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VW Tiguan R-Line im Test (2018): was kann das elegante Sport-Tuning?

Der zweite Trieb aus dem kompakten SUV-Stamm der Wolfsburger gedeiht prächtiger als der erste: die Verkaufszahlen steigen und steigen. Mit der Zahl der Modelle aber steigt auch das Bedürfnis vieler Kunden, sich mit dem eigenen Exemplar von der Tiguan-Masse abzuheben. Eine Möglichkeit der Veredelung und Individualisierung ist das sportlich-elegante „R-Line“-Ausstattungspaket. Ob es dem Tiguan das gewisse Etwas verleiht, sehen wir uns im Test an.

Inhalte des Testberichts zum VW Tiguan R-Line:

  1. Zum Testbericht
  2. Technische Daten (als Tabelle)
  3. Konkurrenzmodelle
  4. Unser Fazit mit Sternebewertung

R-Line: Tiguan-Feinschliff in zwei Etappen

vw-tiguan-aussen-vorneDer Erfolg hat viele Facetten, auch negative. Zum einen steigt mit ihm die Erwartungshaltung und zum anderen die Motivation der Konkurrenz. Über kurz oder lang kann es sein, dass das Angebot von der Stange nicht mehr ausreicht, um die Kunden bei der Stange zu halten. Die Lage spitzt sich zu, wenn dem Platzhirsch ein neuer, kräftiger Widersacher erwächst. Für den VW Tiguan ist es momentan das erste Kompakt-SUV aus dem Hause Volvo, der XC40. Er tritt in der Topausstattung „R Design“ besonders elegant und exklusiv auf – und zieht  viele neugierige Blicke auf sich. Doch der Tiguan lässt sich nicht hetzen. Voller Vertrauen auf seine Qualitäten stellt er sich den Herausforderern mit dem „R-Line“-Tuning entgegen: dem jüngsten Emporkömmling gleichermaßen wie der eingesessenen Mitbewerberschaft – vom Nissan Qashqai über den Ford Kuga bis zum Audi Q3. Das Tuning wird in zwei Varianten angeboten. In der abgespeckten Spielart des „R-Line Exterieur“-Pakets und in der Vollversion „R-Line“. Die Unterschiede? Rund 800 bis 1.000 Euro und die Länge der Extra-Liste.

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Bevor der geneigte Kunde bei einer der beiden „R-Line“-Ausprägungen das Häkchen machen kann, muss er sich zuvor allerdings für die mittlere Ausstattung „Comfortline“ entscheiden. Wer die Topausstattung „Highline“ wählt, erhält das „R-Line“-Upgrade zum vergünstigten Preis. Zurück zur Basis. Der Tiguan Comfortline kann mit einer Vielzahl nützlicher, optischer und komfortabler Extras aufwarten – ganz abgesehen von den modernen Sicherheits- und Assistenzsystemen. Installiert sind unter anderem eine wärmeschutzverglaste Front- und Heckscheibe sowie ebensolche Seitenscheiben, eine Mittelkonsole vorne und hinten; zudem eine asymmetrisch umklappbare respektive längs verschiebbare Rückbank mit einer Durchlade-Möglichkeit. Die Vordersitze sind als Komfortstühle mit Lendenwirbelstützen ausgestattet; hinten kommen praktische Klapptische für die Kinder und unten ordnungsfördernde Schubladen hinzu. Die multimediale Aufbereitung und Unterhaltung obliegt einerseits der mehrfarbigen „Premium“-Multifunktionsanzeige; und andererseits dem Radio „Composition Colour“: mit 8 Lautsprechern, 17-Zentimeter-Farbtouchscreen, MP3-Radio und eine SD-Kartenslot. Außen glänzt der Tiguan Comfortline mit 17-Zoll-Leichtmetallfelgen („Tulsa“), Chromleisten und einer schwarzen Dachreling.

R-Line-Pakete: Optik und Komfort im Fokus

vw-tiguan-aussen-vorne-rechtsMit dieser Ausstattung werden viele zufrieden sein; andere mögen sich mehr Verve und Exklusivität wünschen. An diese Kundenschicht richtet sich das „R-Line“-Tuning. In seiner Grundform peppt das – 2.545 bzw. 1.950 Euro teure „R-Line Exterieur“-Paket – das kompakte Wolfsburger SUV außen auf. Aus den biederen 17- werden stilvolle 19-Zöller im metallic-grauen „Sebring“-Design. VW zieht darauf 255er Niederquerschnittreifen mit einem speziellen Pannenschutz für Durchstiche auf (Selbstversiegelung „AirStop“); entsprechend entfällt das Reifenreparaturset. Ein so elegantes Radwerk muss naturgemäß besonders gegen Diebstahl geschützt werden: die Aufgabe der Radmuttern-Sicherung. Die notwendigen Radhausverbreiterungen lassen den Tiguan ganz natürlich muskulöser erscheinen – ebenso wie die kräftigeren Stoßfänger und Schweller. Der in der gewählten Wagenfarbe lackierte Dachspoiler sorgt für die sportliche Note. Die breiten und niedrigen Patschen lassen den Crossover aber nicht nur hochwertiger aussehen – er liegt auch satter auf der Straße, gerade in Kurven. Für ein SUV produziert der Tiguan erfreulich wenig untersteuern. Zugleich federt er eine Spur straffer.

Die im Testwagen verbauten optionalen Adaptiv-Dämpfer (DCC für 1.000 Euro) und die serienmäßige Fahrprofilauswahl gleichen den geringeren Dämpfungseffekt der niederen Pneus elegant aus. Kurzum: Der Federungskomfort und die Fahrstabilität sind auch mit den 19-Zöllern 1A. Außen wäre der Tiguan damit elegant herausgeputzt, es fehlt noch der Feinschliff fürs Interieur. Den besorgt das „R-Line“-Paket, das 3.620 bzw. 2.770 Euro kostet. Zusätzlich zu den besagten Exterieur-Extras ziehen mit ihm vorne die so genannten „Top-Komfort“-Sitze ein. Sie geben mehr Halt und sind mit einem feineren Stoff bezogen: die Mittelbahnen mit dem magnetitgrauen Stoff „Race“; die Wangen mit der anthrazitgrauen Microfaser „San Remo“ (verziert mit kristallgrauen Ziernähten). Die Außenwangen, die Kopfstützen, die Mittelarmlehnen und die Türverkleidungen schmückt ein Wildleder-Imitat; gegen Aufpreis kann es auch gegen echtes Leder ausgetauscht werden.

Tiguan: SUV-Tugenden top, Motoren mit Norm-Rückstand

vw-tiguan-aussen-hintenAbgerundet wird das Interieur-Tuning mit Sportpedalen in gebürsteter Edelstahloptik, Alu- Einstiegsleisten mit „R-Line“-Logo, Textilfußmatten samt Ziernähten, Dekoreinlagen in „Black Lead Grey“; und mit einem Leder-Multifunktions-Sportlenkrad, das sich dank seiner ergonomischen Griffmulden fein angreift. Mit diesen Extras hebt sich der Tiguan optisch endgültig von der Masse ab. Beim Rest kann er getrost auf seine Basistugenden bauen, die in ihrer Stimmigkeit und Fülle ebenfalls herausragen. Das gilt für das exzellente Platz- sowie Stauraumangebot, für die Sicherheits- sowie Assistenz-Ausstattung – und für die Verarbeitungsqualität respektive die Bedienlogik. Dass der Kunde für viele der gebotenen Extras zusätzlich in die Tasche greifen muss, ist längst Usus im SUV-Segment der unteren Mittelklasse. Eine ungewöhnliche Schwäche leistet sich der Tiguan gegenwärtig aber: die Motoren. Den Antrieben mangelt es zwar weder an Laufkultur noch an Tatkraft. Allerdings hinken sie in Bezug auf die Verbrauchs- und Abgasklassifizierung hinterher.

vw-tiguan-aussen-seiteVW tut sich mit der Umstellung vom alten NEFZ- auf das neue WLTP/RDE-Messverfahren schwerer als die Konkurrenz. So schafft momentan kein einziges der Tiguan-Aggregate die ab 01. September 2019 für Neuwagen geltende Abgasnorm Euro 6d-temp. Für sich genommen wäre das kein Problem: Kontrahenten wie der XC40, der X1 oder der Ford Kuga indes sind längst mit Euro-6d-temp-Motoren unterwegs. Und in Wolfsburg scheint man selbst mit der ab diesem September geltend Norm Euro 6c seine liebe Müh‘ und Not zu haben. Ein erster Benziner mit Ottopartikelfilter – notwendig zur Erfüllung dieser Norm – betrat erst kürzlich die Tiguan-Motorbühne: namentlich der 1.4 TSI ACT mit 150 PS und in Kombination mit dem 6-Gang-Schaltgetriebe (Kraftstoffverbrauch Benzin: 5,8 Liter auf 100 km, 132 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Da kann die Devise nur lauten: Gas geben und den Abgasausstoß auf Vordermann bringen.

Technische Daten des VW Tiguan

PS-Anzahl: min. 115 PS max. 240 PS
kW-Anzahl: min. 85 kW max. 176 kW
Antriebsart: 4×4-Antrieb oder Frontantrieb
Getriebeart: Manuell oder Automatik
Kraftstoffart: Benzin oder Diesel
Verbrauch (kombiniert): min. 4,7 l/100km max 7,7 l/100km
CO2-Emission: min. 123 g/km max. 177 g/km
Effizienzklasse: min. A max. D
Abgasnorm: Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette)
Listenpreis: ab 29.025,00 Euro
Stand der Daten: 14.08.2018

Konkurrenzmodelle

In unserem Autohaus tummeln sich unter den preiswerten Neuwagen auch viele Tiguan-Konkurrenten – mithin ein SUV wie der Jaguar E-Pace ab 33.271 Euro und 19,8%, der Volvo XC40 ab 25.567 Euro und 21,0%; oder der BMW X1 ab 27.038 Euro und 18,2% Neuwagen Rabatt. Diverse interessante Möglichkeiten der Finanzierung geben unserem Angebot den letzten Schliff: ein heißer Tipp ist bspw. unser attraktives Autoleasing

Fazit zum VW Tiguan R-Line Test

MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Das „R-Line“-Paket verwandelt den VW Tiguan II von einer hochqualifizierten grauen Maus in eine strahlkräftige Führungskraft: mit Stil, Verve und Esprit. Die hervorragenden Grundtugenden wie das ausgedehnte Platzangebot und die große Variabilität bleiben. Leider gilt das auch für die Schwäche bei den Motoren, die in puncto Abgasnorm aktuell nicht auf dem Niveau der Konkurrenz sind. Bei MeinAuto.de startet das VW-Crossover in der – für die R-Line notwendigen – „Comfortline“ ab 27.220 Euro, 25,4% oder umgerechnet nahezu 9.100 Euro unter dem Listenpreis.
4 von 5 Punkten

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