VW Passat Variant (2015) Test: zu Höherem berufen
Jeder Autohersteller hat in seinem Sortiment ein Flaggschiff, das die besten Eigenschaften der Marke in sich vereint und so beispielhaft für die eigene Fahrzeugflotte steht. Im Volkswagenkonzern ist das der VW Passat, der seit Ende letzten Jahres in der neuen, mittlerweile 8. Generation seine Kreise zieht. Wir haben ihn uns als Variant zum Test geschnappt und uns angesehen, welche besonderen Qualitäten im Mittelklasse-Kombi stecken.
Neuer Variant: unendliche Weiten
Es sind vor allem vier Kardinaltugenden, die einen Mittelklasse-Kombi auszeichnen sollen: ein hochwertiger Innenraum, ein opulentes Raumangebot, ein hoher Fahrkomfort und souveräne Fahrleistungen. Beginnen wollen wir mit dem Test des gebotenen Platzes, wobei der Variant optisch den Eindruck vermittelt, als sei er ein Stück länger geworden. Das aber täuscht, denn er ist einen knappen Zentimeter kürzer als der Vorgänger. Angewachsen sind jedoch die Breite (plus 2,5 Zentimeter) und der Radstand, letzterer um ganze acht Zentimeter auf knapp 2,8 Meter. Außerdem basiert der neue Passat auf dem Modularen Querbaukasten des Konzerns, bei dem der Motor stets quer eingebaut wird. Alles in allem klingt das nach dem perfekten Rezept für ein Platzangebot, das die üblichen Klassengrenzen sprengt – und in der Tat: der neue Variant ist innen ein ganz großer. So sitzen wir vorne in den fest gepolsterten, vielfach verstellbaren Sitzen höchst feudal und im Fond geradezu fürstlich. Denn auf der Rückbank genießen wir eine Bein- und Kopffreiheit, wie wir sie sonst nur aus der Oberklasse kennen. Besonders deutlich wird das, beim Vergleich mit den Passat-Konkurrenten BMW 3er Touring und Mercedes C-Klasse T-Modell. Wie uns Beine, Köpfe und Ellenbögen unisono vermelden, kann sich deren Platzangebot mit dem VW nicht messen.
Gleiches gilt auch fürs Stauraumvolumen, wo der Variant erneut die Mittelklasse-Maßstäbe setzt: 650 bis 1.780 Liter lässt er im Kofferraum verschwinden, der BMW 3er Touring kann hier mit 495 bis 1.500 Litern ebenso wenig mithalten wie das T-Modell mit 490 bis 1.500. Allein der knapp zehn Zentimeter kürzere Skoda Octavia Combi, der aus dem gleichen Baukasten zusammengebaut wird wie der Passat, erreicht mit 610 bis 1.740 Litern eine vergleichbare Fülle. In puncto Variabilität und Praktikabilität des Kofferraums ist der VW darüber hinaus ebenfalls top, wobei hier die Premium-Konkurrenten wacker dagegenhalten.
Hochwertiger Innenraum, reiches Motorenangebot
Zurück aber ins Cockpit, das nicht nur viel Platz, sondern auch das gewohnt exquisite Ambiente bietet. Das entsteht durch die ausgesprochen sorgfältige Verarbeitung hochwertiger Materialien, die Liebe zum Detail und ein Bediensystem, das auf Anhieb kaum Fragen offen lässt. So zum Beispiel beim neuen Infotainment-System, das sich bereits im neuen Golf bewähren durfte, im Passat allerdings noch einige zusätzlich Online-Kunststücke drauf hat.
Damit ist es nun aber an der Zeit, den Motor an und den Passat auf die offene Straße hinaus zu lassen. Angetrieben wird der Kombi dabei entweder von einem der vier Vierzylinder-Turbobenziner oder einem der vier Vierzylinder-Turbodiesel. Bei den Benzinern beginnt das Leistungsspektrum beim 125 PS und 200 Nm starken 1.4 TSI; und endet mit dem 220 PS und 350 Nm starken 2.0 TSI. Letzterer lupft den rund 1,7 Tonnen schweren Passat dabei in 6,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h, ersterer in 9,9 Sekunden. Der interessanteste Ottomotor ist aber wohl die 150-PS-Variante des 1.4 TSI, die mit dem aktivem Zylindermanagement ausgestattet ist. Bei ihr gehen folglich sehr gute Fahrleistungen – 218 km/h Spitze, 8,8 Sekunden 0 auf 100 – Hand in Hand mit einem niedrigen Verbrauch. Nach Norm sind es 5,2 Liter, im Test kamen wir im Schnitt mit 6,5 Litern aus.
Bei den Dieselmotoren startet das Angebot mit dem 1.6 TDI, der den Variant dank 120 PS und 250 Nm Spitzendrehmoment in 11 Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt und sich nach VW mit 4,2 Litern zufrieden gibt; und es gipfelt im doppelt aufgeladenen 2.0 TDI mit 240 PS und satten 500 Nm Topdrehmoment. Mit ihm schafft der Variant den Standardsprint in eiligen 6,3 Sekunden, wobei sich der Verbrauch mit rund 7,5 Litern im Rahmen hält.
Agil wie ein Sportler, komfortabel wie eine Sänfte
Dafür, dass die Kraft stets sicher und souverän auf die Straße gebracht wird, sorgt schließlich das ausgezeichnete Fahrwerk. Mit den ab Werk verbauten adaptiven Dämpfern federt es selbst über spitze Unebenheiten bravourös, es ist aber auch straff genug, um den Kombi flott um jede Kurve biegen zu lassen. Eine ganze Horde elektronischer Assistenten wacht dabei mit Argusaugen über die Sicherheit – und eine ausgezeichnete Geräuschdämmung über den geruhsamen Komfort auf der Langstrecke.
Fazit: Die Erwartungen an den neuen VW Passat Variant waren enorm. Der aber scheint mit der Aufgabe gewachsen zu sein und überzeugt an allen Ecken und Enden. Dabei sticht keine Qualität besonders heraus, aber nur, weil der Passat durchweg höchste Qualität bietet. Bei MeinAuto.de kostet die Basisversion des neuen VW Passat Variant ab 22.409 Euro, knapp 19% bzw. 5.100 weniger als in der Liste; die Topversion mit dem 240 PS starken 2.0 TDI gibt es ab 37.471 Euro, fast 18% bzw. 7.900 Euro günstiger als beim Händler. (nau)
Darüber hinaus finden Sie in unserem Autohaus noch viele weitere günstige Autos, so zum Beispiel das Mercedes C-Klasse T-Modell ab 32.623 Euro und 8,5%, den Seat Leon ST ab 14.060 Euro; oder den Skoda Octavia Combi ab 14.488 Euro und 20% Neuwagen Rabatt. Beim Neuwagenkauf bieten wir ihnen außerdem zahlreiche Autofinanzierungsmöglichkeiten, vom flexiblen Autokredit bis hin zum für Gewerbekunden besonders attraktiven Auto Leasing.