VW T-Roc R 2020 im Test: Golf-SUV wird dank 300 PS zum Racer
Noch hat der T-Roc nicht den Status des VW Golf erreicht – doch das 2017 eingeführte Kompakt-SUV macht sich. Bestes Indiz ist die stetige Erweiterung der Karosserie-Varianten. Im Modelljahr 2020 stehen neben dem gewöhnlichen SUV ein Cabrio-Crossover und ein Renn-Sport-Utitlity-Vehicle auf dem Asphalt. In unserem Test gibt heute der rennsportliche VW T-Roc R Gas. Ein Testbericht.
Inhalte des Testberichts zum VW T-Roc R:
2.0 TSI treibt den T-Roc in weniger als 5 Sekunden auf 100 km/h
Mit einer Länge von 4,26 Metern platziert sich der T-Roc zwischen dem T-Cross und dem Tiguan – und er liegt exakt im Größenbereich des VW Golf, der klassischen VW-Limousine. Diese Ähnlichkeit hat ihm mancherorts den Spitznamen Golf-SUV eingebracht. Im 2020er-Modelljahr sind die beiden nun um eine Gemeinsamkeit reicher. Wie der Golf tritt der T-Roc fortan in einer betont sportlichen und kraftvollen Version an. Die GTI-Zwischenstufe überspringt das SUV; stattdessen reiht es sich als T-Roc R 4Motion direkt in die kleine Reihe der 300-PS-Kompaktsportler ein. In der ist er erstaunlicherweise nicht das einzige Crossover, da die Tochter aus Ingolstadt den gleichstarken Audi SQ2 ins Rennen schickt. Alle drei kompakten Sportler aus dem Hause VW werden dabei vom gleichen Motor angetrieben: dem Vierzylinder-Turbobenziner 2.0 TSI mit 300 PS und 400 Nm Spitzendrehmoment (Kraftstoffverbrauch: 7,7 Liter auf 100 km, 176 g/km CO2 und Energieeffizienzklasse B). Mit der sonor klingenden Zweilitermaschine spurtet der 1.575 Kilo schwere T-Roc in unter 5 Sekunden von 0 auf 100 – und in der Spitze leichtfüßig auf 250 km/h, wo er elektronisch gezügelt wird.
Zwischen diesen beiden Grenzen liegt ein ganzes Fahrspaßreich. VWs Ingenieure haben das Brenn- und Einspritzverfahren der 150 Kilo leichten Ottomotors optimiert: auf ein direkteres Ansprechverhalten und eine dynamische Kraftentfaltung hin. Die Einlass- und Auslassnockenwelle passen sich variabel an die Last an. So ist garantiert, dass auch bei Teillast die vier Brennkammern optimal gefüllt sind; und der Turbolader ideal angeströmt wird. Außerdem baut der Abgasturbo seinen Maximaldruck von 1,4 bar besonders schnell auf: da das Überdruckventil elektronisch in Sekundenbruchteilen exakt gesteuert werden kann. Ein tiefes Turboloch kennt der Vierzylinder-Benziner deshalb nur vom Hörensagen. Ab rund 1.500 Touren ist bereits spürbar Druck im Kessel, das maximale Moment liegt zwischen 2.000 und 5.200 Touren an; Schluss ist erst bei rund 6.500 U/min. Wie bissig der 2.0 TSI anspricht und wie direkt er die Kraft auf die Straße bringt, hängt im Weiteren maßgeblich von den elektronischen Einstellungen ab.
Allradantrieb, Sportfahrwerk und Launch Control sorgen für Top-Traktion
Den größten Einfluss hat die serienmäßig installierte „Fahrprofilauswahl“. Im „Race“-Modus sorgt die „Launch Control“ beim Beschleunigen für besonders viel Grip. Das 7-Gang-DSG springt außerdem noch schneller vom einen zum nächsten Gang; wahlweise auch per Hand über die Schaltwippen am Lenkrad. Wer will, kann sogar das ESP abschalten – das aber empfiehlt sich nur auf der Rennstrecke: auch wenn der 4Motion-Allradantrieb stets für massig Traktion und eine stabile Straßenlage sorgt. Die VW-Motorenbaumeister aber haben, unserer Zeit gemäß, die Effizienz des Zweiliter-Aggregats nicht außer Acht gelassen. Eine verbesserte innere Reibung, ein wirkungsvolles Thermomanagement und eine effizientere Ölpumpe halten den Benzinverbrauch im Rahmen. Im Teillastbereich spritzt der 2.0 TSI außerdem indirekt ein, um den Partikelausstoß zu minimieren; ein Partikelfilter kümmert sich um den Rest des Feinstaubs.
Trotzdem, der hohe Aufbau fordert seinen Tribut. Im VW Golf R verbrennt der 2.0 TSI laut Norm über einen halben Liter weniger – eine Differenz, die auch unsere Testmessungen nahe legen. Unter neun Liter geht mit dem T-Roc R nichts. So üppig wie der Verbrauch aber fällt auch die Ausstattung des Sport-Golf-SUVs aus. Als Fahrspaßgaranten erweisen sich ab Werk das tiefer gelegte Sportfahrwerk und die sportlich Progressivlenkung, deren Direktheit sich mit dem abgeflachten Sportlenkrad voll auskosten lässt. Für den Fahrer und Beifahrer ist das auch deshalb ein Genuss, weil die verbauten Sportsitze kräftig zupacken. Beheizt sind sie allerdings erst mit dem knapp 400 Euro teuren Winterpaket – oder mit der in unserem Testwagen verbauten Lederausstattung. Für gut 2.300 Euro spendiert sie den Sitzen neben einer Heizung auch Mittelsitzbahnen in „Nappa“-Leder und einen Sitzwangenbezug in „Carbon Style“.
T-Roc R: fein eingerichtet & sportlich ausgestattet
Doch selbst ohne die exklusive Lederausstattung ist eines garantiert: Der T-Roc R ist sichtlich hochwertiger eingerichtet als der Standard-T-Roc. Den Innenraum verfeinern ab Werk unter anderem: ein schwarzer Dachhimmel, eine Edelstahlpedalerie und diverse Dekor-Einlagen sowie Chrom-Applikationen. Die 2-Zonen-Klimaautomatik „Air Care“ sorgt serienmäßig für gute Luft und angemessene Temperaturen; das digitale Cockpit mit seinem mehrfarbigen „Active Info Display“ für Überblick und eine sportlich-moderne Optik. Die Infotainment- und Konnektivitäts-Agenden liegen in den bewährten Händen des „Composition Media“-Systems und seines 8 Zoll großen Touchscreens. Eine vollwertige Smartphone-Integration kostet indessen extra – dafür ist das SUV ab Werk mit viel variablem Platz und Stauraum gesegnet. Das Kofferraumvolumen misst bspw. 392 bis 1.237 Liter, mehr als das des Audi SQ2 mit 405 bis 1.050.
Ein ebenso sportliches wie frisches Aussehen ist eine weitere Qualität des VW T-Roc R. Der gibt sich an besonders gefomten Stoßfängern mit integriertem LED-Tagfahrlicht, an lamellierten Lufteinlässen und einem Logo im Kühlergrill als Mitglied der R-Familie zu erkennen; die dunkelroten LED-Rücklichter weisen ihn gleichfalls als solchen aus. Zum Serienausstattungsumfang gehören zumal Voll-LED-Scheinwerfer und diverse Fahrerassistenzsysteme: etwa der Bergabfahr- und Berganfahrassistent oder die Müdigkeitserkennung. VWs teilautonome Helfer wie der Stau- und der Ausparkassistent sind über die Extra-Liste verfügbar, ebenso wie adaptive Dämpfer. Mit ihrer Hilfe kann der rassige T-Roc R auch ganz gemütlich und komfortabel fortbewegt werden – als Wolfs im Schafspelz gewissermaßen.
Technische Daten des VW T-Roc R |
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PS-Anzahl: | min. 300 PS | max. 300 PS |
kW-Anzahl: | min. 221 kW | max. 221 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb | |
Getriebeart: | Automatik | |
Kraftstoffart: | Benzin | |
Verbrauch (kombiniert): | min. 7,5 l/100km | max 7,5 l/100km |
CO2-Emission: | min. 171 g/km | max. 171 g/km |
Effizienzklasse: | min. D | max. D |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 43.995 Euro | |
Stand der Daten: | 10.12.2019 |
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Fazit zum VW T-Roc R Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
Fazit: Der VW T-Roc R zeigt, was das jugendlichste SUV der Wolfsburger sportlich auf dem Kasten hat. Der Zweiliter-Turbobenziner bringt mit seinen 300 PS das Blut der Insassen ordentlich in Wallung. Der Allradantrieb, die Sportbremsanlage und das Sportfahrwerk halten den kompakten Sportler auf Kurs. Eine hochwertige Ausstattung und ein edles Design runden das R-Tuning ab. Der Preis freilich ist happig Bei MeinAuto.de startet das Sport-SUV aber schon ab 34.122 Euro, 23,4% bzw. fast 10.300 Euro.
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