenheit, die der neuen A3 Limousine eignen. Für unser Auge jedenfalls hat der A3 Sportback dank der größeren Fahrzeuglänge, des weiteren Radstandes und des dritten Seitenfensters die harmonischeren Proportionen. Die Windschlüpfrigkeit scheint das allerdings nicht verbessert zu haben: in puncto Luftwiderstand ist der A3 auch als Sportback mit einem cw-Wert von 0,31 weit von den Topwerten in der Kompaktklasse entfernt.
Dafür aber gibt es im Innenraum Platz und Raum in Hülle und Fülle, auch auf der Rückbank, wo sich der längere Radstand wohltuend in mehr Freiraum für Knie und Kopf bemerkbar macht. Dahinter befindet sich ein mit 380 bis 1.220 Litern Fassungsvermögen ebenfalls wohlbemessener Kofferraum, der bei umgelegter Rückbanklehne eben ist. Dank der weiten Ladeluke kann er lackschonend beladen werden, viel Variabilität bietet der Stauraum allerdings nicht.
Bleibt noch das Cockpit, in dem unsere Augen durchgehend von besonders hochwertigen Materialien und einer feinsäuberlichen Verarbeitung verwöhnt werden. Zudem stellte uns die Bedienung des A3 nie vor unlösbare Probleme, auch die des umfangreichen Infotainment-Systems nicht, das nun jeden, der möchte, immer auf dem neuesten Facebook- oder Twitter-Stand hält.
Wir allerdings klinken uns noch einmal aus und genießen mit dem Sportback 2.0 TDI freudestrahlend die ein oder andere weitere Runde durch die malerische und kurvenreiche Herbstlandschaft. Die Kosten für dieses hohe Vergnügen halten sich dabei durchaus im Rahmen: den neuen Audi A3 Sportback 2.0 TDI mit Vorderradantrieb und 6-Gang-Getriebe gibt es bspw. bei MeinAuto.de ab 26.233 Euro; das Allradvergnügen mit der 6-Gang S tronic ab 29.564 Euro. (nau)