VW Golf Cabrio Test: ist der Golf auch offen ein Hit?
Fast zehn Jahre lang war es ruhig um das VW Golf Cabriolet. Nein, nicht weil das Wetter so schlecht gewesen wäre. Die Produktion wurde 2002 vorübergehend eingestellt und dann hat sich das Comeback aufgrund der finanziellen Turbulenzen beim Autobauer Karmann verzögert. Seit 2011 gibt es das Cabrio aber wieder und wir haben die brütende Hitze zum Anlass genommen, um uns ein wenig abzukühlen. Wie gut das mit dem Golf Cabrio gelingt, zeigt unser Testbericht.
Cabrio mit viel Platz, Stoffdach mit Eigenheiten
Hergestellt wird das Cabrio dabei immer noch in Osnabrück, wo VW als Nachfolger des insolventen Autobauers Karmann die Volkswagen Osnabrück GmbH installiert hat. Dort schrauben gut 1.900 Mitarbeiter nicht nur den luftigen Golf, sondern auch den sportlichen Porsche Boxster und den stattlichen Porsche Cayenne zusammen. Fürs Golf Cabriolet verwendet man den Golf VI als Basis, der 2008 das Licht der Straße erblickte. Allerdings ist der offene Golf um rund 5 Zentimeter länger und misst insgesamt 4.246 Millimeter, also nur rund zehn weniger als der aktuelle Golf VII. Der Radstand hingegen ist mit dem des 6ers identisch (2.578 mm). Platz müsste damit genug sein – und in der Tat, im zweitürigen Cabrio reist es sich großzügig freizügig; und das nicht nur auf den beiden Vordersitzen, sondern auch hinten im Fond.
Wer die Stoffhaube entfernt, der kann also gleich vier Personen kühlenden Frischluftzugang verschaffen, entsprechend begehrt waren auf dem Testausflug auch die hinteren Plätze. Das Stoffverdeck klappt dabei automatisch zurück und das in Windeseile: Denn nur neun Sekunden dauert der Faltvorgang, allerdings wurde für die Eile etwas Qualität geopfert. Dem Cabrio fehlt nämlich eine Verdeck-Abdeckung, weshalb Mechanik und Stoffdach kaum geschützt im Heck ruhen; das haben andere Hersteller – etwa Opel beim Cascada – besser gelöst. Dass wir beim Faltvorgang maximal mit 30 Sachen unterwegs sein dürfen, bremst unsere Freude zwar ebenfalls ein, aber das nur kurz.
Drei Benziner, zwei Diesel – und ein echter GTI
Da das wie gesagt nach zehn Sekunden erledigt ist, können wir den offenen Golf schnell von der Leine lassen. Was danach geschieht, hängt dann davon ab, welcher Motor unter der Haube rackert. Zur Wahl stehen drei Turbobenziner in insgesamt fünf – und zwei Turbodiesel in drei Varianten. Das seit Mitte 2012 angebotene Golf Cabrio GTI läuft hier außer Konkurrenz: Zwar ledert es die anderen Varianten dank eines Zweiliter-Turbobenziners mit 220 PS und 350 Nm Spitzendrehmoment böse ab (6,9 Sekunden von 0 auf 100, in der Spitze 236 km/h), doch kostet es auch gut 10.000 Euro mehr als die Basisversion. Wir wollen uns aber mit dem Standard-Sortiment begnügen. Im Reich der Ottomotoren eröffnet dabei ein 105 PS und 175 Nm starker 1,2-Liter-Turbobenziner das Angebot, der das knapp 1,4 Tonnen schwere Cabrio in 11,5 Sekunden auf Tempo hundert und in voller Fahrt auf 186 km/h beschleunigt. Einen Mangel an frischer Luft können wir da wahrlich nicht beklagen; und auch die 5,1 Liter (117 Gramm CO2) Norm- bzw. 6,5 Liter Testverbrauch sind kein Grund zum Jammern.
Wem das trotzdem zu langsam ist, der kann – für mindestens 1.300 Euro extra – einen der zwei 1.4 TSI wählen, die entweder mit 6-Gang-Handschaltung oder 7-Gang-DSG (1.875 Euro Aufpreis) angeboten werden. Sie leisten 125 bzw. 150 PS und schieben das Cabrio in 9,9 bzw. 8,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h. 197 respektive 208 km/h sind als Spitzengeschwindigkeit möglich, die Verbräuche liegen kaum höher als beim 1.2 TSI (5,4 Liter bzw. 124 Gramm). Mit der sehr feinfühlig arbeitenden Automatik sind es nach Norm sogar nur 5,3, im Test 6,6 Liter.
Golf Cabrio: sauber verarbeitet, schwungvoll abgestimmt
Frischen Wind aber können auch die beiden Turbodiesel ins Haar zaubern, die beide zwei Liter Hubraum auf vier Zylinder verteilen. Der schwächere Diesel holt daraus 110 PS und 250 Nm heraus, der stärkere 150 PS und 340 Nm. Letzterer macht dem Cabrio natürlich spürbar mehr Dampf, so dass es den Null-hundert-Sprint bspw. 2,5 Sekunden schneller erledigt (9,2s). Beim Verbrauch bleibt der Topdiesel aber auf dem Niveau der schwächeren Variante, solange man ihn nicht an das in die Jahre gekommene 6-Gang-DSG knüpft. 4,2 Liter beträgt dann der NEFZ-, ca. 5 bis 5,5 der Testverbrauch.
Und was gibt es sonst noch zu sehen & zu spüren? Unter anderem eine sehr sorgfältige Verarbeitung, eine knackige, aber trotzdem komfortable Abstimmung – und eine Überraschung. Überschlagstests des ADAC haben jüngst nämlich offenbart, dass das Golf Cabrio in diesem Punkt nicht zu den Vorreitern zählt. Dafür packt es mit 250 Litern recht viel Gepäck weg, ein wenig mehr bspw. als das gleichlange VW Beetle Cabrio. Ein wenig mehr Volumen bieten indes auch das BMW 2er Cabrio mit 280 und das Audi A3 Cabrio mit 320 Litern, sie sind jedoch auch gut fünfzehn Zentimeter länger.
Fazit: Das VW Golf Cabriolet ist seit 2011 wieder unterwegs – und das mindestens so erfolgreich wie seine Vorgänger. Angesichts der festgestellten Qualitäten kein Wunder. Nur aufs Dach sollte man den offenen Golf nicht legen. Bei MeinAuto gibt es das Golf Cabrio ab 18.570 Euro, also fast 27,5% respektive 6.900 Euro günstiger als im Autohaus ums Eck. (nau)
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