VW Passat Variant vs. Seat Ateca: ist der Kombi oder das SUV das bessere Familienauto?
Sieht man sich heutzutage um, welche Autos vor Einfamilienhäusern stehen, möchte man glauben: das SUV sei das Familienauto schlechthin. Doch ist die Überzahl der Crossover-Modelle tatsächlich ein verlässliches Indiz dafür? So mancher Van und Kombi hat da seine Zweifel. In unserem Test will der VW Passat Variant diese mit Fakten und Taten untermauern. Der nagelneuen Seat Ateca stellt sich ihm entgegen, um den Vorrang der SUVs zu belegen.
Was macht ein Familienauto aus?
Um das bessere Familienauto finden zu können, müssen wir zuerst aber festlegen, was ein gutes auszeichnet. Und letztlich ist hier nicht mehr und nicht weniger gefragt als ein Tausendsassa, ein Alleskönner. An oberster Stelle der Wunschliste steht meist viel Platz für Kind, Kegel und den Rest. Praktisch, sprich wandlungsfähig, soll das Familienauto obendrein sein, sodass die Kinder, der Wochenendeinkauf und idealerweise das Baumaterial für die Renovierung oder den Neubau Platz haben. Wünschenswert wäre zudem, wenn die Familienkarosse auch Spaß machen würde. Unterhaltung ist also gefragt und schick aussehen, das darf sie auch. Ach ja – sicher und nicht allzu teuer sollte das Familien-Vehikel am Ende auch noch sein.
Verkompliziert wird die Sache dadurch, dass nicht jeder diese Anforderungen im selben Maß stellt. Oder einfach gesagt: Der eine braucht mehr Platz, der andere will mehr Dampf unter der Haube. Der eine pocht auf mehr Effizienz und Sicherheit, der andere schaut vor allem auf den Preis. Aber gehen wir es der Reihe nach an.
Platzangebot: Der Passat als Riese
Viel Platz im Innen- und Kofferraum kann eine Familie immer gebrauchen – und der VW Passat Variant ist in dieser Hinsicht kaum zu übertreffen. Bei einer Länge von 4,77 und einem Radstand von 2,8 Metern sind Köpfen, Beinen und sonstigen Extremitäten kaum Grenzen gesetzt. Und bei einem Stauraumvolumen von 650 bis 1.780 Litern wir auch der Kofferraum nur äußerst selten zu klein sein. Andere Mittelklassekombis wie ein Audi A4 Avant, ein Mercedes C-Klasse T-Modell oder ein BMW 3er Touring können dem Passat in diesem Punkt nicht wirklich etwas Gleichwertiges entgegensetzen.
Der Ateca kann beim Platz nicht mithalten
Der rund 40 Zentimeter kürzere Seat Ateca vermag mit dem Passat diesbezüglich natürlich ebenfalls nicht mitzuhalten, er gehört aber auch einer anderen Klasse an. Der SUV-Debütant aus Spanien hält sich in puncto Platzangebot und Stauraum jedoch sehr wacker und bietet gerade für Kleinfamilien bzw. Familien mit kleinen Kindern mehr als genug Platz: sowohl für die Eltern sowie die Kinder und – mit 510 bis 1.579 Litern – auch fürs Gepäck. Unter den kleinen Kompakt-SUVs ist er damit allerdings nicht allein, ein gleichgroßer Nissan Qashqai oder ein zehn Zentimeter kürzerer Skoda Yeti bieten bspw. ähnlich viel Platz.
Variabilität & Ausstattung: der Ateca hält gut mit
In Bezug auf die Ausstattung und insbesondere die Verarbeitung des Innenraums ist der nagelneue Ateca hingegen den meisten seiner Konkurrenten eine Nuance voraus.
Fein gepolsterte Sitzmöbel überzeugen z.B. selbst die Schwiegereltern, das Infotainment-System samt drahtloser Smartphone-Ladestation erfreut Mutter bzw. Vater und unterhält den Nachwuchs mit Geschichten oder Kinderliedern. Außerdem ist das SUV variabel und bietet mit dem elektrischen Kofferraumöffner auch eine nette Spielerei. Der VW Passat Variant spielt derlei Stückchen natürlich auch; und er ist ab Werk noch spür- und sichtbar feiner eingerichtet: kein Wunder, ist er doch auch um rund 7.500 Euro teurer. Gegen Aufpreis bietet der VW-Kombi überdies weitere Feinheiten, die den familiären Alltag erleichtern:
- integrierte Kindersitze für Kinder bis 150 cm
- aufstellbare Gepäckraumteiler
- die das Gepäck sichern
- ein „Rear Seat Entertainment“-System mit 9-Zoll-Flatscreen samt CD/DVD-Laufwerk
Passat & Ateca: beiden helfen VW-Motoren auf die Sprünge
Bei den Antrieben kommt es im Test dann erstmals zu einem Remis. Beide Familienautos dürfen sich im wohl sortierten VW-Motorensortiment bedienen, sodass die Unterschiede letztlich marginal sind: Der VW Passat Variant ist größer und schwere, zugleich aber auch windschlüpfriger als der hochaufgeschossene Ateca. Effizient und kraftvoll sind die Motoren hier wie dort. Da der Passat in der Mittelklasse zu Hause ist, hat er natürlich die kräftigeren Aggregate unter der Haube: Bei den Benzinern reicht die Palette von 125 bis 220 PS, bei den Dieselmotoren von 120 bis 240 PS. Der Ateca hat bei den Motoren eine kleinere Auswahl und ein schmaleres Leistungsspektrum; letzteres reicht für die zwei Benziner und zwei Diesel von 115 bis 150 und von 115 bis 190 PS. Alternative Antriebe sind derzeit nur für den VW Passat zu haben, was für besonders umweltbewusste Familien ein entscheidendes Kaufargument sein kann.
Auch der Fahrkomfort und die Sicherheit sind schließlich zwei Teildisziplinen, die den Ausschlag für oder gegen den Kauf geben können. Der nagelneue Seat Ateca weiß jedoch auch diesbezüglich zu überzeugen, wobei er dem Passat eines voraus hat: er fährt sich zugleich agil und komfortabel. Der Passat hingegen präsentiert sich mit seinen serienmäßigen Adaptivdämpfern als ideale Langstreckenlimousine; außerdem ist er im Bereich Sicherheits- und Assistenzsysteme noch besser aufgestellt, obwohl der Ateca hier mit Totwinkel- und Park-Assistenten ebenfalls gut bestückt ist.
Technische Daten der Modelle im Vergleich: | ||
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Seat Ateca | VW Passat Variant | |
PS-Anzahl: | 115 PS bis 190 PS | 120 PS bis 280 PS |
kW-Anzahl: | 85 kW bis 140 kW | 88 kW bis 206 kW |
Antriebsart: | 4×4-Antrieb, Frontantrieb | 4×4-Antrieb, Frontantrieb |
Getriebeart: | DSG, Manuell | DSG, Manuell |
Kraftstoffart: | Diesel, Benzin | Diesel, Benzin |
Verbrauch (kombiniert): | 4,3 bis 6,2 l/100 km | 3,7 bis 7,2 l/100 km |
CO2-Emission: | 112 bis 143 g/km | 95 bis 163 g/km |
Effizienzklasse: | A bis C | A+ bis C |
Abgasnorm: | Euro 6 (grüne Feinstaub-Plakette) | |
Listenpreis: | ab 19.990 Euro | ab 27.475 Euro |
Fazit zum SUV und Kombi Vergleich
Im Test zeigt sich, dass es das eine, perfekte Familienauto wohl nicht gibt. Zu verschieden sind die Ansprüche und zu verschieden die Angebote. Der Seat Aceta bspw. erweist sich als ein höchst komfortables SUV mit viel Platz, feiner Verarbeitung und effizienten Motoren. Der VW Passat Variant bietet all das auch, aber von allem etwas mehr. Dafür ist er freilich auch deutlich teurer. Bei MeinAuto.de startet der neue Seat Ateca mit einem Preis von 17.492 Euro; der VW Passat Variant kostet ab 22.057 Euro, knapp 21% bzw. 5.800 weniger als beim Autohändler ums Eck. (nau)
In unserem sogenannten Autohaus finden Sie indessen noch viele weitere günstige Autos, aus der Mittelklasse zum Beispiel das Mercedes C-Klasse T-Modell ab 32.623 Euro und 8,5% oder den Skoda Octavia Combi ab 14.488 Euro und 20% Neuwagen Rabatt; oder im Bereich der SUV den Ford Kuga ab 18.202 Euro und fast 25% und den nagelneuen VW Tiguan ab 25.581 Euro und 16% Preisnachlass. Abgerundet wird unser Angebot durch verschiedene günstige Optionen zur Finanzierung, etwa ein Auto Leasing zu besonders attraktiven Konditionen.