VW Golf Alternativen im Test: Mercedes A-Klasse, Hyundai i30 und Ford Focus
Der VW Golf ist seit 1974 mit dem und fürs allgemeine(n) Volk im Einsatz – und das bis heute unangefochten. Doch es gibt Wahlmöglichkeiten im C-Segment. Der Ford Focus und der Hyundai i30 buhlen seit 1998 respektive 2007 um denselben Kundenkreis; die Mercedes A-Klasse tut es ihnen gleich, nur pflegt sie höhere Ansprüche. Welche der drei Alternativen sich durch welche Tugenden auszeichnet? Unser Testbericht kennt die Antwort.
Die Mercedes A-Klasse: der A-Standard in der Kompaktklasse?
Wer sich im Umfeld des VW Golf umsieht, sieht lange nichts. Kein anderes Modell ist auch nur ansatzweise so gefragt und beliebt wie der Kompaktwagen aus Wolfsburg. Fest steht indes: Das C-Segment hat viele spannende Alternativen zu bieten, günstigere, größere und edlere. Aus jeder dieser Kategorien haben wir ein Modell zum unserem vergleichenden Test eingeladen. Wir wollen wissen, ob sie tatsächlich in diese Schubladen passen – und wie sie sich im Vergleich mit dem VW Golf schlagen. Beim Volkswagen hat Ende 2019 die achte Generation das Zepter übernommen. Unser erster Alternativvorschlag rückt seit 2018 in der vierten Baureihe aus – und zwar mit einer klaren Ansage. Die Daimler-Marketingabteilung sieht in der jüngste A-Klasse den Maßstab des Kompaktklasse: eine Ansage, die wir wörtlich nehmen wollen. Das Kompaktmodell der Stuttgarter soll uns als erste Referenz dienen. In Bezug auf den Preis ist die A-Klasse auf jeden Fall der obere Referenzpunkt im Test. Mit einem Einstiegspreis von rund 28.000 Euro ist sie ca. 7.000 Euro teurer als der Golf und der Ford Focus; und 9.000 Euro teurer als der Hyundai i30. Dafür bekommt der Kunde in und mit der Mercedes A-Klasse aber eine unvergleichliche Qualität geboten – oder doch nicht?
Auf der Suche nach der Antwort starten wir mit einer ausführlichen Sitzprobe. Erste Erkenntnis: Viel Bewegungsspielraum ist in der Kompaktklasse ein Luxus. Das Modell von Mercedes aber hat in dieser Disziplin überraschenderweise keineswegs deutlich mehr dieses Luxus im Angebot: obwohl die A-Klasse mit 4,42 Metern der längste Kompaktwagen ist. Vorne sitzen wir im Golf, im Focus und im i30 dennoch ähnlich unbedrängt. Auf der Rückbank offeriert uns der 4,38 Meter lange Ford den größten Freiraum – obwohl der Benz mit 273 Zentimetern noch den um drei Zentimeter weiteren Radstand aufweist. Bei der Ausgestaltung diese Platzangebots setzt die A-Klasse indes den A-Standard: im Detail offenbart sie aber Schwächen. Bei dem Preis und dem Anspruch darf man erwarten, dass kein Schalter ein Spiel hat; und dass Türen butterweich ins Schloss fallen. Zumindest hoch komfortabel sollte auch der Federungs- und Sitzkomfort sein. In dieser Beziehung ist die A-Klasse die Referenz unter den drei Alternativen. Aber: Die Sitzmöbel im Golf offerieren denselben Sitzkomfort – außerdem federt der VW noch feinfühliger: mit und ohne adaptive Dämpfer.
Ford Focus – meist in einer Liga mit dem VW Golf
Bisher konnte die Mercedes A-Klasse die in sie gesetzten Erwartungen als das Referenzmodell nur zum Teil erfüllen. Der Ford Focus, der seit 2018 in der vierten Fassung aufliegt, hegt derlei Ansprüche nicht. Er sieht sich als direkte Alternative zum Golf: mit einem vergleichbaren Preis, einer ähnlichen Qualität – und einer Spur mehr Dynamik. Beim Platzangebot haben wir jedoch gesehen: der Ford kann selbst den Mercedes übertrumpfen. Dieses hohe Niveau kann der Innenraum leider nicht in allen Belangen halten. Die Sitze bieten uns im Test etwas weniger Komfort als die im Golf und im Mercedes. Die Klimaanlage arbeitet bestenfalls mit zwei Zonen, die des VW im Idealfall mit drei. Gegen störende Motoren-, Wind- und Abrollgeräusche sind wir im Wolfsburger ebenfalls besser geschützt; nicht aber im Mercedes. Am lautesten ist es im Hyundai i30, bei dem beim Dämmmaterial gespart wurde. Wir bleiben im Innenraum und arbeiten uns durch die Menüs der Infotainment-Systeme und die Tasten der Bedienfelder. Von letzteren hat Ford beim letzten Generationswechsel die meisten entfernt, die Zahl der Knöpfe und Schalter wurden ebenfalls reduziert.
Ford ist beim Focus mit dieser Reduktion aber nicht übers Ziel hinaus geschossen. Wo sie nützlich sind, sind Drehregler geblieben. Beim Golf und in der A-Klasse hat die radikale Digitalisierung die Bedienung nicht unbedingt vereinfacht: der VW ist hier für einmal kein gutes Beispiel. Potentiell haben der Golf und die A-Klasse aber das reichhaltigste und vielseitigste Infotainment-Sortiment – allerdings kostet vieles extra. Und der Hyundai i30? Er ist und bleibt ein Pragmatiker. Er hat alles an Bord, was nützlich ist: namentlich ein 8-Zoll-Infotainment mit Notruf-Funktion und einer Smartphone-Integration – das indes auch erst ab der “Trend”-Ausstattung. Letztlich nehmen sich alle vier in diesem Bereich aber kaum etwas. Bei den Motoren sieht die Lage anders aus. Der Ford Focus wird entweder von einem Benziner oder Diesel angetrieben; einige Benziner arbeiten seit 2020 auf Wunsch mit einem Mild-Hybrid-System – der Ford Focus Electric wird gerade überarbeitet. Das Antriebssortiment der A-Klasse ist reichhaltiger bestückt, u.a. auch mit einem Plug-in-Hybrid, der bis zu 75 Kilometer rein elektrisch fährt. Gegen die Fülle des Golf-Motorenregals aber kommt der Mercedes nicht an.
Hyundai i30 – der günstige Pragmatiker überrascht immer wieder
VW fährt für den Golf so gut wie alles auf, was die Antriebstechnologie zurzeit hergibt. Neben konventionellen Verbrennungsmotoren stehen Mild- und Plug-in-Hybrid-Antriebe sowie ein Erdgasmotor; und mit dem ID.3 auch ein nagelneuer E-Golf. Hyundai hat für den i30 hingegen keine echten alternativen Antriebe im Regal – bei der Vorreiterrolle der Koreaner eine Überraschung. Seit diesem Jahr arbeiten die meisten Benziner und Diesel aber mit einem 48-Volt-Mild-Hybridsystem zusammen. Bei den aktiven Sicherheits- und Assistenzsystemen legt der Hyundai mit dem Facelift ebenfalls zu. Die Koreaner liefern den i30 ab Werk bereits mit einem autonomen Notbrems- und einem Spurhalteassistenten aus. An die Tiefe des Assistenzarsenals einer A-Klasse oder eines Golf reicht er freilich nicht heran. Mercedes wird hier dem Anspruch, der Maßstab der Kompaktklasse zu sein, gerecht: einen vorausschauenden Kreuzungs-Assistenten oder eine Spurwechselautomatik hat nur die A-Klasse zu bieten. Der Golf folgt dicht dahinter. Er hat dem Focus bspw. einen Autobahn- und Stauassistenten voraus; ebenso ein Head-up-Display sowie ab Werk bereits das digitale Kombiinstrument “Digital Cockpit Pro”.
Bei der passiven Sicherheit erweisen sich erneut die A-Klasse und der Golf als die Referenz – allerdings liegt der VW hier vor dem Mercedes, nicht zuletzt wegen der ab Werk installierten Car-to-X-Technologie (Warnung vor Unfällen, glatten Stellen etc.). Wer seine Kinder möglichst sicher befördern will, ist mit dem Golf ebenfalls am besten bedient; gefolgt von der A-Klasse, dem Focus und dem i30. Unsicher ist die Beförderung der Kinder freilich in keinem der vier. Das zeigt auch der Blick auf die Bremsleistung und Fahrstabilität. Am besten bremst der Ford Focus mit 33 Metern Bremsweg aus Tempo 100; der i30, die A-Klasse und der Golf stehen aber schon einen Meter dahinter. Am stabilsten auf der Straße liegt der Mercedes, er läuft auch am ruhigsten geradeaus; der Focus ist am straffsten gefedert. Zum Schluss kommen wir zu den Paradedisziplinen des Hyundai i30. Mit 395 bis 1.301 Litern hat er gemeinsam mit dem Ford Focus den größten Kofferraum (392 bis 1.354 Liter); der Golf verstaut 380 bis 1.237, die A-Klasse 355 bis 1195 Liter. Noch eindeutiger liegt der Hyundai bei den Autokosten vorne. Laut ADAC lässt sich der i30 mit rund 530 Euro im Monat bewegen; ein gleichstark motorisierter Golf kostet rund 550 Euro. Beim Focus kommen mindestens 590, bei der A-Klasse sogar fast 700 Euro zusammen.
Wenn Sie einen dieser vier Neuwagen in unserem Autohaus kaufen, sinken die Autokosten dank unserer Neuwagen Rabatte aber signifikant. Der Ford Focus startet bei uns schon ab 14.505 Euro und 33% bzw. geleast ab knapp 190 Euro im Monat; der VW Golf 8 ab 16.851 Euro und 21% oder 163 Euro; und die Mercedes A-Klasse ab 23.343 Euro und 19% Neuwagen Rabatt bzw. geleast ab 265 Euro. Der Hyundai i30 wird in Kürze wieder bestellbar sein.
Fazit zum VW Golf Alternativen Test
MeinAuto.de Redakteur: MeinAuto.de Redaktion |
In unserem Vergleichstest wird erneut deutlich, weshalb der VW Golf seit Ewigkeiten die Beliebtheits- und Zulassungsstatistik anführt. Er hat in vielen Teilbereichen die beste Qualität zu bieten und offeriert mit Abstand das beste Gesamtpaket – zu Kosten, die nur vom Hyundai i30 unterboten werden. Der i30 punktet neben dem Preis mit der längsten Garantie und dem größten Stauraum – sonst ordnet er sich meist an letzter Stelle ein, ohne sich aber einen echten Patzer zu leisten.
Der Ford Focus ist das sportlichste und im Fond das geräumigste Modell im Test; die besten Bremsen hat ebenfalls er. Die A-Klasse ist tatsächlich der Maßstab in der Kompaktklasse, jedoch nur in einigen Disziplinen wie der Fahrstabilität, der Assistenzausstattung oder dem Komfort. Bei den anfallenden Kosten hätten wir erwartet, dass der Mercedes aber fast alle Teilbereiche für sich entscheidet.
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